Sorge um großen Bruder

bearbeitet 22. 07. 2015, 15:02 in Entwicklung & Erziehung
Hallo habe jetzt lange überlegt ob ich das schreiben soll. Wie in meinem Beitrag von Baby chronisch unzufrieden erwähnt, wisst ihr ja das ich eine etwas fordernde Tochter habe. Ich habe mir gedacht ich beginne ein neues Thema meinen großen Sohn betreffend. Er ist 8 Jahre alt und mein größtes Glück, ich liebe ihn über alles. Seit unsere kleine da ist mach ich mir große Sorgen um ihn. Er liebt seine Schwester zwar ist aber oft so traurig weil er halt momentan nicht das mit mir machen kann was er gerne möchte. Er hat gestern Abend im Bett wieder heimlich geweint und als ich ihn gefragt habe was los ist hat er zu mir gesagt das er mich lieb hat, aber jetzt weil ich nicht mehr so viel zeit habe durch das Baby er zu seiner Oma möchte. Was mich daran so schockiert ist das seine Oma die er über alles geliebt hat bereits im Himmel ist. Ich glaube er kommt mit der Situation und allem Drumherum nicht zurecht. Er vermisst die Oma ist klar, aber dann erzählt er mir dass er sie sieht und ihn oft besucht. Mir wird dann auch ganz warm ums Herz und ich bekomme eine Gänsehaut. Jetzt habe ich mir die letzten Wochen schon jede Woche einen Tag freigenommen sozusagen um mit ihm baden oder wandern zu gehen, einfach ein Mama Tag also. Aber er erscheint mir immer trauriger. Er ist den ganzen Tag draußen möchte gar nicht zu mir ins Haus kommen wenn unser kleine wach ist. Er versucht mir zu helfen, letztens in der Nacht als es eher schlaflos war wollte er aufpassen das ich wieder schlafen kann. Er kocht sogar manchmal freiwillig und tut mir staub saugen. Aber er ist so traurig momentan. Kennt das jemand von euch, der auch schon große Geschwisterchen hat.

glg

Kommentare

  • Puhh, Hmm ich hab zwar kein Kind in dem alter....

    Ich würde es ernst nehmen das er die Oma vil sehen /spüren kann... Und ihn nicht für dumm erklären aufjedenfall! Wann ist sie denn gestorben?! Schon lange her oder vor kurzem?! Hatte er ein inniges Verhältnis zu ihr?!

    Hmm mit zeit für ihn alleine ist sicher ein guter Anhaltspunkt, wieviel Zeit hat den der Papa für ihn?!
    Ehrlich gesagt würde ich an deiner Stelle mir Hilfe holen von einem kinderpsychologen, einfach das dein Sohn vil. Reden kann und sich vil selber bewusst wird was genau ihn so traurig macht....

