Liebe Mamas,
ich wende mich an euch, weil ich etwas am verzweifeln bzw mir so unsicher bin.
Ich bin vor 2,5 Jahren ungeplant schwanger geworden. Von der Schwangerschaft habe ich kurz nach der Trennung erfahren. Ich habe mich für das Kind entschieden und wollte es nochmal versuchen. Die Beziehung ist allerdings sehr instabil und dysfunktional. Ich fühle mich nicht wohl und ich weiß, es hat keine Zukunft. Er leidet unter einer extremen Verlustangst und ist sehr angriffig, ich vermeidend und harmoniebedürftig. Ich sehne mich nach Stabilität und Sicherheit und möchte diesem Auf und Ab ein Ende setzen. Es ist aber schwer, weil er das nicht möchte und mich immer kurz bevor es ernst wird, erneut an sich binden möchte. Ich bin bereits in Therapie.
Nun ist es so, dass unser Kind im September in der Kleinkindgruppe beginnt und ich ab Mitte Oktober wieder beginne zu arbeiten. Ich bin mir unsicher, ob ich nun diesen Schritt der Trennung und damit auch den Umzug in eine andere Wohnung bereits jetzt wagen soll oder erst in ein paar Monaten, wenn unser Kind bereits gut im Kindergarten eingewöhnt ist. Eine Wohnung hätte ich bereits gefunden, die auch in der Nähe des Kindergartens wäre, ich müsste nur noch verbindlich zusagen - allerdings bereits bis morgen.
Ich bin hin und hergerissen. Zum einen, weil ich mich einfach so schwer trennen kann und zum anderen, weil ich einfach für unser Kind die richtige Entscheidung treffen möchte. Ich mache mir auch Gedanken, wie es dann ist, alleinerziehend zu sein und wie es dem Kind dann in der Situation geht. Es ist so, dass es nur zu mir eine sichere Bindung aufgebaut hat, weil der Vater mal da ist und mal nicht und zb bisher auch nie die Einschlafbegleitung übernommen hat aber eine Bindung besteht jedenfalls trotzdem und es freut sich immer über ihn.
Ich weiß nicht genau, was ich mir hier erhoffe. Vielleicht einfach ein paar Gedanken von euch dazu. Vielleicht geht es jemandem ja ähnlich…
Kommentare
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es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht und eine Trennung scheinbar unausweichlich!
Vorweg: ich finde es großartig, dass du dich für das Kind entschieden hast und auch bereit warst, der Beziehung noch eine Chance zu geben! 2,5 Jahre sind ja kein kurzer Zeitraum also für mich klingt es als ob du alles versucht hättest. Das finde ich wirklich toll!
Meine Gedanken zu deiner Situation sind folgende:
Wenn du bereits eine passende Wohnung gefunden hast wäre es ja blöd, sie nicht zu nehmen und später, wenn es dann mit der Trennung "ernst" wird, Stress zu haben und die nächstbeste Wohnung nehmen zu müssen.
Was ist wenn du deinem Kind noch nicht von einer endgültigen Trennung erzählst sondern ihm sagst, dass ihr jetzt woanders wohnen werdet und der Papa wird euch Mal besuchen kommen und ihr werdet den Papa Mal besuchen usw. Also nicht gleich ein endgültiges Aus und vorbei vermitteln?
Natürlich kommen da eine Menge großer Veränderungen auf euch beide zu und ich denke (je nach Möglichkeit) kann es da sinnvoll sein, professionelle Hilfe und Begleitung in Anspruch zu nehmen. Besser jetzt gründlich alle Themen bearbeiten, als später drauf zu kommen dass es hier noch Bedarf gibt.
Die Sorge in Bezug auf alleinerziehend kann ich gut nachvollziehen! Allerdings schreibst du auch, dass der Vater Mal da ist und Mal nicht, also inwiefern bist du denn nicht jetzt schon allein verantwortlich oder allein diejenige, die sich um alles kümmert?
Hast du jemanden, der dich unterstützen kann? Freundinnen, deine Eltern, Geschwister? Ich finde es immer schade, wenn Beziehungen auseinander gehen aber noch schlimmer ist es, wenn Eltern unglücklich sind und deshalb nicht voller Aufmerksamkeit für ihre Kinder da sein können! Wir wollen unseren kleinen ja ein gutes Vorbild sein, in jeder Hinsicht.
Das sind nur meine spontanen Gedanken dazu. Ich habe keinerlei psychologische Expertise, das möchte ich betonen.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!
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Ich denke, für ein Kind - wird es den richtigen Zeitpunkt niemals geben. Trotzdem ist das natürliche eine einschneidende Veränderung.
Zuerst zieht ihr beim Papa aus - und sie sieht ihn vermutlich nciht mehr jeden Tag, so wie bisher.
Kurz darauf ist sie auch von dir mehrere Stunden getrennt, im Kindergarten.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass das fürs Kind sehr schwer sein wird.
Auf der andren Seite sollte man auch nicht länger in einer Beziehung sein, die man nicht mehr will und in der man sich so fühlt.
Mich stellen sich da aber auch einfach noch so viele weitere Fragen.
Wie kommt es an, wenn du dich trennst und direkt auch eine neue Wohnung vorweisen kannst? Verhärten sich so die Fronten und eine gemeinsame Sorge ums Kind rückt in den Schatten?
Wie stehen die Optionen im "Guten" sich zu trennen und es dem Kind leichter zu machen, in dem man vielleicht erstmal eine WG wird - als Zwischenlösung bevor man sich auch räumlich trennt. Also man einen sanften Weg wählt - so kann sie sich daran gewöhnen, dass es weniger Zeit mit allen gemeinsam gibt, dann immer nur einer auf sie aufpasst und später ihr dann getrennt wohnt?
