Hi,
bin mit meiner Freundin seit 1 Jahr zusammen und haben eigentlich mit Pille verhütet, warum auch immer ist sie nun aber defintiv schwanger. Tja, sie hat das sehr geschockt aufgenommen und hat ständig Heulattacken. Obwohl das alles andere als geplant war, hätten wir eigentlich tolle Voraussetzungen für eine vernünftige Kindererziehung. Ich selber sehe das viel weniger dramatisch als sie, da es eigentlich gut zwischen uns läuft und wir auch schon übers zusammen ziehen gesprochen haben. Also auch ohne Baby war eine gemeinsame Zukunft geplant. Ich möchte ihr ihre Ängste nehmen, doch sie kann sie nicht beschreiben. Was geht in ihr vor? Was kann ich tun? Und welche Fragen gilt es als erstes zu besprechen, zu beantworten. Ich hab "google" bereits gefragt, jedoch konnte ich nirgendwo einen "Fragenkatalog" - oder eine brauchbare "Checkliste" finden. Vielleicht würde uns das helfen ihre Ängste genauer definieren zu können.
Danke vorab für Eure Hilfe.
LG
Kommentare
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also erstmal tiiiieeeeff durchatmen
als erstes solltet ihre zum frauenarzt gehn, damit er mal schaut wie weit deine freundin denn schon ist, ob alles in ordnung ist-je nachdem wie weit sie ist kann man viell. schon das herzchen schlagen sehen. das ist ein ganz besonderer moment und ich denk mir, sie wird sich darüber sicherlich sehr freuen und viell. positiver an alles ran gehen
der arzt wird dann ohnehin alles wichtige besprechen
was auf jedenfall überlegt gehört. wegen der arbeit,vorallem bei ihr- ich weiß nicht g was sie arbeitet und ob das schwanger dann auch funktioniert. im laufe der schwangerschaft wird sie sich dann auch für ein karenzmodell entscheiden müssen.
(einkommensabhängig oder pauschales kbg12+, 20+ oder 30+)
da ihr ohnehin zusammenziehen wolltet, denke ich das es ja dann jetzt der richtige zeitpunkt wäre
dann einfach mal eure finanzielle situation anschaun-wieviel ihr dann gemeinsam haben würdet wenn sie für eine gewisse zeit ausfällt bei der arbeit (eben dann kbg und fbh)
und ich würd jetzt auch erstmal ihr zeit geben, bis sie sich etwas beruhigt hat und die gefühle nicht mehr ganz so durcheinander sind
das kind kommt ja nicht sofort, sie hat ja noch einige monate bis das baby dann kommt und wegen der geburt-da wird sie ja ihr FA noch aufklären und es gibt ja auch vorbereitungskurse usw.- das sollte sie einfach mal auf sich zukommen lassen
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Lass sie wissen dass es zwar nicht geplant war aber für dich voll ok is und dass du sie und das Kind auf jeden Fall unterstützt. Und biete ihr einfach die Möglichkeit mit dir darüber zu reden, ohne druck.
Dass man beim Frauenarzt nicht sofort einen Termin kriegt is normal, jetzt würde man auch nicht viel sehen bei einem Ultraschall. Das is in 2-3 Wochen sicher besser, sobald man den Herzschlag sieht.
Wenn sie in einer Bäckerei arbeitet-macht sie Nachtdienste? Ich glaub die darf man nicht machen wenn man schwanger is. Am besten mit dem Frauenarzt besprechen!
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Schwanger zu werden ist für eine Frau ganz was Spannendes... Wir haben fürs erste Kind fast 1 Jahr lang gebastelt, bis ich schwanger war, und selbst da hatte ich ein ordentliches Kribbeln im ganzen Körper als ich den positiven Test in den Händen hielt... und dann gings ein Weilchen drunter und drüber mit meinen Gefühlen, zum Teil sicher durch die Hormone, und zum Teil ein ständiges hin und her zwischen Vorfreude und Ängsten und Sorgen. Und das, obwohl die Schwangerschaft bei uns lange geplant und heiß ersehnt war! Ich kann mir nicht vorstellen, wieviel ärger das bei einer Überraschung sein muss.
