Wie erklärt man Kleinkind (2,5) den Tod?

Mein Opa liegt grad im Sterben und unsere Kleine kennt ihn gut. Sie weiß dass er krank ist - waren heute auch im Krankenhaus zu Besuch.
Sie sagt immer dass er wieder gesund wird und Medizin kriegt und bald wieder heimkommt. Und dann besuchen wir ihn dort wieder.

Leider wird es so nicht enden und mir bricht es das Herz ihr zu sagen dass er nimmer gesund wird und nimmer heimkommt.

Was kann ich da sagen? Oder soll ich gar nicht sagen? Einfach dass er quasi dann nie daheim ist bei der Oma?

Vlt hatte jemand schon mal so eine Situation und kann mir einen Tipp geben 🙏🏻

Kommentare

  • Ka48Ka48

    1,400

    bearbeitet 14. September, 20:45
    Als meine Tochter 3 war starb meine Oma! Ich hab ihr gesagt, dass die Urli sehr alt war und krank wurde und nun im Himmel ist weil sie gestorben ist. Dort ist auch der Papa von meinem Mann und unser Kater zB. Das konnte sie schon kombinieren. Weitere Sachen erklärte ich nur wenn Fragen kamen! Sprich wenn wir zum Haus der Urli fuhren kamen oft fragen nach ihr etc. Zum Begräbnis nahm ich sie damals nicht mit.

    Tut mir leid wegen deinem Opa!
    KFP
  • bearbeitet 14. September, 20:51
    Kinder nehmen das viel lockerer auf als wir denken. Der Tod gehört zum Leben dazu und das dürfen sie wissen.

    Mein Sohn findet das Thema sehr faszinierend. Er stellt oft Fragen die ich ehrlich beantworte. Manchmal sagt er er freut sich wenn er tot ist und wir sein Grab besuchen und solche Dinge 🙈

    Ich verschönere nur das Alter und sage ihm, dass man fast immer stirbt wenn man alt ist und schon lange gelebt hat.

    Mein Beileid!
    KFPisi_bellaFuchsili_Kalimera_vali
  • Mein Opa ist leider letzte Woche verstorben, meine beiden Jungs sind 2 & knapp 5.
    Dem Großen haben wir es so kindergerecht wie möglich erklärt und dem Kleinen einfach gesagt, das der Urli jetzt im Himmel ist.
    Sie haben sich auch beide noch verabschieden dürfen, der Große hatte danach noch fragen die wir ihm so gut wie es ging beantwortet haben.

    Er hat LEIDER mitbekommen wie eine Pflegerin erwähnt hatte, dass er einfach eingeschlafen ist und nicht mehr wach wurde, da hatte der Große dann Panik und das er nur mehr mit offenen Augen schläft.
    Da haben wir ihm dann erklärt, dass der Opa krank war und schon sooo alt.

    Gestern war die Beerdigung, da hatten wir beide Kinder mit.
  • Der Vater meines Mannes ist mitten in der Corona-Pandemie gestorben. Aufs Begräbnis konnten wir damals deshalb nicht. Wir haben unserem Sohn erklärt, daß der Opa jetzt im Himmel ist. Dann haben wir ihm gesagt er soll auf einen Zettel alles malen was er dem Opa noch gern sagen mag. Den Zettel haben wir im Griller verbrannt und ihm gesagt der Rauch steigt in den Himmel und kommt auf diese Art zum Opa. Das war für ihn schlüssig.
    _Kalimera_
  • Biancaa_Biancaa_

    5,599

    bearbeitet 15. September, 07:44
    Meine Tochter ist, seit sie 2,5 ist, der festern Überzeugung, dass man auf einer Wolke fliegt, wenn man stirbt.

