Hallo alle miteinander,
ich bin zurzeit echt total ratlos und weiß nicht, was ich machen soll. Mein Freund und ich haben einen 1jährigen Sohn. Eigentlich war bis jetzt immer klar, dass unser Kleiner ein Einzelkind bleiben wird. Grund ist in erster Linie meine verzwickte berufliche Situation. Ich habe einen ganz guten Job in einem Diagnostik-Labor. Leider habe ich 30 Kilometer zu pendeln (wobei ich für eine Strecke mit dem Zug über eine Stunde brauche, Auto kommt wegen Stau und fehlender Parkmöglichkeit nicht in Frage) und wir wohnen am Land, wo die Kinderbetreuungsmöglichkeiten sehr dürftig sind (außer Tagesmutter gibts gar nix für ganz Kleinen). Die Großeltern kommen zurzeit (noch) nicht für die Betreuung in Frage, in einigen Jahren sollte aber meine Mutter in Pension gehen und hätte dann Zeit. Daher befürchte ich, dass der Wiedereinstieg in den Beruf mit EINEM Kind schon verdammt schwierig wird. Nur leider bin ich auf diesen einen Job total "festgenagelt", weil ich Biologie / Genetik studiert habe und da sind die Berufsaussichten miserabel. Das heißt, Job wechseln oder kündigen, um bei meinem Sohn zu Hause bleiben zu können, kommt für mich nicht in Frage, weil ich später als Biologin keinen Job mehr finden würde. Auch in einem fachfremden Bereich zu arbeiten (was ich ja sofort ohne Wenn und Aber tun würde), ist schwierig, da eine Akademikerin (noch dazu mit Dr.) niemand einstellen will wegen "überqualifiziert" und so.
Nun ist aber bei mir dennoch der riesige Wunsch aufgetaucht, ein zweites Kind zu bekommen, fürchte aber, dass ich dann den Job im Labor aufgeben muss und das wäre das berufliche Ende für mich. Da ich aber selbst Einzelkind war und mir immer sehnlichst Geschwister gewünscht habe, würde ich gerne meinen Sohn mit einem Geschwisterchen aufwachsen sehen. Das einzig Positive wäre, das bei uns im Labor sehr viele Mütter mit Kindern arbeiten und unsere Chefin, die selbst 3 Kinder hat, sehr viel Rücksicht nimmt und die Frauen nach der Babypause bei ihrem Wiedereinstieg unterstützt mit Teilzeit und sehr individuellen Arbeitszeiten. So wäre es vielleicht doch auch möglich, diesen Job mit zwei Kindern zu vereinbaren, bin mir aber nicht sicher, ob das in meiner Situation mit den schlechten Kinderbetreuungsmöglichkeiten bei uns am Land dann wirklich klappen würde.
Bin nun hin und her gerissen und weiß nicht, ob ich es einfach riskieren soll mit einem zweiten Kind, wenn ich auch nicht sicher sagen kann, ob ich dann meinen Job weitermachen kann. Oder soll ich die "sicherere" Variante wählen und meinen Sohn als Einzelkind großziehen? Ich habe halt auch Angst, dass ich es mit 50 dann bereue, dass ich auf ein zweites Kind verzichtet habe und das eigentlich nur, weil meine Studien- und Berufswahl so unglücklich gewesen ist.
Möchte auch noch dazusagen: In die Nähe meines Arbeitsplatzes zu ziehen, wo auch die Kinderbetreuungsmöglichkeiten besser wären, da Stadt, kommt für uns auch nicht Frage wegen der astronomischen Wohnungspreise dort. Außerdem haßt mein Freund die Stadt.
Wäre für Tipps und Anregungen dankbar.
LG,
Steffi
Kommentare
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naja.. erst mal.. dein sohn ist 1 jahr alt. einen kindergarten gibt es bei euch, oder? man muss ja nicht direkt mit dem zweiten schwanger werden, du könntest ja auch etwas warten... es muss nicht immer ein geringer altersabstand sein!
könntest du nich so 3-5 jahre abstand anpeilen?
und zweitens... habe ich nicht begriffen, was jetzt mit dem punkt tagesmutter ist.. habt ihr da etwas dagegen? schlechte erfahrung damit gemacht?
ich persönlich würde in deiner situation einfach noch 2, 3jahre warten.
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also das ist meine Sicht zur Sache!
viele liebe grüße
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Zu dir, Pajodaba: Ewig zuwarten möchte ich mit dem 2. eigentlich nicht, da ich selber ja schon 33 und mein Freund schon über 40 ist. Ich möchte nicht mehr mit Ende 30 Mama werden, das wäre mir eindeutig zu spät. Und mein Freund möchte ja auch nicht 60 sein, wenn das zweite Kind draußen ist.
Zur Tagesmutter: Tagesmutter finde ich ok, natürlich spricht da nix dagegen. Ich habe auch bereits eine gefunden, nur nimmt die halt nur Montag und Dienstag Kinder auf und ich selber bin dann mega-unflexibel im Beruf, wenn ich nur an diesen beiden Tagen arbeiten kann. Und ich fürchte aber, das ist so ziemlich die einzige Tagesmutter weit und breit, zumindest wüßte ich keine andere. Kindergarten nimmt erst Kinder ab 3 Jahren. Für 2,5jährige gibts auch eine Gruppe, nur gibt es in dieser nur 4 Plätze und ich weiß nicht, ob ich da einen Platz bekomme für meinen Kleinen.
Zu dir, Erveny: Meinen Traumberuf muß ich eh nicht haben. Ich habe nur in dreieinhalb Jahren Jobsuche nach meinem Studium die Erfahrung gemacht, dass es mit einem nutzlosen Studium und ohne sonstige nennenswerte Qualifikationen (habe sonst nur die AHS-Matura) fast unmöglich ist, einen Job zu finden und das war noch zu einer Zeit, wo ich noch kein Kind hatte. Ich habe einfach Angst davor, dass ich bis an das Ende meiner Tage arbeitslos bin, wenn der Job im Labor drauf geht.
Zu dir, 1und1macht4: Vollzeit würde ich ohnehin nicht arbeiten gehen, auch nicht mit 1 Kind. Wenn dann höchstens 2 Tage pro Woche. Und ja, das sagen "leider" viele, dass ein Einzelkind arm ist. Aus mir ist zwar auch was geworden, obwohl ich selber Einzelkind bin. Aber trotzdem: Dass man sich als Einzelkind Geschwister wünscht, kommt zwangsläuft, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und ich merke auch jetzt schon, dass ich mir voll den Druck mache und Fabian ständig nur mit anderen Kindern zusammenbringen möchte, damit er nicht zu einem Eigenbrötler verkommt. Mit einem 2. Kind wäre ich in diesem Punkt vielleicht gelassener. weil sich die Kinder untereinander haben.
LG,
Steffi
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Wäre das vielleicht eine Option für dich?
Infos gibts hier:
http://www.arbeiterkammer.at/online/fachkraefte-stipendium-kommt-2013-70402.html
lg
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Ich kann nur sage, dass der enorme Kinderwunsch in dieser Zeit wieder kleiner wurde somit schiebe ich die Phase einfach auf meine Hormone. Vielleicht ist es bei dir ja ähnlich.