Ich konnte gar nicht anders als schreien weil ich nicht pressen durfte obwohl der pressdrang schon so groß war.. War aber auch eher ein brüllen.. Und in dem moment so erleichternd und scheißegal.. Ich dachte eigentlich ich werde fluchen aber ich war so freundlich wie noch nie
Hab gefragt weil ich mir im Nachhinein total bescheuert vorgekommen bin. Hab vor den Presswehen auch geschrien wie eine Wahnsinnige. Ich war 2 Tage vor der Geburt im KH und hab die ganze Nacht eine andere Frau schreien gehört und mir dann irgendwie gedacht: was gehtn da ab?? Naja und bei meiner Geburt musste ich dann selber schreien und kam mir so doof vor. Aber in dem Moment ist es einem sowieso egal weil die Schmerzen so uuuuuunerträglich sind. )
Das beste war: als ich pressen durfte hab ich weitergeschrien und dann hat die Hebamme gesagt ich soll mal versuchen nicht mehr zu schreien und statdessen zu pressen. Hat funktioniert
Wie schaffen es einige Frauen nicht zu schreien? Das sind ja höllische Schmerzen....
Ich hab nicht geschrien, eher gewinselt und gestöhnt. Im Raum nebenan war eine, die 3h vor mir entbunden hat, die hat sooo geschrien, ich dachte mir nur "bitte sei doch ruhiger, du bist nicht die einzige die ein Kind bekommt!"
Natürlich hatte ich Schmerzen, aber ich hab mich so sehr aufs Atmen konzentriert und war in mich gekehrt, dass ich -so blöd es sich anhört- keine Zeit hatte ans Schreien zu denken
Bei den normalen wehen hab ich nicht geschrien ab und zu vil ein hmmmm.,aaaa, oooo während dem aus atmen hab versucht es weg zu atmen bzw hab ich probiert runter zu atmen und mir vorgestellt das dabei alles aufgeht... Und so - hat gut geklappt
Ich hab auch geglaubt das ich ordentlich schimpfen werde und meinem Mann weh tun werde, aber ich war total nett und entschuldigend für alles in den wehen pausen und mein Mann musste mir weh tun ) hab sogar gesagt er soll nicht tun wie ein Mädchen und mir ordentlich die Nägel in den Arm drücken... der schmerz an einer anderen Stelle tat gut - Habs aber fast nicht gespürt und am Tag nach der Geburt sah man noch die Abdrücke seiner Nägel also hat er sich eh bemüht
Ich hab so laut geschrien bei beiden Kindern... nach der großen hab ich mir geschworen beim zweiten Kind nicht mehr so zu brüllen, aber irgendwie gings nicht anders. Für mich war es, wie @kathi0816 geschrieben hat, irgendwie erleichternd. .. Im nachhinein bin ich mir natürlich total bescheuert vorgekommen, aber naja...
Hihi weil alle anders sind, ich hab mich so aufs atmen konzentriert, das ich gar keine zeit zum schreien hatte, bei den letzten 3 presswehen soll ich so gestöhnt haben wie die leute im fitnesscenter... Ich war so viel mit dem veratmen beschäftigt und ich fands nicht schmerzhaft also nicht unerträglich... Denk das empfindet auch jede anders mein erstes war in 2:30 stunden da...
@minimi ich musste grad so lachen.. Das erinnert mich an ein kleines kind beim autofahren das ständig fragt: wann sind wir denn daaa??
Meiner meinte ich war auch nicht so laut obwohl ich dachte man hört mich daheim noch schreien (wohn nur 500m luftlinie vom kh entfernt)
@bugsey ich war auch ca so ) meine hebamme hat irgendwann gsagt um 9.00 is da und wir haben nebenbei ö3 ghört. dann san die 9.00 uhr nachrichtn kommen und i hab gsagt 'so. es is 9. dieses kind is no immer ned da und i bin seit wir da san müde ! (um 3 in da früh warma da) also dann solls drinnen bleibm i mag jetzt nimma.' naja und dann hats gsagt jetzt gehts e ans pressn und um 9.14 wars da die hebamme hat gsagt es war sehr lustig mit uns )
@kathi0816 ich auch , und gut hat es getan... Hab immer in meinen Polster reingeknurrt oder gebrüllt ;-)
Die letzte Geburt ist jetzt 4 Wochen und 2 Tage her, und sie war sehr intensiv und Supertoll :-)
@minimi Lustig bei uns hieß es beim Pressen vor 21uhr ist sie da und ich schaute zu Uhr da war es 10 vor. Dachte die Hebamme macht Spaß. Aber tatsächlich 20.55 war sie da unsere Maus :x Ö3 hatten wir auch..Hebamme hat Radio einfach so eingeschaltet. Gehört oder wahrgenommen hab ich ihn eh nicht
Erst nach der Geburt als ich "Tears in Haben" hörte
@minimi hahaha das kann ich mir vorstellen.. Ich hab auch irgendwann gefragt: wie lang dauertn das jz noch? Ich will schlafen!!! Hab mir ja am vortag fest vorgenommen nochmal auszuschlafen und dann kanns losgehn zwerg meinte aber 3stunden schlaf sind genug
Mein Mann meinte, ich habe geflucht wie ein Wiener Taxler und er hat viele neue Schimpfwörter von mir gelernt. Das ist besonders lustig, weil ich eigentlich nie fluche und wenn dann mit Wörtern wie "sappalot" oder "verflixte".
ich glaub so richtig geschrieen hab ich auch nicht, nur extrem laut gestöhnt, zwischendurch mal den Gnadenschuss verlangt )
Durst hatte ich, durfte nichts trinken, sondern nur an einem Waschlappen saugen, den hab ich dann glaub ich vor lauter Wut durch den Kreißsaal geschmissen ...
Keine Ahnung ... ich nehme mal an, weil mein ach so netter FA damals einen Not-Kaiserschnitt prophezeit hat und generell Alles, was bei einer Geburt schieflaufen kann.
Und dann hätte ich vor einer Not-OP wohl nichts trinken dürfen.
Naja, ich hab meinen Sohn innerhalb von 7 Std. spontan und ohne Komplikationen zur Welt gebracht, soviel dazu.
Ich durfte bzw musste trinken. Man trocknet so extrwm aus unglaublich. Aber geschnitzt hab ich komischerweise gar nicht erst nach der Geburt.
Peinlich war nur, dass ich vom Mineral, das mir mein FA reichte, rülpsen musste ) Pressen und trinken und nicht rülpsen funktionierte nicht ganz
Mein Schatz wurde zum Wasserholen abkommandiert bei der geburt. Durfte ca. 8x das Glas nachfüllen gehen in den 4 Stunden...
Ich glaub ich wär gestorben ohne das Wasser... Vertrocknet.
Ja ich hab auch etwa 3 flaschen zu je 0,75l geleert, war ja auch voll heiß, war so froh über den tipp meiner hebamme eine sportflasche mit ins kh zu nehmen, da kann ma trinken ohne schütten und kanns auch einfach fallen lassen wenn eine wehe komme!
Ja manche FA sind echt die ärgsten reden dir die schlimmsten Sachen ein... Mir wurde im Spital ja gesagt: " was eine ambulante geburt beim ersten kind, das würden wir aber nicht empfehlen, überlegen sie sichs noch mal gut!" Hab ich auch und nach 2,5 h kreissaal und eine runde ausschlafen bin ich nicht mal bis zum mittagessen geblieben, sobald meine freundinnda war um mich heimzubegleiten ging ich...
meine hebamme hat zum schluss immer gefragt ob ich noch was trinkn will und da wars echt schon zach. am anfang war ich noch sehr höflich irgendwann hab ich nurmehr an kopf geschüttelt. sie hat dann immer gsagt 'wirklich nicht ? des is gut' und i imma nur 'NA. wirklich ned !' dann hats mein freund eingspannt, dem hab i dann erklärt er soll sie jetzt endlich den depatn becher behalten )
Weil die Erinnerung jetzt schon langsam verblasst, wollt ich das mal aufschreiben.
Nunja. Ein monströs langer Text mal wieder.
Und das ist erst die Vorgeschichte:
Mir war immer wichtig, eine möglichst „unmedizinische“ Geburt zu haben, ohne viel Apparate und Ärzte um mich, weil ich der Überzeugung bin, Ärzte sind hauptsächlich dazu da, sich mit Krankheiten zu befassen, das ist ihr Terrain, Geburten sind aber per se nichts pathologisches, ich will mich bei einer Geburt mit Menschen umgeben, die sich mit Leben befassen und daran freuen, nicht solche, die beruflich bedingt den Fokus auf Krankheit oder Sterben richten. Ich arbeite selber u.a. in der Pflege und kenne die unwillkürliche Zentrierung der Wahrnehmung auf das „Negative“ und Problembehaftete, wenn man permanent damit arbeiten muss.
Die Wahl fiel auf ein kleines Privatkrankenhaus mit sehr geringer Kaiserschnittrate, wo mir auch Hebammen und eine Freundin, die dort entbunden hatt, berichteten, dass sich die Ärzte sehr zurückhalten und den Hebammen das Feld überlassen, außer es bedarf tatsächlich einer medizinischen Intervention.
Anfangs wollte ich unbedingt eine Wahlhebamme. Das Hebammenteam, auf das unsere Wahl gefallen wäre, fand meinen Partner und mich aber irgendwie wesentlich unkomischer, als wir uns. Rückblickend betrachtet denke ich, wir waren zu früh dort. Ich war beim Erstgespräch in der elften Woche und emotional noch gar nicht richtig schwanger, sondern noch sehr auf Verdängungskurs, vielleicht auch aus Angst, dass diese Schwangerschaft so tragisch endet, wie meine erste. Mein Partner war zwar erfahrener, da bereits Vater, aber wir untereinander hatten noch kaum darüber gesprochen, wie das nun alles werden soll. Ich glaub, wir wirkten seltsam distanziert, sehr unernst und sehr uneinig in unseren – wenigen – Vorstellungen in Sachen Geburt.
Erst mal war ich sehr vor den Kopf gestoßen, dass die Hebammen uns die Zusammenarbeit verweigerten. Mittlerweile seh ich ein Gutes darin. Die Frage nach dem „Warum um alles in der Welt wollen die nicht mit uns arbeiten? Ist ja nicht so, dass dem Freiberufler die Kohle nur so zufliegt...“ hat mir schon einige Ungereimtheiten oder Unsicherheiten in unserem Auftreten aufgezeigt. Vielleicht hätt ich über einiges nicht nachgedacht, wenn sie ja gesagt hätten.
Die Suche nach einer Beleghebamme habe ich danach eingestellt. Die, mit denen ich konnte, konnten nicht mit mir und die anderen, mit denen wollte ich nicht. Unter anderem, weil man mir nicht mit homöopathischen Behandlungen kommen braucht, ohne dass ich ernstlich böse werde.
Mit Fortschreiten der Schwangerschaft sah ich mich immer mehr in der Lage, das Ding auch allein durchzuziehen. Die eigene Hebamme wäre in meiner Vorstellung sowas wie meine Interessensvertretung im Ernstfall gewesen, aber im Lauf der Monate sah ich meinen Partner immer mehr in der Lage, diesen Job zu übernehmen.
Die Schwangerschaft selbst verlief durchwachsen. Die ersten Monate ging es mir psychisch ganz hundselendig, ich hatte Panikattacken, die mich bis in die Notaufnahme brachten, immer wieder leichte Blutungen, die meinen Glauben in den Fortbestand der Schwangerschaft nicht sonderlich stärkten.
In der 19/20 Woche landete ich wieder in der Notaufnahme und schließlich eine Nacht auf einer Geburtenstation im CTG-Kammerl. Mein Blutdruck war total entgleist, in Ruhe irgendwo bei 180/120. Verdacht auf Early Onset Praeklampsie. Das wär wahrscheinlich zu früh gewesen, als dass das Baby eine Chance gehabt hätte, selbst wenn man noch ein paar Wochen mit Blutdrucksenkern und Co. Gearbeitet hätte. Aber: Fehlalarm.
Der Blutdruck schien als Nebenwirkung eines Antidepressiviums, das mir zu Beginn der Schwangerschaft verschrieben worden war, weil ich stimmungsmäßig lange im düsterschwarzen Bereich grundelte, aufgetreten zu sein.
Ich hab es dann abgesetzt. Einerseits um auszutesten, ob sich am Druck was ändert und andererseits, weil es mir bedeutend besser ging, als die Wochen und Monate davor. Letztendlich aber auch, weil mir die möglichen Auswirkungen aufs Baby nicht ganz geheuer sind. In der Schwangerschaft erprobt und stillfreundlich hin oder her. Neonatales Entzugssyndrom, gehäuftes Auftreten von Schreibabies, Regulationsstörungen, neurologische Spätfolgen etc.
Man kann natürlich argumentieren, dass es auch dem Kind nichts bringt, wenn sich die Mutter unbehandelt von der Brücke stürzt und der Einsatz von – ausgewählten - Antidepressiva in der Schwangerschaft somit sinnvoll sein kann, aber mir ging es mit der Vorstellung besser, nicht mehr potentiell in die Hirnchemie meines Kindes zu pfuschen und mir selbst ging mittlerweile auch besser (ob durch Medikament oder, weil sich das Hormonchaos der ersten Wochen eingependelt hatte...) - das ist auch nach absetzen weitestgehend so geblieben. Sicherheitshalber war dennoch meine Umgebung darauf gebrieft, mich zum Arzt zu zerren, falls ich doch wieder in ein solches Loch fallen sollte, wie am Anfang der Schwangerschaft.
Immerhin: die Zeit zwischen 21 und 28 Woche cirka war richtig gut.
Danach wurde es wieder beschwerlich. Auch, weil ich immer schwerer wurde. Insgesamt 26 Kilo zugenommen, mehr Fett als Wasser. Wobei mich auch letzteres immer wieder besuchte.
Irgendwann in der 34. Woche oder so, stürzte ich beim Spazieren gehen mit den Hunden völlig unvermittelt plötzlich über einen kleinen Zaun. Keine Ahnung, wie das vonstatten ging. Ich knallte mit vollschwangerer Wampe und großer Wucht direkt auf den Asphalt.
Wieder eine Nacht im Krankenhaus. Überwachung. Ich war plazentaseitig aufgeplatscht. Das Kind war maximal ein bisschen durchgerüttelt, aber das Schreckgespenst Plazentaablösung – so selten es auch passiert, man wollte auf Nummer sicher gehen und ich auch. Außerdem dachte ich erst, ich hätt mir das Bein gebrochen. Allerdings hatte ich nur heftige Prellungen. Auch am Bauch.
Gottseidank auch nun wieder: Fehlalarm. Bloß mein einer Unterschenkel ist heut noch geschwollen.
Im Zuge des Krankenhausaufenthaltes dann indirekt auch gleich Kreißsaalbesichtigung. Ursprünglich wollten wir just an diesem Abend zum Infoabend im Krankenhaus. Halt nicht auf diese Art und Weise. Nun waren aber wir die, die von Kreißsaalbesichtigern besichtigt wurden, während ich am CTG hing.
Alles gut gegangen, nix is gescheng. Der Mann wollt mich halt danach eine Weile nicht mehr allein aus dem Haus lassen.
Aufgrund der Familiengeschichte beider Eltern war ich immer ein bisschen auf eine späte Frühgeburt eingestellt. Keiner von uns vielen kam nach Termin. Ab der 36. Woche hätte ich in meinem Krankenhaus entbinden können.
Die Woche 36 kam, die Woche 36 ging.
Die Zeit zog sich wie Kaugummi am Schuh. Nein, schlimmer noch, wie Kaugummi im Haar. Die letzten Wochen einer Schwangerschaft dauern 23889 Tage, ich schwöre!
Erster regulärer Kontrolltermin im Krankenhaus am Tag vor dem errechneten Entbindungstermin.
Ein 120cm Bauch wird von einer eher kleinen, einstmals eher zierlichen Frau ungelenk auf eine mickrige Liege im CTG-Kammerl gehievt.
Mir war schon im Wartebreich aufgefallen, dass das Kind im Bauch sich heute heftig bemerkbar macht. „Die Beule“ - Arbeitstitel der mutmaßlichen Tochter (die Ärzte hatten sich erst in Woche 32 zu mehr als nur Vermutungen hinreißen lassen, aber so ganz sicher sieht man es halt doch erst hinterher) machte ihrem Namen alle Ehre und boxte mir den Bauch beulig, wie schon den ganzen letzten Monat nicht mehr.
Während ich da so am CTG verkabelt lag, trat das Kind vehementest von innen gegen den Schallkopf – und auch sonst überall hin. So weit kann ich CTGs lesen, dass die Kurve, die da aus dem CTG kam, sogar mich unruhig machte. Ausschläge grundsätzlich jenseits der 170. Ich versuchte ruhig zu bleiben und das Kind damit ein wenig zu besänftigen. Ich hatte in der Nacht kaum geschlafen, vielleicht spürte sie auch das.
Nach einer halben Stunde etwa kam die Hebamme und checkte mit kritischem Blick, was das Gerät an Papier ausgespuckt hatte.
„Haben sie heute schon gegessen und getrunken?“ fragte sie und bestätigte, was ich mir bereits dachte, dass da nämlich jemand überdurchschnittlich aktiv war und Herzfrequenzen produzierte, die im geburtsmedizinisch auffälligen Bereich lagen.
An zuwenig gegessen oder getrunken konnte das in meinem Fall eher nicht liegen. Ich wurde für eine Stunde hinaus geschickt, ein wenig in den Krankenhausfluren flanieren, danach sollte ein zweites CTG geschrieben werden, zur Sicherheit.
Gut durchspaziert und reichlich bewässert kam ich nach knapp 2 Stunden zurück an die Verkabelung. Das Kind rumorte weiterhin.
Die neue Kurve ging nicht mehr ganz so hoch, dafür war sie holprig. Ich bat darum, mich auf der Liege umlegen zu können, sonst hätt ich mich direkt auf den Krankenhausboden erbrochen, so schlimm stieg mir das schwangerschaftsbegleitende Sodbrennen wieder hoch.
Daraufhin wollte die Hebamme meinen Blutdruck messen. Der war trotz all der Herumliegerei bei 160/110. Diesmal konnte es nicht am Medikament liegen.
Die Oberärztin wurde hinzugezogen. „Ihr Kind hat Stress“ sagt sie zu mir. „Die zweite Kurve gefällt mir noch weniger“ hatt sie zuvor der Hebamme zugeraunt. „Ich möchte sie gerne zur Überwachung hier behalten. Haben sie schon mal über eine Einleitung nachgedacht. Ich mein, sie sind einen Tag vor Termin. Sollen wir nicht?...“
Ich war erst mal überfordert. Zum Dableiben war ich zu bewegen, auch wenn ich erst noch kurz heim wollte, schließlich saßen da Hunde, die aufs Klo wollten und so weit war der Weg hin und retour nicht. Die Oberärztin sprach sich entschieden dagegen aus.
Also den Mann zum zweiten Mal an diesem Vormittag angerufen, dass aus „Naja, die Untersuchung wird wiederholt“ ein Problem geworden war.
Eine Einleitung lehnte ich ab. Ein „Sie haben doch eh morgen Entbindungstermin“ ist kein Grund.
Den restlichen Vormittag verbrachte ich beim Ultraschall, bei der vaginalen Untersuchung und nochmal beim CTG. Kind hatte sich wieder beruhigt. Muttermund und alle sonstigen Geburtsorgange waren auf Start gepolt, aber noch war da keine Geburt angelaufen.
Abwarten war meine Devise und das Snackangebot im Aufenthaltsraum abchecken.
Zwischenzeitlich wurde mir noch zwei Mal der Blutdruck gemessen. Der hatte nämlich beschlossen hoch zu bleiben.
Gegen 17 Uhr kam die Ärztin vom Nachtdienst auf mich zu: „Gemäß den Leitlinien ist ihr Blutdruck eine Indikation für eine Geburtseinleitung. Wir wissen nicht, wie sich der weiter entwickelt. Ich rate ihnen dringend zu einer Einleitung.“ (Blutbefund, der Check auf Gestose, war allerdings unauffällig, das kamen gerade die Ergebnisse aus dem Labor retour)
Ich hab in der gesamten Schwangeschaft nur einen guten Ratschlag bekommen. Von meiner besten Freundin. „Lass bloß nicht einleiten.“
Bei aller Beschäftigung mit dem Thema Geburt hat sich für mich ein Eindruck heraus kristallisiert: Eingeleitete Geburten enden überdurchschnittlich oft in einem Kaiserschnitt. Wenn ich eines nicht wollte, dann einen Kaiserschnitt.
Für die Ärztin war es beschlossene Sache, für mich ein emotionales Dilemma. Andererseits: ich hatte die Schnauze voll von schwanger sein. Klar wär eine Geburt am Termin nett, wegen so letztlich irrationaler Dinge wie: einprägsames Datum und der Tatsache, dass dieser Termin meiner Mutter und Großmutter etwas bedeutet, weil der Geburtstag meines verstorbenen Großvaters und gerade für meine Großmutter die Ankündigung, ihre Urenkelin hätte den errechneten Geburtstermin eben an diesem Tag anscheinend sehr tief drin irgendwas bewirkt hat.
