Die Welt braucht ansich nicht noch einen Mutterblog und Postings im Gegenwert von 12 dicht beschriebenen DINA4 Seiten nerven auf Dauer alle anderen, doch wo soll ich bloß hin mit meinem Plauderdrang? Zu sehr amüsiert mich die ausufernde Schreiberei. Da dachte ich also, ich verfrachte die Gedanken und Geschichten rund um den neu eingetretenen Status der Mutterschaft und die Teilhabe an einem liebreizenden Saugerl weitestgehend in einen eigenen Strang. Dann muss keiner mehr fünf Minuten bis zum nächsten Post runter scrollen, der das gar nicht will.
Persönlich finde ich die Forenposterei ja insofern sehr nützlich, weil man da einen Platz hat, Dinge abzuladen, die, sofern man sie im Alltag in einer solchen Dichte ausbreiten würde, das Umfeld in den Wahnsinn triebe.
Es gibt ein Leben abseits von Babygeschichten.
Einmal irgendwo losgeworden, kann man sich im bildschirmfernen Leben vereinzelt halt sogar wieder auf sowas wie Erwachsenenthemen konzentrieren. (Auch wenn das bisweilen schwer fällt, wenn sogar der Mann momentan ganz Abende damit zubringen kann, gebannt darauf zu warten, bis das Baby endlich kackt und man Wetten abschließt, ob die feuchten Furze, die ganz spektakulär fruchtbringend klangen, nun wirklich zu einem Ergebnis geführt haben, oder nicht.
Dunkel kann ich mich noch an Zeiten erinnern, als es noch darum ging, in welcher Pose man eigentlich noch nicht geknutscht hat. Und Politik natürlich. Seriös erwachsene Gespräche über Geschehnisse von globaler Bedeutung. Mit Tiefgang. Ohne Babysprache.)
Eine spektakuläre Enthüllung vielleicht vorweg. Manch einer mag sich das ja vielleicht schon gedacht haben: Das Saugerl heißt gar nicht Saugerl. Das ist bloß sein Künstlername für das Internet. In Wahrheit heißt das Saugerl "Der Bebinger", in Mannes Mund auch "Die Infantin" oder schlicht und kurz "Der Schnuck".
Kommentare
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Oh, wie erfrischend find ich es, nicht immer nur von rosa gefärbter Glückseligkeit zu lesen. Manchmal hab ich den Eindruck man wär direkt verpflichtet, bei Babybesitz fortan nur noch breit zu grinsen, ausschließlich in Verniedlichungsformen zu sprechen und regelmäßig schrill "süüß" zu quieken. Komplette Regression.
Außerdem hat es den Anschein, als dürfe man nienie wieder auch nur ein bisschen vom Pfad der Glückseligkeit abweichen und müsse bis in alle Ewigkeit ein gutes, glückliches, allzeit opferbereites Muttertier sein und 24 Stunden am Tag dankbar. Dankbar dafür, ein gesundes Kind geboren zu haben und überhaupt dankbar ein solches Glück erfahren zu dürfen. Immer.
Die Mutter als fleischgewordene Idealgestalt aus dem Optimisten-Ratgeber der Esoecke in der Bücherei. Ich bin dankbar dafür, dass ich sowas nie gelesen habe und noch immer Scheiß Laune haben kann, wenn das Leben mal auf Scheiß Laune steht, ohne auch nur das geringste bisschen Selbstvorwürfe.
Es ist nämlich keineswegs so, dass die Neomutterschaft mir nun alle Persönlichkeitsanteile außer Zuckerlrosa weg geschwemmt hat und ich nun nicht mehr über das gesamte Spektrum menschlicher Empfindungen verfüge. Tolle Dinge sind weiterhin toll und blöde Sachen sind weiterhin blöd und es gibt immer noch, was es auch vorher gab: Gefühlsambivalenz. Manches kann super und nicht super zugleich sein. Kinder haben zum Beispiel.
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Schon die Überschrift so typisch @ChaosDeluxe da muss man mitlesen.
Und vor allem genau das was ich auch denke, in einfach selbstironischem Sarkasmus und ungeschönt.Danke dass du uns an deinem Ballast teilhaben lässt.
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Ohne den Spielbogen wäre es mir nie gelungen, Hundeplätze großflächig zu desinfizieren, ohne dem Saugerl, das ansonsten im Tragtuch steckt, einen Lungenschaden dritten Grades zu bescheren.
Statt chemische Keule nun hämische Eule, die Saugerls Favorit im täglichen Boxkampf ist. Wahrscheinlich, weil sie so doof aus der Wäsch schaut. Watschengesicht halt.
Saugerl also unter den Bogen bugsiert, wo sie schon längst den Bogen raus hat, wie man Eule ordentlich kickboxt und den Hund haut und Saugerl ist beschäftigt, während ich sauge und am Boden wischkrieche, um das Chaos (das generelle, nicht das kleine) im Zaum zu halten.
Eigentlich glaube ich, dass dem Saugerl das Bogen schauen und hauen wirklich Spaß macht, vielleicht schlummert in ihr auch eine kleine Rabiatperle, ganz die Mama, aber manchesmal ist es mir dann doch unheimlich.
Die liegt da nämlich einfach eine Stund drunter und meldet keinen Tätschelbedarf - und das sogar trotz aktuellem 11 1/2 Wochen Weltschmerz.. Wenn das Interesse an Faustkampf und Gespräch mit Plüschtieren erloschen ist, starrt sie oft noch ewig in die Ferne, ohne auch nur einen Mucks zu machen. Das sind dann die Momente, wo ich mich kruz frage, ob das nicht doch der deprivierte rumänische Waisenkinder-Blick ist und mein armes Saugerl ein ganz freudloses Dasein fristet, ausgesetzt im Elternbett, nur aus der Distanz mit einem halben Auge beaufsichtigt, durchs Hundegitter hindurch.
