Studieren mit 30+ (Lehramt)?

Hallo ihr Lieben!

Ich bin „schon“ 32 und habe 2 Kinder (5 und 2) und spiele jetzt mit dem Gedanken an der PH Wien Lehramt (Volksschule) zu studieren. Ab 2025/26 soll das Studium (Bachelor) ja auf 3 Jahre verkürzt werden, ich würde also mit 33 loslegen. Was sagt ihr dazu? Ist das realistisch oder bin ich zu alt? Ich arbeite derzeit 20 Std, mein Job ist recht flexibel, ich kann viel Homeoffice machen. Meine Bedenken sind:

- Ist es zeitlich machbar mit 2 Kindern (hab nicht wirklich viel Unterstützung)?
- Gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat?
- „Lohnt“ es sich? Ich habe eigentlich einen Beruf gelernt und eigentlich schon viel Erfahrung. Vorwiegend frage ich mich, ob dann später die Dienstzeiten sich gut mit dem Familienleben vereinbaren lassen? Wie ist die Bezahlung (möchte ungern studieren und dann weniger verdienen)
- Ich bin nicht wirklich musikalisch, spiele kein Instrument, ist das ein Hindernis?

Vielleicht hat ja jemand ein paar Erfahrungen für mich?

LG

Kommentare

  • @Mommy_of_a_Girl meiner Meinung nach ist dein alter sicher kein Hindernis. Natürlich ist es nicht so leicht Studium, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Für das erste Jahr würde sich die Bildungskarenz anbieten. Informieren kannst du dich auch zum selbsterhalter Stipendium.
    Prinzipiell ist der Lehrberuf super vereinbar mit der Familie. Schon allein wenn man an die Ferien denkt. Ich würds mir an deiner Stelle im Vorfeld gut überlegen, ob der Lehrberuf wirklich was für dich. Vielleicht kannst du in einer Schule schnuppern/hospitieren.
    Gehalt lässt sich sicher relativ einfach heraus finden.
  • Ich kann zur Ausbildung etc. nichts sagen. Allerdings ist ein Instrument glaub ich Voraussetzung. Oder man muss es halt lernen. Und ich glaube das Studium war schon mit sehr viel Anwesenheit.

    Meine Schwägerin hat Volksschullehrerin gemacht und sie hat gesagt dass fast alle, die die Ausbildung machen erst später anfangen - sie selbst hatte auch ein abgeschlossenes Chemiestudium.

