Hallo ihr lieben!
Ich bin über mehrere Blogs auf das Thema Montessori gekommen und diese Form der "Erziehung" bzw des Spielens und Lernens spricht mich sehr an, deswegen hab ich weiter im net recherchiert, viel in Blogs gelesen und auch ein paar Bücher dazu gekauft. Da mein Sohn erst knapp 7 Monate ist, interessiert mich gerade sehr, was es für so kleine Kinder gibt, da das meiste von montessori für Kinder ab ca 2-3 Jahren ist.
Hat jemand Erfahrung mit montessori, macht das vielleicht sogar mit den eigenen Kindern und möchte sich hier mit mir darüber austauschen? Die Beobachtung des Kindes spielt da ja eine große Rolle, deswegen wäre ich sehr gespannt, was ihr zu berichten habt
Ich habe jetzt mal angefangen eine sogenannte "vorbereitete Umgebung" zu gestalten, hab viel Spielzeug weggeräumt um Ordnung zu schaffen und ich schau, dass Felix sich alles selber nehmen kann, hab boxen und Körbe mit zusammen passenden Dingen zusammengestellt und ich schau, dass er überall hinkrabbeln kann ohne dass ich ihn wieder weg"pflücken" muss weil da irgendwas is was er nicht haben soll oder was gefährlich für ihn ist.
Kommentare
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http://elternvommars.blogspot.de/
unter Täglich grüßt Montessori auf FB bekommst du viele Tipps
und ein tolles Buch ist : Leben lernen ermutigen nach Montessori
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In welchen blogs liest du da so?
Ich glaube vieles macht man eh automatisch, bin ich zumindest drauf gekommen als ich einige Ideen gesehen habe, nur die Umsetzung ist oft nicht so hübsch wie bei den anschauungsbeispielen
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Ich kann dir ein bisschen von meinen Erfahrungen berichten, wenn auch nicht als Elternteil, sondern als Kind. Ich bin mit Montessori aufgewachsen. Ging in einen Montessorikindegarten, danach in die Schule und habe in das normale System erst in die HTL eingewechselt.
Ich habe schon sehr früh gelernt selbstbestimmt zu arbeiten. Ich könnte mir meinen Tag immer selbst einteilen und wusste, wann ich was zu tun habe und auch, dass es Dinge gibt, die ich halt elendigen musste. Ich habe auch eine sehr weltoffene, neugierige und tolerante Einstellung gelernt, da Montessori als alternatives System natürlich auch viele Kinder mit Behinderungen oder sonstigen Andersartigkeiten (ist nicht böse gemeint) anzieht. Diese Kinder wurden aber ganz normal integriert und durften überall mitspielen. Oft wussten wir auch gar nicht, dass die anders waren.
Oft wird Montessori als antiautoritär dargestellt, das stimmt überhaupt nicht. Es gibt sogar sehr viele Regeln an die man sich auch alle zu halten hat, aber innerhalb derer darf man sich frei bewegen. Wir hatten im Kindergarten mit rotem Isolierband einen Strich am Boden kleben an allen Türen die von der Garderobe Weg führten. Da dürfte man mit Schuhen nicht drüber gehen. Das führte dazu, dass viele Kinder von draußen rein kamen, weil sie auf die Toilette hinterm Strich mussten, sich versuchten ihre Gummistiefel und -Hosen auszuziehen, dies aber nicht rechtzeitig schafften und sich nass machten. Die Lösung? In den Roten Strich wurden Löcher gemacht, so dass man da im Notfall durch kann, auch mit Schuhen. Es gab keine Nassen Kinder mehr, aber alle sind nur durch die Löcher durch und sind nie auf das Isolierband drauf gestiegen.
Auch hätten wir im Garten vom Kindergarten eine sehr hohe Fichte stehen, jeder der wollte, dürfte rauf klettern...
Teil zwei kommt gleich...