Außerdem hatten wir meiner Stieftochter versprochen, dass sie die erste sein darf, die das Baby sieht, aber die Zeit drängte, denn Stieftochter war drauf und dran, zur Schullandwoche abzudampfen und wäre genau im kritischen Zeitraum, wo Schwester kommen könnte, nicht anwesend.
Wir hatten schon immer gescherzt, das Baby müsse an diesem Wochenende kommen, alles andere wäre total unpassend.
Irgendwo zwischen Übermüdung, tatsächlicher Sorge, dass sich die Dinge zum Schlechteren entwickeln könnten und so Naja, das wäre schon nett-Gedankenspielen hab ich mich ergeben.
Man hat sich zu einer „sanften Einleitung“ vermittels Hormonbändchen entschieden und mich mental darauf vorbereitet, dass auch genau nichts passieren könnte. Man wollte das Ganze erst mal 24 Stunden beobachten.
Nach Einsetzen des Bändchens war mir nahegelegt worden, mich ins nahegelegene Krankenbett zu legen und das Ding seine Wirkung entfalten zu lassen. Verabscheidet hatte man mich mit den Worten „Rechnen sie aber nicht damit, dass es heut in der Nacht noch los geht.“
Kaum gebettet, kam der Mann zu Besuch und brachte die Kliniktasche vorbei. Die Stimmung war distanziert. Man wusste nicht so recht was sagen und tun. Wie er da so verloren saß, gewillt 30 Stunden neben mir auszuharren und sich dabei schrecklich zu langweilen, hab ich ihn heimgeschickt. Der konnte Schlaf nämlich auch ganz gut gebrauchen und ich konnte ihn als Beisitzer noch nicht gebrauchen. Die Vorstellung, dass er mir stundenlang das Händchen hält, das noch gar nicht gehalten werden musste, langweilte sogar mich.
Kurz vor Mitternacht telefonierten wir noch. Während ich die ersten Monate der Schwangerschaft einen psychischen Durchhänger hatte, hatte er ihn gegen Ende der Schwangerschaft. Allerhand Sorgen plagten ihn. Wie seine große Tochter die neue Halbschwesterkonkurrenz verkraftet, ob er noch ein Kind so lieben könne, wie sich das finanziell alles ausgeht und das große Was wäre wenn mit dem Kind gesundheitlich irgendwas ist?. Das hat er sehr in sich hinein gefressen.
Ich glaube, in der Nacht hatte er richtig Schiss.
Drei Stunden Dämmerschlaf habe ich zusammen gebracht, immer mit einem halben Aufmerksamkeitsauge auf die werte Bauchbefindlichkeit. Zieht da irgendwas? Zwickt da irgendwas? Wird es heute noch anfangen?
Gegen drei Uhr morgens fand ich, das Zwicken, das eh die letzten Wochen immer mal da war, wäre irgendwie intensiver geworden. Aber man bildet sich ja allerhand ein, wenn man sich nur fest genug darauf konzentriert.
3Uhr39
In meinem Becken tat es einen Ruck. Ob da wirklich ein Geräusch war, oder ob ich es mir nur dazu gedacht habe, wer kann das hinterher schon sagen? Es fühlte/hörte sich an, als sein da ein knöcherner Schädel eine Treppe tiefer geruckelt. Ein Reiben und Stoßen und dann wurde es plötzlich warm zwischen meinen Schenkeln.
Körperwarme Flüssigkeit quoll nur so aus mir raus und durchtränkte das Stecklaken. „Aha“ hab ich mir gedacht und der Stieftochter, die um jede Tages- und Nachtzeit informiert werden wollte, bzw. eher ihrer Mutter eine Sms geschrieben „Blasensprung“, dann den Mann aus seinem wenig geruhsamen Schlaf geklingelt und gebeten, er möge sich vielleicht doch auf den Weg machen. Erstgebärende. Noch keine Wehen. Das kann noch dauern. Lass Dir Zeit.
„Darf ich jetzt eigentlich aufstehen oder muss ich liegen bleiben?“ Ich hab nach der Nachtschwester geklingelt.
In dem Moment hat etwas angefangen, das wohl Wehen sein mussten. „Holla, das ist jetzt im Vergleich zu dem Zwicken und Zwacken und Senkgewehe aber kein Kindergeburtstag mehr. Äh...naja...das ist wahrscheinlich ein Kindergeburtstag. Am errechneten Termin.“
Als die persische Hebamme vom Nachtdienst das Zimmer betrat, hab ich mir schon erstmalig den Bauch gehalten und mich ein bisschen gekrümmt.
Dass es diese Hebamme war, hat mich in dem Moment eher betrübt. Nicht, dass sie nicht freundlich oder kompetent gewesen wäre, aber...irgendwie war da ein unbestimmtes: Die möchte ich nicht bei der Geburt dabei haben.
Mit dem Bettunterleger zwischen die Beine geklemmt watschelte ich hinter der weniger gewünschten Hebamme hinterher.
Allerdings hatte ich es einfach nicht gecheckt, dass die Hebamme die auf der Station Nachtdienst hat, nicht die Hebamme ist, die im Kreißsaal ihren Dienst versieht. Denn am Kreißssaal angekommen, stand da „meine Hebamm“, die kannte ich bereits von meiner Nacht im Krankenhaus, als ich auf den Bauch gefallen war und sie konnte sich auch noch an mich erinnern.
Die hatte sowas erfrischend rustikales, nichts mädchenhaft zauderhaftes, obwohl sicher deutlich jünger als ich. So eine Mischung aus hemdsärmelig, pragmatisch zur rechten Zeit, mitfühlend, wenn nötig und unaufdringlich umsorgend. Das mag ich.
Irgendwie hat mir das ein gutes Gefühl beschert, wie ich da so stand im Krankenhausnachthemd, mit einem fruchtwassergetränkten Laken zwischen den Schenkeln und bereits doch recht heftig atmend.
„Jetzt haben wir die Farbe vom Fruchtwasser nicht gesehen“ sagte die erste Hebamme, während sie mich an die zweite übergab. „Ich glaube, es war völlig unauffällig und klar, auf alle Fälle nicht grün“ sagte ich „aber ich muss sowieso aufs Klo, ich seh noch mal nach“ .
Am Klo musste ich mich an der Wand abstemmen, sonst wäre ich umgefallen, so intensiv überkam mich die nächste Wehe. Etwas Fruchtwasser schwappte aus mir raus. „Unauffällig“ dachte ich und versuchte mir Blut, Schleim und Urin weg zu wischen, während da die nächste Wehe heran rollte.
Mein Darm signalisierte Entleerungsbedarf. Ausgerechnet am Tag der Geburt überkam mich nämlich etwas, das mich zuvor nie geplagt hatte. Verstopfung. Da ging und ging und ging nichts und ich hing bereits in der nächsten Wehe und an dem kleinen Mäuerchen neben der Kloschüssel und alles was mich interessierte war, mit Verlaub gesagt: „Ich will scheißen! Muss ja nicht im Kreißsaal dann sein“.
Wie ich da so hing und mir den schmerzenden Bauch hielt, hielt ich es dann doch für die bessere Idee, wieder zuürck zu watscheln. Meine Bemühungen waren ohnedies erfolglos gewesen und man muss ja nicht unbedingt allein am Klo bewusstlos werden.
Irgendwie hab ich es auf den kleinen Tisch inmitten des Kreißsaals geschafft und die Hebamme legte mir den CTG-Gurt an.
Ich wollte mich festhalten. Alles, was ich wollte, war mich festhalten. Oder doch noch mal aufs Klo.
Die Hebamme untersuchte mich vaginal. Muttermund bei 3 Zentimetern. Der war vor der Einleitung, tagsüber auch schon leicht geöffnet gewesen, weshalb ich die Einleitung dann auch nicht als so künstlichen Eingriff empfunden hatte. Immerhin war der Körper ja schon irgendwie in Geburtslaune und hatte sich da in den vergangenen Tagen seit dem letzten Frauenarztbesuch von Muttermund lang und geschlossen bis hin zu weich und leicht offen ja schon einiges getan gehabt.
„Der Zwerg schiebt ganz ordentlich. Ich spür richtig, was sie da vorher beschrieben haben. Das mit dem Rucken und Stoßen.“ sagt die Hebamme. Vielleicht willst Du mal versuchen, die Wehen im Stehen zu veratmen?!“ und ich fragte, ob ich nicht vielleicht doch noch aufs Klo kann.
Da entschloss sie sich, einen Arzt hinzu zu ziehen.
Ich wollte mich festhalten. Dauernd fragte ich, wieso man sich hier nirgendwo festhalten kann. Oben. Also so wie bei dieser Triangel an einem Krankenbett. Ich wollte mich oben festhalten. Ganz fest.
Außerdem wollte ich sterben.
Die Hebamme knüpfte mir ein großes Tuch ans Kopfende der Liege, damit ich mich wenigstens seitlich irgendwo festklammern konnte. Ich biss in den Stoff und wimmerte.
Mein Bauch schlug Wellen. Wellen von Schmerz. Ich konnte nicht mehr hören.
Ich wollte mich festhalten. „Wieso kann man sich hier nirgendwo festhalten?“ fragte ich zum wiederholten Male. „Sie können sich an mir festhalten“ sagte eine Ärztin, deren Erscheinen ich zuvor gar nicht bemerkt hatte.
Da standen plötzlich Menschen im Kreißsaal. Zwei, drei, vier. Ich weiß es nicht. Ich wollte mich festhalten. Und sterben. Und aushalten. Und dieses Kind kriegen. Und mich irgendwo festhalten. Oben. Wieso haben die hier nichts, wo man sich oben festhalten kann?
„Wir geben ihnen jetzt ein Mittel gegen die Wehen“ sagte eine Ärztin, die auch aus dem Nichts gekommen war. Sie musste es mehrmals sagen. Ich hörte sie nicht während die Wehe währte. Und es waren lange Wehen. Oder viele. Dauernd.
„Ihr Freund ist da“ sagte die Hebamme und ihn fragte sie, wo er denn seinen orangen Geburtspullover hatte, denn daran konnte sie sich noch erinnern. Der Mann mit dem Glückspullover.
„Der liegt in meinem Spind. Hol den Pullover“ krächzte ich in Richtung meines Freundes und dann wimmerte und weinte ich wieder und biss in das Tuch.
„Hat es ihr schon jemand gesagt?“ drang eine Stimme durch die dunkle, peinvolle Gehörlosikeit und mir war schlagartig klar, dass es nichts Gutes sein kann, was man mir sagen wird.
„Es wird ein Kaiserschnitt“ sagten Ärztin und Mann zugleich. Ich brach in Tränen aus. Das Warum konnte ich nicht mehr hören. Ich heulte Rotz und Wasser. „Nein, nein, nein. Das ist die schlimmste Wendung, das Worst Case Szenario. Ich wollte niemals einen Kaiserschnitt“
Die Wehenhemmer schienen zu wirken, ich sah und hörte wieder mehr und konnte in ganzen Sätzen sprechen.
Ein Transportbett wurde heran geschoben, während sich unter meinen Tränen die Sicht wieder verschleierte.
Kalter Schweiß ronn mir über die Stirn, ich zitterte. Ich zitterte so stark, dass gefühlt mein ganzer Körper durchgerüttelt wurde. Mein Freund reichte mir tröstend die Hand. Ich konnte sie nicht halten.
„Das Zittern kommt von den Wehenmitteln“ sagte die Ärztin, die den Transport in den OP begleitete, doch das beruhigte mich nicht. Die schiere Panik stieg in mir auf. Und die nächste Wehe.
Am Gang vor dem Lift wurde noch Wehenmittel nachgespritzt.
Ich schepperte am ganzen Körper. Und weinte. Und jammerte. Und ächzte. Und stöhnte. Vielleicht hab ich auch geschrien. Ich hatte eine sagenhafte Scheißangst.
Der OP-Saal war grell erleuchtet. Wie im Film. Licht am Ende des Tunnels. Der Narkosearzt mit seinem niedlichen Ostblockakzent schaffte es kurz mir aus meiner Panik zu reißen. Er wollte mir erklären, was er vorhat. „Himmel, red nicht so viel. Ich weiß schon wie das alles cirka läuft.“ dachte ich, während man mich für die Spinale vorbereitete.
Ich zitterte und habe mich womöglich auch gewehrt. „Bitte gebt mir irgendwas gegen diese Panik“ bettelte ich. „Das sind die Wehenmittel“ sagte die Ärztin. „Das kann schon sein, aber wenn ich eines in dieser Schwangerschaft gelernt habe, dann, wie sich eine Panikattacke anfühlt und ich bin mitten in einer. Haut`s mir ein Xanor rein. Irgendwas.“ hab ich wohl eher geweint, als gebrüllt, auch wenn ich vor Angst einfach nur schreien wollten.
Zum Setzen der Nadel mussten mich drei Leute festhalten. Die Hebamme von vorhin, fragte, ob sie mich streicheln dürfe. Ich sagte "Nein" und sie ließ es bleiben. Dafür mocht ich sie gleich noch viel mehr.
Ich dachte, ich zittere vom Tisch. Ich wollte weg laufen, aber meine Beine waren schon gelähmt von der Narkose.
Das rasieren, auf den Tisch legen, Tuch spannen, keine Ahnung, was wann war. Ich war dabei und doch nicht.
Der Mann durfte herein. Mit Kittel und Mundschutz. Ich habe ihn erst erkannt, als er am Kopfteil einfach bei mir sitzen blieb und sich nicht am sonstigen Geschehen beteiligte.
Ich konnte nicht sagen, ob ich noch was spüre, zu groß war die Angst, was zu spüren. Es erschien mir unendlich bedrohlich, dass mir nun der Bauch aufgeschnitten werden sollte.
An mein Kind habe ich in all dem kaum gedacht. Zu überwältigt war ich von den Ereignissen. Da war nur Schmerz und Zittern und Panik.
Dann war da ein Ruck am Bauch. Ich dachte, ich müsse vor Schmerz schreien, aber da war gar kein Schmerz.
Stattdessen war da ihr Schrei. Ihr allererster Schrei. 5.27Uhr.
1Stunde48Minuten nach Blasensprung und Wehenbeginn.
Ich muss sie ziemlich sofort nach dem Abnabeln auf die Brust gelegt bekommen haben. Ich habe so gezittert, dass ihr Vater sie nehmen musste. In eine Decke gewickelt, noch mit etwas Blut und Käseschmiere ums Ohr. Ihren Haaransatz konnte ich sehen und eben das verkrustete Ohr. Sie zu streicheln gelang mir nicht, dazu haben meine Hände zu sehr gezittert.
„Oh“, habe ich gedacht „Oh, das ist sie also.“ Da war Erleichterung. Auch darüber, dass ihr Vater es noch rechtzeitig zu ihrer Geburt geschafft hatte. Einige Minuten später und die Op wäre bereits in vollem Gange gewesen und er hätte womöglich nicht herein gedurft. Da war Erleichterung, dass er sie in Empfang nehmen konnte, wenn ich es schon nicht konnte.
Die Vorstellung, dass sie gleich nach der Geburt nur von Krankenhauspersonal, auch wenn das noch so bemüht und freundlich war, betreut worden wäre, anstatt von ihren Eltern, hätte mich unheimlich deprimiert. Nein, das ist kein freudiger Start ins Leben.
Bei ihrem Vater aber war ich mir sicher, der kompensiert an Zuneigung, was ich gerade nicht geben kann. Was mir an emotionalem Ausdruck in manchen Bereichen fehlt, macht er wieder wett. Ich hätte unsere Tochter nicht ohne ihn bekommen wollen.
Dennoch war es ein seltsam emotionsloser Moment. Oh, ich habe mich gefreut. Aber das grelle Licht des OPs, die empfundene Surrealität der Situation, das „Alles ist ganz anders gekommen“.
Ich glaube, wir haben einander beglückwünscht zur Geburt unserer Tochter, wie Bekannte, nicht wie ein Liebes- oder Elternpaar. Und dieser kleine rosa Mensch, von dem ich nur erahnen konnte, wie er wirklich aussieht, der war mir so nah und doch ganz fremd.
Hätte man mir zehn Neugeborene hingelegt, ich hätte nicht sagen können, welches das meine ist. Ich musste mich erst an sie gewöhnen.
Da war kein Glücksflash, kein Hormoneinschuss. Muttertechnisch habe ich sofort funktioniert. Stillen. Wickeln. Gut festhalten. Theoretisch. Praktisch konnte ich am Tag der Geburt noch nicht mal ohne Hilfe aus einem Glas trinken.
Emotional kam ich aber nur schwer hinterher.
Die ersten Stunden nach der Operation ertrug ich es kaum, wenn sie auf meiner Brust lag. Die Nachwehen waren so heftig, dass ich selbst die leichte Decke am Bauch nicht aushielt.
Bis am späten Nachmittag des Geburtstages hatte ihr Vater sie auf dem Arm und mir nur immer wieder kurz zum Anlegen gereicht, das ich stets abbrechen musste, weil ich dachte, mir zerreisst der Unterleib.
Ich konnte mich nicht drehen und wenden, alles tat weh.
Meine Beine waren noch ewig lange taub und so gefühllos blieb auch mein Kopf und das Herz irgendwie.
Ich hab mich schrecklich gefühlt. Viel zu wenig Glück angesichts dieses Ereignisses, angesichts dieses neuen Menschen, der ganz famos und entzückend war, aber irgendwie auch...weit weg.
Das, was am Anfang fehlte, habe ich versucht nachzuholen, in dem ich sie den gesamten Krankenhausaufenthalt lang praktisch nicht mehr ablegte, trotzdem bleibt so ein nüchterner Nachgeschmack, der mich etwas betrübt, denn schließlich ist das Tochterkind so ein wunderbarer, liebreizender Kleinmensch geworden und alles was ich zu ihrer Begrüßung zuwege gebracht hab war „Oh…“
Am Entlassungsbrief steht als Indikation für den Kaiserschnitt abnorme Wehentätigkeit und pathologisches CTG. Während der Geburt muss mein Blutdruck zeitweilig über 180 gewesen sein, die Entscheidung der Ärzte fiel allerdings hauptsächlich deshalb auf operative Geburt, weil die Herztöne meiner Tochter wohl richtig problematisch waren.
Den Wehensturm hätte man medikamentös vielleicht noch in den Griff gekriegt, meinte eine Ärztin andernstags. Wäre der Muttermund schon weiter offen gewesen, hätten sie es mich auf natürlichem Wege versuchen lassen. Theoretisch. Praktisch allerdings hab ich auf die Wehenhemmer ja nun nicht gerade gut reagiert. Uns so ein Halb-Notkaiserschnitt ist vermutlich die bessere Variante als ein Ganz-Notkaiserschnitt. Da hätte auch der Mann nicht mitgedurft.
Insofern hab ich meinen Frieden mit dem Ganzen gemacht und konzentriere mich eher auf den Unterhaltungsfaktor der Geschichte. Damals, wie das Kind durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam, den ich gar nicht wollte. Und ein Abenteuer war es allemal.
@ChaosDeluxe wow..an manchen Stellen hab ich fast vergessen zu atmen. Wie real hab ich mich in manchen Situationen die du beschrieben hast, wieder in meiner Geburt meines ersten vor über 3 Jahren wiedergefunden. Brrr.....toll geschrieben.
@ChaosDeluxe wie du schreibst hab ich immer das Gefühl ich sitz mittendrin. Großes Kompliment! Du bringst die Sache immer so aufn Punkt (das is ja was, was ich gar nicht kann, ich schwafel eher). Ich lese auch immer bei dir im Oktober Thread mit, weil ich deine Art zu schreiben so mag
Ich hoffe, du hast inzwischen alles halbwegs verdaut.
Da bin ich ja mal gespannt, was auf mich zukommt, bei mir soll morgen eingeleitet werden.
@ChaosDeluxe ich hab alles gelesen und irgendwie koennt das in vielen teilen auch mein geburtsbericht sein.
An das zittern im op werd ich mich wohl auch ewig erinnern. (jetzt weiß i wenigstens das das vom wehenmittel war
Aber immerhin war mein arzt soweit das er mir direkt im op uebern Vorhang gesagt hat das es ohne KS net gegangen waere - das war fuer mich ein ganz kleiner trost.
@ChaosDeluxe ach ich weiß garnicht was ich sagen soll! Du weißt ja eh das ich deine Beiträge voll gerne lese weil du einfach so toll schreibst !! Ein Kaiserschnitt ist sicher nicht toll wenn man sich eigentlich eine natürliche Geburt wünscht aber das wichtigste ist dass es deiner kleinen Prinzessin und dir gut geht :x
Wow, dass sich das Konvolut echt einige komplett durchgelesen haben...
Ich hatte eher angenommen, irgendjemand bettelt "Nehmt ihr endlich die Tastatur weg".
@Lilie82
Dir alles Gute für morgen. Mein Text ist vermutlich nicht die ideale Vorabendlektüre.
Für mich ist da nichts mehr zu verarbeiten, denk ich. Das passt schon so wie es ist.
Ansich hab ich immer gesagt, dass mir wurscht ist, wann und wo ich das Kind krieg und sei es auf einem Feldweg.
Ich hab mich auch nie mit Geburtsvorbereitungskursen und Geburtsbadewannen anschaun und so Schnickschnack (für mich) aufgehalten. Ich hatt gar keine klare Vorstellung von der Geburt so im Sinne von "Dann möcht ich in die Wanne oder der und der Position gebären und wenn man mich dann vielleicht noch mit duftigem Öl einreibt usw." Es wurden keine Erwartungen in dem Sinne enttäuscht - bis halt dahingehend, dass es keine spontane Vaginalgeburt wurde.
