Der schmale Grat zwischen Bedürfnisse stillen und dem Erlernen von Frustrationstoleranz

Hallo Mamis,

mein Kleiner wird jetzt bald 4 Monate alt und aktuell mache ich mir zu folgendem Gedanken:
Manchmal lässt sich unser Kleiner mal hinlegen, um alleine zu spielen, doch das ist bei ihm logischerweise zeitlich begrenzt. Er mag es nicht so gerne und ist nunmal einfach Tragling aus Leidenschaft. Die meiste Zeit wird er in der Trage rumgetragen oder ich beschäftige mich aktiv mit ihm. Er schläft auch Nachts sowie auch tagsüber auf oder maximal neben mir.
Wenn er "zu lange" alleine liegt (sind 10Min wirklich soooo lang? :D - für ihn scheinbar schon)..., dann beginnt er zu quengeln und das steigert sich dann, wenn man ihn nicht zu sich nimmt. Ich selbst bin keine Freundin davon Babys weinen zu lassen. Ich glaube wenn sie weinen, dann weil etwas brauchen und nicht "einfach nur so". Dementsprechend anstrengend ist mein Alltag mit Baby! Wahnsinnig anstrengend :D

Nun zum eigentlichen Thema: Neulich habe ich mich mit einer Hebamme unterhalten und sie meinte es sei auch für die Entwicklung von Babys wichtig eine gewisse Frustrationstoleranz von klein auf zu erlernen und man würde sie natürlich nicht sofort traumatisieren, wenn sie ein paar Minuten weinen. Sie meinte es sei wichtig mal in Ruhe zu essen oder zu duschen und auch das Baby solle Stück für Stück lernen das "auszuhalten". Mama sei schließlich auch nur ein Mensch und könne nicht 24h da sein.
So formuliert macht das Sinn (zumindest für einen Erwachsenen), doch ist es am Ende des Tages nicht doch "weinen lassen"?Klar, Frust aushalten zu lernen ist wichtig. Die Welt da draußen ist ja auch keine rosa Wolke.
Die Frage ist nur: echt schon in diesem Alter? Also ich weiß nicht... mich würde wirklich sehr interessieren was ihr darüber denkt? :)

Alles Liebe <3<br>

Kommentare

  • Weinen lassen ist bei mir gegeben wenn ein Kind unbegreifliche Verzweiflung (zB allein im Dunkeln aufwachen) ohne Begleitung durchstehn muss. Wenn ich mich dusche, das Baby kurz ablegen muss obwohls grad getragen werden will , ich nach Hause mit ihm eile statt 100m vorm Haus zu stillen usw. ist das für mivh ganz was anderes. Ich bin die Erwachsene und ich muss auch die unangenehmen Entscheidungen treffen.

    Und wenn mein Wutzi (bald 7 Monate) etwas will, es erreichen könnte, aber das anstrengend ist, darf er frustriert ein paar Runden motschgern. Frustration ist ein Motivator, umgekehrt ist er nämlich super froh wenn er etwas schafft (zB sich bis zu dem blauen Verschluss zu rollen den er unbedingt abschlotzen wollte).

    Manchmal scheint mir, dass das Mittelmaß verloren gegangen ist. Unsre Omas ham noch alles ausschreien und weinen lassen und bei uns jetzt darf das Kind gar nimmer weinen. Kindern darf erlaubt sein ihre Emotionen kennenzulernen.
    bananariczjasmini_bambiniKaffeelöffelNastysara2709Mohnblume88honeybee1989NanashVanessa2und 5 andere.
  • Ich finde nicht, dass man in diesem Alter Frustrationstoleranz lernen muss/soll oder das trainieren sollte.
    Babies laufen in dem Alter total rudimentär. Sie haben ein Bedürfnis (Nähe, Hunger, Durst) und möchten das gestillt haben .