    Der Mann meiner besten Freundin ist diese Woche verstorben u ihre Tochter ist die beste Freundin meiner Tochter, also sie kannte ihn gut u hat auch Onkel zu ihm gesagt.
    Sie ist 5,5 u als ich ihr erzählt habe, dass er jetzt gestorben ist (langer u.brutaler Krankheitsverlauf), hat sie nur gelächelt u gesagt: also sitzt er jetzt auf einer Wolke? Hab dann mit Ja geantwortet u sie hat locker gesagt: cool dann passt er jetzt von dort auf uns auf u kann herumfliegen 😅

    Meine Freundin war mit ihrer Kleinen aber jetzt Monate lang in Therapie, weil sie natürlich die Krankheit (Glioblastom) mitbekommen hat und dort hat sie „gelernt“ den Papa im Spiel sterben zu lassen um es dann besser zu verarbeiten. Problem ist dabei nur, das Spielen mit anderen Kindern. Meine Tochter wollte nämlich nicht den Papa im Spiel sterben lassen u da mussten wir dann dazwischen gehen.

    Beim Urli meiner Kinder, war meine Tochter 2,5 u den hat sie auch gut gekannt, aber da war er halt auch auf einer Wolke u das Thema war gegessen für sie.
  • Bei meinem Sohn, bald 3, kam das Thema auch plötzlich auf. Wir haben aber keine Krankheits- oder gar Todesfälle in der Umgebung.

    Er meinte, dass wir jetzt „totes Schwein“ spielen. Natürlich wusste er nicht, was „tot“ bedeutet. Muss er wo aufgeschnappt haben. Wie erkläre ich ihm das, wenn wir nicht an Himmel & Co. glauben? Gibt es da geeignete Kinderbücher dazu? Mir kommt vor, die sind alle so religiös geprägt.
  • @anianom

    Ich glaub auch nicht an den Himmel 🤣 ich habs nur den Kindern so erklärt, weil ich es einen schönen Gedanken finde u sie es so gut aufnehmen. Wenn die älter sind, bilden sie sich sowieso eine eigene Meinung darüber
    melly210Ka48vali
  • Is gibt einige Kindgerechte Bücher dazu.

    Ich persönlich würd es eher auf das Alter lenken als über eine Krankheit…
    Kannte ein Kind das dann immer nachgefragt hat, sobald jemand Krank war, ob derjenige jetz sterben wird…
    Das Kind hat Krankheit gleich mit Tod in Verbindung gebracht.
  • anianomanianom

    2,338

    bearbeitet 15. September, 10:45
    Also falls jemand ein schönes, nicht-religiöses (spirituell gerne!) Buch zum Thema hat - immer her damit. 🙏🏻
  • Hallo!
    Das tut mir leid mit deinem Opa.
    Mein Sohn war schon 4 bzw 5 als seine Uroma und Uropa gestorben sind.
    Wir haben ihm erklärt, dass sie schon sehr alt waren und dass sie ein schönes langes Leben hatten.
    Da die Uroma bei uns im Haus gelebt hatte, hat er auch mitbekommen, dass es ihr immer schlechter gegangen ist.
    Fragen haben wir ehrlich und kindgerecht beantwortet.
    Er war bei den Begräbnissen mit dabei.
    Kinder stecken sowas besser weg als wir Erwachsenen.
    Du solltest nur nicht sagen, dass er eingeschlafen sei und mit Krankheit auch etwas vorsichtig sein, sonst kann es sein, dass das Kind bei jeder Krankheit Angst hat.
  • Vielen Dank für eure zahlreichen hilfreichen Kommentare und eure herzliche Anteilnahme 💐

    Leider kann ich gerade nicht näher darauf eingehen, da wir leider im Katastrophengebiet wohnen und mit dem Wasser kämpfen 😭
  • Hallo,
    Ach oje … das auch noch! Alles Gute für euch! Und auch tut es mir leid wegen deinem Opa.

    Ich wollte noch von meiner Perspektive aus erzählen: ich selbst war damals 5 Jahre alt als mein Opa gestorben ist. Ich kann mich bis heute sehr gut daran erinnern und es war damals wirklich sehr schlimm für mich, weil ich meinen Opa sehr geliebt habe. Was aber am schlimmsten bis heute für mich ist: meine Mama hat damals gedacht, dass es wohl besser wäre, wenn sie mich nicht mitnimmt aufs Begräbnis, aber es war das Gegenteil, das hab ich ihr auch viele Jahre später gesagt, dass mir das bis heute sehr leid tut, dass ich nicht dabei sein durfte. Ich kann mich heute noch erinnern, wie traurig ich war. Meine Mama hatte natürlich damals nur das Beste für mich geglaubt und war selbst überfordert, weil ihr Papa damals plötzlich und unerwartet gestorben ist. Ich wollte dir das nur mitgeben, dass es für mich damals wichtig gewesen wäre, wenn ich auch beim Begräbnis dabei sein hätte dürfen. Ich bin heute 36
    Jahre und es tut mir bis jetzt leid, dass ich mich damals nicht von ihm verabschieden durfte. Ich glaube absolut nicht an Gott und auch nicht an den Himmel, trotzdem ist die Vorstellung für mich bis heute schön, dass im Himmel alle lieben Verstorbenen auf uns warten und auf uns aufpassen 🫶🏾.