Ich bin allerdings froh darum, dass ich mich kurz damit auseinander gesetzt, was wäre, wenn es nicht glatt liefe. Einfach um diese Option auch als Möglichkeit im Hinterkopf zu haben, vorbereitet zu sein. Auch wenn ich keine Sekunde daran geglaubt hätte, dass ich echt mal ein Kaiserschnittchen gebäre.
Auch einer PDA stand ich kritisch gegenüber und hab dem Mann eingetrichtert, er solle erst so ab meinem dritten Hilferuf in Erwägung ziehen, dass es mir ernst wäre.
Aus heutiger Sicht stünde ich der PDA positiver gegenüber, wenn kommuniziert worden wäre, dass das eine natürliche Geburt ermöglichen hätt können - In Kombinaton mit den Wehenhemmern halt.
Wobei so oder so sein hätt können, dass das nicht klappt, weil ich so arg drauf reagiert habe, aber grundsätzlich, dass es diese Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen gegeben hätte. Dass ein Wehensturm nicht zwangsläufig Kaiserschnitt bedeutet, aber es mitunter dann doch medizinische Unterstützung braucht. (Für mich selbst hab ich mich erst ziemlich geärgert, dass die Ärztin hinterher an meinen Krankenbett, in dem ich mich auch reichlich schmerzmittelbedröhnt erst mal kaum bewegen konnte, meinte, es hätte den Kaiserschnitt ja vielleicht gar nicht gebraucht, wenn der Muttermund weiter offen gewesen wär. Das wollt ich in der Situation gar nicht wissen. Aber hätt i, war i und außerdem vorbei und vergessen)
Ob eingeleitete Wehen wirklich schmerzhafter sind - keine Ahnung. Ob der Endorphinschub bei eingeleiten Geburten immer ausbleibt - keine Ahnung. Aber sicher ist: Einleitung bedeutet keinesfalls immer Wehensturm und Kaiserschnitt.
Ein "Was wäre wenn doch?"-Szenario zu haben ist meiner Meinung nach einfach deshalb hilfreich oder gar heilsam, wenns dann passiert, weil man nicht ganz so überrollt wird.
Ich bin sehr, sehr froh, dass ich einen "richtigen" Geburtsvorgang hatte. Geburtsreife Befunde, Blasensprung, Wehen. Einzig der Ausgang war halt ein anderer (lässt sich aber dem Kinde besser zeigen "Und da bist du raus gekommen"…), aber ansonsten hat quasi nichts zu einer "normalen" Geburt gefehlt.
Ich stell mir vor, dass mir das bei einem geplanten Kaiserschnitt schon abgehen würde, das "Geburtsgefühl".
Im Nachhinein kann übrigens keiner mehr sagen, ob das Tochterkind nicht ohnedies an diesem Tag zur Welt gekommen wäre. Ein, zwei Dinge sprechen ja dafür, dass sie raus wollte.
Es ist aber müßig darüber nachzudenken. Es ist auch einfach wurscht.
Traumatischer oder schlimmer als die Geburt selbst, fand ich den Zustand nach der Operation. Da war ich erst mal völlig außer Gefecht gesetzt. Was auch nicht unbedingt die Norm ist.
An dieser körperlichen Behinderung und den nicht unerheblichen Schmerzen hatte ich schließlich wohl mehr zu knabbern als am Doch Keine Spontangeburt.
Hm... Jetzt komm ich mal zu meinem Geburtsbericht. Vorerst, ich hab auch geschrien, hab mir früher auch oft gewundert, wenn Frauen so extrem gebrüllt haben. Finds dennoch ein bisserl gemein das als übertrieben zu betiteln. Bei mir wurde eingeleitet und ich bin normalerweise sehr, sehr schmerzresistent, überhaupt nicht empfindlich, aber das waren die heftigsten, extremsten, unvorstellbarsten Schmerzen überhaupt, also losgehts:
Ich hatte seit die Wehenhemmer abgesetzt wurden immer wieder Kontraktionen, aber nicht regelmäßig. Ich konnte nicht mehr schlafen und war echt am verzweifeln. Der Muttermund hat sich gar nicht verändert und so hat mein Frauenarzt beschlossen nachzuhelfen und hat mir ein Gel auf den Mumu geschmiert, damit die Geburt endlich losgeht.
Dann haben richtig starke und regelmäßige Wehen angefangen, dagegen war das vorher nichts. Also die Wehen selber waren der Horror, aber zusätzlich haben zwei Hebammen dem Mumu massiert, damit er sich öffnet, er war nämlich steinhart und nur bei 2cm seit Tagen. DAS WAR SCHLIMM, so schlimm, dafür muss ein Wort erfunden werden. Vor allem eine der Hebammen war richtig brutal, die is mir unten rein und hat direkt angerissen, nicht massiert.
Sie haben mir dann eine PDA gegeben, die aber nicht gewirkt hat und höher konnten sie das Schmerzmittel nicht dosieren, weil ich die Presswehen sonst nicht richtig spüren und nutzen könne.
Ich habe gewimmert und gestört, immer wieder gesagt "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr..." dann sind die Wehen in so einem dichten Abstand gekommen, dass wimmern nicht mehr ausgereicht hat und ich hab zum schreien angefangen, vor allem wenn die wieder am Mumu herumgedoktort haben. Das schönste was ich gehört habe "Muttermund bei 10, es kann losgehen" (hat eine Hebamme zur anderen gesagt), ich hab sie nur angesehen und gesagt, dass ich das dringende Bedürfnis habe zu pressen und sie meinte, dass ich dem nachgehen soll. Da hab ich dann nicht mehr geschrien, sondern war eher lautlos, weil ich die Luft zum pressen ja auch angehalten hab. Beim ausatmen hab ich dann wieder gewimmert. Das erste Baby hat sehr lange und auch einige Presswehen gebraucht, ich war total fertig, knallrot und die Adern sind mir schon rausgekommen. Als er da war, war ich total erleichtert und glücklich, mein Arzt hat mir gratuliert und gemeint "ja, die meinen Frauen wären jetzt fertig, sie müssen nochmal". In dem Moment war auch schon wieder das Bedürfnis zum Pressen da, also gepresst, einmal aufgeatmet, wieder gepresst und schwub, war der zweite Zwerg da.
Witziger Fakt bei der Geburt eineiiger Zwillinge, die Hebammen halten nach der Geburt des ersten Babys den Bauch fest, der Arzt schallt nochmal drüber um zu sehen wie der Zweite liegt und wenn alles passt, geht's weiter. Ich hatte Glück, beide Schädellage und er hat sich auch nicht mehr gedreht nachdem sein Bruder draußen war.
Es war eine unkomplizierte und schnelle Geburt, ich bin zwar gerissen, aber sonst gab es keine Probleme und trotzdem war es einfach der Horror.
Das schlimme aber, was kaum wer erwähnt ist die Tage danach... Ich konnte nicht sitzen, jede Bewegung, jeder Schritt hat weh getan.
Zum Glück ist alles sehr schön und gut verheilt und obwohl ich gesagt hab "nie wieder", war es im Nachhinein betrachtet ein wahnsinns Erlebnis und ich bin doch froh, diese Erfahrung gemacht zu haben
Muss auch mal berichten
Am ET 5.6. waren wir im kh zur Untersuchung, von Wehen noch keine Spur. Da meine Maus eine Herzfehler hatte, haben sie gemeint, sie würden mich gerne am Montag zum Einleiten aufnehmen.
Natürlich war ich die nächsten zwei Tage super nervös.
In der Nacht von Sonntag auf Montag musste ich ziemlich oft aufs WC und um ca 3 hab ich die ersten Wehen gespürt.
Rettung gerufen und ab ins KH nach Linz
Um ca 5h früh war ich drin
MUMU 1cm weit offen, gleich ans CTG gehängt worden, ungefähr 2 Stunden später wurde mir zum Einleiten ein Bändchen gelegt, leider hat meine Maus reagiert und es ging bei jeder Wehe der Herzton runter, darum wurde es wieder gezogen.
Dann habens uns spazieren geschickt, paar Stunden später MUMU 2cm weit offen, aber ich hatte schon halbwegs regelmäßige Wehen die auch ziemlich häftig waren.
Pda wollten sie mir noch nicht geben weil es erst ab 3cm mumu geht.
Die 3cm hatten wir um ca 23h
Die Stunden davor, keine Ahnung sind iwie an mir vorbei, ich weiß noch ich war duschen, weil ich so geschwitzt hab, da es wahnsinnig heiß war.
Mein Mann hat sich nach der pda hingelegt und auch ich konnte etwas schlafen, um 1h ca wurde die fruchtblase geöffnet, mumu immer noch nur 4cm, um 4h haben sie meiner maus über den Kopf Blut abgenommen, zum schauen ob der Bh-wert noch passt.
Da kam schon das erstmal das Wort Kaiserschnitt zum Einsatz...
So um 6h beim Dientwechsel der Hebamme wurde mir gesagt, dass sie auf die 7h visite warten und dass es so wies aussieht ein Kaiserschnitt wird, da meine Mumu nur 4cm weit offen war.
Visite war da, Kaiserschnitt beschlossene Sache. Dann ging alles ruck zuck, rasiert, Thrombosestrümpfe, pda erhöht und ab in Op, mein Mann durfte leider nicht mit.
Ich hab nur da gelegen und still vor mich hingeweint weils mir zu viel wurde und ich leicht überfordert war.
Im Op hab ich wie blöd zu zittern bekonnen, dagegen haben sie ein Mittel gespritzt, leider wurde es schlimmer davon.
Ich musste mich einmal übergeben, bekamm kaum luft weil meine Nase total dicht war. Der anestisist immer nur, Sie müssen atmen, atmen sie...
An meinem Unterleib wirde rumgezogen, dass ich nur so gewackelt hab.
Um 7:58 war unsre Maus dann da, bekam sie kurz zu sehen und schon war sie weg, hab sie nur von der Weite schreien hören.
Ich kam alls sie fertig waren ins überwachungszimmer und blieb dort ca eine Stunde. Dann wurde ich wieder ins kreiszimmer gefahren.
Leider wurde meinem Mann nicht gesagt was los ist, der ist bereits im Kreis gelaufen und halb verzweifelt
Dann wurde ich gewaschen, angezogen und bekamm endlich was zum essen.
Um 13h ca wurde ich aufs Zimmer gefahren und vorher noch zu meiner Tochter auf die Neo.
Die Stunden danach sind iwie verschwunden.
Mit Nachwehen hatte ich zum Glück nicht sonderlich zu kämpfen, da sie mir eine Schmerzpumpe angehängt hatten, bei der ich mir nach Bedarf alle Stunde selbst Schmerzmittel spritzen konnte.
Iwann haben wir erfahren, dass sie uns mir so lange warten ließen, weil sie in der Nacht 3 Frühchen hatten.
Da ich meine Maus nicht stillen konnte, weil sie zur Überwachung auf der Neo lag, musste ich abpumpen. Alle 3 Stunden, Horror, das tat nach einiger Zeit so wahnsinnig weh.
Ich blieb eine Woche im Krankenhaus, am Tag der Op meiner Kleinen wurde ich entlassen. Schmerzen waren da so gut wie keine mehr da, aber ich war so körperlich fertig, weil ich jeden Tag mehrmals zu meiner Tochter auf die Station bin und das viele laufen, die Wahnsinns Junihitze und das viele Wasser das ich noch hatte, haben mir ordentlich zu schaffen gemacht.
Insgesamt waren wir ca 6 Wochen in Linz. Ist mir damals ewig vorgekommen, jetz 6 Monate später ist alles graue Vergangenheit
Sorry für den langen Text aber es musste jetz endlich mal raus
Na gut, dann schließ ich mich auch noch an, bevor die Erinnerung zu stark verblasst.
Errechneter Termin wäre 6.8. gewesen - in der Früh zum CTG, keine Anzeichen von Wehen. Das Ganze dann 4 bzw. 3 Tage später noch mal wiederholt, auch 1 Woche nach Termin noch keine Wehentätigkeit. Das war am Donnerstag. Da meinte der Arzt dann, wenn sich bis Sonntag nix tut, soll ich in der Früh ins KH kommen, dann wird eingeleitet. Und nachdem noch keine Anzeichen da waren, hab ich mich voll darauf eingestellt, dass sich da vor Sonntag nix mehr tut.
Am Nachmittag des gleichen Tages - ich lieg von der Augusthitze komplett erschlagen auf der Couch - beugt sich mein Mann zu meinem Bauch uns sagt: "Camila, los geht's". Ich schau ihn an und frag ihn, ob er jetzt komplett deppat geworden ist, ich bin doch überhaupt nicht bereit, es ist viel zu heiß, ich bin viel zu müde und ich kann jetzt sicher kein Kind zur Welt bringen.
Am späteren Nachmittag beginnt dann so ein Ziehen in meinem Unterleib. Noch nicht schmerzhaft, aber doch deutlich spürbar. Mein Mann und ich essen zu Abend, machen es uns auf der Couch gemütlich (so gemütlich es halt bei über 30 Grad und bei vollendeter 41. Woche möglich ist), er bringt mir meinen Kübel mit eiskaltem Wasser für meine geschwollenen Füße, ich tauch sie ein und auf einmal, pünktlich zum Hauptabendprogramm, die erste richtige Wehe. Ich sitz da, denk mir fuck, versuch mich hinzulegen, geht ned, versuch mich wieder gscheit hinzusetzen, geht ned, steh auf, lauf wie eine Irre durch die Wohnung, schau bei dem einen Fenster raus, lauf zum nächsten und schau da raus. Wehe geht weg, ich setz mich wieder auf die Couch. Das spielen wir dann ein paar Mal durch, jedes Mal spring ich wieder auf und überleg, wo in unserer Wohnung ich noch hinlaufen könnt.
Gut, die Wehen sind erst seit kurzem da, so schnell wird die Geburt schon nicht starten. Ich bin müde - vielleicht sollen wir ja schlafen gehen, damit ich morgen Früh ein bisschen ausgeruhter bin? Gesagt, getan, wir legen uns ins Bett, die nächste Wehe kommt, ich spring wieder auf, "nein, das geht nicht. Ich glaub, ich hab eine Panikattacke." - "Schatz, das sind Wehen." Depp, denk ich mir, ich glaub ich hab eine Panikattacke WEGEN der Wehen!
Vielleicht sollen wir doch mal ins Krankenhaus schauen? Mehr, als dass sie uns wieder heimschicken, weil wir zu früh dran sind, kann nicht passieren. Na gut, aber vorher möcht ich noch duschen. In der Dusche natürlich eine Wehe bekommen, ich hock mich hin und ruf meinem Mann, weil ich allein nicht mehr aufkomm (beim Aufstehen noch ordentlich das Steißbein an der Badewannenarmatur angestoßen, eh klar). Taxi gerufen, runter gegangen, Ankunft im Krankenhaus 22:30.
Dann CTG, vaginale Untersuchung, Hebamme meint, "ned schlecht". Mein Mann scherzt noch, "2 cm?", und sie so, "nein, 8". Na zum Glück sind wir doch gleich ins KH gefahren. Also gleich weiter in den Kreißsaal, um Punkt Mitternacht Blasensprung. Und jede Wehe so heftig, dass ich die Hand meines Mannes fast zerquetsch (der übrigens im Dauereinsatz war zwischen mir-bei-der-Wehe-die-Hand-halten und mir-während-der-Wehen-die-Wasserflasche-reichen).
Dann meint die Hebamme plötzlich, meine Wehen seien zu kurz und das Kind rutscht nicht tiefer, also Wehentropf. Na toll, als wären die Wehen nicht schmerzhaft genug, sollen sie jetzt auch noch länger dauern. Dann rutscht das Kind endlich tiefer und es kann losgehen (nicht, dass ich noch zu irgendwas Kraft hätte, aber eh wurscht, interessiert sich ja keiner dafür, dass ich einfach nur schlafen möchte). Und dann kommt die Hebamme noch mit: "Machen Sie Sport?" "Ja, Yoga und a bissl laufen." "Das merkt man, Ihr Beckenboden ist zu kräftig, der lässt nicht locker." Also Dammschnitt (wozu bitte hab ich den wie eine Blöde massiert??)
Und dann beginnt das Pressen, bei jeder Scheiß-Wehe, und ich murmel dazwischen immer nur "ich kann nimma, ich kann nimma". Und ich press mit meiner Meinung nach letzter Kraft und endlich ist das Köpfchen da. Sehr fein, hab ich mir gedacht, jetzt hab ich mir eine Verschnaufpause verdient, so wie sie's im Geburtsvorbereitungskurs erklärt haben. Stattdessen hör ich "Weiterpressen!!!" Ich denk mir nur, leckt's mich doch alle am
Arsch, ich mag nimma. Dann haut sich die Ärztin noch auf meinen Bauch und drückt mit und um 1:25 schließlich ist mein Zwergi da. Hat sich herausgestellt, dass die junge Dame sich die Nabelschnur 2 x um den Hals gewickelt hatte, daher der Stress mit dem Pressen.
Verschwitzt, erschöpft und völlig überwältigt von der Kürze und Heftigkeit der Geburt, nehme ich Camila in Empfang. Und sag die ganze Zeit über nur "Hallo" zu ihr. "Hallo. Hallo. Hallo." Zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Dann nimmt mein Mann die Kleine und ich werd versorgt, genäht, bekomm was zu essen. Bis wir schließlich auf unser Zimmer gebracht werden, ist es 5 Uhr Früh. Besuchszeit beginnt um 8, trotzdem darf mein Mann nicht bleiben. Da war ich sogar froh, dass ich in einem 2-Bett-Zimmer war, irgendwie war mir der Gedanke, mit Zwergi ganz allein zu sein, doch suspekt. Alles noch so neu, wir beide so hilflos, jede auf ihre eigene Art und Weise.
Und wow, ich merk grad, wie lang der Text ist. Das war so nicht geplant. Ein unvergleichliches Erlebnis, auch wenn ich zu den Frauen gehöre, die die Geburt nicht als das Tollste empfinden, das ihnen je passiert ist. Das Ergebnis, ja, das auf jeden Fall, aber die Geburt selber, da hab ich mich nur entwürdigt gefühlt, aus mir sind jede Menge Flüssigkeiten und Blut geschossen, alles war verschwitzt und grindig und ich hab mich einfach nur überfordert gefühlt. Aber nachdem ich das Tollste daraus mitgenommen hab, das ich je auf dieser Welt gesehen hab, ist der Rest im Nachhinein betrachtet irrelevant.
Und @Forumianerin, mir ging's die Tage danach auch so. Während der Zeit im Krankenhaus war ich noch so geschwollen, dass ich die Schmerzen nicht gespürt hab, aber als die Schwellung zurückging und ich am Tag unserer Entlassung die 2 Stockwerke zu unserer Wohnung rauf gehen musste, war ich mir echt nicht sicher, ob ich jemals oben ankomm. 2 Wochen hat's gedauert, bis ich halbwegs normal sitzen und gehen konnte, ich hab 1 Woche durchgehend Schmerzmittel genommen, weil ich sonst nicht mal schlafen können hätte. Darauf war ich echt nicht vorbereitet!
Na gut dann schreib ich meinen Bericht auch gleich :-)
In der Nacht von Sonntag (06.12.) auf Montag hatte ich ja schon diese fiesen Unterleibsschmerzen mit Kreuzziehen und ziehen in den Leisten inkl. harten Bauch. Im Laufe des Montages wurden die Schmerzen mal mehr, dann wieder weniger, ich war insgesamt 4 Mal in der Wanne aber sie gingen nicht weg. Aber ich wollte das abklären lassen, mehr als nach Hause schicken konnten uns die im KH sowieso nicht.
Somit sind wir am Montag um 18.30 Uhr im KH angekommen und ich wurde gleich an CTG gehängt, Wehen wurden aufgezeichnet aber die waren noch zu schwach. Mumu war erst 0,5cm offen aber alles sehr weich und es tat sich was.
Die Ärztin sagte dann, dass ich auf jeden Fall da bleiben soll und wir das CTG um 21.00 Uhr abwarten sollen und dann eben entscheiden ob mein Mann nach Hause fahren kann.
Nach dem CTG stand fest, das zwar Wehen da waren aber halt zu schwach und am Mumu hat sich nix getan, also schickte ich meinen Mann nach Hause.
Um 01.00 Uhr kam die Ärztin wieder um nach dem Mumu zu sehen, erst 1,5cm und sie sagte, dass es noch länger dauern wird, dies aber als Erstgebärende nicht ungewöhnlich ist. Ich war soooooo deprimiert weil für mich die Wehen schon ziemlich anstrengend und schmerzhaft waren.
Ich konnte natürlich nicht schlafen, sowie es mir die Hebamme geraten hat und bin im Zimmer auf und ab gegangen um die Wehen zu veratmen. Um 05.15 Uhr hab ichs nicht mehr ausgehalten und hab die Hebamme gerufen, damit sie mal nachsieht.
Die hat dann mal komisch geschaut und gesagt, dass der MUMU plötzlich auf 6cm offen ist und ich soll meinen Mann anrufen aber er braucht sich nicht stressen weil es wird trotzdem noch dauern. Gut, gesagt getan hab ich meinen Mann angerufen und gesagt, dass er sich langsam auf den Weg machen soll.