Ich finde das super, wenn es für dich was Schönes ist und du sie unterstützen möchtest, aber vielleicht überfordert sie auch zuviel positives feedback? Ich würde auch sagen, dass du sie wissen lassen solltest, wie es dir mit der Situation geht und dass du dich auf das Kind und eure gemeinsame Zukunft freust, aber dann lass ihr ein bisschen Zeit, wo sie ihre Gedanken selbst sortieren kann.
Alles Gute!
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Ich glaube sehr wichtig ist nun Vertrauen und Sicherheit für deine Freundin. Wenn man plötzlich von einer Schwangerschaft erfährt, ist das ein ziemlicher Schock. In Gedanken ändert sich nun das ganze Leben und als Frau hat man Zweifel und evtl. schon unbegründete Sorgen...
- wie werden eine Familie!. Schaff ich das alles?
- Können wir uns das leisten? (Erstanschaffung, evtl. größeres Auto, Urlaub)
- wie verläuft die Schwangerschaft (Übelkeit, Fewichtszunahme, Stimmungsschwankungen)
- Wie schmerzhaft wird die Geburt?
- wie viel werde ich in der SS zunehmen? Liebt mich mein Mann dann noch (Dehnungsstreifen, Veränderung des Körpers)?
- werden wir uns viel streiten?
Usw.
Hier musst du ihr (als Vater) Sicherheit und Geborgenheit bieten. Ihr zu verstehen geben, dass du sie immer unterstützen wirst und ihr das gemeinsam schaffen werdet (evtl. Hilfe durch Eltern)
Euer gemeinsames Leben wird sich natürlich sehr verändern und manch ein geliebtes Hobby oder Freizeitbeschäftigung wird erstmal nicht möglich sein (Thema Disco, Kino). Man muss zurückstecken können, weil nun das Kind im Mittelpunkt steht...
Es wird nicht immer einfach sein (mit einem Säugling), weil die nervliche Belastung, Stress und Schlafmangel eure Beziehung auf die Probe stellen werden. Es wird auch mal Streit geben oder Vorwürfe und dann spricht man sich aus, um eine Lösung zu finden.
Viele Phasen gehen vorbei (Koliken, Geschrei, unruhige Nächte) und dann ist man eine eingespieltes Team und wächst zu einer Familie zusammen.
:x
Wenn man als kinderloses Paar irgendwo zu Besuch ist und die lauten, kreischenden, spielenden Kinder dort sieht, ist man oft schockiert (Lärm, Chaos, Wohnungszustand^^) - das empfand ich oft so - und überlegt sich das nochmal.
Kinder brauchen viel Zeit, Platz und Geld - keine Frage! - aber was man oft nicht bei solchen Besuchen sieht, ist das was man zurückbekommt: bedingungslose Liebe.
Wenn sich ein kleines müdes Baby an dich kuschelt und auf deinem Bauch einschläft... oder
Wenn du als Mutter dein Kind an der Glastür stehen siehst (weil der Papa nach Hause kommt) und 30x DADA ruft und dann freudestrahlend in seine Arme springt und den ganzen Raum mit Kinderlachen erfüllt, dann weißt du, dass es das alles wert war:
die schmerzhafte Geburt, die Dehnungsstreifen, die extra Kilos, der Schlafmangel usw.
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Ich war erst mal geschockt und hab mich fürchterlich mies gefühlt. Vom eigenen Körper ausgetrickst bzw so nach "Jetzt hast ihm ein Kind angehängt." Das Kinderthema stand nämlich sehr wohl schon eine Weile im Raum, theoretisch jedenfalls. Er wollte, da er bereits eins Tochter hat, keine Kinder mehr und für mich stellte sich die Grundsatzfrage: Will ich für diese Beziehung auf einen möglichen Lebensentwurf verzichten und nie Kinder haben oder vielleicht doch?
Da gab es einige Diskussionen und auch mal Streit - und dann war ich plötzlich wirklich schwanger, zu einem Zeitpunkt, wo ich so absolut nicht damit gerechnet habe und mich mit der Situation arrangiert wähnte.
