Liebe Alle, es dauert bei mir zwar noch eine Weile, bis es soweit ist, aber ich würde mich trotzdem freuen, wenn ich hier schon einmal ein paar Informationen bekommen würde. Lieber informiere ich mich zu früh als zu spät.
Und zwar bin ich 30 Jahre alt, habe gerade eine Tochter zur Welt gebracht und wir sind überglücklich. Ich habe Medizin studiert und werde im nächsten Jahr meine Ausbildung abschließen. Mein Mann ist ebenfalls Mediziner. Wir möchten gerne im Laufe der nächsten 8-10 Jahre zwei Kinder adoptieren, am liebsten Auslandsadoption (Afrika und Asien). Wir wollten das schon immer. Könnt ihr mir sagen, wie "schwierig" eine Auslandsadoption in Österrech ist?
Wie lange muss man auf die Kinder warten und vor allem – wie viel kostet es? Habe gelesen, dass es manchmal bis zu 50.000 € kostet….:shock:
Würde mich über Erfahrungen freuen.
Kommentare
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Das Kind selber bezahlt man nicht!
Edit aber ich glaube es sind keine 50.000 tausend, müsste ich aber meine Schwester fragen....
Aber es kostet aufjedenfall mehr Nerven als Geld!...
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http://derstandard.at/2000064610396/Sri-Lanka-will-Baby-Farmen-untersuchen
Kann mich auch noch an frühere Fälle in Ö erinnern:
https://www.profil.at/home/adoptionsskandal-kinder-zwei-kinder-muetter-231092
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Und die Warterei war auch nicht gerade toll, man muss über diese Organisationen eben adoptieren, und davon gibt es wenig...
Und meine Schwester hat zb vom kleinen und vom großen Bilder wo sie gefunden wurden, und das war weiß Gott keine schöne Reise, bei beiden Kindern nicht, beim zweiten mussten sie einiges anderes noch miterleben,.. Also Spaß ist das sicher keiner...
Ich glaube aufjedenfall das es sowas gibt, Fakt ist aber das man andere Menschen mit solchen Aussagen oft auch verletzen kann. Wenn man nicht weiß was dahinter steht...
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Da sind einmal sehr zaghaft, aber doch ein paar wesentliche "Problem"Faktoren von Auslandsadoption angesprochen. U.a.zb der Punkt, dass es oft eher größere oder Kinder mit Handicap sind, die überhaupt für Vermittlung is Ausland in Frage kommen - wobei ich persönlich ja die Aufnahme eines Kindes anbseits des Babyalters für den menschlich "größere" Geste halte, Babys gehen ja wie warme Semmeln, aber auch für schwieriger - auch und gerade für das Kind, das sich oft noch an seine Herkunft erinnern kann.
Ich finds ja irgendwie schade, dass es zwar etliche Erfahrungsberichte von Adoptiveltern gibt, besonders in den ersten Jahren, und die meist als "alles super", aber ich im Netz selten was fand über Adoptivkinder selbst, wie die es dann später im Leben sehen, vorallem solche, die noch Erinnerungen haben. Ich vermute, dass da viel Potential für große Verunsicherung und Zerrissenheit als Erwachsener schlummert. Weshalb ich spontan etwas gereizt auf die Eingangsfage reagiert hab, auch wenn die bestimmt nicht bös gemeint war. Himmelherrgott, was es kostet ist wesentlich unwichtiger, als was es mit Kinden vielleicht macht.
(@Serotonin Verzeihung, vielleicht tu ich Dir total unrecht, ich weiß ja gar nicht, wie und was Du wirklich denkst, aber es macht mich einfach fuchtig, wenn der "erste Gedanke, der da steht, der Geldfaktor ist und nicht die Fragwe nach dem "Wie geht es Euch nach Auslandsadoption? Und vorallwm wie geht es dem Kind - und letztlich dem Erwachsenen dann?"
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Ich finde es nicht verwerflich, Kinder, egal von woher, zu adoptieren. Aber ich halte es für falsche Zurückhaltung, nur niemandem auf den Schlips zu treten und es nicht als das zu bezeichnen, was es letztlich ist: Kinderhandel.
Gefällt es mir nicht, nehm ich es nicht. Ist ja nicht so, dass Adoptiveltern alle Schlange stehen um die Kinder, dies besonders dringend bräuchten. Da gibt es auch in Österreich eine ganze Menge (wobei ich bis zu einem gewissen Grad voll verstehe, dass Leut Kinder tendentiell "ganz für sich" haben wollen und nicht nur auf Pflegebasis.)
"Kinderhandel" sicher etwas unter Anführungszeichen zu sehen, nicht jedes Auslandsadoptivkind wurde aus wirtschaftlicher Not raus verkauft, mit oder ohne die Intention, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen.
Aber ich bin überzeugt davon, dass potentielle Adoptiveltern da schon ein Bewusstsein dafür entwickeln sollten, was für ein schmaler Grat zwischen "ein Kind retten" und für die Erfüllung des eigenen Kinderwunsches in Kauf nehmen, einen Menschen aus seinem Umfeld, so schlimm das bisweilen auch erscheinen oder tatsächlich sein kann, zu nehmen und quer über Kontinente zu verschiffen und letztlich zu "kaufen" sein kann.
Manchmal kann Adoption ein wunderbarer Weg sein für einen kleinen Menschen, manchmal ist sie wahrscheinlich einfach Egoismus von Erwachsenen. Jedenfalls, wenn mans nicht kritisch hinterfragt.
(Was ich Deiner Schwester mit keinem Wort unterstellen mag, dass sie's unkritisch tat. Ich weiß ja wie gesagt noch nicht mal, was @Serotonins Motivation ist, ich hab mich einzig über die empfundene Gewichtung des Eingangsposts geärgert)
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Zumindest hab ich die beiden so verstanden.
Meine persönliche Meinung is dass es viele Kinder in Österreich gibt die Hilfe brauchen. Halt oft keine Babies. Wenn man das Bedürfnis nach Kindern hat kann man hier sehr viel gutes leisten.