(Auch wenn wir es sehr lustig finden, das Saugerl als Sträfling zu verkleiden (siehe Bild. HarHar), wegsperren will ich es ja nicht)
Andererseits, was hätt ich denn machen sollen? Die Desinfektion des Chaosschen Gehäuses diente ja zuvorderst dem Saugerl. Zoonose lautet das Reizwort der Stunde.
Der kleine Hund hat nämlich ein Kackproblem. Böse Menschen wie der Herr Chaos behaupten, der kleine Hund sei ein Kackproblem, aber das ist gar nicht wahr. Der kleine Hund ist einfach eine hyperaktive Nervtöle, die momentan so schnell und viel gackt, wie sie hüpft, Giardien. Blede Gschicht. Wie auch das mit der Tierärztin...
Jedoch…das Saugerl meldet Mutterbedarf und die hat eh schon wieder Quadrataugen und wund getippte Finger.
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Allerdings tun mir die anderen Oktoberinnern immer leid bzw. fürcht ich, dass sich Leut, die nicht so tippfreudig sind, irgendwie nicht mehr posten trauen. Und ich halt mich eh schon immer so kurz...
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Das Saugerl und ich haben nämlich unseren ersten Frauenabend veranstaltet, bei dem auch viel geheult werden durfte. Zwischendurch gab es je eine Portion linkes oder rechtes Trinkfleisch mit Thunfischpizza-Tiramisu Geschmack, obwohl, so wirklich wollt das Saugerl eh nicht.
Das Saugerl hat nämlich Babydepressionen.
Deshalb haben wir auch den Herrn Chaos allein fort geschickt (dabei wär der bestimmt lieber mit auf dem Sofa eingeschlafen bei der siebzehnten Wiederholgung der Wiederholung irgendeiner dümmlichen Serie, aber diese sozialen Verpflichtungen immer. Wenn schon Frau und Baby unpässlich sind, irgendwer musste ja, schließlich hatte sich des Mannes Großkind den aushäusigen Silvesterevent gewünscht und Wert auf zumindest Vaters Anwesenheit gelegt.)
Das mit den Babydepressionen ist nun nicht total dramatisch schlimm, aber das Saugerl lief in den letzten Tagen irgendwie unrund. Also lief natürlich nur im übertragenen Sinne, eigentlich lag es meistens frustriert rum oder wurde getragen und war dabei auch frustriert. Und raunzig. Und müde. Und weniger gesprächig. Und zweitweilig untröstlich, obwohl gar nicht die Zeit für Saugerlschreierei war.
Ich vermute mal, dass das Saugerl nicht dauerhaft unglücklich bleibt, sondern sich einfach in einem dieser sagenumwobenen Schübe befindet. Knapp 12 Wochen, da kann man schon mal überfordert sein von dem, was man bisher alles erlebt hat. Deshalb gestern eben keine neuen Erlebniss mehr, sondern mutterseits verordnete Sofaruhe.
(Wobei auch Muttern den Blues hatte, den Babyspeckblues. So wie ich nun bin, mag ich manchmal gar nicht aus dem Haus. Mittlerweile kennt auch schon jeder die zwei Hosen und drei Leiberl, die mir noch passen. Zu gut ausgeleuchtet und in Gesellschaft fühl ich mich meist eher schäbig. Unförmig und herunter gekommen. Außerdem ist da immer dieser dezente Hauch von Babyerbrochenem oder saurer Muttermilch, der mich zwangsläufig umgibt, das Saugerl kotzt sehr kunstvoll und derzeit häufig und beim Trinken milcht es auch immer alles voll.)
Bobachtung am Rande: Des Saugerl Kackaktivitäten haben sich irgendwie umgestellt. Zur schlechten Laune kommt auch Verdauungsmurks. Statt mehrmals täglich mit Morgen- und Nachmittagslastigkeit, wird hier nur noch einmalig und abends produziert, scheinbar mit Begleitblähungen.
Ich bild mir zudem ein, irgendwas hat sich ander Augenfarbe vom Saugerl verändert, oder am Blick. So als hätt sich das Saugerl in den letzten Tagen wieder ein bisschen in sich zurück gekehrt, anstatt immer klarer in die Welt hinaus zu schauen.
Ich beneid es ja nicht, das Saugerl. Baby sein muss unheimlich anstrengend sein - und ziemlich psychedelisch. Jugend forscht und entdeckt die Welt in einer Art Dauerrausch irgendwie. Alles unbekannt und seltsam, dubiose Geräusche, irre Farben, Texturen, Formen. Ich glaube, Baby sein ist echt abgefahren. Wundert mich deshalb auch nicht, dass das Saugerl alle Stund ganz dringend schlafen muss.
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Ja, das frag ich mich seit 9 Monaten immer wieder, WARUM eigentlich immer nur Streifen??? Ich hasse Streifen und vor allem weiß jedes Kleinkind, dass Streifen noch dicker machen. Also was bitteschön soll daran für Schwangere vorteilhaft sein? Oder für frisch gebackene Mütter, die sich sowieso noch nicht wohl fühlen mit den überflüssen Kilos.
Querstreifen sind da das Letzte, was man braucht. Aber die Modeindustrie schein einem sagen zu wollen "ihr seid vollkommen unwichtig für uns", so kommts mir jedenfalls vor.
