Ich hatte sie versprochen, bin sie schon ewig schuldig - aber zuerst hatte ich keine Zeit und dann habe leider vergessen 🤦🏼♀️! Also: Hier ist meine Liege-SS-Geschichte - zumindest mal bis zur Entbindung:
Ich bin in Summe etwas über 11 Wochen gelegen - davon 4 mit strengster Bettruhe und 7 mit leicht gelockerter Bettruhe (WC-Gang und einmal wöchentlich Duschen).
Wie alles begann:
Ich hatte in der 22. SSW (mit Zwillingen) noch ca. 8mm GmbH und eine Infektion.
Wurde sofort ins KH eingeliefert, an die Tokolyse angeschlossen und bekam Antibiotika.
Aber: innerhalb einer Woche (trotz strengster Bettruhe) weitere Verkürzung auf 5mm! Andi lag mit seinem Arm im Trichter - kaum einen cm vor dem Ende!
Es folgte eine Notcerclage bei 22+6.Ich habe darauf bestanden und ein Oberarzt (mein Held an den auch der zweite Vorname meines Sohnes Alexander Franz erinnert) hat sich über den Primar hinweggesetzt und die OP veranlasst. Und das trotz Infektion- aber sonst hätte ich meine Twins garantiert verloren.
Dann:
Lungenreife bei 24+1, ab 25+1 aufstehen für die Toilette und jeden zweiten Tag Dusche.
In der 26. Woche wurde die Tokolyse beendet.
Ich hatte das Glück ein Einzelzimmer „bewohnen“ zu können - somit konnte ich jederzeit telefonieren, den Fernseher einschalten und es gab keine Zuschauer wenn ich mich wusch oder die Bettpfanne benötigte.
Dann:
Bei 26+1 Entlassung aus dem KH, zu Hause liegen (aufstehen nur fürs WC und einmal pro Woche für die Dusche).
Alle 14 Tage zur Kontrolle.
Ich habe auch im Liegen gegessen!
Und: Hatte zusätzlich noch 2 dicke Kissen unterm Po um den Druck vom Gbmh zu nehmen.
Der GbmH war bis zur Entbindung immer zwischen 1,8 und 1 cm. Gekommen sind die Twins bei 32+6 - aber aufgrund eines vorzeitigen tiefen Blasenrisses. Laut Ärzten hätte die Cerclage wohl noch Wochen gehalten.
Die Lugenreife habe ich insgesamt 4 mal erhalten:
24+1 und 24+2
Und 32+3 und 32+4
Es war eine harte Zeit - aber jetzt sind meine Söhne 25 Monate alt und völlig gesund sowie altersgemäß entwickelt.
Meine Tipps aus eigener Erfahrung:
Fürs KH:
Ein tragbarer DVD-Player, viele Bücher, Strick-, Näh- oder Häkelsets für zB Rascheltücher oder Stofftiere, Besuch von lieben Menschen. Ätherische Öle (Lavendel Bio Fein) und eine Playlist mit Entspannungsmusik helfen wenn die Gedanken gar nicht zur Ruhe kommen wollen!
Zusätzlich hat mir meine Hebamme noch Globulli gegen vorzeitige Wehen und wehenhemmenden Tee empfohlen!
Für zu Hause:
Neben den genannten Dingen ist eine Haushaltshilfe (Verwandte/Freunde oder eine bezahlte Hilfskraft) Gold wert! Und natürlich: Netflix! 😉
Wichtig: Setz dir kleine Ziele!
Ich hatte eine Countdown-App. Mein Mann und ich haben jeden Tag mit Kuchen "gefeiert" und jede Woche mit einer kleinen "Feier" mit Kindersekt und einem besonderen Essen. Außerdem habe ich jede Woche ein kleines Geschenk für die Boys bestellt und ausgiebig Tagebuch geführt.
Ich bin aus dieser Zeit (so schrecklich sie war - und das war sie) gestärkt hervorgegangen. Ich habe gelernt was im Leben wirklich zählt, wie viel wertvolle Zeit wir mit ärgern/grübeln/sinnieren über Lapalien vertrödeln. Ich bin insgesamt demütiger und dankbarer und lebe bewusster!