    Ich habe bereits 2 Kinder und habe gewisse Dinge bei Kind 2 jedoch nicht mehr gemacht 🤣 Wenn ich in der Dusche stand mit Shampoo im Haar und Baby hat zu weinen begonnen, hab ich mir noch flott rausgewaschen statt wie bei Kind 1 direkt aus der Dusche zu sprinten 🤣 Generell müssen Folgekinder oft Mal wo länger warten, als Einzelkinder. Und DAS schadet zumindest den Kindern definitiv nicht (im Sinne von , die kriegen keinen Knacks dadurch).

    Aber nie könnte ich in Ruhe mein Schnitzel im Wohnzimmer essen, während das Kind heult im Nebenraum.

    Irgendwann kommen sie in ein Alter, wo man ihnen ein "gleich ", "warte " verständlich machen kann.

    Dein Kind ist jedoch noch nicht in dem Alter und du machst alles richtig PLUS fein Kind verhält sich komplett Altersgerecht.
    MamaLamamiramiForumianerinjasmini_bambinimydreamcametruesonnenkind123NanashLulu98wölfin
  • hmm. also aus meiner Sicht stimme ich der Hebamme hier 100% zu. Die Sache ist ja, dass du als Mama auch Bedürfnisse hast und es dich nicht glücklich macht, wenn du hungrig bist oder alles nur schnell runter schlingst oder nicht mal kurz duschen kannst usw. Und man lernt ja das weinen zu unterscheiden.. Wenn es richtig hysterisch ist und man merkt, dass etwas nicht stimmt, is das was anderes, als wenns einfach immer dieses 0815 "Ich bin alleine/mir ist langweilig" quengeln ist

    Ich bin auch kein Fan davon bei jedem "Quak" loszuspringen.. musste das selber schritt für schritt lernen, weil ich merkte, dass es mir mental so nicht gut ging.. es ging damals schon so weit, dass ich mein Kind nicht ausstehen konnte, weil ich es nicht einmal auf Klo schaffte usw. Klingt zwar hart, ist aber so..

    Ich habe meinen Sohn dann einfach auf der Spieldecke liegen gelassen unterm Spielbogen oder mit einem Knisterbuch und der gleichen und bin dann kurz raus, um meine Bedürfnisse zu stillen.
    Ich hab auch manchmal Musik angemacht oder den Fernsehn, damit die Wohnung nicht leise ist und er so das Gefühl hatte, ich wäre eh in der Nähe..

    Also ich schaue schon darauf, dass es mir gut geht und ich fordere auch meine Zeit ein. Wenn ich mal sage "ich kann jetzt nicht" oder "ich mag das nicht", muss er das respektieren. Er muss ja auch lernen, dass jeder Mensch seine Grenzen hat und wenn jemand so etwas äußert, dass auch zu respektieren ist. Ist ja auch für sein Wohl wichtig, dass er weiß, dass es nicht normal ist über seine Wünsche und Grenzen hinweg zu bestimmen.

    Er ist zwar erst 3 aber ich hätte nicht das Gefühl, dass es ihm geschadet hätte oder etwas an unserer Beziehung gestört wäre. :D
    Lila2022Nanash
  • Die hebamme hat zwar recht, aber ich finde absolut noch nicht in dem Alter!
    Die Kinder haben noch ihr ganzes Leben und ihre gesamte Kindheit vor sich!

    Wir hatten die Regel- wenn er weint wird sein Bedürfnis umgehend befriedigt (wenn ich z.B. was am Herd habe was dann anbrennen würde und er mich aber sehen konnte, habe ich das noch erledigt und sanft mit ihm gesprochen) da setzt man dann schon auch irgendwie Prioritäten - natürlich Sicherheit geht immer vor. Aber im 1. Lebensjahr haben wir ohne wenn und aber das Bedürfnis sofort gestillt.
    Anders verhielt sich das wenn er geraunzt hat - also nicht geweint sondern gemeckert, weil er an was nicht ran kam o.ä. - da haben wir ihm eher gut zugesprochen und ihn auch mal den Frust erleben lassen (natürlich nur kurz).