Ich glaub aber, ich mag heut auch shoppen gehen....wozu weiß ich gar nicht.
Wahrscheinlich weil ich frustriert bin, zwar noch ohne Babyblues aber mit Bauchblues...
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Du würdest sofort deinen Durchbruch schaffen, wenn es von dir ein Buch geben würde, sowie die Autorin von Harry Potter, von 0 auf 100 berühmt
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Also es macht natürlich mehr Spaß zu schreiben, wenn`s auch wer liest, aber wart ma mal ab. Spätestens bei "Warum das Saugerl keine Globuli nehmen muss" erwarte ich abflauende Begeisterung.
Buch. Oh man. Der Lektor tät mir jetzt schon leid. Ich tät ihn hassen. Außerdem, nach dem der Abgabetermin zum 10. Mal verschoben worden wär, weil ich nix weiter gebracht hab, tät ich endgültig die Nerven schmeißen, davon laufen, das immer noch unfertige Manuskript weg schmeißen und mich so lang verstecken, bis der Verlag mich für verschollen und wahrscheinlich tot erklären lässt. Woher ich das weiß?…
@lala29
Tatsächlich, jetzt wo Du es sagst. Meine drei verbliebenen Leiberl sind echt alle gestreift. Der Mann hat neulich schon so komisch geschaut und irgendwas von wenig vorteilhaft gemurmelt.
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Weiter auseinander im Meinungsspektrum als wir zwei kann man vermutlich kaum sein, so wie ich das aus der Ferne einschätz, aber natürlich kann ich Dich markieren, falls mal und so.
Ich setze halt als gegeben und bekannt voraus, dass ich keinem Böses will, nur in immer politisch korrekt ist das Leben a) nicht lustig und b) is olles so kompliziert auszudrücken.
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Jetzt ist schon wieder was mit dem kleinen Hund passiert. Er hat fürchterlich abgenommen und gekackt wie ein sehr großer Hund, obwohl er sehr klein ist - und das alles in dünnflüssig.
Also hab ich das Saugerl in sein Tragtuch gepackt und den kleinen Hund in seinen Hundepullover, den er hasst, aber tragen muss, weil so ausgemergelt und klapprig, dass die Blasenentzündung doch noch kommt, wemma nicht aufpassen.
Das Saugerl war allervorbildlichst im Warteraum. Insgesamt 5 Stunden lag (Merke: der Tag nach dem Feiertag ist im Supermarkt wie beim Tierazt so, als ob es nie wieder einen anderen Tag gäbe und alles immer sofort erledigt werden muss. Im Fall vom kleinen Hund hab aber sogar ich auf sofort gepocht, der war ganz bedauernswert. Unser Parkettboden übrigens auch.)
Der kleine Hund hat Infusionen bekommen, das Saugerl hat ein Busensackerl hingehängt bekommen, draußen, im Hof von der Tierklinik.
Natürlich hab ich ausgerechnet an dem Tag beschlossen, dass wir wohl auswärts eh nicht wickeln werden und die Reisewickeltasche vom Kinderwagen abmontiert, weil der dann gleich viel leichtgängiger ist. Nunja. Wir mussten dann also doch noch mal heim. Und die Blutwerte vom kleinen Hund waren eh noch nicht fertig.
Schlußendlich stand fest: es steht nicht so dramatisch um den kleinen Hund, wie er aussieht, aber er muss Medikamente nehmen, gegen fiese Einzeller, die im kleinen Hund Party feiern.
Fiese Einzeller, die blödestenfalls auch in kleinen Kindern oder kranken, alten Leuten Party feiern, die kein gscheites Immunsystem haben und nicht nur dem Hund die Scheißerei bescheren, sondern eben auch Menschen befallen können.
Mensch-Tier-Infektion möglich. Bitte mit kleinem Kind aufpassen! Das hat sogar die Tierärztin ausdrücklich so gesagt.
Mit dem kleinen Saugerl und dem kleinen Hund heim gewankt und als das Hirn endlich aus dem Warteschleifenschlaf erwachte, dämmerte es mir: Moment, wenn der kleine Hund es hat, können es auch die großen Hunde haben. Symptomlos zwar, aber dennoch mögliche Ausscheider. Lustige Reinfektion alle paar Meter. Das alles in meiner Wohnung. Neben dem Saugerl. Blöderweise dämmerte mir das erst daheim. Nach Ordinationsende.
Zwar dürfen die Hund das Saugerl nicht abschlecken, nur unter Aufsicht beschnüffeln, bis hier ein bisschen mehr Hund-Kind-Alltag eingekehrt ist und die Hunde das Saugerl zuverlässiger als Ganz-oberstes-Total-Zwick-Tabu begreifen und auch mehr mögen (momentan ist so ein Säugling ihnen eher unheimlich. Und ich hab echt immer den Eindruck, sie kriegen Schädlweh von der Schreierei. Zwar sind sie grundsätzlich aufgeschlossen, aber haben müssens das Saugerl nocht nicht unbedingt. Es tät ihnen nicht fehlen, würd ich es wieder ins Krankenhaus zurück bringen, wo ich es ihrer Meinung nach her hab. In dieser Schwangerschaft hat sogar der dicke Hund irgendwie nicht so mitgefiebert, wie in der ersten, die leider unschön endete. Aber diesmal haben die Hunde auch mehr Lebensänderungsstress und sind noch nicht solide in neuer Wohnung und neuem Leben gesettelt), aber…moment…wo war ich?