    Wegen Gehalt kannst du nachschauen, die Gehälter sind öffentlich einsehbar.
  • Hallo,
    Instrument ist keine Voraussetzung, Stipendium bekommst, wenn du mit dem Studium beginnst bevor du 35 Jahre alt bist. Da kannst dir die Teilzeitarbeit daneben sparen.
    Für die Volksschule gibt es ein Fernstudium in Linz und in Kooperation mit Vorarlberg. Da hast du dann Freitag und Samstag online die Lehrveranstaltungen und musst in jedem Semester 4 Wochenenden und eine Woche in Präsenz auf der PH anwesend sein.
    Lass dich von der Länge des Studiums nicht verwirren. Das Studium wurde nur für die Sekundarstufe verkürzt, für die Volksschule hast du jetzt 8+2 und später 6+4 Semester. Ergibt für mich beides 10. Du hast zwar den Bachelor früher, musst jedoch trotzdem den Master machen, um eine unbefristete Anstellung und das volle Gehalt zu bekommen.
    Mommy_of_a_Girl
  • Eine Freundin hat die Matura mit Anfang 30 nachgeholt und mit dann das Lehramtsstudium (Volksschule) begonnen. Sie war letztlich mit 37 oder so fertig damit, hat allerdings währenddessen zwei Kinder bekommen. Sie war jeweils fast 1,5 Jahre in Karenz. Anfangs bekam sie das Selbsterhalterstipendium, verlor aber aufgrund der Studiendauer durch die Karenzen, usw. dann den Anspruch.
    Es war manchmal grenzwertig für sie, da sie keine Familie in der Nähe hatten. Von Vorteil war für sie, dass der Papa selbstständig war und er daher die Nachmittagsbetreuung machen konnten, wenn sie auf die PH musste. Meistens konnte sie aber Kurse wählen, die vormittags waren (wenn die Kinder im Kindergarten waren).
    Sie konnte kein Instrument spielen und hat während des Studiums ein bisschen Gitarre spielen gelernt.
    Wichtig ist sicher, wie eh schon jemand geschrieben hat, dass du dich mit dem Beruf gut auseinandersetzt (Schnuppern, ...) und dir sicher bist, dass du den Beruf ausüben möchtest. Und eben, dass ihr Kinderbetreuung habt (Kindergarten/Krippe, Aufteilung Papa/Mama, evtl. Familie, ...), da doch viel Anwesenheitspflicht besteht. Rücksicht wurde da nicht auf Eltern genommen (also z.B. dass man öfter bei einem Kurs fehlen durfte als andere, wenn das Kind krank war, oder so).
    Meine Freundin ist jetzt ein paar Jahre im Beruf und fand den Start schon anstrengend, da sie durch das Studium und die Karenzen lange nicht gearbeitet hatte und es schon ein anstrengender Job ist. Ihre Jüngste war beim Einstieg auch erst zwei Jahre alt, was mit Kranksein & Co. nicht unbedingt leicht war. Sie bereut aber den Schritt nicht und ist froh, dass sie's durchgezogen hat.
  • Hat vielleicht hier jemand den Quereinsteiger über get your Teacher gemacht?? Ich war vor den Kindern in der Erwachsenenbildung tätig, habe viel unterrichtet, aber eben nicht in der Schule, da ich keinen Lehramt habe. Jetzt hat man mir gesagt, wenn ich eh das gleiche unterrichten würde und schon Erfahrung habe, ist es am besten den Quereinsteiger zu machen 🤷‍♀️ hat damit jemand Erfahrung?? :)
  • Ich würde trotzdem mal in einer Schule schnuppern empfehlen @Sarah6
    Kinder sind dann doch wieder ganz anders...
  • Hi alsobich bin 30 und habe 2 kids und hole gerade mal die matura nach, mein ziel ist es auch zu studieren :smiley: würde sogar gern medizin studieren, was ja auch ein vz studium ist. Als alternative qürde lehramt mir ebenso zusagen. Da kann man berufsbegleitend einsteigen, was ja schon echt gut ist. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr kräftezehrend ist zu arbeiten, studieren, haushalt ehe und kids - das alles unter einen hut zu bringen!
    Für mich ist es jetzt schon seeeehr viel, aber definitiv machbar - wenn du ein ziel hast dann mach es einfach! Du weisst erst wie es ist, wenn du es probiert hast ☺️
    Ich würde dem ganzen eine Chance geben!!!
    Papaya
  • Ich hatte vor kurzem eine Zusage für einen Lehrerjob, habe aber abgesagt.
    Weil:
    1. Verdienst - mir wurde fast nichts angerechnet und ich wäre mit €800 brutto weniger eingestiegen
    2. Erzählung von Freundin mit Kleinkind: sie ist letztes Jahr mit Zweijähriger eingestiegen und fast verzweifelt - macht jetzt nebenbei eine Therapie um mit der Last fertigzuwerden, keine Zeit fürs Kind zu haben
    3. Arbeitspensum liegt in den ersten Jahren zw 50-60 Std in der Woche inkl Vorbereitung am WE
    4. wenn die Kinder krank sind, kann man nicht einfach Homeoffice machen, man hat Verantwortung den Schulkindern ggü und man braucht immer eine Vertretung
    5. Eltern werden immer mühsamer

    Ich bin in meinem Job sehr flexibel, deshalb wollte ich diese Freiheit nicht aufgeben. Auch wenn ich gern Ferien gehabt hätte mit meinem Kind, steht die Anstrengung und die Unflexibilität für mich nicht dafür.

    Wenn du viel HO machen kannst, bist sicher viiiel flexibler in deinem alten Job.
    Aber wenn es deine Erfüllung ist und du in deinem Job unglücklich bist, Go for It!