Auslandsadoptionen seh ich sehr sehr kritisch, mit den selben schon angeführten Argumenten. Ich kenn einige Fälle im Bekanntenkreis mit inzwischen erwachsenen Kindern. alle hatten wirklich dramatische Probleme im teenageralter, die man vermutlich auf frühe Kindheitstraumata zurückführen kann. Eine echte Vernachlässigung im ersten Lebensjahr kann man fast nicht mehr gutmachen.
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Aussuchen gibt's aber bei Adoptionen - über gute Agenturen über die man das darf - normalerweise nicht! Man kann das Geschlecht angeben, mehr aber schon nicht (was ich weiß - ist ja auch schon länger her) und es wird dir dein kind sozusagen zugeschrieben! Der große war 8 Monate, der kleine war 1,5 natürlich geschätzt, da es ja keinen echten Geburtstag usw gibt, nur an Hand von Untersuchungen dort. Vor Ort wird das Alter geschätzt und ein Geburtsdatum ermittelt!
Ich denke es ist die Art und Weise wie man mit der Adoption umgeht, bei einem gleich farbigen Kind ist es sicher leichter das zu verheimlichen, das könnte meine Schwester ja gar nicht! Und das ist viel liebevolle 'Arbeit' von Anfang an, mit Bauch Mama usw usf, welche Beweggründe es für Bauch Mama und Familie gegeben haben könnte usw usf.... Die zwei sind jetzt 8 und 11 und wollen ihr Heimat Land besuchen, was ihnen auch in zwei Jahren ermöglicht wird, mit den Fund Orten aus denen sie stammen, dem Pflegeheim wo sie waren usw usf! Sie hatten und haben immer alle Informationen bekommen und die Kultur so gut es geht von hier aus kennen lernen dürfen usw usf, je nach Alter eben angepasst, liebevoll ohne etwas schlecht zu machen und ohne es ab zuwerten usw usf!
Nebenher muss man auch sagen, welche 'Arbeit /Nerven' 'Emotionen /aufopferung' 'Verständnis' von Seiten der Eltern es braucht dir ein Kind bekommen das seine ersten Monate im Leben nicht gerade rosig hatte, das unterschätzen wahrscheinlich viele und ich denke nur wenige schaffen das so gut wie meine Schwester und ihre Familie!
Ich möchte nicht sagen das sie die über Menschen sind - nicht falsch verstehen, aber sie geben ihr bestes, und sind immer da, und haben aufjedenfall mehr proken an Problemen zu bewältigen wie manch andere mit nicht adoptierten Kindern , vorallem solche für die sie selber nicht verantwortlich sind, sie können sie nur jetzt unterstützen, halten, da sein und ihnen alles (an Liebe, Zuneigung usw) geben was sie geben können und brauchen!
Und Adoptionen gibt es wirklich nicht viele in Österreich und die warte Listen sind lange, und da geht es nicht um das, das man das Kind für sich alleine hat, sondern das man bei Pflege Kindern auch Besuche zu den leiblichen Eltern erdulden muss. Wenn man zb weiß das dieser jemand das Kind misshandelt usw hat... Und nein, auch ich könnte in dieser Situation, nicht mein Pflegekind dem aussetzen, das es mit solchen abartigen Kreaturen die sich Eltern schimpfen dann alle 2 Wochen oder so in einem Raum befinden müssen, bzw könnte auch ich da nicht ruhig neben so einer Person sitzen...
Ich denke halt, deine kurze Antwort auf die erste Frage ohne es mit dem daraufhin weisen um was es dir geht, bzw was dich am ersten Posting gestört hat wird wahrscheinlich viele Adoptiveltern die das lesen einfach traurig machen ...
Und natürlich steckt hinter einer Adoption auch ein Kinder Wunsch, würde man keinen haben -
sollte man es gar nicht machen...
Wenn man keine will, und dann welche adoptiert? Das würde ich ehrlich gesagt viel befremdlicher finden....
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Ich benutze diesen Ausdruck normalerweise nicht, hab mich nur auf das 'oame negakind' vom Posting darüber bezogen ....
Ich hab ja selber zwei dunkelhäutige Neffen
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Hab sowas von überhaupt nix mit kind kaufen zu tun. Und JA ich hätte gerne ein chinesisches mädchen genommen das so nicht erwünscht war. Aber egal....
In Österreich ist es nunmal vorallem in ländlichen regionen ziemlich aussichtslos. Und mehr als ein kind darf man nicht mal adoptieren. Wenn man sich und den kindern ein geschwisterchen wünscht dann "muss" man ins ausland.
Und pflegekind ist wirklich gleich mal ganz was anderes. Ist nur bis zum gewissen grad mit adoption vergleichbar.
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Erstmal Danke für Eure Antworten.
Mir ist die "Gefahr" bei Auslandsadoptionen durchaus bewusst. Kinder werden Eltern unter falschem Vorwand weggenommen und als Waisen "verkauft". Schrecklich.
Ich glaube aber trotzdem, dass es unter viele Kinder, vor allem Mädchen in Asien, gibt, die bewusst nicht gewollt sind, vielleicht auch einfach, weil sie Mädchen sind.
Objektiv gesehen ist es immer eine unfaire Entscheidung, denn das Kind hat einfach keine Wahl und es wird einfach für das Kind entschieden. Andererseits denke ich mir, auch so entscheidet einfach der "Zufall", wo ein Kind geboren wird oder welche leiblichen Eltern es hat. Deshalb stemple ich Auslandsadoption nicht von vorne hinein als negativ ab, WENN natürlich das "drumherum" passt, also eine seriöse Organisation, kein Kinderhandel usw. Aber transparent ist das natürlich nicht.
Das mit dem Geld ist natürlich blöd gefragt, wir verdienen zwar beide mal nicht schlecht, aber einfach so 50.000€ locker machen ist nicht leicht, vor allem, wenn man diese nicht liquide hat.
Ich kann aus medizinischen Gründen leider nur ein Kind natürlich bekommen, und selbst das war ein Wunder. Für mic gehören aber zu einer kompletten Familie unbedingt zwei Kinder. Ich hätte auch absolut nichts gegen ein 1-3 Jähriges Kind. Ich glaube, in Asien hat nur Vietnam ein Abkommen mit Österreich, China hat die Adoption meines Wissens gestoppt.
Ich denke dennoch, dass wir eine Familie sind, die eine Auslandsadoption gut handeln könnte. Es wird emotional immer schwierig sein, aber ich glaube, wenn man offen mit dem Thema umgeht, dann sollte das kein Problem darstellen...