Jedenfalls. Es könnte passieren, dass sich das Saugerl anstreckt. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber nicht auszuschließen, gerade wenn dem kleinen Hund trotz Medikation noch immer der Dünnpfiff alle paar Meter raus schießt, egal, wo er grad liegt oder steht. Fäkal-orale Infektion ist nun nicht so happig, wie Tröpferlgschichten, wo Dir die Bazillen durch die Gegend fliegen, im Fall von Giardien liegen sie ja bloß rum, aber…
Meine Risikoberechnungen haben ergeben: Ich geh kein weiteres Risiko ein und wunder mich sowieso, wieso mir niemand gleich Tabletten für die ganze Hundebande in die Hand gedrückt hat, das ist so unüblich nicht, einen ganzen Bestand zu behandeln, damit diese hartnäckigen Drecksbazillen sich wirklich schleichen.
Also die Standardtierärztin angerufen, die den kleinen Hund sonst immer behandelt hat, damit das Saugerl und ich nicht wieder so weit zur Tierklinik gehen müssen und erklärt, dass ich gerne volle Dröhnung für alle kaufen möchte.
Volle Dröhnung für alle, auf Verdacht, ohne vorher Hundstrümmerl in Proberöhren zu packen und untersuchen zu lassen und für den Fall, dass nicht alle befallen sind, nach Ablauf der Kur nochmal alle Hauferl untersuchen zu lassen, ob sich nicht vielleicht doch noch einer angesteckt hat, weil der kleine Hund trotz Medikamenten ja noch einige Tage infektiös ist. Und falls sich dann doch einer der großen angesteckt hätte das Medikamenten- und Gackuntersuchungsprozedere nochmal von vorn und so weiter bis in alle Ewigkeit, wenn`s blöd rennt. Wird schon nicht, könnte aber.
Sagt sie erst "Nein" und dann: "Naja, aber das muss man sich schon gut überlegen, bevor man Medikamente gibt." Sag ich: "11 Wochen altes Kind im selben Haushalt und ein Hund nachweislich massiv befallen, wie gut soll ich noch überlegen?".
Der kleine Hund hat ihr leid getan, das mit dem Kind hat sie irgendwie überhört.
Nachdem ich cirka 10 Mal wiederholen musste "Schaun sie, da lebt ein 11 Wochen altes Kind mit den Hunden, wovon einer, der mit der auf Hunde und Menschen übertragbaren Gschicht, mir grad dauernd die Bude vollgackt, inklusive der Hundeschlafplätze. Da haben aber nicht die - momentan möglicherweise nicht betroffenen - Hunde Priorität und sollte es einer der großen Hunde gar nicht gehabt haben, ist das bedauerlich für ihn, wenn er trotzdem ein Medikament kriegt, mir aber wurscht. Nicht wurscht ist mir, wenn ein Säugling Hardcore-Durchfall kriegt"
"Unter Protest!" hat sie gesagt. "Nur unter Protest!" Wohlgemerkt, wir reden hier von einer Wurmkur, die man über einen etwas längeren Zeitraum gibt, als bei der vierteljährlichen Standardentwurmung, nicht von dauerhaft beuschelzersetzenden Medikamenten oder den Spezialitäten aus dem Suchtmittelschränken. Und entwurmt ghört hams sowieso eh auch mal wieder.
Dann hat sie mir den TierquälerTodesblick zugeworfen und doch ein Rezept raus gerückt. Unter Protest. Ich hab mir das "Blöde Kuh!" nur gedacht, weil man muss keine Kinder mögen, noch nicht mal Menschen im allgemeinen um sowas wie eine Behandlungshierarchie einzuhalten. Und dann gibt`s da auch was, das nennt sich Prävention. Die dient unter anderem dazu, zu verhindern, dass es die trifft, die es schlimmer träfe. Neben dem kleinen Hund, den es schlimm getroffen hat, gäb`s da noch einen kleinen Menschen, den es ebenfalls sehr blöd treffen könnte. Wird wahrscheinlich eh nicht sein, aber...
Und ähm…nunja…selbst einem Tierarzt sollte in manchen Momenten Menschenwohl vor gehen. Nicht nur, weil die Hunde ihre Rechnungen nicht selber zahlen.
Jetzt weiß ich zwar, dass die Dame sich sehr um das Wohlergehen meiner Hunde sorgt, ihre Darmflora und ihren energetischen Haushalt und ihr (Qi)Chi (das chinesische, das in Chihuahua aber wahrscheinlich ebenfalls) ,ich weiß aber auch, wo ich nicht mehr hingeh.
Im Zweifelsfalle, selbst bei kränkestem kleinen Hund, wär mir das Saugerl in solchen Dingen dann trotzdem immer näher.
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Wahrscheinlich weiß ich es eh schon, nämlich wirst du davon einfach nix halten, Nehm ich mal stark an aber eine ausführliche chaosdeluxe Erörterung fände ich dennoch interessant! Und möglicherweise, und ich wünsch es dir nicht, bist du iwann mit deinem Latein am Ende, und versuchst einfach jeden schaß aus was dir unterkommt, da möchte ich dann auch markiert werden!
Das mit dem kleinen Hund ist ja echt bääh und das mit der Tierärztin auch, wobei ich sie schon verstehe, aber dich auch.
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Ich hatte es nicht so aufgefasst, dass Du stänkern willst - ich kenn nur ein paar Beiträge von Dir, die sich absolut nicht mit meiner Sicht der Dinge decken, aber auch da kein Grund, dass ich umgekehrt stänkern würd.
