Ist das noch normal?

Ich liebe meinen kleinen Babybub (2J 10M) aber manchmal tu ich mir mit seiner Art so super schwer und ich frage mich ob sein verhalten noch normal ist...

Er kann sich wirklich gut artikulieren, kann sagen wenn ihn etwas traurig/ zornig macht
Er ist super sensibel und jedes "schimpfen" nimmt er sich ganz arg doll zu herzen als würde er daran zerbrechen (selbst wenn man ganz normal sagt er soll etwas nicht tun)

Gleichzeitig ist er oft wahnsinnig grob (zu seiner Schwester, im Kindergarten) obwohl er sich eben schon so super artikulieren kann.
Manchmal erschrickt er sich selbst so wie heute da hat er seiner Schwester ne holzschiene am kopf gehaut die hat bitterlich geweint
Ich habe nur gefragt ob er sie gehaut hat bricht er plötzlich auch ganz bitterlich in tränen aus und vergräbt sein Gesicht bei mir
(Normalerweise wenn ich schimpfe lacht er nur.... Ich denke er versucht zu beschwichtigen)

Stressige orte (zB Einkaufsstraßen) sind nur mit wagerl zu bewältigen weil er sich sonst vor überforderung jeden meter am Boden schmeißt und "bauchweh" hat bis man ihn trägt (oh wie mich das nervt)

Jedes nein zieht einen 10 Minuten heulanfall mit sich nach es ist mir schon unangenehm überhaupt iwo hinzugehen alleine

Und noch sowas für mich ganz schlimmes ist seine super wilde art mit der er sich STÄNDIG (also wirklich jeden 2. Tag längstens) den kopf anhaut, ausrutscht, runterfällt und einfach nichts draus lernt er hat dahingehend 0 gefahrengefühl aber Hauptsache hunde, tauben und krähen machen ihm teilweise so angst das er nicht daran vorbei gehen will🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️
Ich hör dann immer nur "so sind buben halt"

Und das alles passiert aber nur zu hause.
Im Kindergarten, oder wenn zB die oma da ist ist das alles nicht da probiert er zwar mal aus aber ist im großen und ganzen vorbildlich

Ich weiß hier sind keine Kinderärzte/ psychologen aber
Vielleicht hat jemand auch so rabiaties zu hause und hat ein paar Gute tipps für mich ?
Eine freundin meinte ich soll ihn auf Autismus checken (ihr sohn ist diagnostiziert und macht ähnliche sachen) das hats mir nicht unbedingt vereinfacht mein Gedankenkarusell

Als ich letztes Jahr bei der MKP das thema grenzen nicht wahrnehmen können/sichs nicht merken können angesprochen habe bekam ich nur zu hören das ich konsequent sein muss... Aber ich finde das bin ich

Kommentare

  • Was du beschreibst z.b. vom Verhalten seiner Schwester gegenüber, würde für mich zur "theory of mind" gehören. Kinder beginnen erst im Alter von 5-6 Jahren diese zu entwickeln. Da gehört Empathie dazu, von sich auf andere schließen und z.b auch die frage "warum hast du das gemacht?". Auch wenn er sich sprachlich schon super artikulieren kann, das Verständnis. Was da alles dahintersteckt, ist einfach noch nicht da.

    "So sind buben halt" ist wirklich grauenhaft! Ich verstehe das dich der Satz ankotzt!!

    Im Bezug auf stressige Orte, könntest du evtl lärmschutz Kopfhörer ausprobieren. Die gibt's eh in Kinder Größe und es funktioniert oft sehr gut damit die Kinder sich abgrenzen können und bei sich bleiben können. Vielleicht gibt ihm das die nötige Sicherheit um durch so eine Situation zu finden.

    Die Situation mit anhauen und auch die wutanfälle bei einem nein, könnten viel mit der Sensorik zu tun haben. Wichtig wäre da zu schauen das du mit ihm spiele machst wo er sich spüren kann. Z.b mit rasierschaum malen, seinen Körper mit Materialien nachlegen, massieren (auch zum runterkommen) - pizza backen am Rücken und so Sachen.

    Das es wo anders nicht da ist, glaub ich nicht,... evtl fällt es dir einfach stärker auf weil du gerade sehr den Fokus auf dem Verhalten hast. Aber grad im Kindergarten würde das alles schon auffallen. Da würde ich auf jedenfall das Gespräch suchen und mal nachfragen wie sich solche Situationen im Kindergarten abspielen und was die dazu sagen.

    Ja, natürlich kann das Verhalten dass du hier beschreibst auch aufs autistische Spektrum hindeuten. Aber er ist noch keine 3 Jahre alt, daher wäre ich da schon noch vorsichtig. So blöd und nervig es auch klingt, es kann auch "einfach" eine Phase sein.