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Ich sitze ein bischen in einem ähnlichen Boot wie du. Ich arbeite im medizinischen Bereich. Wir haben einen Sohn (2,5), ein zweites leibliches Kind wird es aus medizinischen Gründen nicht geben können.
Erstmal zur Auslandsadoption: kostet Zeit und Nerven. Und es muss einem klar sein: ins Ausland gehen seit in Kraft tretens des Haager Abkommens keine Babies mehr. Die Kinder sind alle minimum 3, meist eher schon 4-5. 3 ist sozusagen der Jackpot. Und natürlich ist eine Umgewöhnung der Kinder in diesem Alter weit nicht mehr so leicht wie bei Babies. Das ist ein handfester Kulturschock. Mein Schwager und meine Schwägerin haben das gerade durch. Kostenpunkt ca 30 000 Euro, gedauert hat es ca 3 Jahre. Sie haben ein zuckersüßes Mädchen aus Ungarn bekommen, sie ist 3 Sie ist mittlerweile bei ihnen zuhause, hat sich ganz gut umgewöhnt. Die ersten zwei Wochen waren natürlich schon hart, aber dann ging es. Ihre Eltern wollten sie nicht wieder, sie war in Ungarn in einer Pflegefamilie. Also definitiv nix Kinderhandel.<br>
Was ich aber noch zu bedenken geben will, und dies betrifft sowohl Auslandsadoption als auch Pflegekinder: das sind alles Kinder, die schon früh in der Kindheit eine Menge mitgemacht haben. Sie brauche ganz besonders viel Liebe und Zuwendung, sie zweifeln häufig ob sie gewollt sind, oft haben sie auch Entwicklungsrückstände, weil sie nie gefördert worden sind. Daher wird es nicht empfohlen, solche Kinder in einem natürlichen Geschwisterabstand mit leiblichen Kindern aufzunehmen. Faktisch meine gesamte Familie arbeitet beruflich mit Kindern (Entwicklungspsychologen, Sozialarbeiter). In diesem Punkt waren sie sich alle einig.
Dh, ihr solltet minimum 5 Jahre Abstand zwischen den Kindern anpeilen.
Sonst...ich weiß nicht wie ihr zur Leihmutterschaft steht, aber eventuell wäre eine Leihmutterschaft in den USA für euch eine Option ? Im Gegensatz zur Ukraine und Indien ist da sichergestellt, daß es keine Ausbeutung der Leihmütter ist und sie das freiwillig machen. Kostenpunkt in den USA ca 80 bis 100 000 Euro. Die Kinder bekommt man als Neugeborene, daher ist da dann auch eine ganz normale Geschwisterfolge gut machbar. Wäre für uns die einzige Option auf ein 2. Kind gewesen, wird aber sehr wahrscheinlich an den Kosten scheitern.
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Nüchtern betrachtet, ohne Wertung:
Natürlich ist Adoption ein Geschäft. Mit Verträgen, wirtschaftlichen Abhängigkeiten (auch korrekte Agenturen arbeiten nicht für lau) etc.
In erster Linie geht es um die Erfüllung eines Kinderwunsches, nicht um Selbstlosigkeit.
(Manche kritischen, fachlichen Stimmen sind sogar so radikal zu sagen, dass, wer so starken Kinderwunsch hat, dass er denkt, ohne Kind nicht mehr glücklich zu werden, sollt eigentlich auch nicht adoptieren, weil er das Kind letztlich nur als Erfüllungsgehilfe für seine Zufriedenheit benutzt. Kann man unterschiedlich sehen, ich kann dem Gedanken allerdings ein bisschen was abgewinnen)
Natürlich ist Kinder kriegen auch egoistisch. Und wenn leibliche Eltern die Wahl hätten, würden vermutlich doch nicht so wenige Geschlecht, Augenfarbe, Charakter etc vorab aussuchen. Man hat seine Präferenzen. Dennoch hat es mitunter einen seltsamen Beigeschmack, bei Adoptionen zb auf ein Land/ein optisches Erscheinungsbild fixiert zu sein.
Ja, man kann nur noch Kinder aus bestimmten Regionen legal adoptieren und ja, verschiedene Trägervereine haben verschiedene Länderschwerpunkte und für irgendeinen muss man sich letztlich entscheiden. Aber letztlich geht es oft genug nicht darum "irgendein Kind" zu kriegen, sondern um die eigenen Wünschen, Vorlieben und Vorstellungen. Elternlose Kinder gibt es weltweit genug. Auch legal zu adoptierende. Aber viele sind zu alt, zu krank, zu irgendwas für den Großteil der Interessenten.
Es ist keineswegs so, dass es seit dem Haager Abkommen keine illegalen oder zumindest bedenklichen Adoptionen mehr gibt. Auch in Österreich sind zweifelhafte Gschichten auch nach 1993, als es in Kraft trat, vorgekommen.
Einerseits gibt es auch innereuropäisch problematische Gesetzgebungen oder Auslegungen der Jugendfürsorge wie zb in England, wo "forced adoption", also Freigabe zur Adoption ohne Einwilligung der Eltern, rein auf Bestreben eines Fürsorgeträgers, der Familien als schwierig, Mütter als zu jung etc einstuft und deren Kinder zur Adoption frei gibt, in den letzten Jahren immer mal wieder im Gespräch war und man vermuten kann, dass teilweise Kinder recht schnell und nicht immer wegen tatsächlicher Kindeswohlgefährdung abgenommen und statt zeitweilig zur Pflege gegeben zu werden, sofort zur Adoption freigegeben wurden/werden.
Es ist keinesfalls gewährleistet, dass in anderen Staaten, insbesondere solchen, die weiterhin Kinderexportnationen sind, nicht ebenfalls solche Dinge passieren oder gar Doppelstrukturen existieren. Wenn Gelder/Spenden zwischen Agenturen und Einrichtungen fließen (und wir sprechen hier großteils von Ländern, wo 100 Euro Hausnummer 2 Monatsgehälter sind), dann kann selbst die seriöseste Agentur nicht garantieren, dass hier irgendwo in der "Versorgungskette" nicht auch manchmal beim "Nachschub" nachgeholfen wird.