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Meine Schwester hat sich im März von ihrem Lebensgefährten getrennt. Sie haben eine 7-jährige Tochter. Ausgezogen ist er im Mai. Es gab teilweise Streitigkeiten die meine Nichte mitbekam. Er schlief auf der Couch was meine Nichte komisch fand. Anhand dieses Falles vertrete ich die Meinung besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Würde einen klaren Cut machen. Und wenn da dir in deiner Entscheidung sicher bist dann so schnell wie möglich. Aber du wirst damit Leben müssen, dass das für deinen Partner sehr kurzfristig alles wird. Deshalb könntest du die Wohnug ja mal nehmen, aber bis zum endgültigen Auszug können/werden ja noch paar Tage verstreichen.
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Nicht einfach streiten und auf der Couch schlafen.
Sondern schon eine Trennung kommunizieren, aber halt dem Kind die möglichkeit geben, trotzdem beide Eltern bei seinen Routinen dabei zu haben. Oder halt Abwechselnd, aber beide an einem Ort.
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Ich würde auch einen klaren Cut machen u ausziehen. Dein Kind ist noch klein, die stecken das oft echt gut weg
Es ist wichtig dass es dir als Mama gut geht, denn nur dann kannst du 100% für dein Kind geben 🥰
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Wir wohnen bereits so, als ob wir eine WG wären. Ich schlafe beim Kind und der Vater im anderen Zimmer. Das ist auch ein Teil des Problems. Es gibt keine Nähe mehr zwischen uns und ich kann sie aufgrund all der Zwischenfälle auch nicht mehr zulassen. Er hätte sie gerne bzw sieht das auch als Voraussetzung für eine weitere Beziehung, was ich verstehen kann und setzt mich da unter Druck. Aus seiner Sicht konzentriere ich mich viel zu sehr auf das Kind. Ich bin eine sehr fürsorgliche Person, vor der Geburt ist diese Kraft in ihn geflossen, nun ins Kind und da fehlt ihm nun was.
Es kommt für ihn auch nicht überraschend. Er droht mir seit einem Jahr immer wieder, dass er sich trennen wird, wenn ich nicht mehr Zeit in die Beziehung investiere. Das ist allerdings nur seine Art mich wachzurütteln, die ich aber furchtbar finde. Da ich allein für alles verantwortlich bin und mich kümmere und auch keine familiäre Unterstützung vor Ort ist, war ich am Abend einfach immer so ausgelaugt und hatte wirklich nicht viele Kapazitäten übrig. Dazu kommt, dass er letzten Herbst depressiv war und das die Beziehung sehr belastet hat. Aus seiner Sicht war ich viel zu wenig für ihn da.
Eine Trennung im Guten wird trotzdem schwierig, weil er der Meinung ist, dass ich seine große Liebe bin, wobei ich glaube, dass das keine Liebe ist.
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Ich habe mich nun für die Wohnung entschieden und habe soeben zugesagt. Wie einige von euch, bin ich auch der Meinung, dass es besser früher als später passiert. Ich möchte endlich ein stabiles Umfeld für uns aufbauen und wer weiß ob ich in der nächsten Zeit wieder eine Wohnung finde, die in der Nähe des Kindergartens ist und die ich dann auch als Alleinerziehende bekomme.
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Ich wünsche dir/euch auf alle Fälle alles Liebe und das Vertrauen, dass du da auf dich und dein Kind schauen darfst und in keiner Situation verharren musst, die dir/euch nicht gut tut! 😊
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du kannst stolz auf dich sein, denn du hast für dein kind und für dich (und wahrscheinlich auch für deinen ex) die beste entscheidung getroffen.
alles liebe euch
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Ja das habe ich mir auch gedacht, dass ich in der Zeit, in der es im Kiga ist, packen und siedeln kann.
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Am 1. Oktober ziehen wir dann um. Ich hoffe, dass sich A mit dem Umzug leicht tut bzw sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt. Wir haben vor zwei Wochen auch mit dem Kindergarten gestartet. Zuerst hat er sich sehr leicht getan - das hat mich wenig überrascht, er ist so offen und sozial, er liebt andere Kinder. Dann kam es zur ersten Trennung und seitdem lehnt er den Kindergarten komplett ab und möchte nicht mal mehr ins Gebäude reingehen. Seit dem hat er auch ca ein mal am Tag einen extremen Wutanfall (so habe ich ihn zuvor noch nie erlebt).
Wenn er schläft, versuche ich alles unter einen Hut zu bekommen und Umzugskartons zu packen...
Wie geht es mir? Hm... jedenfalls besser hinsichtlich der Trennung aber immer noch sorgenvoll, da ich nicht weiß, ob wir das mit dem Kindergarten rechtzeitig hinbekommen, sodass ich die neue Arbeitsstelle antreten kann.
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Es freut mich zu lesen, dass es euch soweit gut geht und du die für dich/euch richtige Entscheidung getroffen hast!
Dass dein Kind erstmal nicht zum Vater will, zeigt einfach, dass er sich bei dir einfach momentan sicherer fühlt und es liegt halt auch in der Verantwortung des Vaters, dass er zu seinem Kind weiterhin eine gute Bindung hat.. wäre schön für dein Kind, wenn es ihm vielleicht gelingt, sobald der Trennungsschmerz etwas leichter wird.
Ich wünsche euch weiterhin alles Liebe und ich bin mir sicher, auch die Eingewöhnung wird bestimmt klappen… ist momentan sehr viel Neues, eine große Unstellung für dein Kind, aber du bist eine achtsame und liebevolle Mama und ihr werdet das Zusammen super schaffen!!! 🤗