Ich find noch nicht mal Streit um Weltanschauungen schlimm, solang man nicht persönlich wird und tief tritt. Oiso olles gut soweit. Und weil das Saugerl eh keinen Kontakt zur Homöopathie hat, brauch ich nicht mal drüber schreiben. Eigentlich. Aber da ich am Anfang nie weiß, was ich am End tatsächlich schreib...
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Mittlerweile ist das Großkind schon lang nicht mehr dieses kleine, mich zurückhaltend beobachtende Mädchen, das ich mal kennen gelernt habe, sondern ein souveränes Großmädchen, verhältnismäßig.
Gemeinsam mit mir singt sie gern unseren momentanen Top-Babysong für das Schwesterkind: Baby hat sich angekackt - angekackt - angekackt. Baby hat sich angekackt. An-ge-kackt.
Dann lacht die Kleinschwester und die Großschwester lacht auch und ich sowieso.
Dabei hab ich dann den Blues. Weil das Saugerl schon so groß ist.
Knapp 13 Wochen ist das Saugerl nun. Längst nicht mehr das Neugeborene, das ich käseverschmiert zum Beobachten hingehalten bekommen habe, weil ich es selber nach der Op nicht halten konnte.
Vergangen ist auch dieser ganz spezielle Neugeborenenduft, der Neuwagengeruch unter den menschlichen Ausdünstungen.
Mittlerweile mieft das Saugerl manchmal schon ganz ordentlich. Das kommt auch daher, weil es sein Kotzrepertoire vergrößert hat und es regelmäßig schafft, sich von einem Mundwinkel bis knapp vor den anderen anzuspeiben. Einmal um den Kopf herum.
Neulich habe ich sogar geträumt, dass der Kinderarzt gefragt hat, warum das Saugerl so mieft und mich mit so nem vorwurfsvollen Sie-Kinderquäler-Blick angesehen hat. Dabei kennt das Saugerl halt bloß noch kein Shampoo. Es ist nicht so, dass ich es nicht wasche. Oder umziehe. Eigentlich mach ich nichts anderes. Also umziehen jedenfalls.
Beim Baby putzen scheiden sich ja die Geister. Ich persönlich bevorzuge die minimalistische Variante. Anfangs so wenig Pflegeprodukte wie möglich. Richtig schmutzig machen sie sich ja noch nicht und das mit dem stinken kommt eh erst, wenn die Geschlechtshormone einschießen, bis dann haben wir noch eine ganze Weile hin. (Jemand schon mal mit einer Horde frisch Pubertierender in einem Zugabteil gesessen? Ich schon. Das Affenhaus in Schönbrunn verströmt dagegen puren Wohlgeruch.)
Wobei, habe ich was von nicht richtig schmutzig machen gesagt? Eines der ewigen Babymysterien bleibt - wie kriegt man so derartig drecke Fingernägel, wenn man bloß an sich selbst und an der Mutter kratzt? (Was sagt das eigentlich über mich aus?)
Naja, wie dem auch sei. Das Saugerl ist also nun schon richtig groß. 60 Zentimeter oder so. Man kann es sich überhaupt gar nicht vorstellen, dass so ein Saugerl mal in meinem Bauch gewesen sein soll, auch wenn mir die überdehnte Wampe noch immer bis zu den Knien hängt.
(War ja klar, dass ich nicht zu der Sorte Frauen zähle, die während und nach der Schwangerschaft ausschauen wie immer, die ganze Schwangerschaft war ein Best-of Wie man gerade die Dinge bekommt, die man am wenigsten wollte. Abgesehen vom Saugerl natürlich.
Ich hatte eine Figur davor - und eine Unfigur danach und keine Aussicht auf Besserung. Momentan ist da eine Art Resignation. "Willkommen in der Welt der dicken Muttis. Besser, sie richten sich hier ein gemütliches Plätzchen ein. Jemals wieder Halbmarathon laufen können sie eh vergessen. Ihre Knie haben sich schon in der Schwangerschaft unter der Last der Babykilos und der noch viel größeren Last des neu erworbenen Kernfettes verabschiedet. Wollen sie noch ein Stück Torte? Das tröstet!")
Das Saugerl wird aber auch immer propperer, während ich zumindest den Propperstatus halte. Feiste Fingerchen und Röllchen an den Oberschenkeln und pausige Pausbäckchen. Aber bei so kleinen Menschen sieht das wenigsten noch niedlich aus - und das Saugerl hat, im Gegensatz zu mir, ja noch immer was anzuziehen, auch wenn es neulich an der Zeit war, bereits zum zweiten Male in einem Saugerlleben einen kompletten Garniturwechsel vorzunehmen. Also Gesamtgarnitur, nicht nur das, was Saugerl gerade am Leibe trägt. Da kommen wir eher mit zwei Mal täglich hin. Die Waschmaschine ist mein neuer bester Freund.
Mein alter bester Freund hat die aber fast demoliert. Dabei hab ich dem Herrn Chaos doch gesagt, er soll um Himmels Willen die Waschmaschine nicht aufmachen und ausräumen. Weil er beides nicht kann. Spezialtechnik. Sowohl beim öffnen, als auch beim ausräumen und aufhängen.
Ich bin doch nicht blöd und bügel auch noch. Aber so wie der Herr Chaos Wäsche aufhängt, werd ich ganz nervös allein vom Zuschaun.