Aufeinmal wurden die wehen immer schlimmer, mir riss dann um 05.30 Uhr die Blase und um 05.45 Uhr als mein Mann gerade ins Zimmer kam, machte es platsch und die restliche Blase platzte, gleichzeitig wurde der Druck nach unten immer mehr.
Sind dann schnell in den Kreissaal und die Hebamme sagte, ich darf die Beine nicht so zusammenquetschen weil das Baby braucht Platz und ich soll veratmen.
Aber iwie spürte ich den Kopf schon und ich sagte sie soll bitte nachssehen, dass war so um 06.00 Uhr.
Dann ging alles ganz schnell und sie sagte, dass ich schon pressen kann weil sie den Kopf schon sieht (somit ist mein Mumu innerhalb von 45 Minuten von 6 auf 10cm aufgegangen).
Tja und dann nach 5 Presswehen war sie auch schon da um 06.33 Uhr. Ich musste während der Presswehen an den Sauerstoff angehängt werden, da mir das alles zu schnell ging, hab ich nämlich aufs Atmen vergessen.
Mein Damm ist genau 2mm "gerissen" also, zwei Stiche. Die Ärztin hats nur zur Sicherheit genäht weil sie meinte, wenn es überlappend zusammen wächst, dann hab ich vl einen 2mm Knuppel der mich ständig stören wird.
Mir gings sofort wieder gut und 3 Stunden nach der Geburt bin ich schon aufgestanden und selbst aufs ZImmer gegangen. Am liebsten wäre ich noch am selben Tag nach Hause gegangen.
@Giulia1991 Na dann kannst dich ja beim zweiten Kind vermutlich auf eine schnelle Geburt einstellen und nachhause gehen- bei mir war der MuMu beim zweiten innerhalb von 30 Minuten von 3 cm auf 10 cm offen und das Kind da, Sauerstoff brauchte ich auch. 3 Stunden nach der Geburt haben wir das Krankenhaus verlassen Alles liebe zu deinem Zwerg
Weil ich alle Berichte hier gelesen habe im Laufe meiner Schwangerschaft, möchte ich meinen jetzt auch aufschreiben.
Am 25.11. waren wir noch auf einem Konzert 2-3 Tage vorm ET (Ich hatte 27. und 28.11. mein Arzt hat in den Muki vorne das eine und hinten das andere Datum eingetragen. ) ) Ich war total glücklich, dass die Maus noch immer drinnen war, damit ich noch auf das Konzert gehen kann, ein bisschen verrückt jetzt im Nachhinein, aber andererseits warum nicht. Geschont hab ich mich nicht mehr, bin die ganze Zeit gestanden und davor sind wir noch eine Zeit lang herumgelaufen, weil wir einen Bankomat gesucht haben... Also ich vermute mal, dass das die Geburt ein wenig eingeleitet hat, oder was war einfach nur Zufall...
Jedenfalls um halb 3 in der Nacht dann, zu Hause, stehe ich auf, weil ich aufs WC muss und hab dort meinen Schleimpfropf verloren. Gleich danach wieder im Bett habe ich das erste Mal so ein Ziehen im Kreuz gespürt, das anders war, als alle "Gefühle" sonst, die ich bisher in der Schwangerschaft hatte. Es fühlte sich "breiter verteilt" an und "wellenartig", war aber noch nicht sehr schmerzhaft, nur unangenehm. Ich hab versucht mich zu entspannen und noch zu schlafen, bin aber bis halb 5 wach gelegen und hab dann meinen Freund aufgeweckt, um ihm zu sagen, dass er wahrscheinlich heute nicht mehr in die Arbeit fahren braucht. Bin aber dann gleich mal duschen gegangen und durch das warme Wasser waren die Wehen wieder fort. Wir haben noch ein bisschen geschlafen und er ist in der Früh doch noch arbeiten gefahren.
Ich hab den ganzen Vormittag über nichts mehr gespürt und einen normalen Tag zu Hause verbracht. Irgendwann am frühen Nachmittag hat das Ziehen im Kreuz wieder begonnen und um 16 Uhr habe ich begonnen auf die Uhr zu schaun und die Zeiten aufzuschreiben. Da war ich schon bei 10 Minuten. Das hab ich etwas über eine Stunde beobachtet und war dann wieder warm duschen. Doch diesmal haben die Wehen nicht aufgehört, sondern wurden schmerzhafter. Ich verständigte meinen Freund, dass es jetzt anscheinend doch wirklich ernst sein könnte, aber ich würde unbedingt noch zu Abend essen wollen, bevor ich ein paar Tage nur grausliches Krankenhausessen bekomm und noch dazu wahrscheinlich keine Nudeln, also brauch ich jetzt unbedingt noch ein Gericht mit Nudeln!
Weil er aber noch ein bisschen bleiben musste, um die ganze Arbeit seinen Kollegen zu übergeben (er hat ab Geburt ein Monat Urlaub genommen), hab ich meine Mama angerufen und sie gebeten, noch für mich einkaufen zu gehen - sie wohnt direkt neben uns. Hab ihr aber nicht gesagt was los ist, was sie nachher ein bisschen gekränkt hat.
Um ca. 18:00 habe ich mir also noch ein Essen gekocht, die Wehen kamen schon so alle 8 Minuten und nach der ersten Portion hab ich erst meine Hebamme angerufen und ihr alles geschildert und sie gefragt wie lange ich noch warten soll. Sie meinte "nicht mehr lange, treffen wir uns um 20 oder 21 Uhr im Krankenhaus?" Ich machte 21 Uhr aus, weil mein Freund noch immer nicht zu Hause war und ich keinen Stress haben wollte. So konnte ich noch fertig essen und die restlichen Sachen in die Tasche packen und mich ein bisschen darauf einstellen, dass es wohl nun losgeht.
Als wir um 21 Uhr im Krankenhaus waren, war mein Muttermund erst 2cm offen. Ich dachte, das Baby kommt erst in den Morgenstunden und das wird nun eine Zeit lang so weitergehen mit den Wehen und den Abständen und das wäre total OK für mich gewesen, das hätte wirklich gepasst. Aber die Hebamme hat mir Globuli gegeben, auf die ich anscheinend sehr gut reagiert habe, denn plötzlich wurden die Wehen noch schmerzhafter und die Abstände verkürzten sich, ich kann nicht sagen auf wie viele Minuten, aber zu wenige, um das Gefühl einer wirklichen Pause zu haben. Ich bekam noch einen kleinen Einlauf und dann schickte sie mich nochmal duschen "Was wirklich? Damit alles noch schlimmer wird??" bzw. sie duschte mich, weil ich ständig Wehen hatte. Nachher hab ich auch direkt mein gutes Abendessen in den Mistkübel erbrochen.
Nach nur einer Stunde war der Mumu plötzlich 6cm weit offen und ich dachte, ich halt es nicht mehr aus.
Mittlerweile war auch mein Arzt eingetroffen, der mich dann ne Zeit lang mit feuchten Tüchern abtupfte, mein Freund massierte meinen Rücken bei jeder Wehe und ich gab nur Befehle: "weiter oben!" "jetzt weiter unten!" und zu Hebamme und Arzt, die gefühlt ständig(!) an mir unten herumuntersuchten "nicht hingreifen!!!" Das war noch schlimmer als die Wehen, wenn sie meinen Mumu untersuchen wollten.
Ein paar Mal versuchten wir einen Positionswechsel. Ich wäre am liebsten im Knien geblieben, vorne hoch aufgestützt. Aber auch der Hocker war in Ordnung oder unten auf der Matte. Im Liegen wollte ich eigentlich ganz und gar nicht mein Kind auf die Welt bringen, aber sie rieten mir beide dazu, wieder aufs Bett zu kommen. "Wie soll das denn gehen?" Ich wusste nicht mehr welche Muskeln wofür zuständig sind...
Irgendwann dazwischen bekam ich eine halbe Dosis irgendeines Schmerzmittels gespritzt. Hebamme: "Warten wir noch 10 Wehen ab". ich: "Noch 10 Wehen? 2 Wehen wart ich noch!" Keine Ahnung, ob und wieviel das gewirkt hat. Ich kann mich nur erinnern, dass ich gezittert und mich bis auf den Schmerz im Kreuz nicht mehr spüren konnte.
Um 00:03, am 27.11. (also super pünktlich) war unsere Kleine dann da. Pressen sollte ich nur 1x, nachdem ihr Kopf schon da war. Irgendwann hat jemand meine Hand genommen, damit ich ihren Kopf spüren konnte. Mein Arzt hat auch auf meinen Bauch gedrückt und mir genau erklärt: "Mund zumachen, nicht ausatmen, Luft anhalten und pressen."
Und plötzlich hatte ich wieder eine merkbare Wehenpause und schon Angst, es würde keine Wehe mehr kommen. Hab dann "irgendwann" - die Wahrnehmung verschwimmt - versucht zu pressen, denn eigentlich hab ich nicht mehr gewusst wie das geht und wollte viel lieber weiter ausatmen und schreien und "das brennt so" wimmern. Und dann war sie plötzlich da! Nach 3 ziemlich intensiven Stunden, in denen ich schon das 2. Kind abgeschrieben habe bzw. einen Wunschkaiserschnitt wollte.
Nachher war mein Kreislauf ziemlich hinüber. Weil ich mich nicht mal aufrichten konnte, hab ich 2 Infusionen bekommen und wir sind noch bis 6 Uhr in der Früh im Kreißsaal geblieben. Mein Damm ist heil geblieben, ich glaube die Hebamme hat ihn sehr gut gestützt. Angefühlt hat es sich, als würd sie mit beiden Händen den Bereich aufdehnen. Dafür bin ich vaginal ein bisschen gerissen. Wahrscheinlich bei "es brennt so", aber angeblich nicht sehr stark und auch das bisschen Nähen war nicht schlimm. Davor braucht man sich wirklich nicht fürchten.
Und es stimmt: Jetzt nach fast 3 Wochen verblasst die Erinnerung und ich weiß eigentlich nur mehr, dass es schrecklich schmerzhaft war, wie ich es mir vorher einfach nicht vorstellen konnte, weil ich es schon so oft erzählt habe. Auch der Gedanken an ein 2. Mal ist nicht mehr so schlimm, sondern schon: "Wow, ich hab es einmal geschafft, also werd ich es auch nochmal schaffen."
@minze Also ich bin bei den Schamlippen anscheinend eingerissen, und das zu nähen war kein Spaß. Vor allem, weil die Ärztin einfach so ohne Vorwarnung losgelegt hat und ich nur so "Aua, was machen Sie da?", worauf ich zur Antwort bekam, "Sie sind an den Schamlippen gerissen und die lassen sich nicht gut betäuben", und dann näht sie fröhlich weiter vor sich hin. Wenn ich nur noch ein klein bisschen Restkraft in meinen Beinen übrig gehabt hätte, dann hätt ich sie getreten!!
So, dann Fang ich jetzt auch mal an:
(ich hoffe, mir kommt jetzt nicht zu viel durcheinander, da es sich bei mir leider a bissl gezogen hat und jetzt doch schon 8 wochen her ist)
Aufgrund ss-diabetes stand fest am et wird eingeleitet. Am Fr 16.10 (et) musste ich um 11 im Kreißsaal sein. Mit meinen Schatz angekommen wurden wir ganz freundlich von einer Hebamme empfangen. Als erstes wurde ich mal ans ctg gehängt und wir warteten auf den Arzt. Als die ärztin kam, erklärte sie mir, dass wir es heute mit Gel versuchen (wurde zum mumu gelegt) ich musste danach noch ca. 1 stunde liegen bleiben und dann durfte ich mein zimmer auf der Station beziehen und zu essen bekam ich auch etwas. Ich musste an diesen Tag ein paar mal rüber zum Kreißsaal zur ctg-Kontrolle. Währenddessen bekam ich akkupunktur, wehenfördernden Tee und globuli. Das letzte mal hatte ich um 20 uhr ctg, es hat sich überhaupt nichts getan, also durfte ich auf mein zimmer. Meinen Schatz hab ich heim geschickt. Geschlafen hab ich nicht viel, wollte zu meinen Schatz und ich war auch viel zu aufgeregt zum schlafen....
Nächsten morgen musste ich wieder um 7 zum ctg danach durfte ich frühstücken. Um halb 9 wurde ich wieder in den Kreißsaal geschickt, dort angekommen hieß es, es ist zu viel los ist sollte wieder auf mein zimmer und sie melden sich bei mir. Um halb 11 musste ich dann wieder in den kreißsaal, da erklärte mir ein anderer Arzt, dass wir es heute mit vaginaltablette bzw. Zäpfchen versuchen. 2 am tag im Abstand von 6 Stunden. Achja mumu war zu diesen Zeitpunkt unverändert, wie am tag zuvor fingerdurchlässig. Alle 2-3 Stunden musste ich zum ctg. Und am nachmittag haben endlich wehen eingesetzt, ich hatte mich sooo gefreut! Am späten Abend wurden sie dann auch schon regelmäßig, Also Abstand ca. Alle 5 minuten. Meinen Schatz hab ich zwar am abend wieder heimgeschickt aber ich muss sagen, da ist es mir psychisch nicht so gut gegangen, wollte einfach nach hause.... Noch dazu dachte ich mir, vielleicht hat es ja einen Grund und unser kleiner braucht einfach noch ein paar tage in mamas Bauch. Und die warterei wär einfach daheim erträglicher gewesen. Aber ich wusste ja, dass es hoffentlich nicht mehr all zu lange dauern kann. An Schlaf war natürlich noch weniger zu denken, als die nacht zuvor. Um 5 uhr früh hab ich gemerkt dass die wehen nicht mehr so oft kamen und um 7 uhr früh waren sie schon ganz weg als ich zum ctg ging.
Am sonntag wurde dann mit einen bändchen eingeleitet. Dies wurde mir so um 8 gelegt. Der mumu war da 2 cm offen, immerhin hat sich was getan. Um 12.30 ging leider das bändchen raus, da ich sowieso zum ctg musste wurde mir dann ein neues gelegt. Pünktlich um 14.30 nachmittags als mein Schatz kam, haben wieder wehen eingesetzt. Die waren nicht vergleichbar mit denen vom vortag, also richtig schmerzhaft. Wir gingen viel und stiegen Treppen. Es war zwar ziemlich anstrengend und alle paar Schritte musste ich sowieso stehen bleiben, weil ich wieder eine wehe hatte. um 20 uhr wieder ctg und mumu war 4 cm offen, endlich tat sich was! Die Hebamme schickte mich duschen, dass tat mir so richtig gut, denn die schmerzen waren seit Beginn echt ziemlich schmerzhaft. Die Hebamme hatte mir um 20 uhr schon erklärt, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe Schmerzmittel oder pda zu bekommen. Um 22 uhr sind wir nochmal spazieren geschickt worden, wo ich echt froh war, denn im nachbarzimmer war eine ziemlich laute geburt im Gange und da ich ja das ganze Wochenende einige gehört hatte, hat die Hebamme gemeint, es tut mir sicher gut nochmal kurz wegzugehen. Um 23.30 sind wir dann wieder in den kreißsaal, da bekam ich dann von der lieben Hebamme eine rückenmassage, die dann auch mein Schatz weitergemacht hat. Mumu war da auf 7 cm. Um 2 uhr früh wieder mumu kontrolle, 7 cm offen. Ich dachte mir nur, oh sch..., hoffentlich geht der mumu noch weiter auf. Die Hebamme nahm mir aber die angst und sagte nur, keine Panik sie haben schon noch mittelchen... Um 3 uhr waren dann die schmerzen so stark, dass ich doch um ein Schmerzmittel gefragt hab. Das Schmerzmittel hielt dann ca. 1 stunde an, muss aber ehrlich sagen, ich hab da nicht wirklich viel gespürt, also der Schmerz ist nur bedingt leichter geworden. Irgendwann hatte ich dann den blasensprung. So um 4 uhr hatte ich wieder mumu Kontrolle, und wieder nur 7 cm offen, so bekam ich einen wehentropf angehängt und dann gings richtig zur Sache.... Ich kam mir vor als hätte ich dauerwehen, kaum ging die wehe, kam auch schon die nächste. Um 5 uhr früh hatte ich keine Kraft mehr und die schmerzen waren nicht mehr auszuhalten so fragte ich doch um eine pda. Ich entschuldigte mich noch bei meinen Schatz, dass ich mir eine pda geben lasse, der hat nur gesagt, du spinnst ja! ;-) hatte einfach ein schlechtes gewissen, dem kleinen gegenüber. Die wehen waren zwar nicht mehr ganz so schmerzhaft, aber doch noch, ich würde es vom Schmerz her als wie zu Beginn der wehen bezeichnen. Irgendwann dann (hab absolut keine Ahnung wie spät es war) bekamm ich so einen Druck nach unten, ich sagte dann zur Hebamme ich muss groß aufs Klo, aber dass ignorierte sie irgendwie, hab dass glaub ich noch 3 x gesagt, dann sagte sie, dass ist der Kopf der nach unten drückt. Ich glaubte ihr das nicht, aber es war tatsächlich so :-) auf einmal ging alles ziemlich schnell und ich hatte den drang zu pressen, durfte ich aber noch nicht. Um 8 hab ich noch zu meinen Schatz gesagt bis 9 uhr soll er da sein. (ich hatte einfach keine Kraft mehr) Irgendwann wars dann endlich soweit...nach einigen Presswehen konnte ich nicht mehr, hatte einfach keine Kraft mehr, aber die Hebamme und mein Schatz motivierten mich, mit, ich sehe die haare schon. Ich sagte, dann nur, was er hat haare (habe immer gesagt er kommt mit klatze auf die Welt, weil ich nicht ein mal Sodbrennen hatte) :-) nach 2 presswehen später war der Kopf draußen und nach einer weiteren flutschte er komplett raus :-) um 9.32 war er da! ein unbeschreibliches gefühl.
Die ärztin sagte mir dann noch ich habe einen leichten schamlippenriss und muss vorsichtshalber genäht werden. In der Zwischenzeit hab ich ja den kleinen auf mir liegen gehabt, also war ich abgelenkt. Auf einmal waren gesamt 4 ärzte da und haben mich da unten begutachtet, ich dachte nur omg, wie schau ich leicht da unten aus! Im Endeffekt haben 2 ärzte genäht (gesamt fast 1 stunde lang). Sie erklärten mir, dass es eigentlich nicht nötig gewesen wäre, aber schönheitsmässig es genäht werden musste und es a bissl schwierig zum nähen gewesen ist.
Mittag war ich dann auf meinen zimmer und konnte auch schon alleine duschen gehen. (normalerweise kann man ja im kreißsaal gehen, aber da waren grad Handwerker da)
Ich wunderte mich auch, dass die Hand von meinen Schatz gar nicht gequetscht war, so fest wie ich immer zugedrückt habe ;-)
Im mutterkindpass steht geburtsdauer 15 Stunden, für mich selber war es viel länger.
Es war eine sehr lange, schmerzhafte und im Nachhinein betrachtet wunderschöne geburt :-)
Und ich bin noch immer fasziniert was so ein körper leisten kann, auch ganz ohne Schlaf und wie fit man nach der Geburt ist.
Von den Hebammen war ich auch sehr begeistert (habe ja einige kennengelernt in 3 tagen) und erst jetzt weiß ich, was eine Hebamme in ihren Beruf leisten muss!
Nun möchte ich auch mal "kurz" berichten, um ein bissi die angst vor einer Geburt zu nehmen bei den werdenden müttern:
ich habe meine zweite Prinzessin ende Oktober entbunden!
Muss sagen, ich habe bei der ersten und bei der zweiten Geburt keinerlei Probleme/Komplikationen gehabt!
bei der ersten bin ich um 8uhr ins Spital, weil ich ctg kontrolle/entbindungstermin hatte!(ctg zeigte bereits wehen an und mumu war lt Untersuchung 2cm offen-hatte auch seit fast genau mitternacht bauchkrämpfe-kolikenartige-dachte ich hätte ne darmverstimmung)
musste dann bissi herum spazieren(ca 2stunden)...dann wieder Untersuchung, wobei sich aber nicht viel getan hat(2cm mumu)...dennoch meinten die ärzte, sie wollen mich nicht nach hause schicken(wohnte etwas weiter weg), da ich wahrscheinlich an dem tag noch entbinden werde!
also ab in den kreißsaal->ca 12:30
um ca 13:30/14uhr begann es langsam, für mich etwas merklich schmerzhafter zu werden!
zwischenzeitlich hatte ich zwar ein Blasensprung, jedoch kaum merklich---is weder sichtlich was ausgeronnen noch merkte ich irgendwas "platzenmässiges"...
14:15/14:30 begann alles ordentlich in die gänge zu kommen und die schmerzen nahmen zu...
um 15:05 war klein Lea auf der welt...ohne jeglichen schmerzmittelchen, nähten oder div anderen eingriffen...austriebsphase steht im muki pass 20min-und das als erstgebärende!
bei meiner zweiten "Laura" wars ähnlich:
wehen anfang ca 2uhr früh..
um 8uhr war ich mir dann relativ sicher das es wehen waren, da sie regelmässig in ca 3-4minuten abständen kamen und durch die warme dusche nicht verschwunden sind!(man glaubts dann nie wenns soweit is*ggg*)
3-4min abstände hatte ich aber von anfang an(also nix mit Lehrbuch, am anfang, alle 10min und dann immer schön langsam in kürzeren abständen-waren bei der ersten auch schon von anfang an alle ca 3-4min wehen da)
um 10/11uhr sind wir dann ins Spital gefahren, ctg gemacht, mumu war betreits auf 6cm offen...
von ca 12 bis 13 Uhr hieß es spazieren gehen...