    Ist das alles erst seit die kleine da ist oder schon davor?!
  • Hallo. Ich habe einen Sohn, der jetzt 11 wird im Oktober. Bei der Geburt der Kleinen war er 9. Er ist aber gut damit zurecht gekommen, auch wenn er schon auch manchmal traurug war anfangs, dass gewisse Dinge, die er machen wollte, nicht mehr gingen oder nicht sofort wenn er es wolltw. Das kannte er nicht. Er hat aber nie richtig drunter gelitten. Das, was du beschreibst, hört sich für mich schon nach echtem Kummer an und es tut mir leid, dass er sich da so schwer tut :(. Magst du vielleicht mal den KiA um Rat fragen, ev. Weiß der einen guten Kinderpsychologen, der mit euch reden kann, sodass sich das alles wieder legt und der auch wirklich sieht, was deinen Sohn quält. Finde das schon wichtig, vor allem weil er sich zur Oma wünscht....
    I
  • wann ist denn die oma verstorben? erst kürzlich oder schon länger her?
    weil du sagst er hängt so an ihr und sieht sie so oft - es gibt sowas wie trauerbegleitung extra für kinder.
    es hört sich wirklich nach kummer an und ich glaube sowas darf man nicht unterschätzen.
    oder - so blöd es klingt - ruf mal bei rat auf draht an, vielleicht können die dir auch irgendwas empfehlen wenn du ihnen die situation schilderst
  • Das mit Oma ist schon 1 jahr her, sie war sein und auch mein ein und alles. Es war ja eh schon besser obwohl er sie vermisst. Ich habe ihm alle Möglichkeiten gegeben und freigestellt damals. Er konnte sich verabschieden wie er wollte. Er sieht sie ja seitdem seiner Aussage nach regelmäßig, was ihm da sehr hilft. Und ich muss sagen, dass auch ich ihre Anwesenheit spüre. Aber es ist extrem geworden seit die kleine da ist und ich glaube es liegt daran das ich nicht so viel zeit habe für ihn. Immerhin bin ja ich seitdem alles für ihn. Früher als ich noch gearbeitet habe da hatte sie natührlich immer zeit für ihn. Ich habe das Gefühl er bräuchte mehr MAMAzeit weiß aber nicht wie ich das mit der kleinen einrichten soll. 1 mal die Woche mach ich ja eh schon und das genießt er sehr. Nur will ich die kleine auch nicht so oft abgeben. Beim Psychologen war er damals, das hat ihm allerdings das wenigste gebracht. Ich versuch jetzt mal eine Energetikerin, denn das wollte ich bisher nicht mit ihm machen.
  • Psychologe ist halt nicht Psychologe, kann sein das er ihm nicht ins Gesicht gestanden hat, gibt Kinder Psychologen die zb mit Hunden usw arbeiten... Oder vil eine weibliche Person...

    Energetikerin ist sicher auch nicht schlecht... Aber unterschätze nicht wie schnell das in ein Totales abkapseln schwenken kann... Und vil in eine falsche Richtung... Ich hab mich selber schon mit 11/12 Jahren selbst verletzt da ich das mich nicht spüren nicht ausgehalten habe - im Nachhinein reflektiert gesehen...

    Kannst du ihn nicht einbinden mit der kleinen?! ihm zeigen das du ihn brauchst, liebst, stolz bist?! Und vil kleine ins tragetuch oder beim Papa lassen, abends Spaziergänge nur ihr zwei?!
  • Bienchen1000 schrieb:
    Er versucht mir zu helfen, letztens in der Nacht als es eher schlaflos war wollte er aufpassen das ich wieder schlafen kann. Er kocht sogar manchmal freiwillig und tut mir staub saugen. Aber er ist so traurig momentan. Kennt das jemand von euch, der auch schon große Geschwisterchen hat.

    glg

    ich kann nicht genau sagen warum, aber irgendwie klingeln da meine alarmglocken. es kommt mir so vor, als "müsste dein sohn jetzt schon erwachsen sein und darf kein kind mehr sein mit seinen 8 jahren". ich glaube aber nicht, dass du diesen drick absochtlich auf ihn ausübst. ich bin auch der meinung, dass du das mal einem experten (kia, hausarzt oder auch rat auf draht) schildern solltest.
  • Also Rat auf Draht würde ich dir wirklich ans Herz legen! Anonym und kostenlos und nehmen sich echt viel zeit. Sind ausgebildete Psychologen. Bitte probiers mal und schildere ihnen deinen Fall!
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 22. 07. 2015, 15:45
    Erst mal ganz kurz:
    Ich bin da völlig bei @stefanie_tobias

    Da scheint Dein Sohn in eine Erwachsenenrolle hinein zu geraten, für die er noch zu klein ist. Nix gegen im Haushalt helfen, aber das Denken, der Mutter etwas abnehmen zu müssen, ist nicht ganz unkritisch zu werten. Da vertauscht ihr die Rollen - nicht die Mutter beschützt das Kind, sondern das Kind die Mutter.