Man weiß es zwar: klassische Haushaltsfalle. Die Frauen, die die Männer nichts machen lassen, weil sie finden, die Männer würden dies oder jenes falsch erledigen und es stattdessen selber machen und dann erledigen die Männer halt einfach gar nichts mehr und nach einer ganzen Weile haben die Frauen dann doch irgendwie die Schnauze voll von alles selber machen und sind sauer, weil der Mann nichts mehr macht.
Wobei der Herr Chaos überhaupt nicht nichts macht. Es gibt bloß eines, das er nicht machen soll. Greif diese Waschmaschine nicht an. Ich bin existentiell auf sie angewiesen! Natürlich hat er die Waschmaschine angegriffen. Jetzt hat sie keinen Griff mehr. Immerhin hat er dann herausgefunden, dass man das Bullauge auch mit einem Schraubenzieher öffnen kann. Im Grunde funktioniert das sogar besser, als vorher. Aber…
13 Wochen Babywäsche waschen. 13 Wochen Baby umziehen. 13 Wochen Baby nochmal umziehen.
13 Wochen Saugerl. Sind das wirklich schon 13 Wochen? Ach, wo ist die Zeit hin (außer beim umziehen und Windelregion generalreinigen verpufft)?
Das Saugerl ist…so groß…so selbstständig, verhältnismäßig. Es blickt munter und klaren Auges in die Welt hinaus und blödeln kann es auch schon. Brabbeln. Grinsen. Greifen. Die Eule treten. Den Schafhasen betatschen. In Drehen ist es noch eher voll der Loser. Wobei… man sollte es besser doch immer gut im Auge behalten und sich nicht darauf verlassen, dass es irgendwas nicht kann, man weiß nie, wann es was plötzlich doch kann und dann sitzt man so auf dem Sofa mit einem Kind, das sich noch nicht zur Seite drehen kann und plötzlich plumpst es seitwärts fast runter.
13 Wochen ganz neues Leben mit ganz neuem Lebewesen. Aber sind das wirklich erst 13 Wochen? War das Saugerl nicht immer schon da? Man kann es sich jedenfalls überhaupt nicht mehr weg denken.
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Da erkenne ich uns Grad wieder nur das meine kleine a bissl jünger noch ist
Den babykacksong könnte ich auch des öfteren singen
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Wir singen aber auch gerne: "Smørrebrød. Smørrebrød. Smørrebrød. ørre - ørre - ørre"
und dann sagt das Saugerl auch "ørre" oder fühlt sich zumindest in seinem Babygebrabbel verstanden.
(Alter Schwede, es ist schon faszinierend bis erschreckend, was für ein Unsinn einem einfällt und aus einem raussprudelt, wenn man den ganzen halben Tag ausschließlich mit einem Baby Umgang hat)
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Ich mein…Rammstein…naja…aber es geht ums Prinzip. Irgendwer muss doch mal in Lemmys Fußstapfen treten. Rock&Roll&Muttermilch!
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Wenn ich 20 likes zusammenbekomme schreibst du dann ein Buch? @ChaosDeluxe
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Mehr als 20 Likes - @Nadine0815 da wartet viel Arbeit auf Dich, ich tu mir die Hakn nicht an @stolze_mami
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Ich kann seit dem Kaiserschnitt keine Schraubgläser mehr öffnen.
Was auch immer das für ein Tiefenmuskel ist, den das beleidigt (Oder ist meine Schraubtechnik einfach so bescheuert?) - jeder Kampf mit dem originalverschlossenen Gurkenglas endet 1:0 für das Glas.
Ich muss es an den Mann weiter reichen und mir dann schnell den Bauch halten gehen, weil die Narbe danach ein, zwei Tage schmerzt. Wegen eines Gur-ken-gla-ses (An dieser Stelle bitte Rollaugensmiley dazu denken). Wie Weichei bin ich eigentlich geworden?
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Herrlich @ChaosDeluxe ich liebe es wie du schreibst.
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Danke dafür )
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Der Song heißt übrigens "In 15 Jahren findet sie mich soooo peinlich!"
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Also nicht, dass ich an der Vaterschaft gezweifelt hätte, aber…die Mutterschaft steht doch meist unzweifelhafter fest.
Dabei hat man mir eher einen vierten Hund zugetraut, als ein eigenes Kind. Warum auch immer. (Neulich, als das Saugerl im Eisbärkostüm im Tragtuch steckte, fand eine Passantin es auch naheliegender, dass ich mir tatsächlich einen Teddybären umgebunden habe, anstatt eines Kindes. Oh und dann gab es da noch die alte Dame, die fragte, ob da im Tuch auch ein Hund drinnen ist…)
Ich mochte Kinder seit jeher, dazu müssen das gar nicht meine eigenen sein. Ein eigenes allerdings fand ich halt nie zwingend nötig für`s Lebensglück. Ja, ich kann mir auch weiterhin vorstellen, dass ein kinderloses Leben nicht öde und leer ist, andererseits kann ich es mir ohne das Saugerl auch nimmer vorstellen.
Es hat allerdings schon eine Weile gedauert, bis das Saugerl und ich sowas wie eine richtige Beziehung hatten. Die ersten Tage dachte ich häufig "Wenn man mir jetzt 5 Babies her legt, ich könnte nicht sagen, welches meines ist." Heute würd ich das Saugerl unter tausenden heraus kennen, vorher hätt ich einfach ganz ungeniert das genommen, das mir am Besten gefällt.
(Da hätt ich also zufällig eh das Saugerl ausgewählt.
Zwar findet wahrscheinlich jede Mutter ihr Kind am schönsten, aber wenn ich mir das Saugerl so ansehe, muss ich sagen, das Saugerl ist einfach das schönste und liebste und tollste.