Einen kleinen „Knacks“ bzw. zwei Ticks habe ich allerdings auch davongetragen:
Ich kann nicht mehr länger als ca. eine Stunde im wachen Zustand auf einer Stelle liegen! Und ich muss raus in die frische Luft und Natur - und zwar jeden Tag und bei jedem Wetter! Und wenn es nur eine kurze Runde ums Haus ist.
Und: Gegen Ende des Liegens hatte ich bereits fast permanent mittelstarke bis starke Schmerzen in Hüften, Schultern, Wirbelsäule und Knie. Diese begleiten mich leider (trotz Therapie) immer noch. Allerdings in leichter Form und nicht mehr permanent.
Allen, die diesen Weg gerade beschreiten (bzw. eher „be-liegen“) müssen, wünsche ich alle Kraft dieser Welt! Es ist hart, es ist echt sch....! Aber es ist notwendig! Wir haben keine Wahl! Wir können nur das Beste daraus machen! Und irgendwann ist diese Zeit nur noch eine Erinnerung- und auch diese wird immer blasser!
Was bleibt, wächst und immer größer und stärker wird, ist der Grund warum wir all das durchgemacht und auf uns genommen haben: Unser Kind bzw. in meinem Fall unsere Kinder!
Bitte stresst euch nicht unnötig mit dem Still-Thema! Ich hatte damals im AKH (das ansonsten wirklich großartig war) leider auch eine Stillberaterin von der Sorte „Wenn man will, kann man auch Drillinge voll stillen!“ 🙄🙄
Tja, ich wollte.....und wie ich wollte! Aber es ging nicht.
Alexi hatte aufgrund seiner medizinischen Vorgeschichte (Frühchen 32+6, OP direkt nach der Geburt, wochenlange Ernährung via Darm-Sonde um dem Zwölffingerdarm genug Zeit zur Heilung zu geben usw.) eine Saugschwäche. Andi verweigerte die Brust an manchen Tagen komplett um am nächsten wieder total zu clustern.
Ich stillte also Andi wenn es möglich war und pumpte zwischendurch für Alex ab. Aber ich hatte - obwohl ich gefühlt ständig am Pumpen war - nicht genug Milch für beide Kinder. Also fütterten wir mit Pre zu und versuchten die MuMi möglichst fair auf beide Kinder zu verteilen.
Anfangs war ich total verzweifelt und nur am Heulen!
Dabei schwirrte ständig die Frage in meinem Kopf:
Warum können scheinbar alle Mütter voll stillen nur ich nicht?
Dann lernte ich viele andere Twins-Mums kennen und sprach auch offen mit meiner Schwägerin (sie hat ebenfalls Zwillinge) über das Thema Stillen.
Und plötzlich sah die Welt ganz anders aus! Keine Ahnung wo meine Stillberaterin im AKH all Ihre Drillings-voll-stillenden Milchkuhmamas versteckt hält 🤷🏼♀️ - aber ich kenne bisher genau EINE Mutter, die ihre Zwillinge voll stillen konnte! EINE von sicher mehr als fünfzehn die ich seit der Geburt meiner Twins kennenlernen durfte.
(Und dazu muss man sagen, dass diese auch eine sehr radikale Einstellung zum Thema Brust-Fütterung hatte. Da Tandem-Stillen nicht funktionierte, musste ein Zwerg notfalls auch mal 20 Minuten schreien bevor er an der Reihe war. Aber ein Fläschchen war für sie ein absolutes No-Go. Aber: Jeder wie er es für richtig hält.......🤷🏼♀️ )
Alle anderen Twin-Mums hatten die selbe Krise hinter sich wie ich auch:
Die Theorie: Sie wollten Vollstillen!
Die Realität: Zu wenig Milch, Tandem funktionierte nicht weil man normalerweise nicht ständig eine zweite Person neben sich hat, die Hilfestellung geben kann wenn ein Kind spuckt/hustet/fertig ist und aufstoßen will, kaum hat man angefangen Twin 1 zu stillen, fängt Twin 2 zu weinen an, Twins unterwegs stillen = unmöglich, ständige Milch-Staus und Brustentzündungen, die Pumpe als 24-ständiger Begleiter, Geschwister, die stundenlanges Stillen unmöglich machen..... Stress, Vorwürfe, dadurch noch mehr Stress......