    Gibt es einen Partner/Vater im Haushalt oder bist Du alleinerziehend?
  • Was die Großmutter betrifft: Kinder nicht das selbe Konzept von Tod und Sterben wie Erwachsene. Die Vorstellung vom Tod und die Bedeutung desselben entwickelt sich nur langsam. Ich persönlich finde es noch nicht bedenklich, wenn ein 8 jähriger seine tote Großmutter "sieht". In dem Alter ist oft noch viel "magische Phase", die Phantasie von der Großmutter kann ihm auch ein imaginärer Freund sein, ihm Trost spenden und ihm in der aktuellen Situation helfen.
    Es hat zwar vermutlich einen Grund, warum der Junge eine imaginäre Großmutter braucht und sich jetzt zu ihr wünscht, gruseln würd`s mich aber nicht, wenn er diese Dinge erzählt, ich seh`s als kindliche Bewältigungsstrategie für etwas anderes. Das was…kann alles mögliche sein. Vielleicht liegst Du mit Deinen Vermutungen in Sachen mehr Mamazeit richtig, vielleicht liegen die Dinge auch tiefer und sind komplexer.

    Meine persönliche Meinung: Bloß nicht zum Energetiker. Was soll jemand profundes raten, der keine Ahnung von Entwicklungspsychologie hat?
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 22. 07. 2015, 16:22
    Sorry, immer so zitzerlweise zwischen Tür und Angel.

    @Bienchen1000

    Hast Du eine Idee, weshalb Dein Sohn auf die Idee kommt, Dir helfen zu müssen? Bietet er das von selbst an, bindest Du ihn im Haushalt grundsätzlich schon immer ein und hast ihn auch darum gebeten?

    Bist Du momentan (unabhängig von der Hilfe, die Dein Sohn anbietet), so gefordert, dass Du Hilfe gut gebrauchen kannst?

    Formulierst Du ihm gegenüber Unzufriedenheit mit der Situation?

    Wieso kriegt Dein Sohn mit, dass Du nicht schlafen kannst und versucht, über Deinen Schlaf zu wachen? Warum macht das, wenn nötig, nicht Dein Partner? Wer unterstützt Dich?

    Wie alt ist Deine kleine Tochter jetzt? Was heißt "etwas fordernd" und wie wirkt sich das auf Deinen Alltag aus?

    Wie lange hat Dein Sohn schon Sommerferien und ist damit tagsüber immer bei Dir und der "anstrengenden" Schwester? Hat seither seine Traurigkeit zugenommen?

    Nicht, dass ich denke, wir können Dir hier Deine Probleme per Forenferndiagnose lösen, aber vielleicht hilft Dir die Beantwortung der Fragen in unterschiedliche Richtungen zu denken. Mehr als spekulieren und interpretieren kann man eh nicht. Aber vielleicht kannst Du Dir trotzdem was brauchbares rausholen?


  • Mein Sohn hilft mir freiwillig und sehr gerne das macht er schon lange so, er lässt sich von mir zeigen wie man Kuchen backt und dergleichen. Er tut es gern weil es ihm Spass macht und auf das Endergebnis so stolz ist. Er ist sehr hilfsbereit das war schon immer so. Was das in der Nacht betrifft so war das so das er nicht schlafen konnte weil er die kleine immer schreien gehört hat und deshalb auch wach war so wie ich und auch der Papa. Er wollte das ich sie zu ihm ins Bett lege, weil er als großer Bruder ja so toll macht. Hab ich natürlich nicht gemacht weil ja er auch schlafen muss. Er hat sich dann zu Papa kuscheln dürfen.
    Unsere kleine fordert den ganzen Tag meine Aufmerksamkeit ist also ich sag immer ja ziemlich unzufrieden. Das bekommt er natürlich mit besonders seit Ferien sind.
    Er ist sehr brav und handelt nie unüberlegt. Alles was er sagt und tut hat immer Sinn
    Und Noch eins vorne weg unser Schatz darf bis heute so viel Kind sein wie er will. Egal was er tut wir stehen hinter ihm. Das ist und war schon immer so. Er ist bei der Feuerwehr, spielt Fußball, lernt gerade Violine und das alles weil er das möchte.
  • und noch etwas dazu unser Sohnemann war als Baby das genau idente Exemplar meiner Tochter. Ein extremer Frühentwickler der mit 5 moaten krabbelte, mit 8 Monaten laufen konnte und mit 2 Jahren alles verstehen und sprechen konnte. Er hat auch viele Freunde, also einsam ist er nicht. Er fragt ja jeden Tag was wir heute machen, ob er helfen darf und ich schenke ihm so viel Liebe seit Jahren wie sonst niemanden. Für mich ist er und auch die kleine jetzt natürlich mein größtes Glück. Und ich sage ihm jeden Tag sicher 20 mal wie stolz ich auf ihn bin und wie sehr ich ihn liebe, das macht auch der Papa, nur der ist ja meistens in der Arbeit logischerweise. Und heute Abend geh ich mit ihm Eis essen mal schauen was ich aus ihm herausbringe wenn wir mal ganz allein sind.
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 22. 07. 2015, 18:00
    @Bienchen1000

