Ich bin jetzt auch kein Gegner von TV und so. Bis jetzt haben wir es vermieden, weil ich eben noch dieses Buch im Hinterkopf hab, und wir ohnehin ganz viel unterwegs sind, und sie ja auch gar kein Sitzfleisch für sowas gehabt hätte.
Jetzt über Weihnachten war es dann so, dass mein Mann und ich beide krank waren (heiser!) und da haben wir erstmals eine Folge "Bianca Zauberkind" geschaut. Von den 20 Minuten hat sie 10 geschafft, und die meiste Zeit über trotzdem mit uns reden wollen (wer ist das, wo ist das Mädchen jetzt, wie heißt der?....)- also mit Stimme schonen war nicht viel...
Naja, seitdem fragt sie jedenfalls öfters nach der Sendung und jetzt sind wir eben am überlegen, wie wir das handhaben.
Ich kann auch nicht genau sagen, was meine Bedenken sind, aber ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken, meine 2,5jährige fernsehen zu lassen.
Ich find das Stichwort "Vorbild" von @frühlingskind sehr gut. Ich finde es wichtig, dass man authentisch ist. Und zu meinem Alltag gehört Fernsehen dazu (allerdings nur abends, wenn die Kleine im Bett ist, tagsüber mag ich das nicht), also werd ich ihr das auch nicht komplett verbieten. Denke auch, die Dosis macht das Gift und frag mich halt auch, welche Dosis ist ok, in welchem Alter.
Darum find ich es toll, wenn man sich hier so offen austauschen kann, ohne dass jemand persönlich angegriffen wird oder sich rechtfertigen muss, obwohl es scheinbar ein bisschen ein Streitthema ist (aber es artet hoffentlich nicht so aus wie der Wahnsinn mit dem Impfthema!!).
Boah ist das zach! In einem dany sahne schoko sind 29g Zucker drin, das übersteigt schon meine tagesdosis das fällt bei mir sonst noch nicht mal unter naschen X_X
Ich habe in meinem Umfeld viele Freundinnen mit Kiwu, für die auch von vornherein feststeht, dass sie einen WKS wollen. Die Gründe dafür sind denke ich hauptsächlich Angst. Und weil sich viele fragen, wie man vor etwas Angst haben kann, was man gar nicht kennt - Angst ist nicht rational sondern ein Gefühl. Es kommt sogar SEHR viel häufiger vor, dass Angst keine Realangst ist (Realangst würde bedeuten, ich werde direkt mit dem Messer bedroht). Viele Menschen haben Angst vor Spinnen, Schlangen, Ausländern, anderen Kulturen, einem Bewerbungsgespräch, etc. etc. - selbst wenn sie vorher noch nie damit in Kontakt waren, oder so etwas noch nie erlebt haben. Also ich finde es absolut nachvollziehbar, dass man etwas fürchtet, BEVOR man es erlebt hat (ich hab zB total viel Angst vor der Matura gehabt, obwohl ich davor noch nie eine gemacht hab). Und gerade bezüglich Geburt gibt es endlos Stoff, der einen mit Panik erfüllt, wenn man hinhören möchte. Meine Freundinnen sagen, sie wollen einen WKS weil
- sie nicht die Kontrolle verlieren möchten
- sich nicht ausgeliefert fühlen möchten
- Angst vor Blamage, die Situation nicht im Griff zu haben
- Angst vor dem Unbekannten
- weil ihnen schlichtweg der Bezug zum eigenen Körper und das Vertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten fehlt, weil das Thema zu sehr tabuisiert wird. Trotz aller Aufklärung, geht diese wenn es um das Geburtserlebnis geht, in die falsche Richtung, man muss sich nur Geburten in Hollywood-Filmen ansehen, und wie die Frauen hier dargestellt werden.
- Angst vor Verletzungen: es ist zwar jedem klar, dass ein KS eine Bauchoperation und damit ein schwerer Eingriff ist, aber es fällt den Leuten immer noch leichter anzusprechen "meine Narbe schmerzt", oder "die Sensibilität um meine Narbe ist noch nicht wiedergekehrt", als über Probleme nach einer vaginalen Geburt zu sprechen (zB Schmerzen beim GV, Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Narbenschmerzen in dem Bereich nach Naht, etc.).
Demnach verstehe ich nicht, wie man nicht verstehen kann, woher die Motivation für den WKS kommt. Was man mit seinen Ängsten macht, wie man damit umgeht, ob man sich damit auseinandersetzt, oder ihnen aus dem Weg geht, entscheidet jeder für sich selbst.
Für mich war meine vaginale Geburt genau richtig und ich empfinde es als diskriminierend, wenn man Frauen, die einen WKS wollen verurteilt!!! So, das musste raus )
Möchte auch meine Erfahrungen mit euch teilen!