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... Jeder dürfte so hoch klettern wie er wollte. Es war jedoch strengstens verboten jemanden hinauf zu helfen, denn nur wer auch selbst rauf kommt, kann auch alleine wieder runter kommen. Soweit ich weiß, und ich bin bis heute gut mit meiner Kindergärtnerin befreundet, ist nie auch nur ein Kind runter gefallen.
In der Schule dann würde meine Selbstbestimmung mehr. Ich hatte meine Pause Zeit, die könnte ich mir frei einteilen. Wenn ich meine ganze Pause in der Früh machen wollte, dann hatte ich halt den restliche Tag lang keine mehr. Wir hatten Wochenpläne wo wir am Montag aufschrieben, was wir im Laufe der Woche an welchem Tag erledigen wollten und nach dem arbeiteten wir. Dinge die mich interessierten wurden gefördert, so könnte ich in derweilen Klasse Volksschule bereits bis 10. 000 addieren und subtrahieren, einfach weil es mich interessierte. Zu Hause hatte ich dann, anstelle des teuren Montessorimatereials verschiedenfarbige Bohnen zu rechnen.
Ich bin immer sehr gerne zur Schule gegangen und meine Probleme begannen erst mit dem Wechsel in die HTL. Da ich selbstbestimmt arbeitete, hatte ich riesengroße Schwierigkeiten mit dem 50 Minutenrhytmus. Das ist mir bis zum Schluss auch geblieben. Auch möchte ich es nie, dass mir vorgegeben wurde, wann ich was zu machen habe.
Für das normale Regelschulsystem hat mir meine Montessoriausbildung also sehr wenig geholfen, aber fürs Leben war sie durchaus sinnvoll und auch Emma profitiert jetzt natürlich davon. Denn auch wenn ich theoretisch keine Ahnung habe, so kann ich es doch praktisch besser leben als jemand der alle Bücher darüber gelesen hat.
Falls jemand noch Fragen an mich hat, immer gerne.
LG
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edit: kann ich gleich was fragen dazu? vielleicht hat ja hier wer Erfahrung damit.
bei montessori wird ja nur eine begrenzte Anzahl Spielzeug/bücher/... zur Verfügung gestellt und dann immer wieder ausgetauscht. damit das kind nicht überfordert wird, eh klar.
bei uns zu hause ist es so, dass im Prinzip immer alles an Spielzeug zur Verfügung steht. trotzdem merke ich ganz stark dass mein kleiner selbst gewisse dinge auswählt und tage- bzw wochenlang nur mit denen spielt. dann werden sie uninteressant und er geht zum nächsten über (oder zu was altem zurück). is das nicht eigentlich dasselbe? nur dass er selber auswählt anstatt dass ich auswähle? und er weiß ja wohl selber was ihn gerade interessiert?
oder ist es so dass ich ihn mit einer kleineren Auswahl stärker in Bereiche lenken kann die er eher ignoriert weil sie für ihn schwieriger sind?
was sagt ihr dazu?
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Aber ich hab mich das auch schon gefragt, wann ich welches Spielzeug wegräumen soll, is nicht so einfach find ich. Und auch herauszufinden, was ihm Grad gefallen könnte is nicht immer ganz so leicht
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Das mit dem schönen ordnen ist zwar gut und schön, aber wie tut man da wenn man ein paar große Sachen hat die nicht in die dazugehörigen boxen passen? Blöde Frage vielleicht, aber manches was die Verwandtschaft so anschleppt wird gerne bespielt, ist aber zu sperrig für Ästhetik
Nochmal zu Schule und co: gibt es für die irgendwelche Forderungen? Wir hätten sogar eine in der Nähe und ich habe schon öfter mit dem Gedanken gespielt mich da näher zu erkundigen, aber ich wüsste nicht wie wir die 4000€+ pro Kind stemmen sollten...