  • @Oceanholic das wäre aber Volksschule gewesen, oder ? In den weiterführenden Schulen haben sie mit der Klassejob-Initiative die Bezahlung bzw Anrechnung stark verbessert. Ich hatte auch überlegt auf Lehramt umzusatteln, hab dann aber eine Fixstelle an der Uni bekommen.

    Beim Rest stimme ich dir zu, in den ersten Jahren ist es sicher anstrengend bis man die grundsätzlichen Vorbereitungen für alle Klassen/Stufen mal durch hat. Eine Biologen-Freundin von mir ist auf Lehramt in einer MS ungestiegen und sagt das auch.
  • Sarah6 schrieb: »
    Hat vielleicht hier jemand den Quereinsteiger über get your Teacher gemacht?? Ich war vor den Kindern in der Erwachsenenbildung tätig, habe viel unterrichtet, aber eben nicht in der Schule, da ich keinen Lehramt habe. Jetzt hat man mir gesagt, wenn ich eh das gleiche unterrichten würde und schon Erfahrung habe, ist es am besten den Quereinsteiger zu machen 🤷‍♀️ hat damit jemand Erfahrung?? :)

    Meine Schwägerin ist mit ihrem Studienfach über Teach for Austria als Lehrerin quereingestiegen und fand das wirklich gut. Muss einem natürlich liegen, aber wenn du eh schon an Wissenvermittlung/Unterrichten teil hattest, kann das fix wirklich gut werden.
    MamaLamaSarah6
  • Danke für eure Rückmeldungen ☺️

    Kann mir jemand zu dem Aufnahmeverfahren an der PH Wien sagen? Und wie das als Lehrerin ist, wenn die Kinder mal krank sind? Pflegeurlaub in der Form wie jetzt stelle ich mir schwer vor?
  • Ich habe auch erst mit 30 das vs Lehramt gestartet.Allerdings ohne Kinder.Hatten aber einige,die schon Kinder hatten und teilweise auch noch älter waren und anscheinend wars machbar wenn auch sicher oft anstrengend.
    Du kannst um ein Stipendium ansuchen.
    Instrument muss man keines spielen können.Dasnlernt man dort(manche besser, manche weniger 😅)
    Dienstzeiten kommen natürlich immer drauf an wie viele Stunden du machen möchtest und dein Stundenplan auch sehr auf die Direktion(manche kommen gerade Eltern von nicht Schulkindern sehr entgegen)
    Pflege Urlaub kannst du ganz normal nehmen ...und auch wir Lehrer sind Mal krank...dann muss halt vertreten werden.
    Ich finde den Beruf toll und damit meine ich die Arbeit mit den Kindern ,aber leider auch teilweise sehr mühsam (es wird einfach teilweise immer mehr administratives). Und auch in der Klasse selbst ist es manchmal mühsam aber dann gibt es wieder wunderschöne Tage,die einem so viel geben und einen wieder bestärken wie toll die Arbeit eigentlich ist.Kinder geben dir einfach wahnsinnig viel zurück.
    Für mich die beste Entscheidung.
  • Danke für deine Rückmeldung, ich hab etwas Respekt vor dem Aufnahmeverfahren, kann jemand etwas dazu sagen? Und wird das Studium fix ab nächstes Jahr verkürzt?
  • elianeeliane