13:15 wieder ctg angehängt und ab da gings wieder rasant weiter mit wehenintensität..
kurz drauf->Blasensprung(ca 13:30/13:45), den ich diesmal mehr als mir lieb war, gemerkt habe, da es mit einer wehe gesprungen is unter heftigsten schmerzen(denke da is die kleine dann so richtig in den geburtskanal gerutscht)-ab da an waren die schmerzen richtig am rande meiner Belastbarkeit...
um 14:25 war sie dann auf der welt!
habs auch bei ihr geschafft ohne Schmerzmitteln auszukommen und ohne jeglichen sonstigen eingriffen die Geburt zu meistern!
im allgemeinen kann ich sagen, ich hatte bei beiden eine unkomplizierte, doch recht schnelle Geburt, die natürlich mit starken schmerzen einhergeht und einhergehen muss, von der Natur her gesehen....aber mit ordentlichen zähne zusammen beissen, schafft es jede frau ein Baby auf die welt zu bringen, VORAUSGESETZT natürlich es geht alles seinen NORMALEN weg!
klar, wenn diese total fiesen Endspurtschmerzen stundenlang anhalten, dann hätte ich mit Sicherheit auch alle möglichen Mittelchen mir geben lassen was die schmerzen ein bissi wenigstens lindern , aber da ich eigentlich so ungefähr ne halbe stunde jeweils aushalten musste, war das für mich persönlich okay!
Somit, macht euch alle nicht verrückt wegen Geburt, denn es kommt wie es kommt ob man sich verrückt macht oder nicht...einfach auf sich zukommen lassen, denn es kann sein ,das ihr auch ne unkomplizierte Geburt haben werdet...die gibt's, denke ich mir, auch zu genüge, aber man liest nur die schlimmsten und vorallem man merkt sich auch nur die schlimmen Sachen aus den div. berichten!
Respekt gegenüber den Frauen die wirklich ne Alptraum Geburt hinter sich haben!!!
lg. und schöne Geburt an euch alle die davor stehen!(ss und Geburt ist und bleibt ein atemberaubendes Schauspiel der Natur, welches für mich persönlich sogar stückweit unbegreiflich bleibt)
Mein Geburtsbericht
Hab die Geburt aber nicht schlecht in Erinnerung! Kind Nr.2 würde ich dann erneut versuchen spontan zu entbinden <br>
Also am 21.1 bin ich um 5:30 auf & aufs Klo - dort hab ich den Schleimpfropf verloren + alle 15 Min Wehen.
Um 6 in die Badewanne gestiegen, Wehen alle 5-7 Min = raus & die Rettung gerufen.
Um 6:45 das Haus verlassen & hatte vor der Tür einen Blasensprung.
Mit Blaulicht ins AKH, um 7 angekommen.
Wehen alle 2-3 Minuten, Muttermund auf 2cm offen.
Ans CTG gehängt worden, Santis Herztöne waren schlecht, gingen bei jeder Wehe runter, also ab in den Kreissaal - musste dann durchgehend überwacht werden.
Um ~13:30 wieder Kontrolle, Muttermund auf 5cm offen, kaum noch Wehenabstände & super dies - immer 2 Wehen gleich direkt hintereinander.
Bis dahin wars echt noch 'easy'.
Dann von 14-17 begann der schmerzhafte Part. 17 Uhr Muttermund auf 8cm, aber ich musste schon pressen & konnte die Wehen nicht mehr veratmen. Hab dann noch bis 19 Uhr durchgehalten & eine PDA bekommen, da wir einen Geburtsstillstand hatten --> meine Rettung!!!
Kurz geschlafen, dann wurden die Wehen mittels Tropf unterstützt, weil seit 17 Uhr ein Geburtsstillstand war. Vergiss es - Santis Herztöne waren durchgehend auffällig & sind dann extrem gefallen, also alles auf Stop & langsam angehen. Um Mitternacht letzte Kontrolle - alles seit 17 Uhr unverändert & daher dann Kaiserschnitt.
Zum Glück, weil er nie & nimma rausgekommen wäre. 1. Kopfumfang 36cm 2. Nabelschnur um den Kopf gewickelt
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Kommentare
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Das beste war: als ich pressen durfte hab ich weitergeschrien und dann hat die Hebamme gesagt ich soll mal versuchen nicht mehr zu schreien und statdessen zu pressen. Hat funktioniert
Wie schaffen es einige Frauen nicht zu schreien? Das sind ja höllische Schmerzen....
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Natürlich hatte ich Schmerzen, aber ich hab mich so sehr aufs Atmen konzentriert und war in mich gekehrt, dass ich -so blöd es sich anhört- keine Zeit hatte ans Schreien zu denken
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Ich hab auch geglaubt das ich ordentlich schimpfen werde und meinem Mann weh tun werde, aber ich war total nett und entschuldigend für alles in den wehen pausen und mein Mann musste mir weh tun ) hab sogar gesagt er soll nicht tun wie ein Mädchen und mir ordentlich die Nägel in den Arm drücken... der schmerz an einer anderen Stelle tat gut - Habs aber fast nicht gespürt und am Tag nach der Geburt sah man noch die Abdrücke seiner Nägel also hat er sich eh bemüht
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meiner sagt garnicht aber gestöhnt hab ich schon.. und gjammert und immer gefragt um wieviel uhr die kleine da is )
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Meiner meinte ich war auch nicht so laut obwohl ich dachte man hört mich daheim noch schreien (wohn nur 500m luftlinie vom kh entfernt)
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Die letzte Geburt ist jetzt 4 Wochen und 2 Tage her, und sie war sehr intensiv und Supertoll :-)
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Erst nach der Geburt als ich "Tears in Haben" hörte
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Den Blick der Hebamme hättet ihr sehen müssen )
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ich glaub so richtig geschrieen hab ich auch nicht, nur extrem laut gestöhnt, zwischendurch mal den Gnadenschuss verlangt )
Durst hatte ich, durfte nichts trinken, sondern nur an einem Waschlappen saugen, den hab ich dann glaub ich vor lauter Wut durch den Kreißsaal geschmissen ...
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Und dann hätte ich vor einer Not-OP wohl nichts trinken dürfen.
Naja, ich hab meinen Sohn innerhalb von 7 Std. spontan und ohne Komplikationen zur Welt gebracht, soviel dazu.
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Peinlich war nur, dass ich vom Mineral, das mir mein FA reichte, rülpsen musste ) Pressen und trinken und nicht rülpsen funktionierte nicht ganz
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Ich glaub ich wär gestorben ohne das Wasser... Vertrocknet.
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Ja manche FA sind echt die ärgsten reden dir die schlimmsten Sachen ein... Mir wurde im Spital ja gesagt: " was eine ambulante geburt beim ersten kind, das würden wir aber nicht empfehlen, überlegen sie sichs noch mal gut!" Hab ich auch und nach 2,5 h kreissaal und eine runde ausschlafen bin ich nicht mal bis zum mittagessen geblieben, sobald meine freundinnda war um mich heimzubegleiten ging ich...
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Nunja. Ein monströs langer Text mal wieder.
Und das ist erst die Vorgeschichte:
Mir war immer wichtig, eine möglichst „unmedizinische“ Geburt zu haben, ohne viel Apparate und Ärzte um mich, weil ich der Überzeugung bin, Ärzte sind hauptsächlich dazu da, sich mit Krankheiten zu befassen, das ist ihr Terrain, Geburten sind aber per se nichts pathologisches, ich will mich bei einer Geburt mit Menschen umgeben, die sich mit Leben befassen und daran freuen, nicht solche, die beruflich bedingt den Fokus auf Krankheit oder Sterben richten. Ich arbeite selber u.a. in der Pflege und kenne die unwillkürliche Zentrierung der Wahrnehmung auf das „Negative“ und Problembehaftete, wenn man permanent damit arbeiten muss.
Die Wahl fiel auf ein kleines Privatkrankenhaus mit sehr geringer Kaiserschnittrate, wo mir auch Hebammen und eine Freundin, die dort entbunden hatt, berichteten, dass sich die Ärzte sehr zurückhalten und den Hebammen das Feld überlassen, außer es bedarf tatsächlich einer medizinischen Intervention.
Anfangs wollte ich unbedingt eine Wahlhebamme. Das Hebammenteam, auf das unsere Wahl gefallen wäre, fand meinen Partner und mich aber irgendwie wesentlich unkomischer, als wir uns. Rückblickend betrachtet denke ich, wir waren zu früh dort. Ich war beim Erstgespräch in der elften Woche und emotional noch gar nicht richtig schwanger, sondern noch sehr auf Verdängungskurs, vielleicht auch aus Angst, dass diese Schwangerschaft so tragisch endet, wie meine erste. Mein Partner war zwar erfahrener, da bereits Vater, aber wir untereinander hatten noch kaum darüber gesprochen, wie das nun alles werden soll. Ich glaub, wir wirkten seltsam distanziert, sehr unernst und sehr uneinig in unseren – wenigen – Vorstellungen in Sachen Geburt.
Erst mal war ich sehr vor den Kopf gestoßen, dass die Hebammen uns die Zusammenarbeit verweigerten. Mittlerweile seh ich ein Gutes darin. Die Frage nach dem „Warum um alles in der Welt wollen die nicht mit uns arbeiten? Ist ja nicht so, dass dem Freiberufler die Kohle nur so zufliegt...“ hat mir schon einige Ungereimtheiten oder Unsicherheiten in unserem Auftreten aufgezeigt. Vielleicht hätt ich über einiges nicht nachgedacht, wenn sie ja gesagt hätten.
Die Suche nach einer Beleghebamme habe ich danach eingestellt. Die, mit denen ich konnte, konnten nicht mit mir und die anderen, mit denen wollte ich nicht. Unter anderem, weil man mir nicht mit homöopathischen Behandlungen kommen braucht, ohne dass ich ernstlich böse werde.
Mit Fortschreiten der Schwangerschaft sah ich mich immer mehr in der Lage, das Ding auch allein durchzuziehen. Die eigene Hebamme wäre in meiner Vorstellung sowas wie meine Interessensvertretung im Ernstfall gewesen, aber im Lauf der Monate sah ich meinen Partner immer mehr in der Lage, diesen Job zu übernehmen.
Die Schwangerschaft selbst verlief durchwachsen. Die ersten Monate ging es mir psychisch ganz hundselendig, ich hatte Panikattacken, die mich bis in die Notaufnahme brachten, immer wieder leichte Blutungen, die meinen Glauben in den Fortbestand der Schwangerschaft nicht sonderlich stärkten.
In der 19/20 Woche landete ich wieder in der Notaufnahme und schließlich eine Nacht auf einer Geburtenstation im CTG-Kammerl. Mein Blutdruck war total entgleist, in Ruhe irgendwo bei 180/120. Verdacht auf Early Onset Praeklampsie. Das wär wahrscheinlich zu früh gewesen, als dass das Baby eine Chance gehabt hätte, selbst wenn man noch ein paar Wochen mit Blutdrucksenkern und Co. Gearbeitet hätte. Aber: Fehlalarm.
Der Blutdruck schien als Nebenwirkung eines Antidepressiviums, das mir zu Beginn der Schwangerschaft verschrieben worden war, weil ich stimmungsmäßig lange im düsterschwarzen Bereich grundelte, aufgetreten zu sein.
Ich hab es dann abgesetzt. Einerseits um auszutesten, ob sich am Druck was ändert und andererseits, weil es mir bedeutend besser ging, als die Wochen und Monate davor. Letztendlich aber auch, weil mir die möglichen Auswirkungen aufs Baby nicht ganz geheuer sind. In der Schwangerschaft erprobt und stillfreundlich hin oder her. Neonatales Entzugssyndrom, gehäuftes Auftreten von Schreibabies, Regulationsstörungen, neurologische Spätfolgen etc.
Man kann natürlich argumentieren, dass es auch dem Kind nichts bringt, wenn sich die Mutter unbehandelt von der Brücke stürzt und der Einsatz von – ausgewählten - Antidepressiva in der Schwangerschaft somit sinnvoll sein kann, aber mir ging es mit der Vorstellung besser, nicht mehr potentiell in die Hirnchemie meines Kindes zu pfuschen und mir selbst ging mittlerweile auch besser (ob durch Medikament oder, weil sich das Hormonchaos der ersten Wochen eingependelt hatte...) - das ist auch nach absetzen weitestgehend so geblieben. Sicherheitshalber war dennoch meine Umgebung darauf gebrieft, mich zum Arzt zu zerren, falls ich doch wieder in ein solches Loch fallen sollte, wie am Anfang der Schwangerschaft.
Immerhin: die Zeit zwischen 21 und 28 Woche cirka war richtig gut.
Danach wurde es wieder beschwerlich. Auch, weil ich immer schwerer wurde. Insgesamt 26 Kilo zugenommen, mehr Fett als Wasser. Wobei mich auch letzteres immer wieder besuchte.
Irgendwann in der 34. Woche oder so, stürzte ich beim Spazieren gehen mit den Hunden völlig unvermittelt plötzlich über einen kleinen Zaun. Keine Ahnung, wie das vonstatten ging. Ich knallte mit vollschwangerer Wampe und großer Wucht direkt auf den Asphalt.
Wieder eine Nacht im Krankenhaus. Überwachung. Ich war plazentaseitig aufgeplatscht. Das Kind war maximal ein bisschen durchgerüttelt, aber das Schreckgespenst Plazentaablösung – so selten es auch passiert, man wollte auf Nummer sicher gehen und ich auch. Außerdem dachte ich erst, ich hätt mir das Bein gebrochen. Allerdings hatte ich nur heftige Prellungen. Auch am Bauch.
Gottseidank auch nun wieder: Fehlalarm. Bloß mein einer Unterschenkel ist heut noch geschwollen.
Im Zuge des Krankenhausaufenthaltes dann indirekt auch gleich Kreißsaalbesichtigung. Ursprünglich wollten wir just an diesem Abend zum Infoabend im Krankenhaus. Halt nicht auf diese Art und Weise. Nun waren aber wir die, die von Kreißsaalbesichtigern besichtigt wurden, während ich am CTG hing.
Alles gut gegangen, nix is gescheng. Der Mann wollt mich halt danach eine Weile nicht mehr allein aus dem Haus lassen.
Aufgrund der Familiengeschichte beider Eltern war ich immer ein bisschen auf eine späte Frühgeburt eingestellt. Keiner von uns vielen kam nach Termin. Ab der 36. Woche hätte ich in meinem Krankenhaus entbinden können.
Die Woche 36 kam, die Woche 36 ging.
Die Zeit zog sich wie Kaugummi am Schuh. Nein, schlimmer noch, wie Kaugummi im Haar. Die letzten Wochen einer Schwangerschaft dauern 23889 Tage, ich schwöre!
Erster regulärer Kontrolltermin im Krankenhaus am Tag vor dem errechneten Entbindungstermin.
1,873
Ein 120cm Bauch wird von einer eher kleinen, einstmals eher zierlichen Frau ungelenk auf eine mickrige Liege im CTG-Kammerl gehievt.
Mir war schon im Wartebreich aufgefallen, dass das Kind im Bauch sich heute heftig bemerkbar macht. „Die Beule“ - Arbeitstitel der mutmaßlichen Tochter (die Ärzte hatten sich erst in Woche 32 zu mehr als nur Vermutungen hinreißen lassen, aber so ganz sicher sieht man es halt doch erst hinterher) machte ihrem Namen alle Ehre und boxte mir den Bauch beulig, wie schon den ganzen letzten Monat nicht mehr.
Während ich da so am CTG verkabelt lag, trat das Kind vehementest von innen gegen den Schallkopf – und auch sonst überall hin. So weit kann ich CTGs lesen, dass die Kurve, die da aus dem CTG kam, sogar mich unruhig machte. Ausschläge grundsätzlich jenseits der 170. Ich versuchte ruhig zu bleiben und das Kind damit ein wenig zu besänftigen. Ich hatte in der Nacht kaum geschlafen, vielleicht spürte sie auch das.
Nach einer halben Stunde etwa kam die Hebamme und checkte mit kritischem Blick, was das Gerät an Papier ausgespuckt hatte.
„Haben sie heute schon gegessen und getrunken?“ fragte sie und bestätigte, was ich mir bereits dachte, dass da nämlich jemand überdurchschnittlich aktiv war und Herzfrequenzen produzierte, die im geburtsmedizinisch auffälligen Bereich lagen.
An zuwenig gegessen oder getrunken konnte das in meinem Fall eher nicht liegen. Ich wurde für eine Stunde hinaus geschickt, ein wenig in den Krankenhausfluren flanieren, danach sollte ein zweites CTG geschrieben werden, zur Sicherheit.
Gut durchspaziert und reichlich bewässert kam ich nach knapp 2 Stunden zurück an die Verkabelung. Das Kind rumorte weiterhin.
Die neue Kurve ging nicht mehr ganz so hoch, dafür war sie holprig. Ich bat darum, mich auf der Liege umlegen zu können, sonst hätt ich mich direkt auf den Krankenhausboden erbrochen, so schlimm stieg mir das schwangerschaftsbegleitende Sodbrennen wieder hoch.
Daraufhin wollte die Hebamme meinen Blutdruck messen. Der war trotz all der Herumliegerei bei 160/110. Diesmal konnte es nicht am Medikament liegen.
Die Oberärztin wurde hinzugezogen. „Ihr Kind hat Stress“ sagt sie zu mir. „Die zweite Kurve gefällt mir noch weniger“ hatt sie zuvor der Hebamme zugeraunt. „Ich möchte sie gerne zur Überwachung hier behalten. Haben sie schon mal über eine Einleitung nachgedacht. Ich mein, sie sind einen Tag vor Termin. Sollen wir nicht?...“
Ich war erst mal überfordert. Zum Dableiben war ich zu bewegen, auch wenn ich erst noch kurz heim wollte, schließlich saßen da Hunde, die aufs Klo wollten und so weit war der Weg hin und retour nicht. Die Oberärztin sprach sich entschieden dagegen aus.
Also den Mann zum zweiten Mal an diesem Vormittag angerufen, dass aus „Naja, die Untersuchung wird wiederholt“ ein Problem geworden war.
Eine Einleitung lehnte ich ab. Ein „Sie haben doch eh morgen Entbindungstermin“ ist kein Grund.
Den restlichen Vormittag verbrachte ich beim Ultraschall, bei der vaginalen Untersuchung und nochmal beim CTG. Kind hatte sich wieder beruhigt. Muttermund und alle sonstigen Geburtsorgange waren auf Start gepolt, aber noch war da keine Geburt angelaufen.
Abwarten war meine Devise und das Snackangebot im Aufenthaltsraum abchecken.
Zwischenzeitlich wurde mir noch zwei Mal der Blutdruck gemessen. Der hatte nämlich beschlossen hoch zu bleiben.
Gegen 17 Uhr kam die Ärztin vom Nachtdienst auf mich zu: „Gemäß den Leitlinien ist ihr Blutdruck eine Indikation für eine Geburtseinleitung. Wir wissen nicht, wie sich der weiter entwickelt. Ich rate ihnen dringend zu einer Einleitung.“ (Blutbefund, der Check auf Gestose, war allerdings unauffällig, das kamen gerade die Ergebnisse aus dem Labor retour)
Ich hab in der gesamten Schwangeschaft nur einen guten Ratschlag bekommen. Von meiner besten Freundin. „Lass bloß nicht einleiten.“
Bei aller Beschäftigung mit dem Thema Geburt hat sich für mich ein Eindruck heraus kristallisiert: Eingeleitete Geburten enden überdurchschnittlich oft in einem Kaiserschnitt. Wenn ich eines nicht wollte, dann einen Kaiserschnitt.
Für die Ärztin war es beschlossene Sache, für mich ein emotionales Dilemma. Andererseits: ich hatte die Schnauze voll von schwanger sein. Klar wär eine Geburt am Termin nett, wegen so letztlich irrationaler Dinge wie: einprägsames Datum und der Tatsache, dass dieser Termin meiner Mutter und Großmutter etwas bedeutet, weil der Geburtstag meines verstorbenen Großvaters und gerade für meine Großmutter die Ankündigung, ihre Urenkelin hätte den errechneten Geburtstermin eben an diesem Tag anscheinend sehr tief drin irgendwas bewirkt hat.
Außerdem hatten wir meiner Stieftochter versprochen, dass sie die erste sein darf, die das Baby sieht, aber die Zeit drängte, denn Stieftochter war drauf und dran, zur Schullandwoche abzudampfen und wäre genau im kritischen Zeitraum, wo Schwester kommen könnte, nicht anwesend.
Wir hatten schon immer gescherzt, das Baby müsse an diesem Wochenende kommen, alles andere wäre total unpassend.
Irgendwo zwischen Übermüdung, tatsächlicher Sorge, dass sich die Dinge zum Schlechteren entwickeln könnten und so Naja, das wäre schon nett-Gedankenspielen hab ich mich ergeben.
Man hat sich zu einer „sanften Einleitung“ vermittels Hormonbändchen entschieden und mich mental darauf vorbereitet, dass auch genau nichts passieren könnte. Man wollte das Ganze erst mal 24 Stunden beobachten.