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Ich hab mir das nur gedacht weil er gerade eine sehr intensive Puzzle-Phase hat. Und was wär wenn ich gerade kein Puzzle für ihn heraußen gehabt hätt? Dann hätten wir den "richtigen Zeitpunkt" versäumt.
@mokey das Problem haben wir auch. Wir ziehen jetzt in eine größere Wohnung :-D.
(Is aber glaub ich nur eine temporäre Lösung ;-) )
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@FelixMama hey das klingt toll! Wann hast du angefangen und was machst du "montessorisches"?
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Ich hab erst vor wenigen Monaten begonnen, nachdem ich auf Empfehlung einer Freundin "lieben ermutigen loslassen" gelesen habe! Mein Sohn hat immer die Pflanzen ausgeräumt, die Erde verteilt und alle Bilderrahmen runtergeräumt oder fallen gelassen. Es tat mir schon so leid ihn andauernd zu schimpfen und aus Verzweiflung bin ich auch immer wieder mal laut geworden. Also war der Tag nur stressig und ist mir immer so negativ vorgekommen.
Jetzt Schimpf ich gar nicht mehr und er ist vieeeel braver!!!! Schon nach zwei Tagen hat er nichts dieser Sachen mehr macht, und vorher plagte ich mich schon Monate lang mit diesen Problemen! Ich Schimpf nicht, werd nicht laut und halte ihm nichts vor (wie "das hab ich dir ja gesagt" "das hast du jetzt davon" blablabla).
Ich mach das so, macht er was was ich nicht möchte, sag ich ganz ruhig "das mag ich nicht" oder "das find ich nicht lustig", hört er da nicht auf bleibe ich seelenruhig und gib es ihm aus der Hand oder setzte ihn runter/ Weg oder was er sonst grad tut, das "Spielen" wir so lange bis es ihm zu blöd wird und er lässt es, tut es wirklich die nächsten Tage/ Wochen nicht mehr!
Ich versuche ihn auch einzubinden beim wieder wegräumen oder aufheben wenn er was runter geworfen hat, hebt er es selber auf bleibt die Sache dann länger drinnen als ob ich es alleine mache.
Jede tat hat seine Reaktion, aber ich bleibe cool
Nicht mehr zu schimpfen und ruhig zu bleiben ist viel besser für uns, jetzt hab ich kein schlechtes Gewissen mehr am Ende vom Tag!
Nach deinem Thread werde ich mich jetzt noch näher damit beschäftigen, da es ja echt funktioniert!
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In einem Buch (Montessori von Anfang an) wird beschrieben, wie man am besten den Schlafplatz eines Babys gestalten sollte....ich schreib dir die Textstelle mal raus
"Eine Wiege bzw. ein Gitterbettchen - die konventionelle Variante des Babyschlafplatzes - ist für ein Baby nicht inspirierend. Was also stattdessen? Ganz sicher ist ein Platz hilfreich, der dem Baby einen Ausblick in den gesamten Raum erlaubt. Der Spiegel an der Wand neben dem Schlafplatz gibt ihm eine zusätzliche Möglichkeit, den Raum zu betrachten. Ein an der Decke angebrachtes Mobile, das sich etwa 25 cm oberhalb seines Gesichtsfeldes befindet (und ausgetauscht werden kann, wenn es vertraut geworden ist), gibt ihm Gelegenheit zum Fixieren seines Blicks in den allerersten Monaten. Die Möglichkeit, sich in den gesamten Raum hinein bewegen zu können, eröffnet eine Welt voll interessanter Phänomene. Sorgfältig ausgewählte Materialien, die im Zimmer aufgestellt, stets zugänglich und der fortschreitenden Entwicklung des Babys angepasst sind, garantieren ihm jederzeit angemessene Herausforderungen. Schließlich müssen wir dem Kind erlauben, ausreichend Zeit in seinem Zimmer zu verbringen, und dürfen es nicht gedankenlos unterbrechen."