Naja, ich will mal nicht so angeben. Realistisch gesehen ist sie vielleicht doch nur das zweithübscheste Baby ever. Der schiefe Blick trübt die Optik ein ganz kleinwenig. Noch überkreuzt das Saugerl zeitweise die Augen so wie Clarence, der schielende Löwe aus Daktari.)
Insgsamt ist das Saugerl optisch ganz famos gelungen (Charakterlich lässt sich, außer was das Humorverständnis anbelangt, noch nicht allzu viel sagen, es scheint mir aber ein recht gelassener Typ zu sein). Vielleicht noch davon abgesehen, dass es alle paar Tage aussieht, als wär es einer schlagenden Burschenschaft beigetreten, weil es sich selbst mit diesen fiesen, kleinen, ultrascharfen Babyfingernägeln ein paar Schmisse im Gesicht verpasst hat.
Babies fand ich zwar grundsätzlich immer ganz okay und habe stets zurück gegrinst, wenn mich mal eines angegrinst hat und ich hab auch immer brav alles aufgehoben, was sie mir vor die Füße geworfen haben, aber so richtig schlau wurde ich aus den Dingern nicht und insgesamt hielt ich sie bislang für recht reduziert im emotionalen und sonstigen Ausdruck.
Dabei ist so ein Baby wirklich spannend und lustig, wenn man es mal näher kennt. Das kann tatsächlich mehr als schreien und lachen.
Ich bin mittlerweile immer ganz ehrfurchtstarr. Es ist, als ob der Mensch so eine Art Implantat in sich tragen würde, eine innere Zeitschaltuhr, die plötzlich anspringt und dann spult das Baby ein Programm ab, ein beinhartes Trainingsprogramm. Man muss denen nämlich im Grunde überhaupt nichts lernen, man muss nur daneben stehen und ihnen Bestätigung geben, ansich aber können die alles aus sich heraus.
Wenn das Saugerl im Babytrainingscamp liegt, dann übt es mit einer unglaublichen Beharrlichkeit, fast schon Verbissenheit, jeden Tag neue Dinge, die es sich einfach selbst beigebracht hat. Ich sitz nur daneben und staune sehr.
Neulich hat das Saugerl schon wieder ein Fähigkeiten-Update vorgenommen. Da dachte ich erst noch, Drehen ist nicht so ihr Ding und plötzlich fuchtelt Saugerl wild und streckt und reckt - und dreht sich. Man ist geneigt, das erst für Zufall zu halten, doch der Bebinger hat weiter geübt und sich gleich vier Mal hintereinander zunehmend eleganter gedreht. Rücken auf Bauch. Ohne dass ihm wer das gezeigt hat. Fas-zi-nier-end!
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Danke, ich kenn den Trick. Ich denk nur immer erst dann dran, wenn es schon zu spät ist.
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Nein, in die Trage käm mir keiner, der kleine Hund darf aber manchmal am Kinderwagerl mitfahren, wenn er anders Gefahr laufen würd, von Menschenmengen in der U-Bahn zertreten zu werden.
Die alte Dame war aber arm, die hätt beinah geweint, weil ihr der Irrtum so peinlich war und sie dachte, sie hätte mich übel beleidigt, dabei mach ich doch selber dauernd Vergleiche zwischen jungen Hunden und Kindern und tret damit irgendwem auf den Schlips, der das, im Gegensatz zu mir, für nicht zulässig hält.
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Hm…schon seltsam auch. Früher gab es genau einen Kindergarten im Ort und man hat sich keine Gedanken über pädagogische Konzepte gemacht und Frühförderung und bla war auch alles wurscht und heut hat man eine Fülle an Möglichkeiten und es passt genauso gut oder nicht gut, wie vorher auch, kommt mir vor.
Außerdem tu ich mir ein bissl schwer so weit in die Zukunft zu planen. Für Erwachsene sind 2 Jahre bis dahin eher wenig. Für`s Saugerl sind das fast 200 Prozent (Nachtrag: Ui, schwerer Rechenfehler. Ich bin aber auch nie mathematisch frühegfördert worden, warhscheinlich deshalb. Es sind 800 Prozent. Oder doch nur 700Prozent? Richtig viel jedenfalls.) seiner bisherigen Lebenszeit. Was weiß denn ich, wie sie mal sein wird, was ihr schwer und was ihr leicht fällt und was sie mag.
Ausschlaggebend für die frühe Entscheidung ist schlicht und ergreifend: Später gibt es keinen Platz mehr und ohne Kindergarten/Krippenplatz kann die Frau Chaos sich arbeiten gehen in die Haare schmieren. Ihren bisherigen Job kann sich die Frau Chaos mit Kind sowieso in die Haare schmieren und…ach, mich frustriert das alles eigentlich ziemlich.
Naja, mal sehen. Immerhin hat dieser Kindergarten nicht 750 Tage im Jahr sowieso geschlossen, hat halbwegs realitätsnahe Betreuungszeiten und - wie ich finde ein Pluspunkt - nicht das volle Programm an Kleinkindjoga-Stepptanz-MandarinChinesisch-Quantenphysik-Förderkurse für 2 Jährige, sondern schlichtweg basteln und spazieren gehen und im Hof rum hüpfen und kein Kind wird sozial ausgegrenzt, wenn es keine selbst gemachten grünen Smoothies in seine biologisch abbaubare Jausenbox bekommt.