Ich habe wochenlang gepumpt (als die Kids im KH waren), danach als mein Mann im Papa-Monat war Andi relativ häufig gestillt (bei Alexi ging es noch nicht) und zwischendurch bekam Andi Pre. Alexi wurde mit abgepumpter MuMi und Pre aus der Flasche gefüttert. Als mein Mann wieder arbeiten ging, habe ich während des Tages kaum gestillt sondern Pre gefüttert und zwischendurch (wenn die Kids geschlafen haben) abgepumpt. Am Abend und Nachts habe ich dann Andi gestillt und Alex bekam abgepumpte MuMi. Nach ca. 3 Monaten konnte Alexi auch an der Brust trinken.
Wir haben Stillen/Pumpen/Zufüttern 6 Monate durchgezogen - aber ich habe das Stillen tatsächlich als enormen Stress empfunden. Hier war nichts harmonisch, idyllisch oder entspannt.
Als ich die Jungs dann mit 6 Monaten abgestillt habe, wurde es für uns alle wesentlich entspannter!
Also ihr Lieben: Bitte macht euch keine unnötigen Vorwürfe, versucht euch nicht zusätzlich zu stressen! Eine gute Freundin von mir hat es einmal sehr drastisch, aber treffend auf den Punkt gebracht: Im ersten Twin-Jahr geht es ums nackte Überleben! Und man bekommt die Kleinen auch mit Pre (und danach) Hipp-Gläschen wunderbar groß!
Du bist jetzt schon weiter als ich gekommen bin - glaub ich!
Andreas und Alexander wurden bei 32+6 geboren! Mit 2.215 und 1.695 Gramm (also auch fast ein halbes Kilo Unterschied) und sind jetzt mit etwas über einem Jahr völlig altersgerecht entwickelt! Du kannst also bereits tief durchatmen!
Aber ich wünsch dir, dass du noch einige weitere Wochen schaffst, damit du deine zwei kleinen, großen Wunder gleich aus dem KH mit nach Hause nehmen darfst!
@delphia680 und alle anderen lieben Mitkämpferinnen gegen die Kilos!
Daaanke für die Gückwünsche und Daaaanke liebe Delphia für die tolle Liste! Ich bin nun - wie auch sonst im Leben - auch in Sachen Gewicht endlich "angekommen". Ein bisserl definieren ist noch angesagt - ich will das Waschbrett zurück - aber sonst passt es für mich so wie es ist!
Hallo und bitte um Entschuldigung, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen!
Du wirst das schaffen!!! Ich hatte bei der letzten Untersuchung vor der Notcerclage noch 3 bis 5 mm GbmH und später haben mir Ärzte und Schwestern gesagt, dass sie eigentlich kaum noch Hoffnung hatten! Aber:
Wir (mein Mann und ich) haben immer versucht positiv zu bleiben, haben viel mit Alexander und Andreas (bereits namentlich) geredet und ihnen erzählt was für ein schönes Leben sie in unserer Familie erwarten wird. Wir haben ihnen zudem ganz viele "Belohnungen" versprochen wenn sie brav im Bauch bleiben!
Unter anderem 2 Mini-Schweine......was wir jetzt bereuen und vermutlich in 2 Meerschweinchen umwandeln werden
Rede mit deinen Prinzessinnen, bleib positiv (ich weiß, dass das manchmal sehr schwer ist) und lenk dich so gut es geht ab! Ich habe damals meist kurzweilige, leichte Serien auf meinem Laptop geschaut (Sex and the City, Heart of Dixie, Gossip Girl, Gilmore Girls). Man kann schmunzeln, die Zeit vergeht und man regt sich nicht auf . Außerdem habe ich Rascheltücher für die Kids genäht, viel gelesen (u.a. Babyratgeber - wenn die Twins dann da sind, wirst du dafür keine Zeit mehr finden) und mir jede Woche eine Belohnung beim Online-Shopping gegönnt!
Du schaffst das und wirst mit 2 wunderschönen, gesunden Mädels für all das Leid und die Entbehrungen belohnt werden!
Ich glaube - wie die meisten hier -, dass es DEN perfekten, für alle gültigen Zeitpunkt schlicht nicht gibt.
Aber ich bin der Überzeugung, dass mein Mann und ich den für uns perfekten Zeitpunkt gefunden haben. Früher hätte es einfach nicht in unsere Lebensplanung gepasst.