Andererseits gibt es auch mitten in Österreich Adoptivfamilien (Dunkelziffer schwer zu benennen), die nicht den Weg über Agenturen gingen und mir fällt jetzt nicht ein, wie, außer kaufen man es sonst nennen könnte, wenn ich mir im Ausland zb Leihmutter oder Kind direkt aussuche und eines oder beide irgendwie ins Inland bringe, womöglich noch mit Dokumentenfälschung und Co.. Auch wenn alle lieber "retten" hören wollen.
Gottseidank sind Adoptionen nicht einfach. Und gottseidank werden adoptionswillige Menschen auch Hürden in den Weg gelegt (man könnt zwar andererseits auch argumentieren, dass dadurch der Schwarzmarkt eher belebt wird - ich behaupte Mal, ohne es zu wissen, wenn alle Auslandsadoptionen eher in der Kritik stehen, fallen die, die ihren Kinderwunsch skrupelloser (würde natürlich niemand so nennen. Kognitive Dissonanz ist eine feine Sache, sich nicht mit dem durchaus vorhandenen moralischen Dilemma bei Adoption auseinandersetzen zu müssen) umsetzen, vielleicht eher auf.
Andernfalls gäbe es auf wundersame Weise in den Erste Welt Staaten vermutlich plötzlich eine Vielzahl von süßen Babys, die nicht so ganz korrekt zu ihren neuen Eltern kamen.
Spannender Infofolder des BMJ in Sachen grenzüberschreitender Adoption: http://www.kinderrechte.gv.at/grenzueberschreitende-adoption/
Und auch wenn es wahrscheinlich nicht so ankommt: ich finde Adoption trotzdem nicht per se falsch oder Adoptiveltern schlecht oder unterstelle ihnen allesamt problematische Motive! Ganz im Gegenteil. Ich find es sogar sehr bewundernswert, wenn Menschen sich um "fremde" Kinder kümmern und versuchen, den Spagat zwischen zwei Welten hinzukriegen.
Ich finds nur ziemlich schräg, wenn man sich nicht eingesteht, auf welchem schmalen oder zweischneidigen Pfad man da manchmal wandelt, zwischen eine tolle Chance für ein Kind bieten und eigentlich nur ein Kind für sich haben wollen, Umstände womöglich egal. (Ginge es nicht auch darum, ein eigenes, tendentiell möglichst junges Kind ganz für sich zu haben, müsste Pflegelternschaft hoch im Kurs stehen. Tut sie nicht)
Oh und ich bezweifle auch keineswegs, dass der Weg bis zur Adoption eines Kindes (und darüber hinaus) emotional sehr heftig ist und es viel Durchhaltevermögen braucht und viele Menschen auf dem Weg zur Adoption auch viel Schmerz erleben.
Nur, abgesehen von zig anderen schwierigen Punkten in Sachen Adoption grundsätzlich: manche Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch sind letztlich bereit, zur Bewältigung ihres eigenen Schmerzes einen anderem Menschen zu entwurzeln, der sie dann quasi retten soll und meinen womöglich noch, sie hätten ein Kind gerettet. Vom sozialen/wirtschaftlichen Status her vielleicht. Ob auch emotional wage ich in einigen Fällen sehr zu bezweifeln.
(Quellen u.a. eine Adoption in der Familie, eine Mitschülerin mit Auslandsadoptionshintergrund und etliche Klienten mit Heim/Pflegeeltern- oder Adoptionserfahrung und ein paar Jahre ansatzweise Erfahrung wie stark Kinderwunsch sein kann.)
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Spätestens bei der Leihmutter ist man dann allerdings mitten drin im Kinder kaufen.
Vorab aussuchen, dass die Frau möglichst gsund ist und einem sympatisch, vielleicht nicht zu blöd, aber auch nicht zu gebildet, sonst will sie mein Kind vielleicht doch behalten, eher nicht schirch sollt sie sein und bitte keine zu problematische Vergangenheit.
Sie während der Schwangerschaft gut päppeln, damit ihre wertvolle Fracht nur ja gut gedeiht. Und bitte alle Pränataluntersuchungen, die möglich sind, nicht, dass mein Kind vielleicht doch 6 Zechn hat und damit wertgemindert ist.
(Seit zB aufgekommen ist, dass bei den russischen Kindern, die zur Adoption freigegeben sind, Alkoholsyndrom gehäuft vorkam, will die ja sogar als Baby keiner mehr.)
"Ja, mein Schatz, ich hab Deiner Bauchmama 100.000 Euro gezahlt, soviel warst Du mir wert. Warum Dich die Frau verkauft hat, die Dich geboren hat und wo Du jetzt eigentlich hingehörst und aus wievielen Eizellen und Spermien vom wem Du entstammst willst Du wissen? Naja, ich hab mir Dich halt so sehr gewünscht. Und Du hast ja jetzt mich. Und ich würde alles für Dich tun. Außer Dich der Bauchmama jemals wieder geben. Du gehörst miiiir, mein Schatz!"
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Zum Thema ob es gut ist Auslandsadoptionen generell so schwierig zu machen: in der Theorie sicher. Da werden dann die Kinder nicht von den bösen, selbstsüchtigen reichen Eltern aus Erste Welt Ländern aus ihrer Kultur gerissen und können bei einer lieben Familie im Inland bleiben.
In der Praxis ist das so leider nicht der Fall. Mit in Kraft treten des Haager Abkommens sind 2 Dinge passiert:
1. die Kinder die vorher als Babies ins Ausland adoptiert wurden müssen un in Kinderheimen oder wenn sie ganz viel Glück haben in einer Pflegefamilie warten bis sie minimum zwei sind und bis Entwicklungsverzögerungen sichtbar sind (völlig gesunde Kinder dürfen auch nicht ins Ausland). Bis sie dann wirklich adoptiert werden sind sie jedenfalls 3, meist noch älter. Das heißt ihnen wird ein heftiger Kulturschock und Entwicklungsverzögerungen zugemutet die sie sehr wahrscheinlich in der Form nicht gehabt hätten wenn sie schon als Babies adoptiert worden wären. Und nein, die allermeisten dieser Kinder haben keine Chance im Inland adoptiert zu werden. Weil sie das falsche Geschlecht haben, der falschen Volksgruppe angehören oder sonst was.