Ich gehe, entgegen der gängigen Tendenz sogar so weit, zu sagen, dass es sich dabei glücklicherweise um keinen Kindergarten handelt in dem sich ausschließlich bildungsbürgerliche Mittelstandskinder in einem künstlichen gesellschaftlichen Biotop tummeln, in dem man keine Kevins will, aber auch keine Mehmets; sondern es auch eine realistische Anzahl an ausländischen und GemeindebauKindern und Betreuerinnen gibt.
Ich meine ansonsten ja eher, besonders im schulischen dann, die Entwicklung zu beobachten, dass es in Wien entweder fast reine Nichtmuttersprachler-und "Unterschicht"Gruppen gibt oder als Gegenentwicklung die privaten "Elite"-Gruppen. Ich tu mir mit beidem in Reinform schwer.
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Wien.
Hannelore S. (105) versteht die Welt nicht mehr. "Ich war doch nur mit meinem Wasti ein bisschen im Park." Wasti, der treuherzige, ein wenig übergewichtige, ponykleine Labrador mit den sanften Glubschaugen, sitzt derweil auf Hannelores Wohnzimmertisch und frisst die Kekse, die sie für unseren Reporter bereitgestellt hat.
"Wasti ist so ein lieber Hund. Der tut nix" sagt Hannelore und man glaubt ihr jedes Wort. Seit 97 Jahren hält sie Hunde auf ihrem Wohnzimmertisch oder in ihrem Bett, aber so etwas ungeheuerliches ist ihr, der Hundeerfahrenen, noch nie passiert:
Schon lange geht das Gerücht um, im Park würden sich zunehmend Frauenbanden bilden und die Kinderspielpläze und Wiesen besetzen. "Einmal hat sogar eine gesagt, ich soll den Wasti nicht da her Haufi machen lassen. Können sie sich das vorstellen? Ja wo soll er denn sonst?".
An jenem verhängnisvollen Montag Nachmittag hatte Hannelore ihrem Wasti ein Stück Freiheit gegönnt, mehr als die 3,5Meter Rollleine, die sie ohnehin zuhause vergessen hatte.
"Früher hat man die Hunde noch überall rennen lassen können. Aber dann sind die Mütter gekommen. Und die Jogger." erzählt Hannelore S. Sie hat Tränen in den Augen "Jetzt wollen`s dass man auf die Hundewiese geht. Ja wissen sie überhaupt, wie weit man da gehen muss, bis man dort ist? Das sind sicher 467 Meter. Das ist eigentlich eine unwahrscheinliche Sauerei."
Hannelore wurde am hellichten Tag angepöbelt. Einfach so. Von einer Mutter. Die Unbekannte forderte, dass Hannelore ihren Wasti anleint, dabei wollte der Wasti nur spielen. Spielen mit den Hunden der fremden Frau. Agressive Hunde, so aggressiv, dass sie angeleint waren. Hannelore hat sofort gesagt "Wasti, komm doch bitte zum Fraudi", wie sie gesehen hat, dass der Wasti die 50 Meter vorgelaufen und zwischen den fremden Hunden gestanden ist. Dann haben die fremden Hunde gebellt und der Wasti hat sich gefürchtet.
Hannelore versteht nicht, wie man so ausfallend werden kann wie die fremde Frau. Sie möchte die Worte, die gefallen sind, nicht für uns wiederholen, sie weiß auch noch nicht, ob sie dem Seelsorger, der hinzugezogen werden musste, davon erzählen wird.
Dabei ist der Kinderwagen überhaupt nicht ganz umgefallen. Dass der Wasti stürmisch ist, das ist halt seine Art. Das sagt jeder, der ihn kennt. Und er hat es ja nicht so gemeint.
"Früher war alles besser. Da hat der Wasti auch nur 3 Kilo ghabt. Jetzt hat er 50. Wie soll ich den denn an der Leine halten? Was glaubt denn die?".
Hannelore S. ist nachhaltig traumatisiert. "Und ich hab mir noch gedacht, die ist doch selber eine Hundebesitzerin, die muss das doch verstehen. Dem Gschropp ist eh nix passiert. Aber der arme Wasti hat sich die Hüfte am Kinderwagerl angehaut, wie es da so blöd auf dem Parkweg gestanden ist. Es wär fast auf ihn drauf gestürzt. Hat die nicht aufpassen können?"
Auch die städtische Polizei berichtet auf Nachfrage, dass es bekanntes Problem für Hundebesitzer sei. Die Mütter im Park werden immer agressiver. Postenkommandant Alois Pospischil warnt daher: Bitte meiden sie Kinderauslauflächen und stark frequentierte Parkanlagen. Ihre Hunde sind im Freilauf zwischen den Spielgeräten nicht mehr sicher. Wir vermuten außerdem, dass Frau Hannelore Opfer einer bereits stadtbekannten Wiederholungstäterin wurde. Zur Tarnung hält sie sich selber Hunde. Mit ihrem Kind allerdings bringt sie regelmäßig nichtsahnende, unbescholtene Hundebesitzer in Gefahr.
"Sie hat gesagt, dass sie, wenn sie mir noch mal begegnet und der Wasti den Kinderwagen nochmal auch nur anschaut, sie meine Zahnprothese vor den Zug wirft und den Wasti zu den Weight Watchers schickt."
Hannelore zittert. Man weiß nicht, ist es Morbus Parkinson oder die Angst, die Hannelore seither nicht mehr los lässt.
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Eine seiner Lieblingsbemerkungen:
Pucktuch ist eine schön geredete Zwangsjacke fürs Baby
(Er hat erst vor nicht all zu langer Zeit auf der geschlossenen Frauenstation in der Psychiatrie gearbeitet als Turnusarzt)
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