    10 min. Alleine spielen ist in dem Alter uuuuunglaublich viel! Das ist toll! Das steigert sich Mit der Zeit. So richtig länger spielen tut mein kleiner nun auch erst seit er den Sprung ins kleinkind benehmen gemacht hat, ansonsten wären es im 1. Jahr immer so 10-30 min.

    Was mir geholfen hat waren aber Situationen zu schaffen, wo ich ihn nicht trage, er aber dabei ist. (Beim kochen - wenn er nicht am Boden gespielt hat - lag er im tripptrapp auf Arbeitsflächen Höhe und hat viel zugeguckt. Da ich 100% trage- habe ich mir Inseln im Alltag geschaffen wo er ohne trage zufrieden ist.

    Was mir meine hebamme geraten hat und was sich als positiv heraus gestellt hat - wenn die Babys spielen o.ä. nicht immer erst hochnehmen wenn sie mekern oder weinen. So macht man es immer unangenehmer für das Kind und irgendwann will es nicht mehr spielen. Stattdessen auch mal aus dem spielen rausnehmen oder dazu kommen wenn das Baby Glücklich ist (das erhöht auch die frustrationsgrenze - weil das kind weiß Bedürfnisse werden auch befriedigt wenn ich nicht weine - so können sie mit der zeit Geduld lernen)

    Frustration ist mM nach dann erst jetzt im Kleinkindalter (15/16 mo) interessant. Warten lernen, Grenzen kennen lernen, Regeln kennen lernen etc. Und da kann man immer noch mehr als genug dem Kind beibringen. Die autonomiephase ist ja quasi der Inbegriff von Frustration und dem nimmt man nur etwas vorweg, wenn das kind einem 100% vertraut (Bedürfnis befriedigung im 1. Lebensjahr war für mich persönlich da ein zentraler Faktor damit mein Sohn Vertrauen in mich und mein dasein für ihn hat.
    Gänseblümchen7miramiMamaLamajasmini_bambinianianommydreamcametrueMohnblume88mala201Nanashfanny85
  • Also ich finde auch dass 4 Monate viel zu jung sind um Frustationstoleranz "lernen" zu müssen. (Du wirst es sowieso nicht verhindern können, dass dein Kind manchmal weint weil es gerade nicht haben kann was es will/braucht.)

    Und der Rest ist je nach dem wie es dir damit geht. Wenn es sich für dich nicht gut anfühlt wenn dein Baby jammert, während du zB noch die letzten Bissen von deinem Mittagessen isst, dann stehst du halt auf und nimmst es am Schoß o.ä. Wenn dich das nicht stresst, dann iss fertig und kümmer dich dann ums Kind.
    Ich würd das nach Gefühl in der Situation entscheiden und nicht unbedingt langfristig denken: was lernt das Kind jetzt daraus. Zumindest in dem Alter ;)
    riczMamaLamahafmeyjajasmini_bambinimiramiNanash
  • Also ich finde das erlernen von Frustrationstoleranz beginnt so ca mit 1 Jahr.

    Davor geht es darum Bedürfnisse zu stillen.
    Wenn mein Kind getragen werden will (Nähe Bedürfnis) und aber kurz neben mir (sieht und hört mich) liegt weil ich gerade schnell dusche/esse - fein. Oder wenn das Geschwisterchen gerade ein dringenderes Bedürfnis hat. In solchen Situationen haben meine Kinder aber nie Alarm geschlagen sondern eher gequengelt.

    Aber gezieltes ‚erlernen‘ - dazu ist ein 4 Monate alter Säugling noch überhaupt nicht in der Lage. Dein Kind hört nicht auf zu schreien weil es etwas lernt oder versteht, es schaltet einfach auf komplette Resignation, weil es merkt, dass es nicht gehört wird und denkt es ist komplett alleine. Das ist eigentlich wirklich sehr traurig.