    Es tut mir leid, falls für Dich der Eindruck entstanden ist, ich würde Dir vorwerfen, dass Du Deinen Sohn nicht genug Kind sein lässt oder Dir an irgendwas die Schuld geben möchte. Nein, das tue ich nicht.

    An Deiner Erzählung war der Punkt "Sohn übernimmt Dinge" halt sehr präsent. Und ja, so für sich genommen ist das auffällig und kann Erklärung für manches sein (muss aber nicht) - und eben nicht schlimm, bloß auffällig. Dazu passt schließlich auch, dass Du Deinen Sohn als so überlegt und "erwachsen" beschreibst. Gerade diese Kinder haben oft das Gefühl, dass sie ihre Eltern wegen irgendwas beschützen und unterstützen müssen und das kann zur Überforderung führen - bis hin zum ungesunden Rollentausch, wo Kinder zum Partnerersatz werden - muss aber nicht.

    Ich finde grundsätzlich sehr gut, dass Du Dir so viele Gedanken machst und Dir so viel Zeit für Deinen Sohn nimmst - wir können Dir hier wie gesagt keine Problemlösung bieten, nur Ideen und Überlegungen liefern, keine genaue Analyse der Situation.

    Mir sprang halt u.a. dieser Punkt ins Auge.

    Du schreibst vorher, dass Dein Sohn schon mal beim Psychologen war und das nichts gebracht hat. War das wegen der Großmutter oder aus einem anderen Grund?

    All die Fragerei deshalb, um ein genaueres Bild zu kriegen, was ihn gerade so belasten könnte. Eine Trauerberatung z.B. bringt ja nichts, wenn es gar nicht um Trauer geht. Dass er zur Großmutter möchte und sie "sieht" und mit ihr spricht, ist ja z.B. nicht zwingend unbedingt deshalb, weil er noch so um sie trauert, sondern könnt genauso sein, weil sie ihm vielleicht auch einfach quasi hilft, sich mit einem ganz anderen Problem auseinander zu setzen. Das z.B. eben die Konkurrenz durch das Geschwisterchen sein könnte.

    Mit ihm darüber zu sprechen, wie es ihm geht, versuchen was aus ihm rauszubringen find ich übrigens grundsätzlich auch gut. Mit der Einschränkung, dass vom wiffesten 8jährigen keine detailierte, nach allen Seiten reflektierte Analyse seiner Situation und Befindlichkeit zu erwarten ist, ja gar nicht möglich ist. Der Grund, den ein Kind nennt, muss noch immer nicht DER Grund sein. Das schaffen ja nicht mal Erwachsene immer genau zu benennen, was sie plagt.
  • Ich rate auch dazu evtl. nochmal einen Psychologen auszuprobieren. Erwachsene suchen auch oft länger bis sie einen passendes gefunden haben, natürlich ist das bei Kindern auch so. Ist ja nichts schlimmes :)
  • http://redlhammer.com/

    hey! ich weiss nicht woher ihr seid, aber vielleicht wär dass was für euch :)

    es handelt sich um die nlp-resonanzmethode und einige bekannte und verwandte waren schon - mit vollem erfolg- bei ihr in behandlung.
    falls du fragen hast, kannst dich gerne melden!
  • Hey Bienchen, ich hab zwar noch kein Erfahrungen in dieser Sache, aber mein zweites kommt demnächst und aus Angst, die Große könnte zu kurz kommen, hab ich versucht mich umfassend zu informieren, wie man es von Anfang an möglichst gut angeht. Vor allem weil in meiner näheren Umgebung ziemlich viele Probleme aufgekommen sind, mit einem zweiten Geschwisterchen. Ob es klappt wird sich zeigen, aber ich bin ganz positiv eingestellt.