2. die Zahl der Leihmutterschaften ist sprunghaft angestiegen. Nachdem eine Auslandsadoption mittlerweile sehr schwierig und teuer ist, die Kinder meist zwischen 4 und 6 sind und entsprechende Probleme mitbringen, fühlen sich viele Paare mit Kinderwunsch diesem Weg nicht gewachsen und entscheiden sich dann für eine Leihmutterschaft.
Und zum Thema Leihmutterschaft:
Die Leihmutter ist NIEMALS die genetische Mutter. Dh, biologisch ist es nicht ihr Kind. Es sind ausschließlich Frauen mit bereits abgeschlossenem Kinderwunsch deren bisherigen Schwangerschaften unproblematisch verlaufen sind. Sie machen das freiwillig (gegen einen schönen Batzen Geld) und durchlaufen eine ganze Batterie an psychologischen Tests um sicherzugehen, daß sie der Leihmutterschaft auch psychisch gewachsen sind.
Klar sind beide Wege nicht jedermanns Sache. Natürlich wäre es ideal, wenn jeder einfach selbst Kinder bekommen könnte. Aber das ist nun mal nicht so. Und natürlich, wenn man selber problemlos seine Kinder geboren hat fällt es leicht alle anderen Wege als unmoralisch zu verdonnern und von Paaren die da ihre Problem haben zu fordern, daß sie jetzt dann halt gefälligst kinderlos glücklich zu sein haben. Aber überleg mal, ob dir das so leicht gefallen wäre.
Und nur als Denkansatz: normal gezeugte Kinder fragt auch niemand ob sie vielleicht lieber nicht existiert hätten. Warum bitte sollte man ein Leihmutterkind fragen ob es lieber nicht existiert hätte !? Das sind Kinder die wie die allermeisten anderen auch bei ihren biologischen Eltern leben, von ihnen geliebt und aufgezogen werden. Sie sind, böse gesagt, nur in einem anderen Brutkasten ausgebrütet worden und ihre Eltern haben für diese Dienstleistung mehr als gut bezahlt.
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Vielleicht finden sie's dann auch in Ordnung, vielleicht nicht.
(Bzgl Leihmutterschaft: da gibt es halt auch verschiedene Töpfe. Mit zusätzlicher Eizellenspende von noch einer anderen Frau oder ohne. Verschiedene Varianten, wer der Vater ist. Oh und adoptieren müsst man je nach Konstellation und Rechtslage auch noch)
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Natürlich gehen immer alle den Weg über die amerikanische Leihmutter, nie nicht über Ostblockfrauen und Vaterschaftsanerkennungen im Inland und Co.
Das Haager Abkommen ist seit 1993 in Kraft und ich glaub 99 von Ö ratifiziert worden. Noch 2010 hams eine österreichische Agentur wegen Unregelmäßigkeiten ausgehoben. In den 90ern hast noch relativ leicht rumänische Kinder gekriegt, wennst welche wolltest und heute gibt es auch noch das eine oder andere Schlupfloch, wennst dirs leisten willst. Es ist übrigens auch nicht so, dass immer alle legal vermittelten Kinder Minimum 2 sind.
Natürlich läuft nicht bei allen alles dubios. Aber bittschön tu doch nicht so, als wär in dem Sektor alles leiwand und ethisch immer zweifelsfrei korrekt und im besten Sinne aller Beteiligten.
Ja, ich erlaube mir eine Meinung zu unerfülltem Kinderwunsch: er ist belastend, er ist ne wahnsinnige (in jeder Hinsicht) Triebfeder und wohl zutiefst menschlich - und er macht manchmal, dass einem einiges wurscht ist.
Auch Menschen mit Kind können unerfüllten Kinderwunsch kennen. Hinterher dann allerdings womöglich sagen: dass sie damals ziemlich seltsam drauf waren und dass aus "erfüllter" Sicht manches weniger okay erscheint, als mittendrin. Für mich zählen dazu Adoptionswünsche, ohne sich sehr eingehend auch mit den - möglichen - unschönen oder jedenfalls nicht ganz einfachen ethischen Facetten auseinander zu setzen.
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http://othes.univie.ac.at/18484/
Und das sagt Terre des Hommes, die ihre Adoptionsvermittlungen einstellten, der deutsche Ableger etwa mit dieser Begründung schon in den 90ern:
https://www.tdh.de/was-wir-tun/themen-a-z/adoption/terre-des-hommes-und-auslandsadoptionen/kinderhandel-zum-zweck-der-adoption/
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Die Zwillingsmama ist Kinderpsychologin und hat schon sehr früh mit den Zwillingen darüber gesprochen. Sie hat mir erzählt, dass Eltern ihre Kinder so früh wie möglich aufklären sollten (natürlich spielerisch) und man sollte daraus kein Familiengeheimnis machen. Die Kinder sollten das Ganze als Normal betrachten. Sie hat mir von amerikanischen Studien berichtet, kann mich aber nicht mehr genau erinnern, welche Quellen das waren.
Was ich wirklich nicht in Ordnung finde, sind Menschen, die glauben, andere belehren zu müssen, weil sie ja eine beschränkte Sichtweise haben. Woher willst Du wissen, dass Menschen mit unerfüllten Kinderwunsch sich zu wenig mit ethischen Fragen auseinandersetzen? Ich habe im Freundes- und Bekanntenkreis genau das Gegenteil erlebt! Ich bin davon überzeugt, dass @Serotonin @melly210 und die Schwester von @kathi0816 sich schon seit Ewigkeiten den Kopf darüber zerbrochen haben. Da ging es aber nicht nur darum, WIE sie zum Wunschkind kommen, sondern im Paket ist leider alles an seelischer Belastung und Zweifel inkludiert. Man braucht sehr viel Kraft und vorallem Informationen um sich für diesen Weg zu entscheiden. Natürlich gibt es auch den Kinderhandel, aber es gibt auch seriöse Organisationen. Zum Glück gibt es genügend positive Erfahrungsberichte von adoptieren Kinder oder Kinder, die mit Hilfe der Eizellspende oder einer Leihmutter entstanden sind.
