Hallo liebe Community,
ich hoffe, hier ein wenig Rat zu unserer derzeitigen Situation zu finden. Meine Kinder sind zwar keine Babies mehr (3, 4 und 5), aber eine liebe Freundin, die selbst hier angemeldet ist, hat mir das Babyforum trotzdem empfohlen, also versuche ich es mal.
Meine Mutter hatte immer schon psychische Probleme, früher im Verborgenen oder für mich als Kind nicht greifbar, seit guten 10 Jahren allerdings sehr schwer. Depressionen, Panikattacken, Sozialphobie sind unter anderem die Diagnosen gewesen. Erlebt haben wir vieles mehr. Leider hat sie sich nie wirklich helfen lassen, die ganze Familie ging mehr oder weniger den Bach runter. Mein Vater hat ihr Verhalten voll unterstützt und nie Richtung Therapie mit ihr gearbeitet. Er hat ihr bloß alles recht gemacht, was ganz nach hinten losging. Mein Bruder und ich haben viel versucht, viel Hilfe angeboten, Kontakte spielen lassen. Es war alles für nichts, sie haben es nie angenommen, stattdessen wurden uns Vorwürfe gemacht, wir sollen uns nicht einmischen und ähnliche Sprüche kamen da. Meine Mutter hatte über die Jahre jeden Respekt vor uns verloren, es gab sehr viele Aktionen, wo andere direkt den Kontakt abgebrochen hätten, viel böses Blut und schlimme Dinge, die sie gesagt und nie zurückgenommen hat. So starben in mir langsam nahezu alle Gefühle, die ich meiner Mutter gegenüber je hatte. Mitleid hatte ich lange keines mehr, dafür waren die Kränkungen zu häufig und zu stark. Ihre Erkrankung ist hierbei keine Ausrede, jeder hat die Wahl, sich zu entscheiden. Sie hat sich gegen jede Hilfe und mit ihrem Verhalten ganz klar gegen uns entschieden. Für mich war sie nicht mehr mehr als eine Verwandte. Die Nachricht des Suizids kam für mich nicht ganz überraschend, doch hat sie mich getroffen. Jetzt ist es wirklich passiert, die Mama ist weg und dennoch verspüre ich wenig Trauer. Dafür ist viel zu viel kaputt gegangen. Ich selbst kann mit dieser Situation umgehen, jedoch weiß ich nicht, wie ich es meinen Kindern erklären kann oder wie ich ihnen bei der Trauerbewältigung helfen soll. Sie haben sehr viel mitbekommen, was meine Mutter aufgeführt hat. Da waren so viele Dinge dabei, die selbst Erwachsene erschaudern lassen. Ich habe immer schon mit ihnen geredet und erklärt, dass Oma eine Krankheit hat. Aber gerade psychische Erkrankungen sind für Kinder wahrscheinlich nicht ganz so greifbar. Nun haben sie leider auch mitbekommen, dass ihre Oma einen Blödsinn gemacht hat. Sie haben andere sagen hören "Wieso hat sie das getan?" und solche Dinge. Ich habe mich ein bisschen rausreden können, weil ich gar nicht vorbereitet darauf war, den Kindern Suizid erklären zu müssen. Wie macht man das? Soll man das überhaupt? Ich denke schon, aber wie bloß? Ich habe mir bereits Kontakte zu Kinderpsychologen rausgesucht, aber bis man einen Termin bekommt, muss ich sicher einiges erstmal selber mit ihnen klären.
Hat irgendjemand auch nur annähernd eine ähnliche Situation erlebt und kann mir helfen? Ich bin ein bisschen ratlos und es tut mir für meine Kinder so Leid, so etwas miterleben zu müssen. Sie haben ihre Oma außerdem sehr geliebt und auch umgekehrt.
Ich danke euch im Voraus und wünsche einen schönen Abend!
Kommentare
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zunächst möchte ich die ganz herzlich mein Beileid aussprechen. Es tut mir so unendlich leid,dass du das durchmachen musst. Das muss wahnsinnig schwer sein. Die eigenen Eltern zu verlieren tut einfach weh. Auch, wenn sie schon lange krank war und es für dich nicht ganz überraschend ist, ist da natürlich trotzdem ein Schmerz und der darf auch gefühlt werden.
Ich denke, in erster Linie würde ich den Kindern Mal sagen, dass die Oma tot ist. Und ich würde das wirklich ganz sachlich erklären: "ihr Herz hat aufgehört zu schlagen und sie ist tot. Das bedeutet, dass wir sie leider nicht mehr sehen können."