    WIR sind die Erwachsenen und so anstrengend es ist, wir müssen uns nach dem Baby richten. Und halt mlt Baby in der Trage essen oder wenn der Partner kommt erst duschen oder oder oder. Ja, es ist anstrengend. Aber es geht vorbei.
    ForumianerinriczanianomNanash
  • Du hast schon viele gute Beiträge bekommen, da kann man überall zustimmen.
    Was mir noch dazu einfällt, aber erst für später wichtig ist. So ab 1 oder 1,5 ist mir aufgefallen, dass sich zu den Bedürfnissen auch Wünsche gesellen. Das konnte ich anfangs nicht gut unterscheiden und bin fast ausgebrannt bei dem Vorhaben den (vermeintlichen) Bedürfnissen nachzukommen.
    Dabei merkte ich zunehmend u dank dem Forum hier, dass es sich um Wünsche handelt und ich die Verantwortung hab, zu entscheiden ob ja oder nein.

    Beispiel schlafen gehen u Mama soll mitkommen:
    Bedürfnis ist Sicherheit
    Wunsch ist Mama
    Bedürfnis wird erfüllt, indem sie nicht allein sein muss, aber Papa macht das. Da lässt man das Kind nicht im Stich, aber wenn es aus irgendeinem Grund nicht passt, muss ich als Mama dem Wunsch nicht nachkommen. Kann ich aber natürlich.
    KlumpensteinrblumeNanashLila2022
  • fraudachsfraudachs

    16,383

    bearbeitet 19. 04. 2023, 13:35
    Also mir wurde gesagt ab ca 1 Jahr kann man damit anfangen. Dann ist es nicht mehr so lebensnotwendig essen zb. Da kann man mal sagen warte ich schneide das noch fertig, wenn es dann mal 1-2 min. Vorher denke ich auch macht das keinen Sinn weil sie das nicht verstehen oder mit einer Erklärung ich muss noch kurz aufs WC dann gibt es was zu essen nichts anfangen.
    Außerdem konnte ich nicht in Ruhe essen wenn daneben das Baby brüllt.

    Anderseits geht das auch nur beim 1 Kind. Ab dem 2 muss dann irgendwer warten. Wie ich letztens im insta bei einer gesehen habe sie hat 4 Kinder und da muss auch mal das Baby warten wenn die großen was brauchen.
    Nanash
  • Lila2022 schrieb: »
    Weinen lassen ist bei mir gegeben wenn ein Kind unbegreifliche Verzweiflung (zB allein im Dunkeln aufwachen) ohne Begleitung durchstehn muss. Wenn ich mich dusche, das Baby kurz ablegen muss obwohls grad getragen werden will , ich nach Hause mit ihm eile statt 100m vorm Haus zu stillen usw. ist das für mivh ganz was anderes. Ich bin die Erwachsene und ich muss auch die unangenehmen Entscheidungen treffen.

    Und wenn mein Wutzi (bald 7 Monate) etwas will, es erreichen könnte, aber das anstrengend ist, darf er frustriert ein paar Runden motschgern. Frustration ist ein Motivator, umgekehrt ist er nämlich super froh wenn er etwas schafft (zB sich bis zu dem blauen Verschluss zu rollen den er unbedingt abschlotzen wollte).

    Manchmal scheint mir, dass das Mittelmaß verloren gegangen ist. Unsre Omas ham noch alles ausschreien und weinen lassen und bei uns jetzt darf das Kind gar nimmer weinen. Kindern darf erlaubt sein ihre Emotionen kennenzulernen.

    da hast du wohl recht. vermutlich ist die sorge es "falsch" zu machen einfach zu groß und dann wird heftigst überkorrigiert. ich finde es auch wichtig, dass sie ihre emotionen ausdrücken dürfen und wie ich schon im titel dieses topics geschrieben habe: für mich ist es wirklich ein schmaler grat :)
  • Klumpenstein schrieb: »
    Ich finde nicht, dass man in diesem Alter Frustrationstoleranz lernen muss/soll oder das trainieren sollte.
    Babies laufen in dem Alter total rudimentär. Sie haben ein Bedürfnis (Nähe, Hunger, Durst) und möchten das gestillt haben .

