Disziplinierung von (Klein)Kindern?

TowandaTowanda

81

bearbeitet 12. 07. 2011, 19:53 in Entwicklung & Erziehung
Letztens war ich auf einer Kindergeburtstagsfeier, die Kinder waren zwischen 3 und 6 Jahre alt. Ein Bub hat sich recht aufgeführt und ein anderes Kind geschlagen. Da hat ihn die Gastgeberin in die Ecke gestellt, Gesicht zur Wand. Den anderen Eltern hat sie erklärt, dass das bei ihnen so üblich wäre, dann hat sie uns gezeigt, wo ihre Kinder immer stünden, wenn sie schlimm seien. Da waren Fahrer an der Wand - vom an die Wand heulen.

Mir ist die Spucke weggeblieben - also, natürlich war's nicht in Ordnung, dass der Bub ein anderes Kind gehaut hat. Meiner Meinung kann man das aber anders lösen, z.B. ein ernstes Gespräch und Abkühlen zwischen den Erwachsenen, nicht in der Ecke.

Eine andere Mama hat dann erzählt, dass sie ihr Kind neulich um 5 Uhr nachmittag schlafen geschickt habe, weil es sich zum zweiten Mal hintereinander mit Holzlasur angemalt hätte. "Da hab ich sie einfach nimma anschauen können und schlafen geschickt." Ich hab mich gefragt, wie die Fünfjährige zum wiederholten Mal an die Holzlasur rangekommen ist und wer Holzlasur kennt, der weiß, allein das Abwaschen der Lasur ist Strafe genug (das Mädchen hat sich nämlich nackig damit angemalt...).

Wenn meine Kleine "schlimm" ist oder schlimm überdreht und garstig, schicke ich sie zum Beruhigen auf ihr Zimmer. Tür bleibt offen, außer Ronja schmeißt sie zu, was gelegentlich vorkommt. Dann beruhigt sie sich recht schnell, fängt an zu spielen und ihr Ärger ist vergessen. Ich merke aber auch, dass sie oft dann unleidlich wird, wenn sie mit etwas überfordert ist und dann braucht sie meine Unterstützung, keine Isolation.

Grenzen zu setzen und konsequent zu sein finde ich total wichtig, glaube aber, dass das ohne Bestrafung geht. Wie seht ihr das?

Kommentare

  • tilllytillly

    142

    bearbeitet 20. 07. 2011, 12:13

    ich bin da deiner meinung. muss mir von nem weitschichtigen verwandten von meinem mann a immer sagen lassen warum ich ihr net mal auf die finger oder auf den po hau wenn sie net glei kommt oder wieder mal versucht was zu nehmen was sie net soll. ich erklär ihr das dann aber lieber mit worten oder stell sie wo anders hin, warum sollt i mein kind schlagen?


    der sohn von meiner schwägerin is zb aber gar net erzogen. der hat unserer glaub i letztens im plantschbecken 4 mal den eimer mit wasser mittten ins gesicht geleert. sophie at eh net geweint aber sie hat angst gekriegt und wollt aus dem wasser. naja seine mama hat dem net wirklich beachtung geschenkt. naja das find i wieder a net richtig.


    man muss ihnen schon erklären was sie falsch machen. oder wie siehst du das?

  • Seh ich auch so. Ich denk, mit Worten erreicht man am Meisten - keine Bestrafung anzuwenden, heißt ja nicht, dass man sein Kind nicht erziehen will.

    Für mich ist es sehr wichtig, konsequent zu sein, was mir allerdings nicht immer gelingt. Und ich versuche, mein Handeln und Verhalten kritisch zu hinterfragen und nichts zu tun, wo ich nicht dahinter stehen kann. Auch das gelingt mir nicht immer und bei manchen Dingen wär ich gern gelassener...

    Ich versteh eigentlich überhaupt nicht, wie jemand Kindern Gewalt antun kann und was disziplinäre Maßnahmen angeht, so glaube ich, ist gute Kommunikation zielführender als ein Klaps auf den Po. Einem Erwachsenen hau ich ja auch nicht auf die Finger, wenn er/sie sich daneben benimmt...
  • bearbeitet 20. 07. 2011, 12:12

    Hallo!


    Meine beiden (Anna ist 4, Stephan ist 3) übertreibens auch manchmal ganz fürchterlich, bei uns gibts dann die Konsequenz, dass sich Anna aufs Sofa setzen muss und Stephan sitzt auf seinem Schämel. Die beiden sind dabei soweit voneinander entfernt, dass sei sich nicht erreichen und damit auch nciht piesaken können. Das hilft bei uns sehr gut, wobei diese "Disziplinierungsmaßnahme" - ach, ich das ein tolles Wort ;) - nicht länger als 2-3 Minuten dauert, eben bis sich die beiden beruhigt haben...