Um 19 Uhr wurde das Bändchen gelegt.
1,873
Kaum gebettet, kam der Mann zu Besuch und brachte die Kliniktasche vorbei. Die Stimmung war distanziert. Man wusste nicht so recht was sagen und tun. Wie er da so verloren saß, gewillt 30 Stunden neben mir auszuharren und sich dabei schrecklich zu langweilen, hab ich ihn heimgeschickt. Der konnte Schlaf nämlich auch ganz gut gebrauchen und ich konnte ihn als Beisitzer noch nicht gebrauchen. Die Vorstellung, dass er mir stundenlang das Händchen hält, das noch gar nicht gehalten werden musste, langweilte sogar mich.
Kurz vor Mitternacht telefonierten wir noch. Während ich die ersten Monate der Schwangerschaft einen psychischen Durchhänger hatte, hatte er ihn gegen Ende der Schwangerschaft. Allerhand Sorgen plagten ihn. Wie seine große Tochter die neue Halbschwesterkonkurrenz verkraftet, ob er noch ein Kind so lieben könne, wie sich das finanziell alles ausgeht und das große Was wäre wenn mit dem Kind gesundheitlich irgendwas ist?. Das hat er sehr in sich hinein gefressen.
Ich glaube, in der Nacht hatte er richtig Schiss.
Drei Stunden Dämmerschlaf habe ich zusammen gebracht, immer mit einem halben Aufmerksamkeitsauge auf die werte Bauchbefindlichkeit. Zieht da irgendwas? Zwickt da irgendwas? Wird es heute noch anfangen?
Gegen drei Uhr morgens fand ich, das Zwicken, das eh die letzten Wochen immer mal da war, wäre irgendwie intensiver geworden. Aber man bildet sich ja allerhand ein, wenn man sich nur fest genug darauf konzentriert.
3Uhr39
In meinem Becken tat es einen Ruck. Ob da wirklich ein Geräusch war, oder ob ich es mir nur dazu gedacht habe, wer kann das hinterher schon sagen? Es fühlte/hörte sich an, als sein da ein knöcherner Schädel eine Treppe tiefer geruckelt. Ein Reiben und Stoßen und dann wurde es plötzlich warm zwischen meinen Schenkeln.
Körperwarme Flüssigkeit quoll nur so aus mir raus und durchtränkte das Stecklaken. „Aha“ hab ich mir gedacht und der Stieftochter, die um jede Tages- und Nachtzeit informiert werden wollte, bzw. eher ihrer Mutter eine Sms geschrieben „Blasensprung“, dann den Mann aus seinem wenig geruhsamen Schlaf geklingelt und gebeten, er möge sich vielleicht doch auf den Weg machen. Erstgebärende. Noch keine Wehen. Das kann noch dauern. Lass Dir Zeit.
„Darf ich jetzt eigentlich aufstehen oder muss ich liegen bleiben?“ Ich hab nach der Nachtschwester geklingelt.
In dem Moment hat etwas angefangen, das wohl Wehen sein mussten. „Holla, das ist jetzt im Vergleich zu dem Zwicken und Zwacken und Senkgewehe aber kein Kindergeburtstag mehr. Äh...naja...das ist wahrscheinlich ein Kindergeburtstag. Am errechneten Termin.“
Als die persische Hebamme vom Nachtdienst das Zimmer betrat, hab ich mir schon erstmalig den Bauch gehalten und mich ein bisschen gekrümmt.
Dass es diese Hebamme war, hat mich in dem Moment eher betrübt. Nicht, dass sie nicht freundlich oder kompetent gewesen wäre, aber...irgendwie war da ein unbestimmtes: Die möchte ich nicht bei der Geburt dabei haben.
Mit dem Bettunterleger zwischen die Beine geklemmt watschelte ich hinter der weniger gewünschten Hebamme hinterher.
Allerdings hatte ich es einfach nicht gecheckt, dass die Hebamme die auf der Station Nachtdienst hat, nicht die Hebamme ist, die im Kreißsaal ihren Dienst versieht. Denn am Kreißssaal angekommen, stand da „meine Hebamm“, die kannte ich bereits von meiner Nacht im Krankenhaus, als ich auf den Bauch gefallen war und sie konnte sich auch noch an mich erinnern.
Die hatte sowas erfrischend rustikales, nichts mädchenhaft zauderhaftes, obwohl sicher deutlich jünger als ich. So eine Mischung aus hemdsärmelig, pragmatisch zur rechten Zeit, mitfühlend, wenn nötig und unaufdringlich umsorgend. Das mag ich.
Irgendwie hat mir das ein gutes Gefühl beschert, wie ich da so stand im Krankenhausnachthemd, mit einem fruchtwassergetränkten Laken zwischen den Schenkeln und bereits doch recht heftig atmend.
„Jetzt haben wir die Farbe vom Fruchtwasser nicht gesehen“ sagte die erste Hebamme, während sie mich an die zweite übergab. „Ich glaube, es war völlig unauffällig und klar, auf alle Fälle nicht grün“ sagte ich „aber ich muss sowieso aufs Klo, ich seh noch mal nach“ .
Am Klo musste ich mich an der Wand abstemmen, sonst wäre ich umgefallen, so intensiv überkam mich die nächste Wehe. Etwas Fruchtwasser schwappte aus mir raus. „Unauffällig“ dachte ich und versuchte mir Blut, Schleim und Urin weg zu wischen, während da die nächste Wehe heran rollte.
Mein Darm signalisierte Entleerungsbedarf. Ausgerechnet am Tag der Geburt überkam mich nämlich etwas, das mich zuvor nie geplagt hatte. Verstopfung. Da ging und ging und ging nichts und ich hing bereits in der nächsten Wehe und an dem kleinen Mäuerchen neben der Kloschüssel und alles was mich interessierte war, mit Verlaub gesagt: „Ich will scheißen! Muss ja nicht im Kreißsaal dann sein“.
Wie ich da so hing und mir den schmerzenden Bauch hielt, hielt ich es dann doch für die bessere Idee, wieder zuürck zu watscheln. Meine Bemühungen waren ohnedies erfolglos gewesen und man muss ja nicht unbedingt allein am Klo bewusstlos werden.
Irgendwie hab ich es auf den kleinen Tisch inmitten des Kreißsaals geschafft und die Hebamme legte mir den CTG-Gurt an.
Ich wollte mich festhalten. Alles, was ich wollte, war mich festhalten. Oder doch noch mal aufs Klo.
Die Hebamme untersuchte mich vaginal. Muttermund bei 3 Zentimetern. Der war vor der Einleitung, tagsüber auch schon leicht geöffnet gewesen, weshalb ich die Einleitung dann auch nicht als so künstlichen Eingriff empfunden hatte. Immerhin war der Körper ja schon irgendwie in Geburtslaune und hatte sich da in den vergangenen Tagen seit dem letzten Frauenarztbesuch von Muttermund lang und geschlossen bis hin zu weich und leicht offen ja schon einiges getan gehabt.
„Der Zwerg schiebt ganz ordentlich. Ich spür richtig, was sie da vorher beschrieben haben. Das mit dem Rucken und Stoßen.“ sagt die Hebamme. Vielleicht willst Du mal versuchen, die Wehen im Stehen zu veratmen?!“ und ich fragte, ob ich nicht vielleicht doch noch aufs Klo kann.
Da entschloss sie sich, einen Arzt hinzu zu ziehen.
Ich wollte mich festhalten. Dauernd fragte ich, wieso man sich hier nirgendwo festhalten kann. Oben. Also so wie bei dieser Triangel an einem Krankenbett. Ich wollte mich oben festhalten. Ganz fest.
Außerdem wollte ich sterben.
Die Hebamme knüpfte mir ein großes Tuch ans Kopfende der Liege, damit ich mich wenigstens seitlich irgendwo festklammern konnte. Ich biss in den Stoff und wimmerte.
Mein Bauch schlug Wellen. Wellen von Schmerz. Ich konnte nicht mehr hören.
Ich wollte mich festhalten. „Wieso kann man sich hier nirgendwo festhalten?“ fragte ich zum wiederholten Male. „Sie können sich an mir festhalten“ sagte eine Ärztin, deren Erscheinen ich zuvor gar nicht bemerkt hatte.
Da standen plötzlich Menschen im Kreißsaal. Zwei, drei, vier. Ich weiß es nicht. Ich wollte mich festhalten. Und sterben. Und aushalten. Und dieses Kind kriegen. Und mich irgendwo festhalten. Oben. Wieso haben die hier nichts, wo man sich oben festhalten kann?
„Wir geben ihnen jetzt ein Mittel gegen die Wehen“ sagte eine Ärztin, die auch aus dem Nichts gekommen war. Sie musste es mehrmals sagen. Ich hörte sie nicht während die Wehe währte. Und es waren lange Wehen. Oder viele. Dauernd.
„Ihr Freund ist da“ sagte die Hebamme und ihn fragte sie, wo er denn seinen orangen Geburtspullover hatte, denn daran konnte sie sich noch erinnern. Der Mann mit dem Glückspullover.
„Der liegt in meinem Spind. Hol den Pullover“ krächzte ich in Richtung meines Freundes und dann wimmerte und weinte ich wieder und biss in das Tuch.
„Hat es ihr schon jemand gesagt?“ drang eine Stimme durch die dunkle, peinvolle Gehörlosikeit und mir war schlagartig klar, dass es nichts Gutes sein kann, was man mir sagen wird.
„Es wird ein Kaiserschnitt“ sagten Ärztin und Mann zugleich. Ich brach in Tränen aus. Das Warum konnte ich nicht mehr hören. Ich heulte Rotz und Wasser. „Nein, nein, nein. Das ist die schlimmste Wendung, das Worst Case Szenario. Ich wollte niemals einen Kaiserschnitt“
Die Wehenhemmer schienen zu wirken, ich sah und hörte wieder mehr und konnte in ganzen Sätzen sprechen.
Ein Transportbett wurde heran geschoben, während sich unter meinen Tränen die Sicht wieder verschleierte.
Kalter Schweiß ronn mir über die Stirn, ich zitterte. Ich zitterte so stark, dass gefühlt mein ganzer Körper durchgerüttelt wurde. Mein Freund reichte mir tröstend die Hand. Ich konnte sie nicht halten.
„Das Zittern kommt von den Wehenmitteln“ sagte die Ärztin, die den Transport in den OP begleitete, doch das beruhigte mich nicht. Die schiere Panik stieg in mir auf. Und die nächste Wehe.
Am Gang vor dem Lift wurde noch Wehenmittel nachgespritzt.
Ich schepperte am ganzen Körper. Und weinte. Und jammerte. Und ächzte. Und stöhnte. Vielleicht hab ich auch geschrien. Ich hatte eine sagenhafte Scheißangst.
Der OP-Saal war grell erleuchtet. Wie im Film. Licht am Ende des Tunnels. Der Narkosearzt mit seinem niedlichen Ostblockakzent schaffte es kurz mir aus meiner Panik zu reißen. Er wollte mir erklären, was er vorhat. „Himmel, red nicht so viel. Ich weiß schon wie das alles cirka läuft.“ dachte ich, während man mich für die Spinale vorbereitete.
Ich zitterte und habe mich womöglich auch gewehrt. „Bitte gebt mir irgendwas gegen diese Panik“ bettelte ich. „Das sind die Wehenmittel“ sagte die Ärztin. „Das kann schon sein, aber wenn ich eines in dieser Schwangerschaft gelernt habe, dann, wie sich eine Panikattacke anfühlt und ich bin mitten in einer. Haut`s mir ein Xanor rein. Irgendwas.“ hab ich wohl eher geweint, als gebrüllt, auch wenn ich vor Angst einfach nur schreien wollten.
Zum Setzen der Nadel mussten mich drei Leute festhalten. Die Hebamme von vorhin, fragte, ob sie mich streicheln dürfe. Ich sagte "Nein" und sie ließ es bleiben. Dafür mocht ich sie gleich noch viel mehr.
Ich dachte, ich zittere vom Tisch. Ich wollte weg laufen, aber meine Beine waren schon gelähmt von der Narkose.
Das rasieren, auf den Tisch legen, Tuch spannen, keine Ahnung, was wann war. Ich war dabei und doch nicht.
Der Mann durfte herein. Mit Kittel und Mundschutz. Ich habe ihn erst erkannt, als er am Kopfteil einfach bei mir sitzen blieb und sich nicht am sonstigen Geschehen beteiligte.
Ich konnte nicht sagen, ob ich noch was spüre, zu groß war die Angst, was zu spüren. Es erschien mir unendlich bedrohlich, dass mir nun der Bauch aufgeschnitten werden sollte.
Ich zitterte wie Espenlaub im Orkan.
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Dann war da ein Ruck am Bauch. Ich dachte, ich müsse vor Schmerz schreien, aber da war gar kein Schmerz.
Stattdessen war da ihr Schrei. Ihr allererster Schrei. 5.27Uhr.
1Stunde48Minuten nach Blasensprung und Wehenbeginn.
Ich muss sie ziemlich sofort nach dem Abnabeln auf die Brust gelegt bekommen haben. Ich habe so gezittert, dass ihr Vater sie nehmen musste. In eine Decke gewickelt, noch mit etwas Blut und Käseschmiere ums Ohr. Ihren Haaransatz konnte ich sehen und eben das verkrustete Ohr. Sie zu streicheln gelang mir nicht, dazu haben meine Hände zu sehr gezittert.
„Oh“, habe ich gedacht „Oh, das ist sie also.“ Da war Erleichterung. Auch darüber, dass ihr Vater es noch rechtzeitig zu ihrer Geburt geschafft hatte. Einige Minuten später und die Op wäre bereits in vollem Gange gewesen und er hätte womöglich nicht herein gedurft. Da war Erleichterung, dass er sie in Empfang nehmen konnte, wenn ich es schon nicht konnte.
Die Vorstellung, dass sie gleich nach der Geburt nur von Krankenhauspersonal, auch wenn das noch so bemüht und freundlich war, betreut worden wäre, anstatt von ihren Eltern, hätte mich unheimlich deprimiert. Nein, das ist kein freudiger Start ins Leben.
Bei ihrem Vater aber war ich mir sicher, der kompensiert an Zuneigung, was ich gerade nicht geben kann. Was mir an emotionalem Ausdruck in manchen Bereichen fehlt, macht er wieder wett. Ich hätte unsere Tochter nicht ohne ihn bekommen wollen.
Dennoch war es ein seltsam emotionsloser Moment. Oh, ich habe mich gefreut. Aber das grelle Licht des OPs, die empfundene Surrealität der Situation, das „Alles ist ganz anders gekommen“.
Ich glaube, wir haben einander beglückwünscht zur Geburt unserer Tochter, wie Bekannte, nicht wie ein Liebes- oder Elternpaar. Und dieser kleine rosa Mensch, von dem ich nur erahnen konnte, wie er wirklich aussieht, der war mir so nah und doch ganz fremd.
Hätte man mir zehn Neugeborene hingelegt, ich hätte nicht sagen können, welches das meine ist. Ich musste mich erst an sie gewöhnen.
Da war kein Glücksflash, kein Hormoneinschuss. Muttertechnisch habe ich sofort funktioniert. Stillen. Wickeln. Gut festhalten. Theoretisch. Praktisch konnte ich am Tag der Geburt noch nicht mal ohne Hilfe aus einem Glas trinken.
Emotional kam ich aber nur schwer hinterher.
Die ersten Stunden nach der Operation ertrug ich es kaum, wenn sie auf meiner Brust lag. Die Nachwehen waren so heftig, dass ich selbst die leichte Decke am Bauch nicht aushielt.
Bis am späten Nachmittag des Geburtstages hatte ihr Vater sie auf dem Arm und mir nur immer wieder kurz zum Anlegen gereicht, das ich stets abbrechen musste, weil ich dachte, mir zerreisst der Unterleib.
Ich konnte mich nicht drehen und wenden, alles tat weh.
Meine Beine waren noch ewig lange taub und so gefühllos blieb auch mein Kopf und das Herz irgendwie.
Ich hab mich schrecklich gefühlt. Viel zu wenig Glück angesichts dieses Ereignisses, angesichts dieses neuen Menschen, der ganz famos und entzückend war, aber irgendwie auch...weit weg.
Das, was am Anfang fehlte, habe ich versucht nachzuholen, in dem ich sie den gesamten Krankenhausaufenthalt lang praktisch nicht mehr ablegte, trotzdem bleibt so ein nüchterner Nachgeschmack, der mich etwas betrübt, denn schließlich ist das Tochterkind so ein wunderbarer, liebreizender Kleinmensch geworden und alles was ich zu ihrer Begrüßung zuwege gebracht hab war „Oh…“
Am Entlassungsbrief steht als Indikation für den Kaiserschnitt abnorme Wehentätigkeit und pathologisches CTG. Während der Geburt muss mein Blutdruck zeitweilig über 180 gewesen sein, die Entscheidung der Ärzte fiel allerdings hauptsächlich deshalb auf operative Geburt, weil die Herztöne meiner Tochter wohl richtig problematisch waren.
Den Wehensturm hätte man medikamentös vielleicht noch in den Griff gekriegt, meinte eine Ärztin andernstags. Wäre der Muttermund schon weiter offen gewesen, hätten sie es mich auf natürlichem Wege versuchen lassen. Theoretisch. Praktisch allerdings hab ich auf die Wehenhemmer ja nun nicht gerade gut reagiert. Uns so ein Halb-Notkaiserschnitt ist vermutlich die bessere Variante als ein Ganz-Notkaiserschnitt. Da hätte auch der Mann nicht mitgedurft.
Insofern hab ich meinen Frieden mit dem Ganzen gemacht und konzentriere mich eher auf den Unterhaltungsfaktor der Geschichte. Damals, wie das Kind durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam, den ich gar nicht wollte. Und ein Abenteuer war es allemal.
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Ich hoffe, du hast inzwischen alles halbwegs verdaut.
Da bin ich ja mal gespannt, was auf mich zukommt, bei mir soll morgen eingeleitet werden.
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An das zittern im op werd ich mich wohl auch ewig erinnern. (jetzt weiß i wenigstens das das vom wehenmittel war
Aber immerhin war mein arzt soweit das er mir direkt im op uebern Vorhang gesagt hat das es ohne KS net gegangen waere - das war fuer mich ein ganz kleiner trost.
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@Lilie82 Ich drück dir beide Daumen. Wurde auch eingeleitet und sie kam noch am selben Tag.
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Liest sich wie ein spannender Roman!
Bitte schreib ein Buch. Ich werde Stammkunde
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Ich hatte eher angenommen, irgendjemand bettelt "Nehmt ihr endlich die Tastatur weg".
@Lilie82
Dir alles Gute für morgen. Mein Text ist vermutlich nicht die ideale Vorabendlektüre.
Für mich ist da nichts mehr zu verarbeiten, denk ich. Das passt schon so wie es ist.
Ansich hab ich immer gesagt, dass mir wurscht ist, wann und wo ich das Kind krieg und sei es auf einem Feldweg.
Ich hab mich auch nie mit Geburtsvorbereitungskursen und Geburtsbadewannen anschaun und so Schnickschnack (für mich) aufgehalten. Ich hatt gar keine klare Vorstellung von der Geburt so im Sinne von "Dann möcht ich in die Wanne oder der und der Position gebären und wenn man mich dann vielleicht noch mit duftigem Öl einreibt usw." Es wurden keine Erwartungen in dem Sinne enttäuscht - bis halt dahingehend, dass es keine spontane Vaginalgeburt wurde.
Ich bin allerdings froh darum, dass ich mich kurz damit auseinander gesetzt, was wäre, wenn es nicht glatt liefe. Einfach um diese Option auch als Möglichkeit im Hinterkopf zu haben, vorbereitet zu sein. Auch wenn ich keine Sekunde daran geglaubt hätte, dass ich echt mal ein Kaiserschnittchen gebäre.
Auch einer PDA stand ich kritisch gegenüber und hab dem Mann eingetrichtert, er solle erst so ab meinem dritten Hilferuf in Erwägung ziehen, dass es mir ernst wäre.
Aus heutiger Sicht stünde ich der PDA positiver gegenüber, wenn kommuniziert worden wäre, dass das eine natürliche Geburt ermöglichen hätt können - In Kombinaton mit den Wehenhemmern halt.
Wobei so oder so sein hätt können, dass das nicht klappt, weil ich so arg drauf reagiert habe, aber grundsätzlich, dass es diese Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen gegeben hätte. Dass ein Wehensturm nicht zwangsläufig Kaiserschnitt bedeutet, aber es mitunter dann doch medizinische Unterstützung braucht. (Für mich selbst hab ich mich erst ziemlich geärgert, dass die Ärztin hinterher an meinen Krankenbett, in dem ich mich auch reichlich schmerzmittelbedröhnt erst mal kaum bewegen konnte, meinte, es hätte den Kaiserschnitt ja vielleicht gar nicht gebraucht, wenn der Muttermund weiter offen gewesen wär. Das wollt ich in der Situation gar nicht wissen. Aber hätt i, war i und außerdem vorbei und vergessen)
Ob eingeleitete Wehen wirklich schmerzhafter sind - keine Ahnung. Ob der Endorphinschub bei eingeleiten Geburten immer ausbleibt - keine Ahnung. Aber sicher ist: Einleitung bedeutet keinesfalls immer Wehensturm und Kaiserschnitt.