Es gibt sogar einen sehr traurigen Fall in meinem Umfeld. Eine Bekannte von mir konnte aus medizinischen Gründen keine Kinder bekommen. Sie hat es mit der Reproduktionsmedizin probiert, leider erfolglos. Sie ist ein Mensch, der sich unglaublich viele Gedanken macht (leider viel zu viele) und hat daher die Adoption, obwohl der Wunsch da war, nicht in Anspruch genommen. Sie hatte aber auch sehr viel Angst davor gehabt, dass ihre Familie (besonders die Eltern, die gerne mit dem Finger auf andere Leute zeigen, urteilen und Leuten Dinge unterstellen) sie zu sehr kritisieren. Was soll ich sagen... Sie ist an der Kinderlosigkeit zerbrochen. Hatte unzählige Therapien. Zum Glück hielt die Ehe und sie sind beide aus Österreich "geflüchtet", weil sie den Abstand zu ihrem Umfeld benötigt hatten. Ich hoffe sehr für sie, dass sie sich ein neues, freies Leben aufbauen können und sich eine Adoption nochmals durch den Kopf gehen lassen.
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Sollte man echt gesehen haben.
Die dänische Doku „Die Adoption“ behandelt ein neokoloniales Missverständnis.
Woran diese Adoption scheitern muss, liegt für den Zuschauer rasch auf der Hand. Man wünschte den beiden Puppenheimbewohnern einen Psychiater. Der sitzt dann auch am Tisch, schaut nur leider in die falsche Richtung. Die Kinder hätten „da unten“ gewiss „unter schrecklichen Verhältnissen“ gelebt. Doch „da unten“ dürfen die daheimgebliebenen Geschwister im Kral ihre Freiheit auskosten, trotz Armut und Aids der Eltern.
Adoptionen können überall in der Welt schiefgehen, weil „die Chemie“ nicht stimmt oder es den Wahleltern an Empathie fehlt. Der größte Irrtum bei den zahlreichen Adoptionen mit oder ohne finanzielle Nachhilfe tritt ein, wenn Europäer glauben, sie könnten als Heilsbringer im „dunklen Kontinent“ auftreten, dabei aber nur ihr eigenes Glück verfolgen.
Es ist echt sehenswert !!
Also das is natürlich nur EINE Möglichkeit es gibt sicher auch das Gegenteil, aber dass sich alle super verstehen und lieben ist eh die allgemeine Annahme immer, also bei mir zumindest. Darum fand ichs echt interessant und war bisschen geschockt.
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Kann trotzdem alles anders kommen.
Niemand kann hellsehen...
Aber noch was zu der Story von @eijie
“Die Familie trifft sich 2 x/Jahr mit der Leihmutter. Sie feiern meistens Weihnachten miteinander und die Kinder sagen, dass sie 2 Mütter haben.“
DAS find ich merkwürdig irgendwie...
Wenn sie sich nur 2mal im Jahr treffen, wieso wird den Kindern dann gesagt sie haben zwei Mütter... also ich würde der Leihmutter den Titel gar nicht geben “Mutter“ , warum auch?
Würd sie auch nicht treffen wollen, wozu?
Und schon gar nicht Weihnachten mit ihr feiern!
Wieso wird sie da SO integriert in die Familie?
Reichts nicht zwei Eltern zu haben.wie alle?
Müssen die denken die haben zwei Mütter?
Is das gut und förderlich für ihre Entwicklung?
Und wenn mans so sieht aus dem Standpunkt von @melly210
“Sie sind, böse gesagt, nur in einem anderen Brutkasten ausgebrütet worden und ihre Eltern haben für diese Dienstleistung mehr als gut bezahlt.“
Dann muss ich sie doch nicht in.mein Leben integrieren. Hab doch dafür bezahlt.
Ich glaube das ist sehr verwirrend für Kinder.
Was ich auch SEHR strange finde ist, wie können die Kinder in dem Fall jetzt die Leihmutter wirklich Mutter nennen???
Eine Mutter ist nicht die Person die den “Brutkasten“ zur Verfügung stellt...
Mutter is die die sich jeden Tag jede Sekunde um ihre Kinder kümmert, jeden Tag da ist, einfach mit denen lebt und sie grosszieht...das is eine Mutter!
Und wenn jetzt eine daher kommt zweimal im Jahr kann mir keiner sagen dass die Kinder sie als ihre (zweite) Mutter empfinden. Dann werden.einfach dazu gedrillt zu der Leihmutter auch Mama zu sagen, das ist doch sehr verwirrend...
Anders wärs wenn die jede Woche da wäre und Dinge unternimmt.mit ihnen und und...
Oder wenn zwei Frauen.zusammen Kinder grossziehen....da is klar da werden die Kinder wahrscheinlich logischer finden zwei Mamas zu haben. Aber so?
Zweimal im Jahr sehen und ich muss die Mama nennen? @eijie
Aufjedenfall find ich das Thema schon.interessant, soll sich keiner angegriffen fühlen, ich hab eigtl keine Ahnung es interessiert mich nur
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Vielleicht ist Dir der Begriff Epigenetik schon mal untergekommen? Das ist ein Bereich aus der Genetik, der in den letzten Jahren die klassische Vererbungstheorie auf den Kopf gestellt hat. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es geht gaaanz grob gesagt darum, dass unsere Gene selbst von außen reguliert werden, d.h. so wie wir sind, ist nicht in Stein gemeißelt. Oder bildhalft gesprochen, unsere Gene (der genetische Code) sind eine Klaviertastatur, etwas Starres und Fixes, aber erst durch die Epigenetik kann daraus ein Musikstück, ein wunderschönes Lied entstehen. Forscher haben herausgefunden, dass diese Regulation schon im Mutterleib stattfindet. Natürlich sind das nur die ersten Strophen unseres Musikstückes, aber die Prozesse finden nun mal statt. Die Epigenetik ist ein ganz junger, aber extrem spannender Bereich der Genetik. Es ist noch viel an Forschung nötig um genauere Aussagen zu machen. Es sieht aber so aus, als würden wir durch unsere Art und Weise zu leben Einfluß auf unsere Gene nehmen können...