    Alles Liebe jedenfalls für euch ☺️
    Papaya
  • melly210melly210

    3,275

    bearbeitet 15. September, 20:27
    @anianom ich bin selber auch agnostisch und hab ihm trotzdem gesagt der Opa ist im Himmel. Einfach weil ich finde die Vorstellung, daß noch irgendwas vom Opa da ist daß ihn in irgendeiner Weise sehen/verstehen kann, ist für ein kleines Kind tröstlich. Er redet immer noch wenn wir das Grab vom Opa besuchen mit ihm und erzählt ihm was er so alles gemacht hat. Ich denke es wäre für ihn hart gewesen, wenn ich ihm gesagt hätte "keiner weiß was nach dem Tod ist".

    Ich denk auch, die Kinder bilden sich wen sie älter werden ihre eigene Meinung. Meiner ist ja schon 9 jetzt. Der hat mich schon mal gefragt ob die Passionsgeschichte zu Ostern mit dem auferstehen etc wirklich so war. Da habe ich ihm auch ganz ehrlich gesagt, daß wir das nicht sicher wissen. Daß manche Menschen eben glauben, daß das so war, und andere nicht. Und daß er sich bei solchen Dingen irgendwann selber entscheiden muß was er glaubt. Aber das ist für ein Klein und Kindergartenkind halt noch nicht so verständlich wie für ein Volksschulkind.
    Tinnie
  • Auch von mir herzliches Beileid! Und auch viel Kraft beim Wasser beseitigen.

    Wir haben es auch mit dem Himmel erklärt. Ich bin ja allerdings Christin und glaub auch wirklich daran. Meine Kinder haben von sich aus gesagt, dass sie es tröstlich finden zu wissen, dass die Verstorbenen im Himmel sind. Ihr bester Freund glaubt nicht an den Himmel und das finden sie total traurig (ihre Worte). Also ich denke, ob gläubig oder nicht, einem Kind hilft dieser Gedanke... Und im Endeffekt weiß es ja wirklich niemand.
    melly210Juliana2000
  • Das tut mir sehr leid für dich! Ich wünsche dir auch viel Kraft beim Beseitigen der Hochwasserschäden. Da kommt echt Grad viel bei dir zusammen 😕

    Ich würde dir raten, wie andere gesagt haben auf Worte zu verzichten wie "er ist eingeschlafen" oder "er ist für immer weggegangen" das könnte schlimme Folgen haben..

    Mein Papa zB musste viele Medikamente nehmen und meinte Tochter (2J9M damals) hat später folgendes gesagt:

    "Der Opa hat auch immer Tabletten genommen" "Ja, aber der Opa war sehr krank" "und ich hab nur Husten"

    Und:
    "wenn ich alt bin, dann hört mein Herz auch auf zu schlagen und dann komm ich ins Spital. Und dann sterbe ich. Und dann seh ich den Opa wieder im Himmel."

    Mein Papa hatte einen Herzstillstand, wurde wieder belebt und lag danach 2 Wochen im Koma. Wir waren fast jeden Tag im Spital, sie war (leider, ging nicht anders) fast immer mit - aber nie im Zimmer. Und wir haben ihr zuerst erklärt, dass der Opa ein sehr krankes Herz hat und im Spital ist, wo sie ihm versuchen zu helfen. Als dann die Geräte abgedreht wurden haben wir erzählt, dass er tod ist und das bedeutet, das Herz schlägt nicht mehr und man atmet nicht mehr.