Ein "Was wäre wenn doch?"-Szenario zu haben ist meiner Meinung nach einfach deshalb hilfreich oder gar heilsam, wenns dann passiert, weil man nicht ganz so überrollt wird.
Ich bin sehr, sehr froh, dass ich einen "richtigen" Geburtsvorgang hatte. Geburtsreife Befunde, Blasensprung, Wehen. Einzig der Ausgang war halt ein anderer (lässt sich aber dem Kinde besser zeigen "Und da bist du raus gekommen"…), aber ansonsten hat quasi nichts zu einer "normalen" Geburt gefehlt.
Ich stell mir vor, dass mir das bei einem geplanten Kaiserschnitt schon abgehen würde, das "Geburtsgefühl".
Im Nachhinein kann übrigens keiner mehr sagen, ob das Tochterkind nicht ohnedies an diesem Tag zur Welt gekommen wäre. Ein, zwei Dinge sprechen ja dafür, dass sie raus wollte.
Es ist aber müßig darüber nachzudenken. Es ist auch einfach wurscht.
Traumatischer oder schlimmer als die Geburt selbst, fand ich den Zustand nach der Operation. Da war ich erst mal völlig außer Gefecht gesetzt. Was auch nicht unbedingt die Norm ist.
An dieser körperlichen Behinderung und den nicht unerheblichen Schmerzen hatte ich schließlich wohl mehr zu knabbern als am Doch Keine Spontangeburt.
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Ich hatte seit die Wehenhemmer abgesetzt wurden immer wieder Kontraktionen, aber nicht regelmäßig. Ich konnte nicht mehr schlafen und war echt am verzweifeln. Der Muttermund hat sich gar nicht verändert und so hat mein Frauenarzt beschlossen nachzuhelfen und hat mir ein Gel auf den Mumu geschmiert, damit die Geburt endlich losgeht.
Dann haben richtig starke und regelmäßige Wehen angefangen, dagegen war das vorher nichts. Also die Wehen selber waren der Horror, aber zusätzlich haben zwei Hebammen dem Mumu massiert, damit er sich öffnet, er war nämlich steinhart und nur bei 2cm seit Tagen. DAS WAR SCHLIMM, so schlimm, dafür muss ein Wort erfunden werden. Vor allem eine der Hebammen war richtig brutal, die is mir unten rein und hat direkt angerissen, nicht massiert.
Sie haben mir dann eine PDA gegeben, die aber nicht gewirkt hat und höher konnten sie das Schmerzmittel nicht dosieren, weil ich die Presswehen sonst nicht richtig spüren und nutzen könne.
Ich habe gewimmert und gestört, immer wieder gesagt "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr..." dann sind die Wehen in so einem dichten Abstand gekommen, dass wimmern nicht mehr ausgereicht hat und ich hab zum schreien angefangen, vor allem wenn die wieder am Mumu herumgedoktort haben. Das schönste was ich gehört habe "Muttermund bei 10, es kann losgehen" (hat eine Hebamme zur anderen gesagt), ich hab sie nur angesehen und gesagt, dass ich das dringende Bedürfnis habe zu pressen und sie meinte, dass ich dem nachgehen soll. Da hab ich dann nicht mehr geschrien, sondern war eher lautlos, weil ich die Luft zum pressen ja auch angehalten hab. Beim ausatmen hab ich dann wieder gewimmert. Das erste Baby hat sehr lange und auch einige Presswehen gebraucht, ich war total fertig, knallrot und die Adern sind mir schon rausgekommen. Als er da war, war ich total erleichtert und glücklich, mein Arzt hat mir gratuliert und gemeint "ja, die meinen Frauen wären jetzt fertig, sie müssen nochmal". In dem Moment war auch schon wieder das Bedürfnis zum Pressen da, also gepresst, einmal aufgeatmet, wieder gepresst und schwub, war der zweite Zwerg da.
Witziger Fakt bei der Geburt eineiiger Zwillinge, die Hebammen halten nach der Geburt des ersten Babys den Bauch fest, der Arzt schallt nochmal drüber um zu sehen wie der Zweite liegt und wenn alles passt, geht's weiter. Ich hatte Glück, beide Schädellage und er hat sich auch nicht mehr gedreht nachdem sein Bruder draußen war.
Es war eine unkomplizierte und schnelle Geburt, ich bin zwar gerissen, aber sonst gab es keine Probleme und trotzdem war es einfach der Horror.
Das schlimme aber, was kaum wer erwähnt ist die Tage danach... Ich konnte nicht sitzen, jede Bewegung, jeder Schritt hat weh getan.
Zum Glück ist alles sehr schön und gut verheilt und obwohl ich gesagt hab "nie wieder", war es im Nachhinein betrachtet ein wahnsinns Erlebnis und ich bin doch froh, diese Erfahrung gemacht zu haben
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Am ET 5.6. waren wir im kh zur Untersuchung, von Wehen noch keine Spur. Da meine Maus eine Herzfehler hatte, haben sie gemeint, sie würden mich gerne am Montag zum Einleiten aufnehmen.
Natürlich war ich die nächsten zwei Tage super nervös.
In der Nacht von Sonntag auf Montag musste ich ziemlich oft aufs WC und um ca 3 hab ich die ersten Wehen gespürt.
Rettung gerufen und ab ins KH nach Linz
Um ca 5h früh war ich drin
MUMU 1cm weit offen, gleich ans CTG gehängt worden, ungefähr 2 Stunden später wurde mir zum Einleiten ein Bändchen gelegt, leider hat meine Maus reagiert und es ging bei jeder Wehe der Herzton runter, darum wurde es wieder gezogen.
Dann habens uns spazieren geschickt, paar Stunden später MUMU 2cm weit offen, aber ich hatte schon halbwegs regelmäßige Wehen die auch ziemlich häftig waren.
Pda wollten sie mir noch nicht geben weil es erst ab 3cm mumu geht.
Die 3cm hatten wir um ca 23h
Die Stunden davor, keine Ahnung sind iwie an mir vorbei, ich weiß noch ich war duschen, weil ich so geschwitzt hab, da es wahnsinnig heiß war.
Mein Mann hat sich nach der pda hingelegt und auch ich konnte etwas schlafen, um 1h ca wurde die fruchtblase geöffnet, mumu immer noch nur 4cm, um 4h haben sie meiner maus über den Kopf Blut abgenommen, zum schauen ob der Bh-wert noch passt.
Da kam schon das erstmal das Wort Kaiserschnitt zum Einsatz...
So um 6h beim Dientwechsel der Hebamme wurde mir gesagt, dass sie auf die 7h visite warten und dass es so wies aussieht ein Kaiserschnitt wird, da meine Mumu nur 4cm weit offen war.
Visite war da, Kaiserschnitt beschlossene Sache. Dann ging alles ruck zuck, rasiert, Thrombosestrümpfe, pda erhöht und ab in Op, mein Mann durfte leider nicht mit.
Ich hab nur da gelegen und still vor mich hingeweint weils mir zu viel wurde und ich leicht überfordert war.
Im Op hab ich wie blöd zu zittern bekonnen, dagegen haben sie ein Mittel gespritzt, leider wurde es schlimmer davon.
Ich musste mich einmal übergeben, bekamm kaum luft weil meine Nase total dicht war. Der anestisist immer nur, Sie müssen atmen, atmen sie...
An meinem Unterleib wirde rumgezogen, dass ich nur so gewackelt hab.
Um 7:58 war unsre Maus dann da, bekam sie kurz zu sehen und schon war sie weg, hab sie nur von der Weite schreien hören.
Ich kam alls sie fertig waren ins überwachungszimmer und blieb dort ca eine Stunde. Dann wurde ich wieder ins kreiszimmer gefahren.
Leider wurde meinem Mann nicht gesagt was los ist, der ist bereits im Kreis gelaufen und halb verzweifelt
Dann wurde ich gewaschen, angezogen und bekamm endlich was zum essen.
Um 13h ca wurde ich aufs Zimmer gefahren und vorher noch zu meiner Tochter auf die Neo.
Die Stunden danach sind iwie verschwunden.
Mit Nachwehen hatte ich zum Glück nicht sonderlich zu kämpfen, da sie mir eine Schmerzpumpe angehängt hatten, bei der ich mir nach Bedarf alle Stunde selbst Schmerzmittel spritzen konnte.
Iwann haben wir erfahren, dass sie uns mir so lange warten ließen, weil sie in der Nacht 3 Frühchen hatten.
Da ich meine Maus nicht stillen konnte, weil sie zur Überwachung auf der Neo lag, musste ich abpumpen. Alle 3 Stunden, Horror, das tat nach einiger Zeit so wahnsinnig weh.
Ich blieb eine Woche im Krankenhaus, am Tag der Op meiner Kleinen wurde ich entlassen. Schmerzen waren da so gut wie keine mehr da, aber ich war so körperlich fertig, weil ich jeden Tag mehrmals zu meiner Tochter auf die Station bin und das viele laufen, die Wahnsinns Junihitze und das viele Wasser das ich noch hatte, haben mir ordentlich zu schaffen gemacht.
Insgesamt waren wir ca 6 Wochen in Linz. Ist mir damals ewig vorgekommen, jetz 6 Monate später ist alles graue Vergangenheit
Sorry für den langen Text aber es musste jetz endlich mal raus
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Errechneter Termin wäre 6.8. gewesen - in der Früh zum CTG, keine Anzeichen von Wehen. Das Ganze dann 4 bzw. 3 Tage später noch mal wiederholt, auch 1 Woche nach Termin noch keine Wehentätigkeit. Das war am Donnerstag. Da meinte der Arzt dann, wenn sich bis Sonntag nix tut, soll ich in der Früh ins KH kommen, dann wird eingeleitet. Und nachdem noch keine Anzeichen da waren, hab ich mich voll darauf eingestellt, dass sich da vor Sonntag nix mehr tut.
Am Nachmittag des gleichen Tages - ich lieg von der Augusthitze komplett erschlagen auf der Couch - beugt sich mein Mann zu meinem Bauch uns sagt: "Camila, los geht's". Ich schau ihn an und frag ihn, ob er jetzt komplett deppat geworden ist, ich bin doch überhaupt nicht bereit, es ist viel zu heiß, ich bin viel zu müde und ich kann jetzt sicher kein Kind zur Welt bringen.
Am späteren Nachmittag beginnt dann so ein Ziehen in meinem Unterleib. Noch nicht schmerzhaft, aber doch deutlich spürbar. Mein Mann und ich essen zu Abend, machen es uns auf der Couch gemütlich (so gemütlich es halt bei über 30 Grad und bei vollendeter 41. Woche möglich ist), er bringt mir meinen Kübel mit eiskaltem Wasser für meine geschwollenen Füße, ich tauch sie ein und auf einmal, pünktlich zum Hauptabendprogramm, die erste richtige Wehe. Ich sitz da, denk mir fuck, versuch mich hinzulegen, geht ned, versuch mich wieder gscheit hinzusetzen, geht ned, steh auf, lauf wie eine Irre durch die Wohnung, schau bei dem einen Fenster raus, lauf zum nächsten und schau da raus. Wehe geht weg, ich setz mich wieder auf die Couch. Das spielen wir dann ein paar Mal durch, jedes Mal spring ich wieder auf und überleg, wo in unserer Wohnung ich noch hinlaufen könnt.
Gut, die Wehen sind erst seit kurzem da, so schnell wird die Geburt schon nicht starten. Ich bin müde - vielleicht sollen wir ja schlafen gehen, damit ich morgen Früh ein bisschen ausgeruhter bin? Gesagt, getan, wir legen uns ins Bett, die nächste Wehe kommt, ich spring wieder auf, "nein, das geht nicht. Ich glaub, ich hab eine Panikattacke." - "Schatz, das sind Wehen." Depp, denk ich mir, ich glaub ich hab eine Panikattacke WEGEN der Wehen!
Vielleicht sollen wir doch mal ins Krankenhaus schauen? Mehr, als dass sie uns wieder heimschicken, weil wir zu früh dran sind, kann nicht passieren. Na gut, aber vorher möcht ich noch duschen. In der Dusche natürlich eine Wehe bekommen, ich hock mich hin und ruf meinem Mann, weil ich allein nicht mehr aufkomm (beim Aufstehen noch ordentlich das Steißbein an der Badewannenarmatur angestoßen, eh klar). Taxi gerufen, runter gegangen, Ankunft im Krankenhaus 22:30.
Dann CTG, vaginale Untersuchung, Hebamme meint, "ned schlecht". Mein Mann scherzt noch, "2 cm?", und sie so, "nein, 8". Na zum Glück sind wir doch gleich ins KH gefahren. Also gleich weiter in den Kreißsaal, um Punkt Mitternacht Blasensprung. Und jede Wehe so heftig, dass ich die Hand meines Mannes fast zerquetsch (der übrigens im Dauereinsatz war zwischen mir-bei-der-Wehe-die-Hand-halten und mir-während-der-Wehen-die-Wasserflasche-reichen).
Dann meint die Hebamme plötzlich, meine Wehen seien zu kurz und das Kind rutscht nicht tiefer, also Wehentropf. Na toll, als wären die Wehen nicht schmerzhaft genug, sollen sie jetzt auch noch länger dauern. Dann rutscht das Kind endlich tiefer und es kann losgehen (nicht, dass ich noch zu irgendwas Kraft hätte, aber eh wurscht, interessiert sich ja keiner dafür, dass ich einfach nur schlafen möchte). Und dann kommt die Hebamme noch mit: "Machen Sie Sport?" "Ja, Yoga und a bissl laufen." "Das merkt man, Ihr Beckenboden ist zu kräftig, der lässt nicht locker." Also Dammschnitt (wozu bitte hab ich den wie eine Blöde massiert??)
Und dann beginnt das Pressen, bei jeder Scheiß-Wehe, und ich murmel dazwischen immer nur "ich kann nimma, ich kann nimma". Und ich press mit meiner Meinung nach letzter Kraft und endlich ist das Köpfchen da. Sehr fein, hab ich mir gedacht, jetzt hab ich mir eine Verschnaufpause verdient, so wie sie's im Geburtsvorbereitungskurs erklärt haben. Stattdessen hör ich "Weiterpressen!!!" Ich denk mir nur, leckt's mich doch alle am
Arsch, ich mag nimma. Dann haut sich die Ärztin noch auf meinen Bauch und drückt mit und um 1:25 schließlich ist mein Zwergi da. Hat sich herausgestellt, dass die junge Dame sich die Nabelschnur 2 x um den Hals gewickelt hatte, daher der Stress mit dem Pressen.
Verschwitzt, erschöpft und völlig überwältigt von der Kürze und Heftigkeit der Geburt, nehme ich Camila in Empfang. Und sag die ganze Zeit über nur "Hallo" zu ihr. "Hallo. Hallo. Hallo." Zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Dann nimmt mein Mann die Kleine und ich werd versorgt, genäht, bekomm was zu essen. Bis wir schließlich auf unser Zimmer gebracht werden, ist es 5 Uhr Früh. Besuchszeit beginnt um 8, trotzdem darf mein Mann nicht bleiben. Da war ich sogar froh, dass ich in einem 2-Bett-Zimmer war, irgendwie war mir der Gedanke, mit Zwergi ganz allein zu sein, doch suspekt. Alles noch so neu, wir beide so hilflos, jede auf ihre eigene Art und Weise.
Und wow, ich merk grad, wie lang der Text ist. Das war so nicht geplant. Ein unvergleichliches Erlebnis, auch wenn ich zu den Frauen gehöre, die die Geburt nicht als das Tollste empfinden, das ihnen je passiert ist. Das Ergebnis, ja, das auf jeden Fall, aber die Geburt selber, da hab ich mich nur entwürdigt gefühlt, aus mir sind jede Menge Flüssigkeiten und Blut geschossen, alles war verschwitzt und grindig und ich hab mich einfach nur überfordert gefühlt. Aber nachdem ich das Tollste daraus mitgenommen hab, das ich je auf dieser Welt gesehen hab, ist der Rest im Nachhinein betrachtet irrelevant.
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In der Nacht von Sonntag (06.12.) auf Montag hatte ich ja schon diese fiesen Unterleibsschmerzen mit Kreuzziehen und ziehen in den Leisten inkl. harten Bauch. Im Laufe des Montages wurden die Schmerzen mal mehr, dann wieder weniger, ich war insgesamt 4 Mal in der Wanne aber sie gingen nicht weg. Aber ich wollte das abklären lassen, mehr als nach Hause schicken konnten uns die im KH sowieso nicht.
Somit sind wir am Montag um 18.30 Uhr im KH angekommen und ich wurde gleich an CTG gehängt, Wehen wurden aufgezeichnet aber die waren noch zu schwach. Mumu war erst 0,5cm offen aber alles sehr weich und es tat sich was.
Die Ärztin sagte dann, dass ich auf jeden Fall da bleiben soll und wir das CTG um 21.00 Uhr abwarten sollen und dann eben entscheiden ob mein Mann nach Hause fahren kann.
Nach dem CTG stand fest, das zwar Wehen da waren aber halt zu schwach und am Mumu hat sich nix getan, also schickte ich meinen Mann nach Hause.
Um 01.00 Uhr kam die Ärztin wieder um nach dem Mumu zu sehen, erst 1,5cm und sie sagte, dass es noch länger dauern wird, dies aber als Erstgebärende nicht ungewöhnlich ist. Ich war soooooo deprimiert weil für mich die Wehen schon ziemlich anstrengend und schmerzhaft waren.
Ich konnte natürlich nicht schlafen, sowie es mir die Hebamme geraten hat und bin im Zimmer auf und ab gegangen um die Wehen zu veratmen. Um 05.15 Uhr hab ichs nicht mehr ausgehalten und hab die Hebamme gerufen, damit sie mal nachsieht.
Die hat dann mal komisch geschaut und gesagt, dass der MUMU plötzlich auf 6cm offen ist und ich soll meinen Mann anrufen aber er braucht sich nicht stressen weil es wird trotzdem noch dauern. Gut, gesagt getan hab ich meinen Mann angerufen und gesagt, dass er sich langsam auf den Weg machen soll.
Aufeinmal wurden die wehen immer schlimmer, mir riss dann um 05.30 Uhr die Blase und um 05.45 Uhr als mein Mann gerade ins Zimmer kam, machte es platsch und die restliche Blase platzte, gleichzeitig wurde der Druck nach unten immer mehr.
Sind dann schnell in den Kreissaal und die Hebamme sagte, ich darf die Beine nicht so zusammenquetschen weil das Baby braucht Platz und ich soll veratmen.
Aber iwie spürte ich den Kopf schon und ich sagte sie soll bitte nachssehen, dass war so um 06.00 Uhr.
Dann ging alles ganz schnell und sie sagte, dass ich schon pressen kann weil sie den Kopf schon sieht (somit ist mein Mumu innerhalb von 45 Minuten von 6 auf 10cm aufgegangen).
Tja und dann nach 5 Presswehen war sie auch schon da um 06.33 Uhr. Ich musste während der Presswehen an den Sauerstoff angehängt werden, da mir das alles zu schnell ging, hab ich nämlich aufs Atmen vergessen.
Mein Damm ist genau 2mm "gerissen" also, zwei Stiche. Die Ärztin hats nur zur Sicherheit genäht weil sie meinte, wenn es überlappend zusammen wächst, dann hab ich vl einen 2mm Knuppel der mich ständig stören wird.
Mir gings sofort wieder gut und 3 Stunden nach der Geburt bin ich schon aufgestanden und selbst aufs ZImmer gegangen. Am liebsten wäre ich noch am selben Tag nach Hause gegangen.
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Bei mir hat keiner damit gerechnet dass es dann so schnell geht weils ja am Anfang ziemlich zach war
Danke :-)
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Am 25.11. waren wir noch auf einem Konzert 2-3 Tage vorm ET (Ich hatte 27. und 28.11. mein Arzt hat in den Muki vorne das eine und hinten das andere Datum eingetragen. ) ) Ich war total glücklich, dass die Maus noch immer drinnen war, damit ich noch auf das Konzert gehen kann, ein bisschen verrückt jetzt im Nachhinein, aber andererseits warum nicht. Geschont hab ich mich nicht mehr, bin die ganze Zeit gestanden und davor sind wir noch eine Zeit lang herumgelaufen, weil wir einen Bankomat gesucht haben... Also ich vermute mal, dass das die Geburt ein wenig eingeleitet hat, oder was war einfach nur Zufall...
Jedenfalls um halb 3 in der Nacht dann, zu Hause, stehe ich auf, weil ich aufs WC muss und hab dort meinen Schleimpfropf verloren. Gleich danach wieder im Bett habe ich das erste Mal so ein Ziehen im Kreuz gespürt, das anders war, als alle "Gefühle" sonst, die ich bisher in der Schwangerschaft hatte. Es fühlte sich "breiter verteilt" an und "wellenartig", war aber noch nicht sehr schmerzhaft, nur unangenehm. Ich hab versucht mich zu entspannen und noch zu schlafen, bin aber bis halb 5 wach gelegen und hab dann meinen Freund aufgeweckt, um ihm zu sagen, dass er wahrscheinlich heute nicht mehr in die Arbeit fahren braucht. Bin aber dann gleich mal duschen gegangen und durch das warme Wasser waren die Wehen wieder fort. Wir haben noch ein bisschen geschlafen und er ist in der Früh doch noch arbeiten gefahren.