Jetzt habe ich aber viel zu weit ausgeholt. Es geht darum, dass meine Freundin die Leihmutter nicht als Brutkasten sieht. Ein Brutkasten hat ja in der Regel nur die Aufgabe einen gewissen Temperaturbereich aufrechtzuhalten. Wie wir alle wissen, sind die Prozesse in der Schwangerschaft viel komplexer. Das Blut der Leihmutter fließt ja durch das Baby, ihre Hormone regulieren die Entwicklung, Ernährung usw. des Babys. Also, ist das Baby auch ihr Fleisch und Blut. Es ist genetisch gesehen nicht ihres, aber was heißt das schon? Wir Menschen unterscheiden uns in unseren Genen zu 0,001 % voneinander. Frauen, die sich für eine Eizellspende entschieden haben, sind deswegen auch nach dem Gesetz die leibliche Mutter des Kindes, weil sie das Kind auf die Welt gebracht haben (Achtung! Ich habe hier von der Leihmutterschaft zur Eizellspende gewechselt!).
Wie bereits erwähnt, steckt die Epigentik noch in den Kinderschuhen. Aber meiner Freundin haben diese Informationen gereicht um die Leihmutter auch als Mutter ihrer Kinder zu sehen. Die Leihmutter selbst, sieht es auch so. Das war ein perfect match und sie haben beschlossen, ganz offen damit umzugehen. Die Zwillinge haben die amerikanische Staatsbürgerschaft und sie wollen, dass sie mit dem Bezug zum Land aufwachsen. Sie sehen sich nur 2 x im Jahr, telefonieren bzw. skypen aber regelmäßig miteinander.
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Deine Bekannten sind beides österreichische Staatsbürger oder leben in Österreich, aber zb der Mann ist ansich Amerikaner?
Die amerikanische Leihmutter lebt in einem Bundesstaat, in dem die Elternschaft gesetzlich anerkannt übertragen werden kann, also von Anfang an und ohne Adoption die Mietmutter als Mutter eingetragen werden kann? (Wenn ich mich nicht irre, ist das ja nicht einheitlich geregelt)
Wenn sie nicht in einem der "gängigen" LeihmutterBundesstaaten lebt, wer gilt dann (nach amerikanischem Recht) als Mutter und Vater - die Leihmutter und ihr Mann oder die Leihmutter und der Partner Deiner Bekannten?
Wieso die US Staatsbürgerschaft - weil als ev Vorteil für später gesehen wird (halt wahrscheinlich mit Verzicht auf Kinderbetreuungsgeld und Familienbeihilfe verbunden) oder weil Deine Bekannten dann doch nicht soo rechtlich als Eltern abgesichert sind und etwa eben nur der Mann als Vater eingetragen ist, die Mutter aber weiterhin Amerikanerin ist, was bei etwaigen, hoffentlich nie eintretenden Sorgerechtsstreitigkeiten zwischen den Bekannten, eher nicht sehr lustig für die Frau werden würde, sofern sie die Kinder nicht hinterher adoptiert hat.
Oder ist es so, dass die "amerikanisch" rechtskräftige Elternschaft der beiden nicht anerkannt wurde, auch wenn es mittlerweile ein OGH-Urteil zu solchen Fällen gibt, und sie in Ö eigentlich nicht als Eltern anerkannt sind? Oder...hab ich mögliche Varianten vergessen?
Wenn bzw falls die Kinder nur die US-Staatsbürgerschaft haben und in Ö leben, welchen Aufenthaltstitel haben sie dann eigentlich?
Klare Rechtssicherheit gibt es aber im Bereich Leihmutterschaft ja häufig nicht, das hängt so viel von nationalen oder regionalen Gesetzen ab, das könnt theoretisch schon sehr schwierig werden, vorallem im Streitfall zwischen Beteiligten.
Deshalb würds mich wirklich interessieren, wie die Familie das gelöst hat und warum die Kinder Amerikaner sind bzw wie das dann mit Aufenthalt und Co in Österreich funktioniert.
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Die amerikanische Staatsbürgerschaft bekommen automatisch alle in den USA geborenen Kinder. Vermutlich haben sie die österreichische zusätzlich.
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Das is mir nämlich auch oft aufgefallen, jeder der adoptiert wurde und es irgendwann erfährt will unbedingt die Person kennen lernen die sie eben geboren hat.
Manche haben auch einfach ihr lebenlang so ein “Gefühl“ dass irgendwas nicht stimmt oder dass sie anders sind. Intuition eben.
Da is es schon gut wenn man immer einen guten Kontakt zur Leihmutter hat, sonst kann das vllt auch irgendwann nen seelischen Notfall geben, so wie bei Menschen die niemals ihren echten Vater oder Mutter finden... usw..
Das mit der Genetik wusst ich nicht, also das is wohl der Grund warum das überhaupt funktioniert..weil es so ein geringer Unterschied nur ist...
Also beeinflusst sie als Leihmutter das Baby mit ihrem leben,denken,essen,usw?. so dass man auch eigtl nicht sagen könnte sie wäre nur ein “Brutkasten“....? Dann versteh ich auch wieso man als Leihmutter eigentlich auch sicher ein Bedürfnis hat die Kinder gross werden zu sehen, bzw.wissen will Dass es ihnen gut geht...
Ist sicher nicht bei allen so. Wenn man sich selber als Brutkasten sieht wird man das wohl nicht wollen...
Aufjedenfall ganz rational gesehen is es sicher am gesündesten wenn sich beide Frauen verstehen und mögen. Jetzt versteh ich auch wieso der Kontakt so eng ist bei deiner Freundin.
Danke für die nette Erklärung. Das war echt informativ @eijie
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Ich weiss. Sorry hab echt schon wieder voll vergessen wie traurig die Doku war,... :see_no_evil:
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@sanxtay danke für Deine lieben Worte! Wie gesagt, bin ich ja selbst nicht betroffen, aber mir liegen die Kleinen am Herzen. Ich habe mir früher oft Gedanken gemacht, ob der Weg meiner Freundin der richtige war. Da sich die Kinder super entwickeln und das mit der Leihmutter wirklich gut funktioniert, bin ich irgendwie ganz stolz auf meine Freundin. Sie hat sicherlich nicht den leichteren Weg gewählt. Nur finde ich es traurig, wie viele falsche Informationen und Vorurteile über dieses Thema im Netz kursieren. Ich versuche halt so gut wie möglich darüber aufzuklären. Super, dass Du so neugierig und offen bist
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Also wenn's so stimmt, würd ich schon verstehen, dass in dem Fall die Zwillinge auch die Staatsbürgerschaft der USA haben - können sie ja später immer noch ablegen.