    Was ich herausgefunden habe, bzw der Ansatz der für mich am vielversprechendsten klingt, löst (angeblich) viele Konflikte die mit Geschwisterrivalitäten, zu wenig Zeit, Eifersucht usw. zu tun hat. Einer Bekannten von mir hat es auch schon sehr viel geholfen.

    Er basiert auf 3 Säulen. 1. Das Kind muss wissen, dass es geliebt wird. 2. 'Schlechte' Gefühle ansprechen und vermitteln, dass die normal und okay sind. 3. Qualitätszeit einplanen.

    1. so wie es sich anhört, weiß das dein Großer eh, aber es hilft nie es noch mal zu betonen. Dass du ihn IMMER lieb hast, egal was sonst ist, oder mit dem Baby ist.

    2. Manche Kinder werden aggressiv, manche ziehen sich zurück und wirken traurig. Es ist nicht immer nur Traurigkeit, sondern meist Wut, Enttäuschung, Eifersucht. Usw. Gefühle, die sie nicht einordnen und kommunizieren können. Wut, weil die Mama nicht mehr viel Zeit hat, weil das Geschwisterchen da ist und einfach nervt, usw.
    Versuch einmal das direkt anzusprechen. Bist du wütend auf mich, auf die Kleine? Macht es dich sauer, dass ich nciht mehr so viel Zeit habe... usw. und besonders wichtig ist, diese Gefühle dann anzuerkennen. Also, ja es ist okay, du darfst wütend, traurig, usw. sein. Allein dieses Gefühl, dass die Mama genau versteht was los ist und es nicht versucht herunterzuspielen, oder drüber wegzutrösten, sondern es einfach anerkennt und es okay ist, hilft meist schon.

    3. und dann ist gar nicht sooo wichtig, dass du dir sehr viel Zeit nimmst. Sondern nur, dass etwas Zeit NUR für ihn da ist und was in dieser Zeit passiert. Kündige ihm vorher an, dass du dir da 'frei' genommen hast. Oder, dass Zeit ist, während das Kleine zB kurz beim Papa ist oder schläft oder was auch immer. Und dann sagst du ihm: so, ich hab jetzt Zeit und wir können machen, was DU willst. such dir etwas aus, wenn du lieber allein spielen willst, dann ist das aber auch okay. ich verstehe das. Ich bin aber jetzt nur für dich da und schau dir dann eben zu.

    Ich glaube, das wichtigeste für deinen Sohn ist deine Aufmerksamkeit, auch wenn es so aussieht, als wolle er sie dann gar nicht, wenn du Zeit für ihn hättest. Dann setz dich einfach in seine Nähe, schau ihm zu, aber warte, bis er zu dir kommt. Auch wenn das dauert. Und lass ihn immer wissen, dass du da bist. Dich ihm aber nicht aufdrängts. Dass es okay ist, allein sein zu wollen, aber nicht allein sein zu 'müssen' (oder dass eben nur die Oma für ihn wirklich da ist und er sie deshalb braucht um nicht allein sein zu müssen).