Ich hab den ganzen Vormittag über nichts mehr gespürt und einen normalen Tag zu Hause verbracht. Irgendwann am frühen Nachmittag hat das Ziehen im Kreuz wieder begonnen und um 16 Uhr habe ich begonnen auf die Uhr zu schaun und die Zeiten aufzuschreiben. Da war ich schon bei 10 Minuten. Das hab ich etwas über eine Stunde beobachtet und war dann wieder warm duschen. Doch diesmal haben die Wehen nicht aufgehört, sondern wurden schmerzhafter. Ich verständigte meinen Freund, dass es jetzt anscheinend doch wirklich ernst sein könnte, aber ich würde unbedingt noch zu Abend essen wollen, bevor ich ein paar Tage nur grausliches Krankenhausessen bekomm und noch dazu wahrscheinlich keine Nudeln, also brauch ich jetzt unbedingt noch ein Gericht mit Nudeln!
Weil er aber noch ein bisschen bleiben musste, um die ganze Arbeit seinen Kollegen zu übergeben (er hat ab Geburt ein Monat Urlaub genommen), hab ich meine Mama angerufen und sie gebeten, noch für mich einkaufen zu gehen - sie wohnt direkt neben uns. Hab ihr aber nicht gesagt was los ist, was sie nachher ein bisschen gekränkt hat.
Um ca. 18:00 habe ich mir also noch ein Essen gekocht, die Wehen kamen schon so alle 8 Minuten und nach der ersten Portion hab ich erst meine Hebamme angerufen und ihr alles geschildert und sie gefragt wie lange ich noch warten soll. Sie meinte "nicht mehr lange, treffen wir uns um 20 oder 21 Uhr im Krankenhaus?" Ich machte 21 Uhr aus, weil mein Freund noch immer nicht zu Hause war und ich keinen Stress haben wollte. So konnte ich noch fertig essen und die restlichen Sachen in die Tasche packen und mich ein bisschen darauf einstellen, dass es wohl nun losgeht.
Als wir um 21 Uhr im Krankenhaus waren, war mein Muttermund erst 2cm offen. Ich dachte, das Baby kommt erst in den Morgenstunden und das wird nun eine Zeit lang so weitergehen mit den Wehen und den Abständen und das wäre total OK für mich gewesen, das hätte wirklich gepasst. Aber die Hebamme hat mir Globuli gegeben, auf die ich anscheinend sehr gut reagiert habe, denn plötzlich wurden die Wehen noch schmerzhafter und die Abstände verkürzten sich, ich kann nicht sagen auf wie viele Minuten, aber zu wenige, um das Gefühl einer wirklichen Pause zu haben. Ich bekam noch einen kleinen Einlauf und dann schickte sie mich nochmal duschen "Was wirklich? Damit alles noch schlimmer wird??" bzw. sie duschte mich, weil ich ständig Wehen hatte. Nachher hab ich auch direkt mein gutes Abendessen in den Mistkübel erbrochen.
Nach nur einer Stunde war der Mumu plötzlich 6cm weit offen und ich dachte, ich halt es nicht mehr aus.
Mittlerweile war auch mein Arzt eingetroffen, der mich dann ne Zeit lang mit feuchten Tüchern abtupfte, mein Freund massierte meinen Rücken bei jeder Wehe und ich gab nur Befehle: "weiter oben!" "jetzt weiter unten!" und zu Hebamme und Arzt, die gefühlt ständig(!) an mir unten herumuntersuchten "nicht hingreifen!!!" Das war noch schlimmer als die Wehen, wenn sie meinen Mumu untersuchen wollten.
Ein paar Mal versuchten wir einen Positionswechsel. Ich wäre am liebsten im Knien geblieben, vorne hoch aufgestützt. Aber auch der Hocker war in Ordnung oder unten auf der Matte. Im Liegen wollte ich eigentlich ganz und gar nicht mein Kind auf die Welt bringen, aber sie rieten mir beide dazu, wieder aufs Bett zu kommen. "Wie soll das denn gehen?" Ich wusste nicht mehr welche Muskeln wofür zuständig sind...
Irgendwann dazwischen bekam ich eine halbe Dosis irgendeines Schmerzmittels gespritzt. Hebamme: "Warten wir noch 10 Wehen ab". ich: "Noch 10 Wehen? 2 Wehen wart ich noch!" Keine Ahnung, ob und wieviel das gewirkt hat. Ich kann mich nur erinnern, dass ich gezittert und mich bis auf den Schmerz im Kreuz nicht mehr spüren konnte.
Um 00:03, am 27.11. (also super pünktlich) war unsere Kleine dann da. Pressen sollte ich nur 1x, nachdem ihr Kopf schon da war. Irgendwann hat jemand meine Hand genommen, damit ich ihren Kopf spüren konnte. Mein Arzt hat auch auf meinen Bauch gedrückt und mir genau erklärt: "Mund zumachen, nicht ausatmen, Luft anhalten und pressen."
Und plötzlich hatte ich wieder eine merkbare Wehenpause und schon Angst, es würde keine Wehe mehr kommen. Hab dann "irgendwann" - die Wahrnehmung verschwimmt - versucht zu pressen, denn eigentlich hab ich nicht mehr gewusst wie das geht und wollte viel lieber weiter ausatmen und schreien und "das brennt so" wimmern. Und dann war sie plötzlich da! Nach 3 ziemlich intensiven Stunden, in denen ich schon das 2. Kind abgeschrieben habe bzw. einen Wunschkaiserschnitt wollte.
Nachher war mein Kreislauf ziemlich hinüber. Weil ich mich nicht mal aufrichten konnte, hab ich 2 Infusionen bekommen und wir sind noch bis 6 Uhr in der Früh im Kreißsaal geblieben. Mein Damm ist heil geblieben, ich glaube die Hebamme hat ihn sehr gut gestützt. Angefühlt hat es sich, als würd sie mit beiden Händen den Bereich aufdehnen. Dafür bin ich vaginal ein bisschen gerissen. Wahrscheinlich bei "es brennt so", aber angeblich nicht sehr stark und auch das bisschen Nähen war nicht schlimm. Davor braucht man sich wirklich nicht fürchten.
Und es stimmt: Jetzt nach fast 3 Wochen verblasst die Erinnerung und ich weiß eigentlich nur mehr, dass es schrecklich schmerzhaft war, wie ich es mir vorher einfach nicht vorstellen konnte, weil ich es schon so oft erzählt habe. Auch der Gedanken an ein 2. Mal ist nicht mehr so schlimm, sondern schon: "Wow, ich hab es einmal geschafft, also werd ich es auch nochmal schaffen."
Achja: Das Krankenhausessen war sehr gut.
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So, dann Fang ich jetzt auch mal an:
(ich hoffe, mir kommt jetzt nicht zu viel durcheinander, da es sich bei mir leider a bissl gezogen hat und jetzt doch schon 8 wochen her ist)
Aufgrund ss-diabetes stand fest am et wird eingeleitet. Am Fr 16.10 (et) musste ich um 11 im Kreißsaal sein. Mit meinen Schatz angekommen wurden wir ganz freundlich von einer Hebamme empfangen. Als erstes wurde ich mal ans ctg gehängt und wir warteten auf den Arzt. Als die ärztin kam, erklärte sie mir, dass wir es heute mit Gel versuchen (wurde zum mumu gelegt) ich musste danach noch ca. 1 stunde liegen bleiben und dann durfte ich mein zimmer auf der Station beziehen und zu essen bekam ich auch etwas. Ich musste an diesen Tag ein paar mal rüber zum Kreißsaal zur ctg-Kontrolle. Währenddessen bekam ich akkupunktur, wehenfördernden Tee und globuli. Das letzte mal hatte ich um 20 uhr ctg, es hat sich überhaupt nichts getan, also durfte ich auf mein zimmer. Meinen Schatz hab ich heim geschickt. Geschlafen hab ich nicht viel, wollte zu meinen Schatz und ich war auch viel zu aufgeregt zum schlafen....
Nächsten morgen musste ich wieder um 7 zum ctg danach durfte ich frühstücken. Um halb 9 wurde ich wieder in den Kreißsaal geschickt, dort angekommen hieß es, es ist zu viel los ist sollte wieder auf mein zimmer und sie melden sich bei mir. Um halb 11 musste ich dann wieder in den kreißsaal, da erklärte mir ein anderer Arzt, dass wir es heute mit vaginaltablette bzw. Zäpfchen versuchen. 2 am tag im Abstand von 6 Stunden. Achja mumu war zu diesen Zeitpunkt unverändert, wie am tag zuvor fingerdurchlässig. Alle 2-3 Stunden musste ich zum ctg. Und am nachmittag haben endlich wehen eingesetzt, ich hatte mich sooo gefreut! Am späten Abend wurden sie dann auch schon regelmäßig, Also Abstand ca. Alle 5 minuten. Meinen Schatz hab ich zwar am abend wieder heimgeschickt aber ich muss sagen, da ist es mir psychisch nicht so gut gegangen, wollte einfach nach hause.... Noch dazu dachte ich mir, vielleicht hat es ja einen Grund und unser kleiner braucht einfach noch ein paar tage in mamas Bauch. Und die warterei wär einfach daheim erträglicher gewesen. Aber ich wusste ja, dass es hoffentlich nicht mehr all zu lange dauern kann. An Schlaf war natürlich noch weniger zu denken, als die nacht zuvor. Um 5 uhr früh hab ich gemerkt dass die wehen nicht mehr so oft kamen und um 7 uhr früh waren sie schon ganz weg als ich zum ctg ging.
Am sonntag wurde dann mit einen bändchen eingeleitet. Dies wurde mir so um 8 gelegt. Der mumu war da 2 cm offen, immerhin hat sich was getan. Um 12.30 ging leider das bändchen raus, da ich sowieso zum ctg musste wurde mir dann ein neues gelegt. Pünktlich um 14.30 nachmittags als mein Schatz kam, haben wieder wehen eingesetzt. Die waren nicht vergleichbar mit denen vom vortag, also richtig schmerzhaft. Wir gingen viel und stiegen Treppen. Es war zwar ziemlich anstrengend und alle paar Schritte musste ich sowieso stehen bleiben, weil ich wieder eine wehe hatte. um 20 uhr wieder ctg und mumu war 4 cm offen, endlich tat sich was! Die Hebamme schickte mich duschen, dass tat mir so richtig gut, denn die schmerzen waren seit Beginn echt ziemlich schmerzhaft. Die Hebamme hatte mir um 20 uhr schon erklärt, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe Schmerzmittel oder pda zu bekommen. Um 22 uhr sind wir nochmal spazieren geschickt worden, wo ich echt froh war, denn im nachbarzimmer war eine ziemlich laute geburt im Gange und da ich ja das ganze Wochenende einige gehört hatte, hat die Hebamme gemeint, es tut mir sicher gut nochmal kurz wegzugehen. Um 23.30 sind wir dann wieder in den kreißsaal, da bekam ich dann von der lieben Hebamme eine rückenmassage, die dann auch mein Schatz weitergemacht hat. Mumu war da auf 7 cm. Um 2 uhr früh wieder mumu kontrolle, 7 cm offen. Ich dachte mir nur, oh sch..., hoffentlich geht der mumu noch weiter auf. Die Hebamme nahm mir aber die angst und sagte nur, keine Panik sie haben schon noch mittelchen... Um 3 uhr waren dann die schmerzen so stark, dass ich doch um ein Schmerzmittel gefragt hab. Das Schmerzmittel hielt dann ca. 1 stunde an, muss aber ehrlich sagen, ich hab da nicht wirklich viel gespürt, also der Schmerz ist nur bedingt leichter geworden. Irgendwann hatte ich dann den blasensprung. So um 4 uhr hatte ich wieder mumu Kontrolle, und wieder nur 7 cm offen, so bekam ich einen wehentropf angehängt und dann gings richtig zur Sache.... Ich kam mir vor als hätte ich dauerwehen, kaum ging die wehe, kam auch schon die nächste. Um 5 uhr früh hatte ich keine Kraft mehr und die schmerzen waren nicht mehr auszuhalten so fragte ich doch um eine pda. Ich entschuldigte mich noch bei meinen Schatz, dass ich mir eine pda geben lasse, der hat nur gesagt, du spinnst ja! ;-) hatte einfach ein schlechtes gewissen, dem kleinen gegenüber. Die wehen waren zwar nicht mehr ganz so schmerzhaft, aber doch noch, ich würde es vom Schmerz her als wie zu Beginn der wehen bezeichnen. Irgendwann dann (hab absolut keine Ahnung wie spät es war) bekamm ich so einen Druck nach unten, ich sagte dann zur Hebamme ich muss groß aufs Klo, aber dass ignorierte sie irgendwie, hab dass glaub ich noch 3 x gesagt, dann sagte sie, dass ist der Kopf der nach unten drückt. Ich glaubte ihr das nicht, aber es war tatsächlich so :-) auf einmal ging alles ziemlich schnell und ich hatte den drang zu pressen, durfte ich aber noch nicht. Um 8 hab ich noch zu meinen Schatz gesagt bis 9 uhr soll er da sein. (ich hatte einfach keine Kraft mehr) Irgendwann wars dann endlich soweit...nach einigen Presswehen konnte ich nicht mehr, hatte einfach keine Kraft mehr, aber die Hebamme und mein Schatz motivierten mich, mit, ich sehe die haare schon. Ich sagte, dann nur, was er hat haare (habe immer gesagt er kommt mit klatze auf die Welt, weil ich nicht ein mal Sodbrennen hatte) :-) nach 2 presswehen später war der Kopf draußen und nach einer weiteren flutschte er komplett raus :-) um 9.32 war er da! ein unbeschreibliches gefühl.
Die ärztin sagte mir dann noch ich habe einen leichten schamlippenriss und muss vorsichtshalber genäht werden. In der Zwischenzeit hab ich ja den kleinen auf mir liegen gehabt, also war ich abgelenkt. Auf einmal waren gesamt 4 ärzte da und haben mich da unten begutachtet, ich dachte nur omg, wie schau ich leicht da unten aus! Im Endeffekt haben 2 ärzte genäht (gesamt fast 1 stunde lang). Sie erklärten mir, dass es eigentlich nicht nötig gewesen wäre, aber schönheitsmässig es genäht werden musste und es a bissl schwierig zum nähen gewesen ist.
Mittag war ich dann auf meinen zimmer und konnte auch schon alleine duschen gehen. (normalerweise kann man ja im kreißsaal gehen, aber da waren grad Handwerker da)
Ich wunderte mich auch, dass die Hand von meinen Schatz gar nicht gequetscht war, so fest wie ich immer zugedrückt habe ;-)
Im mutterkindpass steht geburtsdauer 15 Stunden, für mich selber war es viel länger.
Es war eine sehr lange, schmerzhafte und im Nachhinein betrachtet wunderschöne geburt :-)
Und ich bin noch immer fasziniert was so ein körper leisten kann, auch ganz ohne Schlaf und wie fit man nach der Geburt ist.
Von den Hebammen war ich auch sehr begeistert (habe ja einige kennengelernt in 3 tagen) und erst jetzt weiß ich, was eine Hebamme in ihren Beruf leisten muss!
Upps, jetzt is doch a bissl lang geworden ;-)
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ich habe meine zweite Prinzessin ende Oktober entbunden!
Muss sagen, ich habe bei der ersten und bei der zweiten Geburt keinerlei Probleme/Komplikationen gehabt!
bei der ersten bin ich um 8uhr ins Spital, weil ich ctg kontrolle/entbindungstermin hatte!(ctg zeigte bereits wehen an und mumu war lt Untersuchung 2cm offen-hatte auch seit fast genau mitternacht bauchkrämpfe-kolikenartige-dachte ich hätte ne darmverstimmung)
musste dann bissi herum spazieren(ca 2stunden)...dann wieder Untersuchung, wobei sich aber nicht viel getan hat(2cm mumu)...dennoch meinten die ärzte, sie wollen mich nicht nach hause schicken(wohnte etwas weiter weg), da ich wahrscheinlich an dem tag noch entbinden werde!
also ab in den kreißsaal->ca 12:30
um ca 13:30/14uhr begann es langsam, für mich etwas merklich schmerzhafter zu werden!
zwischenzeitlich hatte ich zwar ein Blasensprung, jedoch kaum merklich---is weder sichtlich was ausgeronnen noch merkte ich irgendwas "platzenmässiges"...
14:15/14:30 begann alles ordentlich in die gänge zu kommen und die schmerzen nahmen zu...
um 15:05 war klein Lea auf der welt...ohne jeglichen schmerzmittelchen, nähten oder div anderen eingriffen...austriebsphase steht im muki pass 20min-und das als erstgebärende!
bei meiner zweiten "Laura" wars ähnlich:
wehen anfang ca 2uhr früh..
um 8uhr war ich mir dann relativ sicher das es wehen waren, da sie regelmässig in ca 3-4minuten abständen kamen und durch die warme dusche nicht verschwunden sind!(man glaubts dann nie wenns soweit is*ggg*)
3-4min abstände hatte ich aber von anfang an(also nix mit Lehrbuch, am anfang, alle 10min und dann immer schön langsam in kürzeren abständen-waren bei der ersten auch schon von anfang an alle ca 3-4min wehen da)
um 10/11uhr sind wir dann ins Spital gefahren, ctg gemacht, mumu war betreits auf 6cm offen...
von ca 12 bis 13 Uhr hieß es spazieren gehen...
13:15 wieder ctg angehängt und ab da gings wieder rasant weiter mit wehenintensität..
kurz drauf->Blasensprung(ca 13:30/13:45), den ich diesmal mehr als mir lieb war, gemerkt habe, da es mit einer wehe gesprungen is unter heftigsten schmerzen(denke da is die kleine dann so richtig in den geburtskanal gerutscht)-ab da an waren die schmerzen richtig am rande meiner Belastbarkeit...
um 14:25 war sie dann auf der welt!
habs auch bei ihr geschafft ohne Schmerzmitteln auszukommen und ohne jeglichen sonstigen eingriffen die Geburt zu meistern!
im allgemeinen kann ich sagen, ich hatte bei beiden eine unkomplizierte, doch recht schnelle Geburt, die natürlich mit starken schmerzen einhergeht und einhergehen muss, von der Natur her gesehen....aber mit ordentlichen zähne zusammen beissen, schafft es jede frau ein Baby auf die welt zu bringen, VORAUSGESETZT natürlich es geht alles seinen NORMALEN weg!
klar, wenn diese total fiesen Endspurtschmerzen stundenlang anhalten, dann hätte ich mit Sicherheit auch alle möglichen Mittelchen mir geben lassen was die schmerzen ein bissi wenigstens lindern , aber da ich eigentlich so ungefähr ne halbe stunde jeweils aushalten musste, war das für mich persönlich okay!
Somit, macht euch alle nicht verrückt wegen Geburt, denn es kommt wie es kommt ob man sich verrückt macht oder nicht...einfach auf sich zukommen lassen, denn es kann sein ,das ihr auch ne unkomplizierte Geburt haben werdet...die gibt's, denke ich mir, auch zu genüge, aber man liest nur die schlimmsten und vorallem man merkt sich auch nur die schlimmen Sachen aus den div. berichten!
Respekt gegenüber den Frauen die wirklich ne Alptraum Geburt hinter sich haben!!!
lg. und schöne Geburt an euch alle die davor stehen!(ss und Geburt ist und bleibt ein atemberaubendes Schauspiel der Natur, welches für mich persönlich sogar stückweit unbegreiflich bleibt)
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Hab die Geburt aber nicht schlecht in Erinnerung! Kind Nr.2 würde ich dann erneut versuchen spontan zu entbinden <br> Also am 21.1 bin ich um 5:30 auf & aufs Klo - dort hab ich den Schleimpfropf verloren + alle 15 Min Wehen.
Um 6 in die Badewanne gestiegen, Wehen alle 5-7 Min = raus & die Rettung gerufen.
Um 6:45 das Haus verlassen & hatte vor der Tür einen Blasensprung.
Mit Blaulicht ins AKH, um 7 angekommen.
Wehen alle 2-3 Minuten, Muttermund auf 2cm offen.
Ans CTG gehängt worden, Santis Herztöne waren schlecht, gingen bei jeder Wehe runter, also ab in den Kreissaal - musste dann durchgehend überwacht werden.
Um ~13:30 wieder Kontrolle, Muttermund auf 5cm offen, kaum noch Wehenabstände & super dies - immer 2 Wehen gleich direkt hintereinander.
Bis dahin wars echt noch 'easy'.
Dann von 14-17 begann der schmerzhafte Part. 17 Uhr Muttermund auf 8cm, aber ich musste schon pressen & konnte die Wehen nicht mehr veratmen. Hab dann noch bis 19 Uhr durchgehalten & eine PDA bekommen, da wir einen Geburtsstillstand hatten --> meine Rettung!!!
Kurz geschlafen, dann wurden die Wehen mittels Tropf unterstützt, weil seit 17 Uhr ein Geburtsstillstand war. Vergiss es - Santis Herztöne waren durchgehend auffällig & sind dann extrem gefallen, also alles auf Stop & langsam angehen. Um Mitternacht letzte Kontrolle - alles seit 17 Uhr unverändert & daher dann Kaiserschnitt.
Zum Glück, weil er nie & nimma rausgekommen wäre. 1. Kopfumfang 36cm 2. Nabelschnur um den Kopf gewickelt