Und nochmal ein Auszug aus dem gleichen Buch:
"Wie in unserem Beispiel wird ein großer, rechteckiger Spiegel mit 60x90 cm Seitenlänge aus Plexi- oder Sicherheitsglas niedrig genug an die Wand geschraubt, damit das Baby sich darin betrachten kann, sobald es in der Lage ist, den Kopf zu heben. Aber selbst aus einer völlig flachen Bauchlage heraus erweitert er die Sicht auf den Raum."
Ich hoffe, das hilft dir weiter
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im Prinzip mag ihn mein kleiner gern, und er is wirklich praktisch zum kochen helfen und schauen. ich muss ihn seitdem nimma am arm halten beim kochen, das is super. die arbeitsfläche is bei uns auch groß genug dass er trotzdem nicht zum Herd kommt, das war mir wichtig dass er da nix umreißen kann. rauf- und runterklettern hat er sofort heraußen gehabt nachdem ich ihm einmal den Eingang gezeigt hab. mein zwerg is aber noch nicht auf Idee gekommen dass er den Turm selbst verschieben könnt (vielleicht is er auch zu schwer für ihn). bis jetzt kippt er auch nicht und scheint recht stabil zu sein.
im internet find ich ja nur positive Bewertungen. was mir aber negativ aufgefallen is:
- bei uns kann der Turm seitlich an der arbeitsfläche stehen, das is ok. aber wenn man ihn vorne hinstellen muss, vor eine lade, is das ding unfassbar im weg. sobald man in die lade rein muss, muss man jedes mal den Turm wegschieben (schwer, und mit wackligem kind drin) - das is sehr unpraktisch. deswegen is er auch noch nie vor der spüle gestanden, dann kommt man nämlich nicht mehr in den mistkübel rein!
- der kleine is recht rasch auf die Idee gekommen dass er ja so auch auf die arbeitsfläche rausklettern könnt. oder mal hinten raus. das haben wir mal verboten. is aber ein bissl unpraktisch, man muss schon gut aufpassen.
insgesamt aber eine sehr gute Idee und durchaus empfehlenswert! sofern man eine Küche mit genug platz hat
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in der früh essen wir immer Müsli, da steht die müslischüssel vor ihm und er kriegt einen Löffel und rührt. ich tu die zutaten rein. manchmal hilft er mir beim reinleeren, da halt ich dann aber auch. und oft bestellt er extra zutaten oder sucht Obst aus.
beim backen muss er die Waage immer auf 0 tarieren - das findet er ganz toll da den Knopf zu drücken und zu sehen wie sich die anzeige ändert. beim Teig kriegt er dann ein stück teig zum selber kneten/rollen und generell patscht er da halt gern in meiner Mehl-arbeitsfläche herum.
beim kochen kommts drauf an. am besten gehts wenn so was wie Brokkoli oder Karfiol dabei is, da kriegt er dann die aufgabe den in kleine teile zu zerlegen. sonst holt er oft ein spielzeugküchenmesser und kriegt ein stück Gemüse zum "schneiden". oder er holt was anderes von seinem spielzeuggeschirr und kocht selber bei mir auf der arbeitsfläche.
Gemüse abwaschen würd sich noch anbieten, Wasser pritscheln würd ihm sicher spaß machen. aber wie gesagt, ich find den lerntum vor der spüle echt unpraktisch weil ich dann nimma zum mistkübel kann!
viel is es nicht, aber er is ja noch klein... ich glaub richtig interessant wird das ab ca 3 Jahren, wo sie dann wirklich schon was selber machen können.
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Der Turm nimmt aber nicht mehr Platz ein als der Hocker! Geht ja nur höher rauf. Und das Problem mit der spüle würd ich genauso sehen...
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Vielleicht kann mir da wer n bissl vorläufig helfen bis ich Geld hab mir da ne Literatur zu kaufen
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