Liebe alle,
Ich weiß gar nicht was ich mit dem Post möchte, aber ich hab ein Thema, das mich derzeit beschäftigt und hoffe auf Gleichgesinnte:
Vor meinen Kindern war ich abenteuerlich, unbeschwert und ziemlich sorgenfrei. Mutig bin ich ohne Plan durch die Welt gereist und aus Flugzeugen gesprungen - meine leichte, abenteuerliche und mutige Seele hat mich ausgemacht.
Ich hab den Eindruck, dass mir das völlig abhanden gekommen ist - und ich vermisse ‚mich‘.
Ich bin seit 4 1/2 Jahren Mama, hab mir das immer gewünscht und bin es gern.
Aber ich fühle mich oft ‚schwer‘. Ständig mache ich mir Sorgen um die Kinder - oder dass mir oder meinem Mann etwas passiert. Alle Ausflüge und reisen bedürfen ausführlicher Planung, es gibt keine Spontaneität und alles was nur annähernd gefährlich sein könnte kommt für mich ohnehin nicht mehr in frage.
Nicht mal meine heiß geliebten (Psycho)Thriller kann ich mehr lesen - jetzt sind es seichte Dinge, weil alles was nur irgendwie grauslich ist mich belastet.
Wie geht es euch damit? Kommt das wieder?
Ich habe natürlich viel dazu gewonnen, auch viele Erkenntnisse über mich selbst - aber ich vermisse derzeit einfach auch mein altes ich. Bin Mitte 30, also vlt auch ein wenig midlife crisis?!
Geht es noch jemandem so?
Kommentare
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Ich bin auch ängstlich und mache mir immer Sorgen was mit den Kindern ist wenn uns etwas passiert. Wir haben wirklich gar niemanden zu dem sie könnten.
Vor ein paar Wochen ist mein Lebensgefährte schwer erkrankt, seitdem sind meine Ängste noch schlimmer. Dazu kommen Existenzängste bei mir, da ich die Wohnung alleine nicht finanzieren kann.
Ob man wieder so wird wie vor den Kindern kann ich nicht sagen. Ich wurde es nicht mehr und meine sind mittlerweile 9 und 11.
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Ich hab das gar nicht und für mein empfinden hab ich mich auch nicht groß geändert. Das einzige was sich geändert hat ist, dass ich Gewalt gegeben Babys/Kleinkinder in Filmen und anderen Medien nicht ertragen kann. Das zu sehen tut extrem weh.
Kann aber verstehen, dass es schwierig ist, wieder zu sich zu finden, wenn es jetzt lange einfach anders war.
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So abenteuerlustig wie Du war ich zwar nicht, aber seitdem ich Mama bin, mache ich mir auch ständig Gedanken und Sorgen, vor allem um das eigene Kind.
Auch Nachrichten belasten mich viel mehr bzw. nehmen mich mehr mit. Früher habe ich auch gerne Horrorfilme angeschaut und Krimis gelesen, das muss jetzt nicht mehr sein.
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Generell find ich aber nicht, dass ich vollkommen anders geworden bin. Ich bin noch genau die selbe, deswegen gibt's auch kein früheres "Ich".
Bei Horrorfilmen bin ich aber auch völlig anders - früher geliebt, jetzt nicht mehr. Aber es fehlt mir auch nicht. Waghalsige Dinge mach ich schon noch, aber mit einem für mich berechenbaren Risiko (Klettern zb), Fallschirmsprung muss ich nicht mehr machen. Ebenso reizt es mich nicht im Prater mit den wildesten und höchsten Dingen zu fahren (früher schon).
Ängstlicher bin ich geworden was fremde Menschen (Einbruch, Raub, Mord und so) betrifft (zu viel true crime geschaut...) und natürlich die größten Sorgen meines Lebens, das meinen Kindern oder meinem Mann etwas passiert, aber dafür hab ich halt auch diese unendliche Liebe und das ist ja das Schönste.
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Hab früher fast nur Horrorfilme geschaut, jetzt geht das gar nicht mehr. Sobald im Fernsehen irgendwas mit einer Mutter oder einem Kind passiert, muss ich wegschalten usw
Wir waren früher viel in den Bergen inklusive Hochtouren und Klettersteige bzw auch tauchen und jetzt könnte ich mir das grad gar nicht mehr vorstellen.
Hab auch ständig Angst, dass irgendwas mit meiner Familie bzw mir passiert - bin in der Schwangerschaft in ein anderes Bundesland (zu meinen Mann) gezogen und meine Familie und viele Freunde sind 2h entfernt.