Ich habe meine Maus knapp 1 Jahr gestillt, danach haben wir unsere Stillbeziehung einvernehmlich beendet Mein Partner war grundsätzlich sehr dafür, dass ich stille, hat sich dann aber nicht weiter eingemischt bezüglich Dauer (ob ich nur ein paar Monate oder doch ein paar Jahre stille), oder bezüglich Stillen in der Öffentlichkeit. In der Verwandtschaft und Bekanntschaft habe ich auch keinen einzigen seltsamen Kommentar gehört, maximal wurde ich interessehalber gefragt, wie es mit der Ernährung der Kleinen aussieht, was sie schon alles darf – völlig wertfrei. Auch mit der restlichen Umwelt habe ich keine einzige negative Erfahrung hinsichtlich Stillen gemacht.
Aber: mir persönlich war das Stillen in der Öffentlichkeit immer eher unangenehm! Es kam nicht so oft vor, und wenn, dann hab ich mich eher zurückgezogen in einen anderen Raum, oder wenigstens in eine Stille Ecke. Gerade wenn viel los ist, zB in einem Restaurant, war meine Kleine natürlich ständig mit herumschauen beschäftigt, da ist das Stillen nicht sehr effizient und ich sitz die halbe Zeit mit entblößter Brust da… Abdecken mit Stoffwindel war auch meist sinnlos, weil sie alles weggezogen hat, weil sie was sehen will. Ich weiß nicht warum, aber es war mir unangenehm, wenn bei einer Familienfeier die Brüder und Cousins meines Freundes, oder irgendwelche Fremden vom Nebentisch mir auf die Brust schauen könnten. Ich denke, das Problem kommt daher, dass die weibliche Brust in unserer Gesellschaft so extrem sexualisiert ist! Mir war immer klar, dass das Stillen die Nahrungsquelle meines Kindes ist und dass ich nur mein Kind füttere und dass das ganz normal ist etc., aber trotzdem hatte ich das Gefühl ich sitze oben ohne im Gasthaus und das war für mich dann doch irgendwie zu viel. Meine Freundinnen haben nicht verstanden, was mein Problem ist (weil es ja natürlich ganz normal ist, sein Kind zu Stillen) und in der Theorie fand ich auch immer, dass nichts dabei ist, aber in der Praxis war immer dieser genante Konnotation
Eine Zeit lang habe ich versucht, dort hinzukommen, dass ich da drüber steh und dass das auch für mich ganz normal wird, aber ich habe es nicht geschafft. Am liebsten hab ich immer in Zweisamkeit (oder wenn mein Partner dabei war) gestillt und auswärts ist es komisch geblieben und ich hab mich immer ein bisschen überwinden müssen.
Das mit dem „nicht wegschauen können“ find ich übrigens total lächerlich! Man kann immer wo anders hinschauen, aber umgekehrt kann man sich nicht aussuchen, wer einen anglotzt…zzz
Jedenfalls Hut ab vor allen die Stillen und auch kein Problem haben das in der Öffentlichkeit zu tun. Keine Ahnung was bei mir schief gelaufen ist, hab auch noch von keinem ähnliche „Probleme“ gehört, jetzt könnts mich steinigen für meine Meinung @aki find ich toll, dass du Projekte starten willst! Je mehr das Stillen thematisiert wird, desto normaler und alltäglicher wird es (was vl auch solchen Freaks wie mir hilft)
Natürlich ist gibt es viele gravierendere Themen, wo Gleichberechtigung wirksam werden sollte. Aber ich bin der Meinung, dass die Sprache sehr wohl einen wichtigen Einfluss hat.
Nehmen wir das Beispiel ungleiche Gehälter. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass gut bezahlte Berufe meist männlich besetzt sind. Dies rührt zum Teil daher, dass für diese Berufe die maskuline Berufsbezeichnung gebräuchlich ist, zB Arzt, Pilot, Manager, Techniker, etc. Für schlecht bezahlte Berufe, die oft von Frauen übernommen werden, werden hingegen oft die weiblichen Bezeichnungen verwendet, zB Putzfrau, Krankenschwester, Sekretärin, Friseurin, etc. Ein Wort erzeugt automatisch ein Bild im Kopf, das beginnt bereits in der frühesten Kindheit- so identifizieren sich Mädchen dann eher mit der Krankenschwester und die Buben eher mit dem Arzt.
Darum verstehe ich nicht, warum das Ganze so ins Lächerliche gezogen wird. Es ist zwar ein kleiner Ansatzpunkt, aber irgendwo muss man ja anfangen (Stichwort: Revolution von unten).
Keine Ahnung ob das jetzt nachvollziehbar ist, hab irgendwie ganz konfus geschrieben?! :-/