Hallo,
ich bin Vegetarier, tendiere aber zur veganen Ernährung und möchte den Milchkonsum minimal halten.
ich würde gerne von euch wissen, wie ihr euren Calcium und Eisenhaushalt deckt?
Ich kenn zwar schon die grundlegenden Alternativen, wie Hülsenfrüchte, Nüsse , Samen etc. ...
aber was muss ich denn bei der Schwangerschaft besonders beachten?
Des Weiteren habe ich mir Vitamin- und Mineralkapseln für Schwangere gekauft... in den Kapseln sind bei vielen Mineralien bereits 100% vom Tagesbedarf enthalten.. wie soll ich das verstehen? bekommt man da nicht in Kombination mit der eigenen Ernährung auf lange Sicht eine Überdosis ?
Danke im vorraus
Liebe Grüße
Luni
Kommentare
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Dein Körper scheidet alles über 100 % aus. Vor einer "Überdosis" (auch über längere zeit) brauchst du keine Angst haben
Ich hab dir mal ein bisschen rausgesucht
Dass pflanzliche Ernährung verstärkt zu Eisenmangel führt ist ein wissenschaftlich widerlegter Mythos. Denn vor allem Milch, Eier und Milchprodukte hemmen die Aufnahme von Eisen. Vegetarier und Mischköstler sind von dieser verstärkten Eisenresorption also ebenfalls und manchmal deutlich mehr betroffen.
Und weil wir ja alle schön gesund bleiben wollen kommt hier nun die Liste der eisenreichen Nahrungsmittel, gefolgt von einer Liste der Nahrungsmittel, die die Aufnahme von Eisen fördern. Danach habe ich noch einmal einen Überblick über die Stoffe angehängt, die die Eisenresorption eher verhindern bzw. stark hemmen. Zu den Anzeichen und Symptomen eines Eisenmangels habe ich ja bereits einen Beitrag geschrieben.
Vegetarische und vegane Nahrungsmittel mit mittlerem und hohem Eisengehalt
Backwaren: hier vor allem die Vollkornvarianten von Knäckebrot, Roggenbrot, Weizenvollkornbrot
Salzstangen,
unpolierter Reis
Vollkornnudeln
Vollkornmehle
Früchte: Äpfel, Ananas, Aprikose, Bananen, sehr viel in Beerenobst (Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren), Kirschen
Nüsse: Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln (sehr viel) und Walnüsse
Gemüse: Artischocken, Blumenkohl, Broccoli, Champignons, Chicoree, Erbsen, Feldsalat, Karotten, Kartoffeln, Kopfsalat, Lauch, Paprika, Rosenkohl, Sojabohnen (sehr viel), Schnittlauch, Zucchini
Förderstoffe: gut für die Eisenaufnahme
Vitamin C
organische Säuren aus Früchten und wahrscheinlich auch Essigsäure und Milchsäure
Fruchtzucker
Hemmstoffe: selten oder gar nicht aufnehmen, wenn Eisenmangel besteht
Kaffee und schwarzer Tee enthalten Tannin, das die Aufnahme von Eisen ebenso stark hemmt, wie
Phytinsäure (enthalten in nicht-fermentierten Vollkorn- und Hülsenfrüchten und deren Produkten)
Kalzium
Magnesium
Phosphate (in Fleisch, Käse natürlich vorkommend, aber auch als Zusatzstoff in „Designer-Lebensmitteln“)
Oxalsäure (enthalten in Kakao, Rharbarber und – was lange Zeit keiner glauben wollte -Spinat)
Darüber hinaus gibt es Medikamente (v.a. Antazidum, ein Präparat für den Magen), die als Eisenhemmer gelten.
Schwieriger und beachtenswert sind allerdings die Versorgung mit Vitamin B12, Kalzium, Jod und Eisen. Das Vitamin B12 oder Cobalamin benötigt der Körper für positive Stressreaktion, Stimmungslage, Lebensfreude und Optimismus, Gehirn und Nervensystem, Wachstum, rote Blutkörperchen, Knochenbau. Es ist vorwiegend in Fisch, Fleisch und Eigelb enthalten. Da Kühe in ihrem Labmagen ebenfalls Vitamin B12 herstellen und an die Milch abgeben, haben Lakto-Vegetarier keine Probleme, ihren Bedarf zu decken. Ein Mangel kann bei Veganern entstehen. Zwar können Veganer noch über einen größeren Zeitraum auf die im Körper gespeicherten Vitamin B12 zurückgreifen, aber auf lange Sicht ist ein Mangelzustand nicht zu vermeiden. Um einem solchen Mangel rechtzeitig entgegenzuwirken, sollten Veganer auf entsprechende Lieferanten achten. Mit Sauerkraut oder anderen Gärungs- oder Fermentprodukten können Darmbakterien Vitamin B12 herstellen. Auch mit Vitamin B12 angereicherte Lebensmittel wie Frühstücksflocken, Sojamilch, Säfte helfen den Bedarf decken. Auch die Einnahme eines Vitaminpräparates kann empfehlenswert sein.
Kalzium:
Grünkohl, Lauch, Fenchel und Brokkoli enthalten. Insgesamt sollte darauf geachtet werden, dass die Gesamtzufuhr an Eiweiß 20 Prozent der Nährstoffe nicht überschreitet, denn zuviel Eiweiß entzieht dem Körper Kalzium.
Hier noch ein toller Link:
http://www.peta.de/gesundemama#.VBXlVVdLS8o
Bei Fragen stehe ich gerne zu Verfügung
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wusste das gar nicht mit dem Vitamin B12 in Milchprodukten....
Werden denn nicht nur wenige Vitamine, wie Vit. C, bei Überkonsum wieder ausgeschieden? Hab schon öfter etwas gelesen von der schädlichen Wirkung bei einer Überdosis von Mineralien gelesen...