    Vielleicht liegt auch hier das 'Problem' mit der Kleinen begraben. Dass sie irgendwie spürt, dass du zerissen bist und nicht entspannt. Dass du dir Sorgen machst und es dich stresst und du oft mit den Gedanken wo anders bist und versuchts Lösungen zu finden. Und vielleicht deshalb immer noch fordernder und fordernder wird, je mehr du verzweifelt versuchst deine Zeit aufzuteilen und allen gerecht zu werden. Nur so ein Gedanke, vielleicht lieg ich ja falsch... aber ich könnte mir das gut vorstellen.
  • und noch was, ich glaub, dein Großer hat ein tolles Einfühlungsvermögen, er bekommt genau mit, dass dich oft etwas belastet, es dir nicht gut geht. will dir helfen, weiß nur nicht wie. Und versteht vielleicht seine eigenen Gefühle nicht bzw kann sie nicht kommunizieren. Und vielleicht frustriert es ihn auch, dass er nicht helfen kann. Aber eigentlich geht er total toll damit um, total süß, dass er helfen will und auf dich schaut!
  • @kerstin_mit_leon
    Ich find schon Ärztewerbung in Foren fraglich. Werbung für NLP-Coaches, die ne Methode praktizieren, über die man praktisch nichts erfährt, wenn man nicht Kohle ans Institut K. überweist... dann gleich noch viel mehr.
    Man kann zwar auch darüber streiten, ob es wirklich notwendig und sinnvoll ist, 8jähriger immer gleich zum Psychologen zu schicken, aber ganz aufrichtig interessiert gefragt: Was genau soll NLP mit 8jährigen in einer Stresssituation machen? NLP hat a paar gute Kniffe drauf, aber Heilsbringer is es keiner.
    Immerhin, die beworbene Dame hat zumindest schon mal mit Kindern gearbeitet.
  • @Söcken und @Bienchen1000

    Ich häng mich nochmal an dem Helfen auf. Ja, es ist nett, dass er hilft. Und es spricht genau nichts dagegen, dass Kinder auch im Haushalt helfen. In der beschriebenen Ausprägung ist es aber - womöglich - ein sehr schmaler Grat von "süß" hin zu "überfordert."

    Dann nämlich, wenn Bienchen1000 vielleicht unbewusst fertiger wirkt, als sie ist. Oder fertiger ist, als sie sich eingesteht und der Sohn deshalb denkt, er MUSS seine Mutter beschützen.
    Das ist aber eben nicht die Aufgabe von 8jährigen. Auf die Mama aufpassen zu müssen (auch ohne dass die Mutter das gefordert hat, einfach, weil das Kind denkt, es müsse so handlen) übt immensen Druck auf ein Kind aus, mach sogar Angst - "Wenn ich der Mama nicht helfe, dann verlier ich sie vielleicht auch." - auch daher kann viel Traurigkeit kommen.

    Wie gesagt, das muss nicht so sein, war aber eine der ersten Assoziationen auf das Geschilderte.

    Deshalb auch meine Fragen an Bienchen1000, wer sie unterstützt. Der Vater kam ja im Eingangspost überhaupt nicht vor. Hätte auch sein können, dass sie von ihm getrennt lebt, da hätte die Geschichte nochmal eine ganz neue Dimension.

    Ein mutmaßlicher Ansatz ist halt, dass Bienchen1000 momentan selbst so gestresst ist von der Situation, dass sich das auch auf den Sohn überträgt, der ja ein recht feinfühliger zu sein scheint. Ein Kind, auf das sich dieser Stress überträgt, das deshalb denkt, eingreifen zu müssen um die Mutter "zu retten", handelt nicht mehr unbeschwert wie ein Kind, sondern (ohne dass das irgendwer gewollt haben muss) sehr erwachsen - und das ist nicht immer nur gut und reif, sondern manchmal einfach zuviel. Aus dieser Überforderung heraus kann dann durchaus Traurigkeit, Wut, Rückzug, etc. werden. Ohne dass irgendwer "Schuld" hat und die Situation absichtlich beschworen hat.

    Einer meiner Ratschläge wäre, nicht nur auf den Sohn zu schauen, sondern das Bienchen1000 eben überlegt: Warum glaubt er, mir so viel helfen zu müssen, mich zu "bevatern", mir ein Partner, statt eines Kindes zu sein? Brauche ich im Moment selber vielleicht wirklich mehr Unterstützung, als ich dachte oder mir eingestehe? Zeigt mir mein Sohn da indirekt vielleicht meine eigenen Grenzen auf? Merkt er es früher, dass ich am Limit bin?

    Wie gesagt, eine von zig Möglichkeiten.