    1,359

    bearbeitet 24. Juni, 21:46
    @Mommy_of_a_girl naja, "verkürzt" ... In der Primarstufe sind es bisher 4 Jahre bis zum Bachelor und 1 Jahr Master, stattdessen werden es nun dann 3 Jahre Bachelorstudium und dafür 2 Jahre Master statt einem. Also, man hat den Bachelortitel schneller aber es sind trotzdem weiterhin 5 Jahre. Und für eine unbefristete Anstellung muss man den Master machen. In der Sekundarstufe sind derzeit noch 4 Jahre Bachelorstudium und 2 Jahre Master vorgesehen, da wird tatsächlich ein Jahr verkürzt (3 Jahre BA, 2 Jahre MA).
  • Ja für mich wäre das trotzdem ein Vorteil, den BA zumindest schneller machen zu können, weil meine Kinder noch ziemlich klein sind, für den MA hätte ich ja dan etwas Zeit 🙃
  • Eh egal ob befristet oder unbefristet, die Leute werden sowieso gebraucht 🤣🤣🤣🙈🙈🙈
  • Hallo!
    Ich borge mir mal den Thread aus, da ich aktuell auch über einen Berufswechsel bzw. ein Studium mit 30+ nachdenke. Mich würde das Hebammen Studium total reizen/interessieren.
    Aktuell bin ich noch mit meinem zweiten Kind (geb. Juni 2024) in Karenz. Ich starte im Dezember wieder im Job und würde mich gerne im Jänner für das WS 2025/2026 bewerben.
    In meinem jetzigen Job bin ich recht flexibel (Elternteilzeit, 50% Home Office, verdiene auch recht gut). Allerdings macht mich der Job nicht glücklich. Ich würde gerne einen Beruf ausüben, bei dem ich wirklich was mit Mehrwert leisten kann und für diesen ich richtig „brenne“.
    Die Nachteile wären: 3 Jahre Vollzeitstudium ohne Bezüge. Eventuell kann ich im 1. Jahr Bildungskarenz nehmen sofern mein jetziger Arbeitgeber dem zustimmt. Fürs Selbsterhaltungstipendium verdient mein Mann vermutlich zu viel, da ja von seinem Verdienst ein Unterhalt für mich weg zu rechnen ist. Hat damit schon jemand Erfahrung? Also Selbsterhalterstipendium neben VZ-Berufstätigkeit des Ehepartners?
    Nach dem Studium sollte ich dann zumindest 2-3 Jahre im Krankenhaus arbeiten (TZ 20-30h), um etwas Berufserfahrung zu sammeln bevor ich mich ggf. als Wochenbetthebamme selbständig mache. Das bedeutet auch Nacht- und Wochenenddienste. Mein Mann hat einen klassischen 7-to-5 Job und die Kids sind spätestens September 2025 beide im Kindergarten. Also zwecks Kinderbetreuung sollte sowohl Studium als auch Sichtdienste machbar sein.
    Hier gibts ja einige Mamas, die im Gesundheitswesen tätig sind. Bekommt man das alles unter einen Hut? Würdet ihr einen sicheren Job mit vielen Freiheiten für einen Job aufgeben, für den ihr richtig brennt? Ich würde ja erst in im KH starten, wenn meine Kids 5 & 7 sind. Da verstehen diese das ja eher, wenn Mama nicht immer abends daheim oder auch mal am Wochenende arbeitet. Meine Mama und mein Schwiegervater gehen beide dann auch fast exakt zu dem Zeitpunkt in Pension, wenn ich mit dem Studium fertig wäre. Da hätten wir in der VS Zeit eben auch etwas Unterstützung von der Familie.
    Was meint ihr? 😊
  • @Mommy_of_a_Girl falls du noch konkrete Fragen hast kannst mir gerne ne PN schicken. Hab selbst mit knapp 30 das VS Lehramt gemacht, unterrichte an einer VS, bin Praxislehrerin und hab nen Lehrauftrag an der PH.

    Generell ist VS Lehrerin von den Ferien her super zwecks Betreuung der Kinder. Aber was wir an Zeit mit Konferenzen, Weiterbildungen und Elternarbeit verbringen ist heftig. Pflegeurlaub hatte ich so gut wie nie, das übernimmt mein Mann oder er macht auch teilweise HO damit ich bei meiner Klasse bleiben kann. Ich persönlich hänge als Lehrerin mehr drin mit dem Job als es in der Privatwirtschaft der Fall war. Bezahlung hab ich etliches zurückstecken müssen. War's mir aber wert und ich mach den Job echt gerne.
    kastanie91
  • Kleines Update: Ich bin mittlerweile Schulsekretärin, zumindest einen kleinen Schritt näher und möchte jetzt noch lieber Lehrerin werden, vl auch für die Sekundarstufe? Hat vielleicht jemand den Schritt schon gewagt und kann was berichten?

    @Reyhania hast du berufsbegleitend studiert?
  • @Mommy_of_a_Girl nein, ich hatte das Selbsterhalterstipendium
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