Ich habe sehr lange gebraucht, bestimmt mindestens die ersten drei Monate, um die Dinge positiver zu sehen. "Lustigerweise" hat mein Partner erfreuter reagiert, als ich. Ich hatte permanent sowas wie ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber und war doch gerade dabei gewesen, mein Leben anderweitig zu orientieren und plötzlich war wieder alles anders. Das hat mich stärker aus der Bahn geworfen, als ich angenommen hatte.
Abtreibung stand für mich zwar nie zur Debatte, aber gefreut hab ich mich nicht. Eher so schicksalsergeben hingenommen. Sehr emotionslos. Rein auf funktionieren."Gut, dann muss ich das und das machen, damit das mit dem Kind funktioniert."
Tatsächlich haben mir die ersten Schwangerschaftsmonate auch eine ziemliche Depression eingebracht, die ärztlich behandelt wurde. Ich stand echt neben mir, wie unter Schock.
Dabei war ich vor einigen Jahren schon mal schwanger und hab das damals sehr positiv erlebt (das Kind dann allerdings verloren) - davon war ich diesmal weit entfernt.
Was geholfen hat? Die Zeit. Und ein Partner, der mir signalisiert hat "Hey, das kommt zwar ungeplant, ist aber schon okay so."
Zuviel "Hilfe" von seiner Seite hätte ich allerdings gar nicht annehmen können oder wollen, ich musste erst mal mit mir klar kommen. Die Beschäftigung mit mir selbst, die konnte mir mein Partner nicht abnehmen - ich musste für mich erst mal realisieren, was da mit mir passiert, bevor ich es annehmen konnte. Dafür hab ich mich bestimmt auch etwas von ihm zurück gezogen, aber ich hatte drei, vier Monate einfach keine Energie mehr für was anderes, als dafür, das "Unbegreifbare" irgendwie zu verdauen.
Ich kam mir vor wie im falschen Film. Selbst beim Frauenarzt, bei den Ultraschalluntersuchungen war das immer eher so, als würd mir da einfach ein Film vorgespielt, als wär das nicht mein Körper und mein Baby, das man mir da gezeigt hat - erst als ich es so ab der 17. Woche immer stärker spüren konnte, ist dann auch sowas wie ein Bezug zum Kind entstanden und damit langsam auch die wirkliche Akzeptanz des Geschehens.
Mittlerweile ist da auch sowas wie Vorfreude. Himmelhochjauchzende Schwangere bin ich noch immer nicht, aber das "Oh Gott, mein Leben ist vorbei" ist nicht mehr so stark wie am Anfang.
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@ChaosDeluxe: es ist als würdest Du von unserer Situation schreiben, genau so stellt es sich auch bei uns dar. Ich wollte eigentlich auch keine Kinder. Aber jetzt wo ich weiss, dass sie schwanger ist, freue ich mich sogar(nicht grad überschäumend, aber ich spür da was). Und sie hat auch ein furchtbar schlechtes Gewissen........und all die Dinge die Du aufgezählt hast(wir hatten gestern ein ausführliches Gespräch).
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Hallo und guten Tag dir, du Papa2016,
Deine liebevolle Fürsorge tut Deiner Freundin bestimmt sehr, sehr gut :-) Auch wenn Du vielleicht noch nicht so direkt spürst, was davon ankommt. Im Nachhinein wird sie dir dankbar sein, kann ich mir gut vorstellen. Lieben heißt dann für Dich grad’ warten und an ihrer Seite bleiben, oder?! Und ihr immer wieder versichern, dass Du’s weiterhin tust. Sie ganz annehmen in ihrem ungewohnten „Zustand“ – den sie noch so gar nicht kennt und sich selber kaum drin versteht - würde ich als Frau so beschreiben ;-)
Das miteinander sprechen hat deiner Freundin und Euch gut getan? Hat sie ein bisschen sagen können, was ihr so Angst macht? Oft hat man zuerst nur Chaos im Kopf und im Herzen... und kann erst mit der Zeit aussprechen, was in einem drin ist. Wie geht’s Euch diese Woche?
Vielleicht schaust du ja wieder hier rein. Ich wünsche euch, dass es gut für euch wird!
Lieben Gruß von Toska