    Ich habe bereits 2 Kinder und habe gewisse Dinge bei Kind 2 jedoch nicht mehr gemacht 🤣 Wenn ich in der Dusche stand mit Shampoo im Haar und Baby hat zu weinen begonnen, hab ich mir noch flott rausgewaschen statt wie bei Kind 1 direkt aus der Dusche zu sprinten 🤣 Generell müssen Folgekinder oft Mal wo länger warten, als Einzelkinder. Und DAS schadet zumindest den Kindern definitiv nicht (im Sinne von , die kriegen keinen Knacks dadurch).

    Aber nie könnte ich in Ruhe mein Schnitzel im Wohnzimmer essen, während das Kind heult im Nebenraum.

    Irgendwann kommen sie in ein Alter, wo man ihnen ein "gleich ", "warte " verständlich machen kann.

    Dein Kind ist jedoch noch nicht in dem Alter und du machst alles richtig PLUS fein Kind verhält sich komplett Altersgerecht.

    haha ja ich kann sowieso schwer in ruhe essen, wenn er weint. also ich finde ein bisschen "meckern", dass er jetzt unterm spielbogen statt bei mir ist noch okay. immerhin darf/soll er sich ja ausdrücken, aber nach ein paar min nehm ich ihn mir dann meistens zu mir auf den schoß. (gegen die empfehlung von sehr vielen außenstehenden, die meinen ich würde ihn "verwöhnen" -> Klassiker).

    Als er noch ganz klein war, also echt nur ein paar wochen alt, da bin ich immer aus der dusche gesprungen, wenn er geweint hat :D, aber mittlerweile akzeptiert er glücklicherweise auch den papa und ich kann mich darauf verlassen, dass er es im griff hat.
    Selina1234 schrieb: »
    Die hebamme hat zwar recht, aber ich finde absolut noch nicht in dem Alter!
    Die Kinder haben noch ihr ganzes Leben und ihre gesamte Kindheit vor sich!

    Wir hatten die Regel- wenn er weint wird sein Bedürfnis umgehend befriedigt (wenn ich z.B. was am Herd habe was dann anbrennen würde und er mich aber sehen konnte, habe ich das noch erledigt und sanft mit ihm gesprochen) da setzt man dann schon auch irgendwie Prioritäten - natürlich Sicherheit geht immer vor. Aber im 1. Lebensjahr haben wir ohne wenn und aber das Bedürfnis sofort gestillt.
    Anders verhielt sich das wenn er geraunzt hat - also nicht geweint sondern gemeckert, weil er an was nicht ran kam o.ä. - da haben wir ihm eher gut zugesprochen und ihn auch mal den Frust erleben lassen (natürlich nur kurz).

    10 min. Alleine spielen ist in dem Alter uuuuunglaublich viel! Das ist toll! Das steigert sich Mit der Zeit. So richtig länger spielen tut mein kleiner nun auch erst seit er den Sprung ins kleinkind benehmen gemacht hat, ansonsten wären es im 1. Jahr immer so 10-30 min.

    Was mir geholfen hat waren aber Situationen zu schaffen, wo ich ihn nicht trage, er aber dabei ist. (Beim kochen - wenn er nicht am Boden gespielt hat - lag er im tripptrapp auf Arbeitsflächen Höhe und hat viel zugeguckt. Da ich 100% trage- habe ich mir Inseln im Alltag geschaffen wo er ohne trage zufrieden ist.

    Was mir meine hebamme geraten hat und was sich als positiv heraus gestellt hat - wenn die Babys spielen o.ä. nicht immer erst hochnehmen wenn sie mekern oder weinen. So macht man es immer unangenehmer für das Kind und irgendwann will es nicht mehr spielen. Stattdessen auch mal aus dem spielen rausnehmen oder dazu kommen wenn das Baby Glücklich ist (das erhöht auch die frustrationsgrenze - weil das kind weiß Bedürfnisse werden auch befriedigt wenn ich nicht weine - so können sie mit der zeit Geduld lernen)