    Im Übrigen bin ich ganz bei Dir @Söcken, dass man Kinder darin unterstützen soll, ihre Gefühle zu artikulieren und dass die ganze Palette okay ist. Dass man zum Beispiel auch mal sauer sein darf, dass da jetzt ein Baby ist z.B.

    Oh, und beim nochmaligen Lesen find ich @Söckchen, dass Du im letzten Absatz ja in eine ähnliche Richtung denkst, nämlich, dass Bienchen1000 selber stärker unter Anspannung steht, als ihr bisher aufgefallen ist.



  • @ChaosDeluxe ich hab mal einen extra thread drüber gemacht weil es einige hier im forum sehr interessiert hat. und ein paar haben das dann auch in anspruch genommen - erfolgreich! zur info: hab damals auch gefragt, ob ich ihren link öffentlich wo schreiben darf!
    und eins ist sicher: informationen kosten mit sicherheit nichts! sie macht sogar kostenlose vorträge, bei denen man ihre arbeit kennenlernen kann!
    die "beworbene" dame arbeitet sehr viel mit kindern, auch mit ganzen schulklassen zb.
    ein kind aus meiner verwandtschaft war zb mit 9,5jahren bei ihr. bei ihr wars der umzug, neue schule, neues geschwisterchen. es hat ihr sehr viel gebracht, da sie gelernt hat, wie man mit der situation zurecht kommt. und zwar nicht nur momentan, sondern auch für später!

    kann sein, dass dir nlp nicht zusagt. mir aber schon. und da ich davon überzeugt bin, habe ich den link gepostet, mit dem gedanken, dass es eventuell jemanden helfen kann! wenn auch möglicherweise nicht @Bienchen1000, aber vielleicht kann jemand anders was damit anfangen!
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 23. 07. 2015, 14:00
    @kerstin_mit_leon

    Ich hab mich hier im Forum schon mehrfach gewundert, was für Links öffentlich zugelassen werden und nicht als Werbung aussortiert werden (als PN weitergeleitet isses ja nochmal was anderes). Und ja, ich habe ein ganz massives persönliches Problem mit NLP bzw. eher einigen NLP-Therapeuten, die besonders an Kindern rumarbeiten, wenn sie sonst nie mit Kindern arbeiten. (Was in dem Fall ja anders liegt). Streiten brauchma deswegen nicht. Ich werde weiterhin die Sinnhaftigkeit von Coachings und Resonanzmethoden an Kindern anzweifeln, weil mir der Gedanke, der da oft dahinter steckt, nicht taugt.
    Offtopic Ende.

    Tschuldigung, auch @Bienchen1000 weil ich Dir den Thread so vollquassel, ich find Dein Thema allerdings ein Wichtiges und bin am Rande ja bald selbst betroffen.
  • Hallo @Bienchen1000 ,
    ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil ich nicht so viel Zeit hab. Ich weiß leider nicht wie mobil Du bist bzw ihr seid.
    Als mein Bruder schwere Probleme mit der Trauer hatte (ein Urgroßonkel den wir nur selten gesehen haben, weil er in Deutschland gelebt hat) waren wir bei der Boje.(http://www.die-boje.at/ ich hoff der Link ist in Ordnung, ansonsten bitte löschen)
    Dort wurde auch ein IQ Test mit ihm gemacht, damit sie wirklich auf ihn eingehen konnten. Und mein Bruder der generell fremden Menschen nicht sehr aufgeschlossen gegenüber war, hat sich dort sehr wohl gefühlt.
    Falls euch Wien zu weit ist, schau mal ob es eine ähnliche Einrichtung bei euch in der Nähe gibt. Den was ich so gelesen hab wird dein Sohn mit der Trauerarbeit nicht alleine fertig, der Tod ist oft für hochintelligente Kinder besonders schwer zu verkraften (mein Bruder war im gleichen Alter und hatte zu der Zeit einen IQ von 147)

    Lg
  • @Sorakisu
    Die Boje ist super. Selten wen so leidenschaftlich und vernünftig über Kinder sprechen gehört, wie die Dr. Bogyi in ihren Vorträgen.