Ich finde es in erster Linie gar nicht so wichtig, zu erwähnen oder zu erklären das sie sich selbst das Leben genommen hat. Ich würde das also nicht unbedingt sofort thematisieren. Das sie krank war, wissen die Kinder ja. Im Grunde kannst du ja auch einfach sagen, dass sie ja schon sehr lange krank war und jetzt wegen der Krankheit gestorben ist. Wenn die Kinder direkt nachfragen (und nur dann!) wie sie gestorben ist, würde ich wohl sehr,sehr vorsichtig sein mit der Wortwahl weil Kinder wahnsinnig schnell Bilder in den Kopf bekommen und sich dann nur Horror Szenarien ausmalen die ihnen am Ende Angst machen. Meinem Gefühl nach ist das für Kinder aber gar nicht so wichtig dieses "wie und warum". Das fragen sich so kleine Kinder meist nicht.
Prinzipiell ist Trauer auch ein Prozess. Sie werden vielleicht nicht sofort Fragen stellen oder drüber reden wollen sondern die Kinder kommen dann von selbst und thematisieren das. Wie haben dazu auch das Buch "Abschied, Tod und Trauer" von der WWW Serie und das kann ich generell zu dem Thema empfehlen. Erklärt auf sehr einfühlsame Weise, was Tod bedeutet.
Ich würde ihnen auch sagen, dass die Oma zwar nicht mehr da ist und sie darüber auch traurig oder wütend sein dürfen, dass sie sie vermissen werden aber auch über sie reden dürfen. Also ich würde versuchen das Thema oder eben auch über die Oma reden nicht zu vermeiden sondern sie auch drüber reden lassen. Nicht auch noch Tod schweigen. Und ja, sie einfach in allem ihren Gefühlen versuchen zu begleiten und die auch ok zu finden. Gerade bei Trauer dürfen alle Gefühle sein. Manchmal wird es sein, als wär alles wie immer und manchmal wird es hart weil Kinder eben nicht wie Erwachsene trauern. Da kommen dann vielleicht neue/andere (oft unerwünschte) Verhaltensweisen dazu. Also Verständnis, Verständnis, Verständnis.
Wenn ihr bei einem Psychologen keinen Termin bekommt so schnell, kann ich erstmal eine Familienberatung empfehlen. Sehr oft, sind das auch ausgebildete PsychologInnen. Auf der Webseite von familylab gibt's eine List mit guten, einfühlsamen Familienberatungsstellen. Wenn du da anrufst und die Situation am Telefon erklärst, bekommst du sicher rasch einen Termin. Außerdem können die dir noch mehr Tipps geben, wie ihr als Familie da am besten damit umgeht.
Und du musst da nicht alleine durch. Das ist eine Krise und es gilt nun, bestmöglich darauf hervor zu kommen. Sich Hilfe holen ist auf jeden Fall gut und richtig. Auch bei Freunden oder Familie.
Ich hoffe, die hilft das ein bisschen. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für die kommenden Wochen und Monate!
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Ich wünsche dir und deiner Familie, dass ihr das ganze gut verarbeiten könnt ⭐️
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Ich spreche dir aber auch erstmal mein aufrichtiges Beileid aus!
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Alles Gute ❤️
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Ich werde mich über die Einrichtungen erkundigen, für uns sind Baden und Wien durchaus Optionen. Die Rainbows gibt es in unserer Nähe auch, davon hab ich schon gehört. @kathi87 Es wäre ganz lieb, wenn du mir ihren Kontakt zuschicken könntest. Das glaub ich auch, dass Außenstehende viel beitragen können zur gesunden Trauerbewältigung, bei mir spüren die Kinder bestimmt sehr viel Uneinigkeit und Unruhe bei diesem Thema. Es ist so schade, dass unsere Stammfamilie so zerrüttet ist.
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Alles liebe!
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Den Tod erklären, Abschied nehmen. Aber keine Details.
Halte die Kinder für zu jung dafür.
Die Frage:" warum hat sie das gemacht" die von anderen kommt kannst du auch den Kindern erklären mit "sie wollte nicht zum Arzt und hat sich nicht behandeln lassen." Warum weißt du nicht. Somit hat die Oma auch nix schlimmes getan sondern einfach nur nicht gehandelt. Was wiederum zeigt wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen wenn man krank ist.
In Wien gibt es noch den Roten Anker.
Da war der Sohn einer Bekannten, als sein Vater ganz plötzlich verstorben ist.
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Schönen Sonntag euch allen!
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Alles wird gut ablaufen.
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Vielen lieben Dank - es war eine wirklich schöne Trauerfeier, wenn man das so sagen kann. So konnte meine Mutter noch mal hochleben als die Person, die sie früher war, als es ihr noch gut ging. Die Kinder haben es auch ganz toll gemacht, ich bin sehr stolz auf die drei. 😍