    Sie hat es glaube ich gut verkraftet. Ein halbes Jahr später war dann die Oma im Spital, das war für sie wieder ganz schlimm.
    Erst als wir sie besucht haben (am Tag vor der Entlassung) und sie gesehen hat, dass ihr im Spital geholfen wurde, hat sie diese Angst verloren.
    Hätte ich auch gerne vermieden - ging aber einfach nicht anders mit dem Spital.

    Jetzt (3,5J) fragt sie ganz selten wo ihr Herz ist und möchte eine Bestätigung, dass es kräftig schlägt. Aber ansonsten kommt sie gut mit allem zurecht denke ich.

    Wir hatten nur alle im Umkreis gebeten die oben genannten Phrasen bitte nicht zu erwähnen.

    Ich glaub man kann da nicht alles richtig oder alles falsch machen, weil jedes Kind auch anders ist und man selbst ja auch seine eigenen Zugänge zum Tod hat..

    Ich hab übrigens auch immer wieder mal vor ihr geweint.. hat mich ja auch sehr getroffen und wir haben ihr auch gesagt, dass wir sehr traurig sind, weil der Opa gestorben ist und wir deshalb auch weinen.
    Mir war wichtig, dass sie weiß warum die Mama (und der Papa) weint..
    (Und davor auch, dass wir traurig sind, weil es dem Opa nicht gut geht)

    Sie selbst hat nie geweint, ich glaube das verstehen sie in dem Alter nicht. Beim Begräbnis war sie nicht dabei. Aber eigentlich nur weil ich wusste mich wird's zerreißen und das wollte ich ihr dann nicht zumuten..
    Aber anders als Johanna (siehe oben) mit 5, kann sie sich sowieso nicht mehr dran erinnern denk ich.
    Mein Opa ist gestorben als ich im selben Alter war (2,5J) und ich weiß gar nix mehr und ich war damals angeblich dabei beim Begräbnis..
    Johanna_Moritz
  • Es hab vor kurzem eine neue Podcastfolge von Kathy Weber zu dem Thema gehört, ich fand sie sehr hilfreich und informativ: https://kw-herzenssache.de/podcast/146-umgang-mit-trauer-kind/
    Alles Liebe <3
  • Vielen Dank für die vielen lieben Worte und Tipps ❤️
    Und auch mein Mitgefühl für alle die liebe Menschen verloren haben 🖤

    Das mit dem einschlafen war mir zB gar nicht bewusst und ich weiß jetzt auf welche Dinge ich achten muss! Danke dafür!

    Wir sind jetzt nicht gläubig im Sinne von christlich, aber ich glaube dass das Leben danach weitergeht und wir alle an einem schönen Ort sind. Ich glaube auch an ein Wiedersehen mit all unseren Lieben. Das hilft mir enorm und ich denke ich werde es so auch weitergeben … in einer kindlichen Form.

    Unsere Kleine ist sehr sensibel und hat schnell Angst vor allem Unbekannten. Ich habe sogar Sorge dass sie sich dann vom Himmel fürchtet. Sie hat zb auch Angst vorm Christkind, Nikolaus und kriegt auch Panik von der Schnullerfee.
    Da muss ich mir echt noch Gedanken machen und es wahrscheinlich so wenig detailliert wie möglich ausführen.

    Wir haben im Wohnzimmer Bilder von 3 verstorbenen Urlis. Das hat sich gestern grad gepasst dass ich ihr von denen was erzähle. Sie mag Butter gerne dick auf ihr Brot und eine Urli war da genauso. Drum hab ihr dass erzählt und noch andere Dinge als sie noch bei uns waren.

    Wir waren im KH und da hab ich und der Opa dann geweint - sie hat mich voll süß getröstet und ich hatte nicht das Gefühl dass sie selber traurig war. Aber sie denkt halt er wird wieder gesund. Und das mag ich ihr im Moment noch nicht sagen. Vor allem ist sie selber grad etwas kränklich - da kriegt sie sicher Angst.

    Sie ist ein sehr verständnisvolles Kind und horcht wirklich gut zu wenn man was erzählt.
    Und ich denke wir werden ihr erzählen was und warum das passiert ist, aber mit so wenig Details wie möglich und ihr vlt nette Geschichten vom Opa erzählen dass sie so auch eine positive Geschichte hört und nicht nur dass er nimmer bei uns ist.

    Danke nochmals euch allen 😘
    Johanna_Moritzmelly210
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