    Bienchen1000 kommt aber, wie die Kreuz- und Querleserin weiß, nicht aus Wien. In Bienchen1000s Nähe gäbe es unter anderem Angebote von den Rainbows. In Linz oder Mauthausen z.B. gibt es Gruppen, wenn denn Trauer das Thema ist.
  • Ich und mein süßer großer Hase waren gestern Abend Eis essen, Enten füttern und einen Kakao trinken bis ich glaub es war schon fast 11. Habe mich noch einmal in Ruhe mit ihm unterhalten. Mein Hase hat doch allen ernstes gedacht, dass das mit dem Baby jetzt immer so bleibt ( er meint die anstrengende Babyzeit ) Habe ihm dann erklärt dass das nicht stimmt und in ein paar Monaten die Welt schon wieder anders aussieht und sie ja so wie er auch größer, älter und pflegeleichter wird. Das hat ihn ja schon beruhigt. Weil er geglaubt hat wir können nicht mehr in den Urlaub fahren oder Ausflüge machen mit ihm. Momentan geht es mit der kleinen ja wirklich nicht weil sie im Auto nur schreit und auch im Kinderwagen gibt's Gebrüll. Da bleib ich lieber daheim.
    Und darum fehlt die Oma jetzt auch so viel, weil die ja alles für ihn getan hat. Egal was er sich gewünscht hat er hats bekommen. Er will Zeit nur mit mir und hat einen großen Wunsch, den ich ihm erfülle. Habe uns beiden heute einen Flug gebucht, aber nur Wochenende und keine Woche wie er wollte. Und nächstes Jahr darf er dann mit Schwester auch wieder ans MEER. So weh mir das tut aber ich habe eingesehen dass ich die kleine öfter abgeben muss, so das wir auch wieder mal als Familie etwas machen können. Und nächsten Sommer is sie ja dann älter und auch Ausflugsreif, hoffe ich jedenfalls. Und wir haben heute ein Omabuch gebastelt und ihm eine Kette mit ihrem Bild machen lassen so das er sie immer nah am Herzen tragen kann. Die hat er sich auch gewünscht. Hoffe er liebt die kleine bald noch mehr weil er mit ihr spielen kann und so.
    minzeChaosDeluxeAnnika_Marie
  • @Bienchen1000 ich finde Du machst das alles super und drücke Euch ganz fest die Daumen dass Dein Großer bald wieder richtig glücklich sein kann. Vielleicht ist in dem ein oder anderen Post auch etwas dabei, was Euch hilft. Alles Gute wünsche ich Euch jedenfalls
  • Das klingt super!
  • @Bienchen1000 wow, dein Eingangspost klang so traurig und die restliche Diskussion hat mich so richtig besorgt gestimmt für deinen Sohn und die ganze Familie... Aber was du zuletzt geschrieben hast, hat mich zu Tränen gerührt! Das klingt sehr vielversprechend!
    Dein Sohn klingt übrigens so unglaublich lieb, einfühlsam und klug! Ich wünsche eurer Familie alles Gute :)
  • Danke für eure aufmunternden Worte.
    Und ja mein Sohn ist mein kleiner großer Sonnenschein. Ein besseres Kind hätte ich mir obwohl unsere Anfangszeit auch so schwer war nicht wünschen können. Gerade deshalb liebe ich ihn so sehr. Er ist halt ein sehr fürsorglichen Kerlchen das sich sogar um mich kümmert wenn ich mal krank bin, Tee kocht usw. und das tut er gerne ohne das man ihm was sagt. Hoffentlich wird unsere Prinzessin auch mal so wie ihr großer Bruder, den bei ihm weiß ich das ich als MAMA alles richtig gemacht habe und dann denke ich mir bei der kleinen wird's dann wohl auch richtig sein. Ich versuche sie mit genau so viel Liebe zu erziehen wie den Großen. Den immerhin sind wir die Eltern, besten Freunde und Bezugspersonen ein Leben lang. Ich habe für meine Mama auch immer alles getan und das selbe möchte ich meinen Kindern vermitteln. Denn das was man zurückbekommt ist das schönste Geschenk auf der ganzen Welt. Unverfälschte und immerwährende Liebe.
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