    Schau da du es gut beobachtest und immer wieder mit jemandem vom Fach reflektierst - Kinderarzt, Kindergarten. Wenn es in deinen Augen sehr auffällig wird, kann es nicht schaden zu einer entwicklungsdiagnostik zu gehen. Das tut niemanden weh und es passiert auch nichts dort was du nicht möchtest.
    Was mir zum Thema Grenzen nach deiner Beschreibung noch einfällt, wäre ein motopädagogik oder psychomotorik Kurs. Einfach über die Bewegung, sich selbst spüren lernen und dabei auch die eigenen Grenzen und die der anderen kennenlernen.
  • Ich weiß man macht es leicht, aber ich würde mich in dem Alter noch nicht verrückt machen.

    Mein Sohn ist auch sehr wild, und stolpert ständig. Sein Hauptpunkt ist immer Gläser umschmeißen. Lernt er einfach nie draus :D

    Er macht jetzt mit Zielgerade auf den 3. Geburtstag zu, eine arge Entwicklung. Kannst du das bei euch schon beobachten? Logisches denken, nachvollziehbar Mitdenken, passende Fragen stellen?
    Ich habe plötzlich das Gefühl mit meinen Worten zu ihm durxh zu dringen.
    Wenn ich Gefühle erkläre, wenn er Sachen hinterfragt und ich antworte, wenn wir über streitsitustionen mit dem kleinen Bruder reden.
    Es wird plötzlich leichter habe ich den Eindruck, was eben solche gefühlsausbrüche angeht.
    Auch meine Wut macht ihm plötzlich nixht mehr so Angst. Habe micn dabei immer darauf konzentriert ein Vorbild zu sein. Also manchmal so zu reagieren wie er - nur halt es "richtig" raus zu lassen.

    Dass er sich schuldig fühlt nachdem er seiner Schwester weh getan Hat, das klingt für mich doch schon mal ganz normal. Würde die Gefühle da einfach begleiten und nixht zu viel hinein interpretieren - kinder können noch nicht so strategisch handeln bzw. Gefühle spielen.

    Wir ruhig ist euer Alltag?
    Wie ist es mit Ausgleich zum kindi Alltag? Praktiziert ihr montessori, so dass auch das Zimmer etwas reizarmer ist, er sich nützlich fühlen kann?
    Wie tun um konzentrationsspiele?

    Mir dem unterwegs. Meiner will unter vielen Leuten auch jicht selber gehen. Entweder auf dem Roller schieben oder tragen.
    Trägst du ihn in der trage? Das tut meinem immer gut, wenn er sehr überfordert ist.

    Habt ihr eine sensorikschaukel oder einen sensoriktisch? Wäre das was für euch?
  • Mein Sohn ist 3,5 u ist genau so, gemischt mit der Autonomiephase 😅 ich denke das ist normal.
    milliondollarbabySarah6
  • @Vogi danke für die ausführliche Antwort und die vielen tipps ich werd sie auf jedenfall ausprobieren (:

    @Selina1234 ich merk das er sich viel mehr merkt und sinnvoll erzählt was passiert ist
    Und unser Alltag ist Mal mehr mal weniger ruhig wie das halt ist mit 2 kindern😅
    Wir sind nach dem Kindergarten oft am Spielplatz oder machen halt zu hause sachen in ruhe
    Die kids können bei allem mitmachen wenn sie möchten (er mag das auch gern)
    Reizarm ist das zimmer (für mich) nicht weil es hat zwar alles seine Ordnung aber die kids räumen selten gleich weg und dann liegt mega viel rum 😅
    Konzentrationsspiele spielen wir momentan eher kurzweiliges wie Halligalli und Uno aber auch das schafft er durchzuhalten sag ich Mal

    Ich trag ihn meist auf den schultern oder halt im arm trage wollte er anfangs sehr dann ganz schnell nicht mehr und ich bin da auch nicht böse da ich mit dem rücken eh so meine probleme habe🙈🙈

