Hallo! Ich wollte mich nach euren Erfahrungen erkundigen.
Mein Sohn ist 14 Monate, war die ersten 2,5 Monate ein Schreibaby und immer sehr aktiv und ruhelos (schläft schlecht ein, ständig Action). Ganz früher hat er auf meinem Arm geschlafen, nun schläft er seit längerem im eigenen Gitterbett neben uns.
Er zeigt Gefühle sehr stark, kreischt zB ohrenbetäubend vor Freude, aber hat sehr oft am Tag auch extreme Wutanfälle wegen absolut allem. Da beißt er dann wo rein, krallt sich irgendwo fest oder donnert mit dem Kopf mehrmals gegen das Sofa. Seit neuestem haut, kratzt und zwickt er uns Eltern aus Wut bei allem, was ihm nicht passt.
Kuscheln und generell Körperkontakt mag er überhaupt nicht, nur beim energievollen Spielen.
Er hat nie gefremdelt, ist allen gegenüber immer sehr offen und freundlich. Im Scherz sagen manche, es wär ihm wurscht ob wir als seine Eltern da wären oder nicht, er ist eh mit allen glücklich.
Mittlerweile machen wir uns deshalb Sorgen, weil er irgendwie so gar keine "besondere" Beziehung zu Mama und Papa hat. Er zeigt nicht wirklich Zuneigung oder Nähebedürfnis. Außerdem scheint er von seinen starken (vor allem negativen) Gefühlen überfordert zu sein. Hat(te) jemand von euch auch so ein Kind und kann mir erzählen, ob sich das bei euch noch verändert hat, oder ob man da irgendwas in Richtung Autismus oder so vermuten könnte? Wo könnte man sich hinwenden?
Wir lieben ihn über alles und möchten ihm möglichst "richtig" begegnen oder ggf helfen.
Danke!
Kommentare
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Die kam mit 1 Jahr zur Tagesmutter und blieb ohne Eingewöhnung dort, und liebte es von Anfang an
Ebenso unproblematisch war mit 2 Jahren die Eingewöhnung in der Krippe
Sie hat sich aber immer gefreut, wenn wir sie wieder abgeholt haben
Gefremdelt hat sie als Baby auch nie
Solche Wutausbrüche hatten wir nie
Sie ist da sehr unkompliziert, und man kann mittlerweile sehr gut mit ihr reden
Jetzt mit 3 Jahren will sie auch nicht wirklich kuscheln, wenn, dann nur 20 Sekunden
Also wegen der "besonderen" Beziehung würd ich mir keinen Kopf machen, solche Kinder gibts immer wieder mal
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Mit negativen Gefühlen tut er sich ebenfalls schwer - er neigt zu starken Wutausbrüchen aber wir versuchen ihn da gut zu begleiten. Du brauchst dir meiner Meinung nach keine Sorgen machen, dass er keine Bindung aufbaut. Das wird er sicher.
Zu erwähnen ist noch dass ich selber Autismus habe. Wir glauben jedoch nicht, dass er ebenfalls Autismus hat.
Mach dir keine Sorgen. Gibt Menschen welche mehr körperkontakt brauchen und andere weniger. Ich selber mag das auch nicht wirklich.
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Danke jedenfalls!
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Kinder kommen einfach in allen Ausprägungen.
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Kann mich noch an ein Gespräch mit einer Freundin erinnern, deren Tochter in dem Alter das auch noch nicht so wollte und sie sich gewundert hat.
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Vor allem, wenn sie sich noch nicht so gut mitteilen können, ist es einfach pure und ehrliche Emotion…
Und in gewisser Weise, freut euch, dass es unproblematisch ist, dass die Fremdbetreuung gut funktioniert. Mein Sohn ist am ersten Tag in den Kindergarten gegangen als wäre er nur auf Sommerpause gewesen. Am Tag 3 wollte er noch bleiben und ich musste ihn regelrecht entführen.
Warte auch noch etwas ab, es kann sich immer wieder noch ändern. Was sagt man denn in der Betreuung zu seinem Sozialverhalten? Ansonsten wenn es dich beschäftigt kannst du dich in Richtung Entwicklungsdiagnostik informieren.
Wir machen das gerade, weil mein Sohn eine etwas verzögerte Sprachentwicklung hat und man auch gemeint hat, die leichte Eingewöhnung ist nicht altersgerecht…aber bis jetzt gibt es nur eine tatsächliche Diagnose für eine reine verzögerte Sprachentwicklung (seitens Logo & Ergo) und da merken wir aber wieder eine Verbesserung. Eine gesamte Entwickelungsdiagnostik machen wir im März. Einfach weil dann der Kindergarten zufrieden ist und wir sicher gehen wollen, ihm die bestmögliche Unterstützung zu geben sofern notwendig…und wir das in Ruhe ohne Druck organisieren und machen können. Mein Eindruck ist einfach, dass er sehr willensstark (auch stur) sein kann und das noch offen vermittelt ohne Rücksicht auf andere…die Ergotherapeutin meinte dazu - einfach noch der pure Egoismus (den wir ja schon gelernt haben zu zügeln)…
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Werde mal mit der Kinderärztin sprechen, ob sie so eine Entwicklungsdiagnostik schon sinnvoll findet, danke für den Hinweis!
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Kinder lernen erst sich selbst zu regulieren. Begleite ihn in seinen Ausbrüchen so gut es geht (ich bin da, ich seh wie schlimm das grad für dich ist, dass...
... In Worten beschreiben, was grad möglicherweise in ihm los ist...) und schütz dich vor seinen körperlichen Angriffen (Polster dazwischen, seine Hände nehmen, "mein Körper bleibt heil" etc.)
Im Kindergarten haben sie sicher mehr Erfahrung, und können dir da auch eine objektive Sicht auf sein Verhalten geben. Aber möglich ist auch, dass er dort zB super kooperiert und sich dann nur zuhause so "entlädt". Lohnt sich sicher, dass mal zu beobachten.