    gglg. Sonja mAuS

  • Also meine Kleine ist im März 2 Jahre geworden und zur Zeit ist es einfach der Horror mit ihr irgendwo hin zu gehen. Sie folgt nicht und tut so wie wenn sie mich nicht hören würde. Dann will sie mit dem Auto wohin fahren - nach fünf Minuten oder so fängt sie wieder zum quängeln an und will nicht in ihrem Stuhl bleiben und macht den Gurt auf. Wenn ich einkaufen gehen will dann funktioniert das auch nicht, weil ich nur hinter ihr her bin. Alles will sie und wehe es geht irgendwas nicht nach ihrem Kopf - dann brüllt sie das ganze Kaufhaus zusammen. Im Bus will sie raus aus dem Kinderwagen und sich auf den Stuhl setzen - da sitzt sie dann vielleicht eine Minute und dann will sie auf einen anderen oder sie will stehen bleiben. Zur Zeit weiss ich echt nicht mehr weiter. Jetzt schaue ich schon immer das ich meine Erledigungen vormittags mache wenn sie in der Krabbelstube ist weil mit ihr geht es einfach nicht. Wenn wir am See fahren da ist sie nur im Wasser und wenn ich mal will das sie auf der Decke bleibt - da geht sie einfach wieder und dreht sich nicht mal um. Und renn ich ihr dann nach und will sie zurück holen dann lässt sie sich fallen und dreht voll auf. Kann mir da irgendwer Tipps geben wie ich da Konsequent durchgreifen kann das sie mir folgt. Oder ist das eine Phase die irgendwann von selber verschwindet? Aber ich habe Angst das es vielleicht noch schlimmer werden könnte je älter sie wird.
  • es ist nur eine Phase, sie testet ihre Grenzen aus - es geht vorbei, versprochen. Bis dahin (auch wenn es sehr schwer fällt) konsequent bleiben, ein Nein versteht sie auch und auch ganz wichtig: mit dem Partner einig sein, vor allem vor dem Kind, diskutieren kann man nachher immer noch. Und um dich selber aufzubauen und zu motivieren: sprich mit anderen Müttern und lass dir erzählen, dass es ihnen auch nicht besser geht, es tut gut zu wissen, dass man mit dem Problem nicht alleine ist.
  • mir gehts grad genauso wie BettyBoo76 ;-)
    puh! ganz schön anstrengend! meine ist ende märz 2 geworden - ein richtiger widder! mit dem schädl durch die wand :P
    und ich hoffe auch, dass das besser wird! aber ich glaub spätestens wenn sie in den kiga kommt ...
  • Die Phase, dass die Kleinen ihre Grenzen austesten wollen, kommen ja öfter vor. Meiner hatte auch vor Kurzem diese Phase mal wieder durchgemacht. Da ist er kaum aushaltbar. Je mehr man etwas dagegen sagt, desto mehr rebellieren sie. Ich versuche mehr auf ihn zuzugehen und trotzdem ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Das funktioniert dann immer am Besten.
    Ganz wichtig: Beide Eltern müssen sich einig sein und konsequent. Dies hat bei uns nicht immer so gut funktioniert und unser Großer hat es gleich durchschaut gehabt!!!
  • Na wenn ich das so lese, steht mir ja noch einiges bevor. :(
  • Man sollte ein Kind NIE Schlafen schicken wenn es was getan hat was man nicht tun soll den so bekommen kinder angst vorm schlafen gehen und daher haben viele heul Attacken wenn es abends ganz normal heisst ab ins bett. das Kind denk zuerst an Bestrafung satt daran einfach in ruhe zu schlafen da es der Körper braucht.
    Auch an die Wand stellen ist nicht ok! Wenn ein Kind was tut was es nicht darf dann soll man dem Kind auch erklären warum das sie und das auch in aller ruhe und Verständnis voll. Das Kind hat nichts davon nach einer Straftat irgendwo zu stehen und weis nicht mal warum genau, außer das es vlt hört das tut man nicht.
    Kinder die wirklich lange weinen nach dem schimpfen oder betrafen haben Angst nicht mehr geliebt zu werden den ein Weinen was nur vom Zorn herraus kommt dauert nicht lange und geht sowieso über ins Schrein und rum wüten.
    Auch schlagen ist total verkehrt!!!!! Egal ob mit offener Hand oder faust es gilt als Gewalt Anwendung und kann schon gestraft werden! Ein Kind das was nach Gewalt Anwendung folgt und brav ist macht es nicht weil es versteht das man das nicht macht sondern weil es ANGST hat!! Angst davor wieder weh zu haben. Das Kind lernt daraus überhaupt nichts! Viele Eltern haben das fehl denken das die Kinder danach Respekt haben aber das ist falsch.


    Die größte Angst eines Kindes ist es immer das die Eltern es nicht mehr lieben.
  • kann mich mami2011 nur anschließen !!
  • Wenn mein 2jähriger daheim mal austestet, wie weit er gehen kann, gehen wir gemeinsam hinauf in sein Zimmer, ich mach die Türe zu, setz mich dann aber gemeinsam mit ihm ins Zimmer und erklär ihm, dass, wenn er sich beruhigt hat, er zu mir kommen kann und wir gehen gemeinsam wieder runter zum Spielen. Das dauert dann ein paar Minuten, bis er dann ankommt. Ich finde dann auch noch extrem wichtig, ihm zu sagen, dass ich ihn lieb hab, auch wenns für ihn in dem Moment nicht so aussieht.
    In der Öffentlichkeit macht er allerdings zum Glück gar nichts - da is er eigentlich immer sehr brav. Da wüsste ich im Moment auch gar nicht, wie ich reagieren müsste/würde.
  • Meine Grosse ist zur Zeit eine absolute "super-zicke"! jedes Nein ist eine Katastrophe und sie testet ihre Grenzen bis zum allerletzten aus. Aber das sie in die Ecke stellen müsste, wär mir noch nie eingefallen. Wenns ganz schlimm is, schick ich sie auch ins Zimmer.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Social Media & Apps


Registrieren im Forum