Wir waren uns beide immer einig, dass alle Ausbildungen abgeschlossen und ein "zu Hause fürs Leben" sowie ein finanzieller Sicherheitspolster vorhanden sein müssen. Weiters war es uns wichtig, dass wir uns beide bereit fühlen unsere Interessen und Bedürfnisse in die zweite Reihe zu stellen.
Wir sind also einen sehr konservativen Weg gegangen:
Studium abgeschlossen, beruflich "angekommen", nach 14 Jahren Kennen und 7 Jahren Beziehung haben wir uns ein Haus im Wienerwald gekauft, ein Jahr später geheiratet, dann wollten wir uns noch ein Jahr "Egotrip" mit Urlaub, viel Sport und Co gönnen - und dann gings Mitte 2016 in die "heiße Phase".
Wir haben uns beide wirklich bereit gefühlt. Und am 30. April durften wir unsere beiden Söhne auf dieser Welt begrüßen.
Ich bin 32, mein Mann 38 Jahre alt.
Wären wir beide in unserer Beziehung und unseren Jobs nicht so gefestigt, wir hätten das Jahr 2017 wohl kaum meistern können.
Meine Schwangerschaft und die ersten Wochen nach der Geburt waren aufgrund vieler Komplikationen ein echter Höllentrip. Um für mich und später dann auch die Kinder im Krankenhaus da zu sein, musste mein Mann einen Job in Führungsposition, den Haushalt, meine Pflege und Betreuung (hatte in der SS Bettruhe) und später den täglichen Besuch unserer Kinder im Krankenhaus unter einen Hut bringen.
Und dabei ist ihm sein Arbeitgeber extrem entgegenkommen.
Hätten wir all dies mit Mitte 20 durchgemacht, er hätte vermutlich seinen Job verloren und ich wäre an der psychischen Belastung monatelang um meine Kinder bangen zu müssen wohl zerbrochen.
Jetzt ist alles einfach nur wunderschön und ich bin unendlich dankbar. Aber der Weg dorthin war so steinig, das hätte eine zB junge Beziehung, unsichere Jobsituation oder nicht gefestigte Psyche vermutlich kaum ausgehalten.
Also meine 2 Jungs (Geboren am 30.4 - allerdings 7 Wochen zu früh) tragen bei mehr als 25 Grad nur einen kurzärmeligen oder ärmellosen Body. Als ich ihnen für die Heimfahrt vom KH Anfang Juni eine lange Hose, Socken und ein dünnes Hauberl aufsetzen wollte, meinten die Schwestern: VIEL zu warm! Der Body reicht.
Meine Hebamme meinte auch: immer so anziehen, wie man sich selbst anziehen würde und die Temperatur im Nacken prüfen.
@doppeljackpot_83
Vielen lieben Dank! Mein Mann und ich wollten schön klassisch, männliche Namen, die nicht polarisieren und nie unpassend werden können.
Bei manchen sehr exotischen, niedlichen oder superkreativen Namen kann ich mir persönlich einfach nicht vorstellen wie es zB einem 100 kg schweren und 1,90 Meter großen Bauarbeiter, einem Politiker, Polizisten, Arzt oder einem Oberstufen-Lehrer dann im Alltag damit geht.
Aber ich bin hier ehrlich gesagt eher konservativ.
Wären unsere Robben 2 Mädels geworden, dann hätten sie Viktoria und Nicole geheißen.
Unsere beiden Söhne (derzeit SSW 24+1) werden Alexander und Andreas heißen.
Wir wollten in jedem Fall klassische Namen, die für ein Kleinkind (Alex und Andi) ebenso passen wie für einen Teenager und einen Erwachsenen - egal ob sie nun Elektriker, Lehrer, Musiker oder Wissenschafter mit 5 akademischen Titeln werden.
Aktuell überlegen mein Mann und ich noch ob sie einen zweiten Namen erhalten sollen.
Alexander Othmar (nach meinem verstorbenen Großvater zu dem sowohl ich als auch mein Mann eine ganz besondere Beziehung hatten. Seine letzten Worte an mich waren "Schau dir auf den Frank - du hast den besten Mann!" Und wir haben genau an seinem Todestag von der Schwangerschaft erfahren.
Und
Andreas Franz (nach meinem Vater und dem Oberarzt, der meinen Jungs durch seinen Einsatz das Leben gerettet hat)
Aber diese Entscheidung ist noch nicht gefallen, da wir eigentlich immer Gegner von langen Doppelnamen waren.