    Wir hatten eine aber die kinder haben sie kaum genutzt jetzt haben wir sie zwar noch iwo liegen aber nicht mehr aufgehängt🙈🙈
  • Mein Sohn ist auch 3,5 und ist auch so …also ich merke da schon einen Unterschied zu seiner Schwester 😄😄 auch das mit dem „Bauchweh“ und tragen - bei uns sind es „Fußschmerzen“ wenn er irgendwo Treppen steigen muss, obwohl er sonst Kilometerweit laufen könnte 🤣🤣 seitdem ich mich nicht mehr ärgere und ihn einfach trage ist es auch besser geworden 🤷‍♀️😆 er ist ständig in Action, brauch seeehr viel Bewegung und da hilft es bei uns nur schon ganz früh raus zu gehen und ihn mindestens 2 Stunden rumlaufen und spielen zu lassen. Ich merke dabei einen sehr großen Unterschied, denn dann ist er viel ausgeglichener 😄😄 wenn wir nicht schon in der Früh raus gehen schmeißt er mir die Bude auf den Kopf 🤷‍♀️ er nimmt sich auch alles was man zu ihm sagt oder schimpft viel mehr zu Herzen als seine große Schwester, er ist halt sensibler 🤷‍♀️ aber sonst durch und durch wild …wenn er mit seinem Fahrrad fährt mach ich manchmal einfach die Augen zu, weil ich es nicht mitansehen kann wo er da alles fährt 😂😂 ich würde mir daher nicht zu viele Gedanken machen 🤷‍♀️ er hat zB auch ganz andere Interessen als seine Schwester, sie hat immer so Lernspiele, basteln, malen, Konzentrationssachen geliebt, er aber überhaupt nicht 😂😂 er kann aber auch stundenlang in Ruhe mit seinen Autos spielen, also kann er sich sehr wohl auch beruhigen und auch konzentriert spielen, aber halt in anderen Bereichen :)
    Als ich deinen Text durchgelesen habe dachte ich mir sofort so ist gleich wie meiner 😄😄 er ist halt ein lebendiges Kind 😄😄 und bei den Großeltern oder woanders hört meiner auch viel mehr als zu Hause, denke das ist normal 😂😂 wie gesagt bei uns hilft nur extrem viel Bewegung, dann ist er viel ausgeglichener 😄😄
  • @Biancaa_ und @Sarah6 es beruhigt mich sehr zu hören das scheints mehrere Buben halt "sind wie buben sind"🙈🙈

    Ja raus gehen wir auch meist sehr früh schon am we sonst halt vorm kiga normal um 7 weil mir die kids daheim zu anstrengend sind xD
  • Hallo, ich hab auch ein Kind dass auf Überforderung (viel Lärm, viel Los, etc.) mit Wildheit reagiert. Ich bin schwer davon überzeugt, dass er hochsensibel ist und extrem viele Reize auf ihn einprasseln bis ein gewisses Übermaß erreicht ist. Er ist unheimlich empathisch, kann aber auch sehr grob sein. Er spürt jede Spannung in der Luft, aber merkt schwer seine Grenzen. Meine halbe Familie inklusive Mann ist zum Teil diagnostiziert hochsensibel und ich hab mich mittlerweile sehr gut in das Thema eingelesen.

    Bei uns funktionieren Kopfhörer, regelmäßige Pausen, sowie klare Regelmäßigkeiten im Tagesablauf sehr gut. Ein streng sein sehe ich als sehr schwierig weil keine Absicht dahinter steckt, sondern nur noch keine geeigneten Strategien gefunden hat. Mittlerweile ist er 4,5 Jahre und etwa fällt ihm immer leichter das eigentliche Bedürfnis hinter seinem Verhalten zu benennen und meist ist es Eifersucht auf den kleinen Bruder und das suchen von Aufmerksamkeit…🙈

    Heißt jetzt nicht dass er hochsensibel ist oder alle Buben die etwas wilder sind das haben! Keinesfalls! Es soll nur ein eventueller Denkanstoß sein ☺️

    Habe selbst zwei Buben und seh halt stark die Überforderung des Großen mit Dingen, die der Kleine nicht hat. Er ist auch im Kindergarten, bei den Tanten etc. das liebste Kind aber zuhause kommt dann alles raus. Nach vier Stunden Kindergarten ist er durch, nach drei Stunden anpassen an die hohen Anforderungen der Oma kannst ihn vergessen, da weiß er nicht mehr wohin mit sich und seinen Emotionen und starken Gefühlen. Ich merk sein riesiges Potential aber sein Verhalten in gesellschaftstaugliche Bahnen zu lenken erfordert echt krass viel Kraft 🙈

    Ich wünsch euch alles liebe und du machst einen super Job als Mama!!
    melly210
  • Danke für deine Erfahrung und deine lieben Worte@kathi_tai hochsensibilität kam mir auch schon in den sinn
    Ich werd mich mal einlesen 😃
  • Bis zu 20% der Bevölkerung sind mittlerweile hochsensibel. Das ist also gar nicht mehr so selten.

    Bei Kindern äußert es sich häufig so, dass sie wie bei einem Druckkochtopf alle Reize und Eindrücke aufnehmen und irgendwann explodieren. Weil es zu viel Anspannung ist, zu viel Kraft kostet, das Nervensystem überreizt ist.

    Ruheinseln über den Tag verteilt kann ein hilfreicher Aspekt sein, aber auch gezielter - je nachdem ob das Kind eher geräuschsensibel ist (zB Kopfhörer), auf visuelle Reize sehr empfindlich (zB Pause im abgedunkelten Zimmer), oder auch kinästhetisch (zB Schwungtuch, Hängematte,...)
    kathi_tai
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