Zum eigentlichen Thema kann ich nix beitragen. Hab nur aus interesse mitgelesen, aber musste mich nie direkt damit auseinander setzen.
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dass sie erst mal amerikanisch sind, da in den USA von einer Amerikanerin geboren, war grundsätzlich klar - sie sind allerdings vor 2012 geboren, aus dem Jahr stammt das OGH Urteil, da war die Situation noch verwirrender. Auch nicht bedacht: Ausreise mit amerikanischem Pass war auch damals möglich, schwieriger war oder ist es in anderen Nationen.
@melly210
Hm...da hast Du natürlich recht, dass die Lage etwas klarer ist und zumindest was Staatsbürgerschaft bei genetischer Abstammung betrifft bzw EuGH Urteile existieren, die pro Anerkennung der Elternschaft und oder Zuerkennung der Staatsbürgerschaft zugunsten des angenommenen Kindeswohles sind (und ich spring gedanklich auch ständig zwischen österreichischem und deutschen Recht und der da kommt Murks raus) gleichzeitig versteh ich es so, dass keineswegs alle Formen der Leihmutterschaft oder der unterschiedlichen nationalen Auffassungen von "Wer ist rechtlich gesehen Elternteil" ausjudiziert sind und es zb ein recht junges Urteil des MRG, dass den Spieß eher umdreht und mehr in Richtung nationales Recht geht - und da ist auch Eu-weit Leihmutterschaft weiterhin in eingen Ländern verboten und damit die quasi Duldung dessen, dass Menschen im Ausland das Verbot umgehen und sich hernach aber im Inland ihr Handeln legitimieren lassen, ein wenig in Frage gestellt.
(Wobei das ja insgesamt eine unbefriedigende Situation ist. Verbot, aber Straffreiheit, wenn ichs wo anders machen lass. Da wird es irgendwann wahrscheinlich andere Regeln brauchen. Ein Totalverbot plus Strafen wird eher auch kein zielführender Weg sein, wird ja jetzt schon alles gemacht, was geht. Das würd sich vermutlich nicht ändern, sondern verschlimmern - auch die Lage von Leihmüttern, die ja beileibe nicht alles kalifornische "Mustermütter" sind, weil etliche Leut mit Kinderwunsch bereit sind, über Leichen zu gehen und etliche Leut bereit sind, alles und jeden zu verscherbeln, wenn jemand dafür bezahlt).
Also völlige Rechtssicherheit in Sachen von Leihmüttern ausgetragene Kinder seh ich europaweit nicht. Du schon?
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Was ich aber sagen möchte, und das betrifft nicht nur diese sondern auch Adoptionen usw, oder auch bei gleich Geschlechtlichen ehen /Partnerschaften mit Kindern, - wenn das von Anfang an für die Kinder normal ist, offen darüber gesprochen wird, dann ist das nie komisch für sie, egal ob zwei Papas, oder zwei Mamas oder wie auch ... Es ist nur für jene komisch die das nicht kennen und nix damit zu tun haben, und es wird nur komisch für die Kinder wenn andere daraus etwas komisches machen...
Menschen sind Gewohnheitstiere... Und wir haben gelernt was 'richtig' oder 'falsch' ist... Oft gibt es aber nicht nur einen 'richtigen' Weg, sondern ganz viele individuelle die alle gut sind...
Also beispiel jetzt, völker wo alle nackt herum laufen, für die ist das völlig normal, da gibt's nix befremdliches dabei wenn die Frauen die busen herausen haben oder so.. Da denkt auch kein Mann gleich weiß Gott was nur weil er ne brust sieht, das ist einfach ein Körperteil....
Für uns (auch für mich) wäre es natürlich befremdlich dort und überhaupt würde ich mich dort unwohl fühlen wenn ich auch ganz nackt spazieren gehen sollte... Genauso ist es aber umgekehrt wenn die uns angezogen sehen oder sie aufeinmal Kleidung tragen müssten, das wäre wohl Anfangs auch befremdlich für diese Menschen... Einfach weil es für sie normal ist nackt herum zu laufen...
Ich hoffe ihr versteht was ich meine...
Und zum Thema das man der Held ist wenn man dunkel häutige oder so adoptiert... Das ist leider bei uns nicht so bzw oft nicht so, da gibt's auch Leute die dann meinen, wie schrecklich das man sich 'solche' Kinder holt, in unser schönes Land bringt usw usf...
Oder die (eigentlich) Oma (zu der Zeit es keinen Kontakt gibt), die meinte wie das dann vor den anderen Leuten im Dorf aussieht wenn da zwei 'neg..' Kinder neben ihr sind... :-S
Also leider gibt es auch einige (sorry dumme) Leute mit denen man dann in Kontakt kommt...
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Bei genetischer Verwandtschaft gibt es wie gesagt schon Rechtsprechungen durch die Höchstgerichte. Alle untergeordneten Instanzen wie MRG müssen sich an die durch die Höchstgerichte vorgegebenen Linien halten und können nur inndrhalb dieser Richtlinien agieren. Die Richtlinie bezüglich Leihmutterschaft stellt wie gesagt das Kindeswohl und damit den Verbleib bei den leiblichen Eltern klar über die Umgehung des Verbots der Leihmutterschaft.
Ein Totalverbot bzw drakonische Strafen wurde von Deutschland, Frankreich und Italien versucht. Abgesehen davon, daß es nicht durchsetzbar war, weil die allermeisten Leihmutterschaften einfach unentdeckt geblieben sind wurde dieses Vorgehen durch den EuGH eben verboten.
Ich denke, Leihmutterschaft ist in Zeiten in denen ein zu adoptierendes Kind auf 10 kinderlose Paare kommt einfach eine nicht verhinderbare Realität, die man besser erlaubt und sehr gut reguliert als sie total zu verbieten. Bei einem Totalverbot hat man überhaupt keine Kontrolle und kann demnach auch Eltern und Leihmütter weder schützen noch beraten.
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Ich weiß nicht, wie groß der Leidensdruck ist, aber ich denke, man sollte mit der Frage bissl sensibler umgehen...