    Frustration ist mM nach dann erst jetzt im Kleinkindalter (15/16 mo) interessant. Warten lernen, Grenzen kennen lernen, Regeln kennen lernen etc. Und da kann man immer noch mehr als genug dem Kind beibringen. Die autonomiephase ist ja quasi der Inbegriff von Frustration und dem nimmt man nur etwas vorweg, wenn das kind einem 100% vertraut (Bedürfnis befriedigung im 1. Lebensjahr war für mich persönlich da ein zentraler Faktor damit mein Sohn Vertrauen in mich und mein dasein für ihn hat.

    danke für den tipp bezüglich des timings mit dem hochnehmen! werde ich beherzigen. meistens versuche ich es eh zu vermeiden, dass es überhaupt zum weinen kommt. warum ihn auch unnötig stressen? aber manchmal passierts halt. frau muss halt auch mal aufs klo oder anderes :D

    tut gut zu hören, dass hier einige das alter auch noch zu früh finden, um es zu erlernen. das selbe gefühl hatte ich nämlich auch. in dem alter verstehen sie das ja noch nicht, sondern fühlen sich wohl eher alleingelassen oder ungehört.
    Mohnblume88 schrieb: »
    Du hast schon viele gute Beiträge bekommen, da kann man überall zustimmen.
    Was mir noch dazu einfällt, aber erst für später wichtig ist. So ab 1 oder 1,5 ist mir aufgefallen, dass sich zu den Bedürfnissen auch Wünsche gesellen. Das konnte ich anfangs nicht gut unterscheiden und bin fast ausgebrannt bei dem Vorhaben den (vermeintlichen) Bedürfnissen nachzukommen.
    Dabei merkte ich zunehmend u dank dem Forum hier, dass es sich um Wünsche handelt und ich die Verantwortung hab, zu entscheiden ob ja oder nein.

    Beispiel schlafen gehen u Mama soll mitkommen:
    Bedürfnis ist Sicherheit
    Wunsch ist Mama
    Bedürfnis wird erfüllt, indem sie nicht allein sein muss, aber Papa macht das. Da lässt man das Kind nicht im Stich, aber wenn es aus irgendeinem Grund nicht passt, muss ich als Mama dem Wunsch nicht nachkommen. Kann ich aber natürlich.

    Danke für diesen input! das darf man wirklich nicht übersehen! wurde mir schon von meiner hebamme und auch einer cranio sacral therapeutin gesagt: wenn er bei papa oder einer anderen vertrauensperson ist, ist es kein weinen lassen. hm, naja da sieht man mal, dass eine mama auch erst lernen muss sich von dem kleinen zu lösen, wenn man solange zeit nie getrennt war und die einzige war, die es trösten konnte (war bei uns in der anfangszeit sehr stark so, da gabs nur mama sonst nix :#
  • Und mein Klei
    Nanash schrieb: »
    Lila2022 schrieb: »
    Weinen lassen ist bei mir gegeben wenn ein Kind unbegreifliche Verzweiflung (zB allein im Dunkeln aufwachen) ohne Begleitung durchstehn muss. Wenn ich mich dusche, das Baby kurz ablegen muss obwohls grad getragen werden will , ich nach Hause mit ihm eile statt 100m vorm Haus zu stillen usw. ist das für mivh ganz was anderes. Ich bin die Erwachsene und ich muss auch die unangenehmen Entscheidungen treffen.

    Und wenn mein Wutzi (bald 7 Monate) etwas will, es erreichen könnte, aber das anstrengend ist, darf er frustriert ein paar Runden motschgern. Frustration ist ein Motivator, umgekehrt ist er nämlich super froh wenn er etwas schafft (zB sich bis zu dem blauen Verschluss zu rollen den er unbedingt abschlotzen wollte).