Seit letztem Jahr geh ich zu einer Psychotherapeutin, weil ich schon leichte Panikattacken habe. Letztes Jahr hatte ich dann auch noch einen Bandscheibenvorfall und seitdem fast die ganze Zeit schmerzen. War schon bei mehreren Ärzten und keiner konnte mir bis jetzt helfen bzw wird meine Bandscheibe jetzt doch nicht schuld sein sondern irgendwas anderes (möglicherweise auch psychisch) 🤷♀️
Also ich kann dich gut verstehen.
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Ich vermisse es wirklich abschalten zu können, frei im Kopf zu sein. Ich schaffe das leider nicht, egal ob ich feiern bin, wellnessen.. im hinterkopf bin ich immer daheim und kanns nicht geniessen.
Die Angst das jemandem etwas passiert ist auch enorm. Hab in den letzten Jahren richtig Keankheitsangst gehabt. Einmal hab ich muskelzucken am ganzen Körper richtig arg gehabt, inkl. Panikattacken weil Ich dachte ich hab Als. Im Nachhinein betrachtet weiss Ich dass es Überlastung war.
Hab auch enorm Angst krebs oder sonst was zu bekommen. Bin schon zu so vielen Ärzten und Intersuchungen gerannt, aber gsd kam nie was raus und seit einiger Zeit hab ich das wieder im Griff.
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Hab mir die Definition von Verantwortung rausgesucht und ich finde, das klingt passend:
Das Wertesystem, das man als Kind, als Jugendlicher, als Heranwachsender und dann als Elternteil hat, verändert sich im Laufe des Lebens.
Ich versteh aber auch deine Sehnsucht nach Leichtigkeit. Vielleicht kannst du die in „harmloserer“ Form wieder aufleben lassen? Hast du das Bedürfnis überhaupt? Oder möchtest du den jetzigen Zustand lieb gewinnen?
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Derzeit bin ich in Therapie aber eher wegen anderer Themen.
Es geht mir jetzt gar nicht darum, dass ich finde, dass es krankhaft ist bei mir oder es mich in meinem Alltag einschränkt.
Mir geht einfach diese Leichtigkeit ab. Und ich glaub ein Teil ist auch der Abschied von meinem ersten Lebensdrittel/viertel, insbesondere meine 20er die so toll und prägend waren.
Es tut jedenfalls gut zu lesen, dass einige mich verstehen können.
@Mohnblume88 danke dir für die offenen Augen und den Input. Ich bin wirklich sehr verantwortungsbewusst (musste ich sehr früh schon sein, als älteste von 4 Kindern in einer schwierigen familiären Situation). Und eigentlich bin ich’s gern und bin auch jemand der gern Verantwortung übernimmt. Aber es ‚erdrückt‘ manchmal halt.
Mir fehlt die Leichtigkeit aber ich bin gar nicht sicher, ob es ein wenig Melancholie nach früheren Zeiten ist oder ein akuter Wunsch.
Ich glaub ich mag mein ‚neues Ich‘ einfach besser kennen und lieben lernen.
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Wie machst du das mit Abschieden generell?
Bei mir waren die quasi nicht existent, schnell schnell wegdrücken und nicht mehr drüber reden. Da bleibt der Abschied offen. Und sowas kann man ganz schön lange mitschleppen und kann sich dann aufstauen.
Ich hab ihn meinen Therapiestunden einige Abschiede nachgeholt, was sehr schmerzhaft war.
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Ich muss sagen, wir fahren noch immer gern Motorrad und lieben Strecken die mehr Kurven als Geraden haben aber dennoch fahren da Kopftechnisch jetzt auch die Kinder mit.
Wir fahren auch nach wie vor immer ein paar Tage allein ohne Kinder weg, weil wir das als Paar und Eltern einfach brauchen. Da wir hier keine Verwandten haben sind wir auf Freunde angewiesen und das klappt Gott sei dank auch ganz gut. Ich habe mir da auch angewöhnt täglich nachzufragen wie es den Kindern geht, sonst mach ich mich selbst verrückt. Meine Freundin schickt ab und an ein Foto und schreibt eine lustige Anekdote aber das war’s.
Diese wenigen Tage genießen wir wirklich sehr.
Horrorfilme hab ich noch nie gern geschaut aber jetzt lese ich öfter einfach so slowe Romane und weniger Biografien über schwerstkranke bzw von solchen.
Ich bin demütiger was das Leben angeht geworden und meine Bereitschaft anderen zu helfen und die Welt ein Stück weit besser zu machen, ist, seitdem ich Mutter bin um ein vielfaches gestiegen. Da muss mich mein Mann des Öfteren bremsen.
Spontan sind wir zum Teil noch aber eben dann nicht mit extremen Sachen sondern eher in „gehen wir heut einfach essen“ 😅
Was das was @Mohnblume88 gesagt hat bezüglich Abschied nehmen, kann ich definitiv unterstreichen.
Ich muss mich immer gedanklich und physisch verabschieden sowohl von Menschen, als auch orten oder Umstände.
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