    Manchmal scheint mir, dass das Mittelmaß verloren gegangen ist. Unsre Omas ham noch alles ausschreien und weinen lassen und bei uns jetzt darf das Kind gar nimmer weinen. Kindern darf erlaubt sein ihre Emotionen kennenzulernen.

    da hast du wohl recht. vermutlich ist die sorge es "falsch" zu machen einfach zu groß und dann wird heftigst überkorrigiert. ich finde es auch wichtig, dass sie ihre emotionen ausdrücken dürfen und wie ich schon im titel dieses topics geschrieben habe: für mich ist es wirklich ein schmaler grat :)

    Ja, ich glaub jede von uns,kennt die Sorge nur zu gut den Kleinen Schaden zu zu fügen/etwas falsch zu machen. Noch dazu weil Babys ja echt nicht viel haben um sich auszudrücken.

    Ich bin mir aber zumindest in Hinblick auf das Vertrauen in die Mama sicher, sogar sehr sicher, dass es nicht erschüttert wird, wenn sie mal eine Minute weinend auf der Krabbeldecke im Bad liegen, weil man selbst einfach die Dusche braucht.Und ja, theoretisch kann man vl (!) warten bis der Papa da ist, aber man darf auch finden dass man einen insgesamt besseren Tag hat weil man sich frisch gemacht hat. Noch viel mehr gilt das im Wochenbett, wo es mit Wochenfluss und ggf Stillbeginn (der Körper von dem das Kind isst, darf abgebraust sein ;)) doch noch ein paar mehr Gründe gibt.

    Und manchmal ist der allein in der Küche gegessene Schokoriegel und eine Minute durchatmen, das was einem die Kraft gibt für den Rest der Nacht mit einem schwierigen, schreienden Schläfer. Wir haben alle unsere 'Ich kann nicht mehr'-Momente.

    Die Symbiose-artige Beziehung zwischen Mama und Baby ist für mich so eng, dass Mamas Wohlbefinden oder organisatorische Notwendigkeiten manchmal Babys Unzufriedenheit überschreibt. Und ja, es ist ein Grat, aber ich denke dass sich eine gangbare Praxis auch im ersten Jahr erarbeiten lässt, ohne dass man Kaspar Hauser home edition heranzieht.
    melly210whataboutmeMurmelNanash
  • Ich bin da bei @Lila2022 mir scheint bei diesem Thema ist das Mittelmaß verloren gegangen.

    Der Druck der da mittlerweile teilweise auf Mütter aufgebaut wird das Kind nur ja nicht eine Minute weinen zu lassen, wurscht was, das finde ich heftig.
    Ich denke wir sind uns alle einig, daß man ein Baby nicht stundenlang alleine wo ablegen und verzweifelt schreien lassen soll, so wie das vor 100 Jahren üblich war. Aber bitte, es ist was anderes wenn man grad in der Dusche steht, das Kind beginnt zu quaken und man trotzdem kurz fertig duscht und nicht ohne Haare waschen rausspringt nur damit es ja keine Sekunde weint. Ich habe meinem in solchen Fällen auch einfach "ich komme gleich, ich habe dich gehört" gesagt damit er meine Stimme gehört hat und gewusst hat ich bin da. Selbiges wenn ich aufs Klo musste oder so.

    whataboutmericzwölfinsommermamaMamaLamaina1010JigsawdaniNanashmydreamcametrue
  • @melly210 da stimme ich dir zu 100 Prozent zu. Im Krankenhaus wäre es bei mir schon nicht anders möglich gewesen zu duschen. Die Pflegerinnen waren nicht sehr amused, wenn man das Baby Mal abgeben wollte und Besuch war nur für eine halbe Stunde erlaubt. So bin ich dann halt wenn Baby geschlafen hat unter die Dusche gehüpft, bin aber natürlich nicht mit Shampoo in den Haaren rausgehuscht.
    melly210Nanash
  • Klar das ist immer wieder mal die Situation. Musste mein Baby auch mal weinen lassen weil ich grad am WC war oder poster vor der Tür...
    Aber zb ex Nachbarin von meiner Mama die ist immer raus rauchen gegangen und der war das egal, ob das Baby weint.
  • Dieses "Schreien lassen" ist kein Ding von vor 100 Jahren, das betrifft eigentlich erst die Generation vor uns. Meine Mutter, Schwiegermutter und co. Erzählen mir alle, dass sie von ihren Eltern zum schreien allein gelassen wurden. Das war also vor 40-50 Jahren auch noch üblich. Man hat auch meinen Eltern dergleichen geraten vor knappen 30 Jahren. So wie diese Generation heute ebenfalls weiter unsere Wege kritisiert (stillen, tragen, "verwöhnen", Thema Zucker- wir könnten doch alle zum einen oder anderen Thema was beitragen, wo wir uns dumme Sachen anhören müssen :D)

    Das Verständnis für Bedürfnis befriedigung ist also (in großem ausmaß) erst jetzt in der Gesellschaft angekommen.
    Es ist klar, dass wir da als moderne Eltern noch den richtigen Weg suchen.

    Aber wie ihr sagt, man muss deswegen nicht seine eigenen Grundbedürfnisse wie toilette, duschen o.ä. vernachlässigen. Ein abwägen ist es eher - wenn mein Kind gerad3 glücklich und zufrieden ist spricht nichts dagegen, ich würde aber jetzt auch eher auf die Dusche verzichten, wenn das Baby bereits quengelig und nähebedurftig ist - dann Dusche ich halt später.

    Ein etwas egoistischer zusatz Aspekt ist halt auch - wenn das Baby weint stresst mich das - ich kann dann gar nicht in ruhe duschen, und ich möchte aber in ruhe duschen - also warte ich lieber :D aber naturlich,wenn alles gut ist und nur zum ende hin geweint wird, mache ich noch zuende was angefangen ist.
    Nanashmydreamcametrue
  • bearbeitet 24. 04. 2023, 19:47
    Also ich kann nur sagen, dass mir von einer sehr klugen Physiotherapeutin gesagt wurde, dass es wichtig sei, dass Kinder auch solch Wutanfälle bzw. dieses „Schreien“ und nörgeln benötigen um weitere Entwicklungsschritte zu machen! Soll jetzt nicht heißen, dass du dein Kind ewig schreien lässt, aber es wird sicher auch „unrund“, wenn es etwas will und noch nicht kann - genau das muss man als Mama angeblich aushalten um die Entwicklung der Kleinen zu fördern.

    Mein Baby war am Anfang ganz gleich, ich durfte nichts machen ohne ihn, aber mittlerweile (5 Monate) darf ich schon mal kochen, wenn es im Hochstuhl ist! 😅 also es wird auf alle Fälle besser - nicht immer, aber immer öfter 😊
    Nanash
  • @ina1010 ja, das gilt besonders für das mobil werden. Die Unzufriedenheit wenn sie was nicht sehen oder erreichen können ist ein wichtiger Motivator. Deshalb ist viel Zeit am Boden auch wichtig. Am besten einfach dazu setzen und auch probieren und jammern lassen wenn sie was nicht erreichen. Erst helfen wenn man merkt es wird zu viel.
  • Der größte Frust war bei unserem do mit 5/6 Monaten bzw der erste große.
    Da begann das rollen. Anfangs war er frustriert weil er es nicht geschafft hat, dann weil er es geschafft hat aber am Bauch net liegen wollte.
    Irgendwann ist er zufrieden durch die Gegend gekugelt.
    Ich denke, wenn du den Grund fürs weinen/brummeln/grantln siehst, ist es leichter den Zwerg selbst verarbeiten lassen oder ihm erklären was grad los ist.
    Wenn du nicht weißt was los ist, ist weinen lassen quatsch. In dem Alter könnten die Zähne schieben, Bauchweh,...

    Wie schon geschrieben wurde, Mittelmaß finden ist immer gut.
    Nanash
  • Ein passender Artikel von Jesper Juul: https://www.fritzundfraenzi.ch/erziehung/jesper-juul-die-kunst-nein-zu-sagen/

    Daraus kopiert:
    Die erste Antwort, die ein neugeborenes Kind hören, sehen und fühlen muss, ist ein riesiges Ja, das von ganzem Herzen kommt. Ein «Ja, du bist willkommen». Ein «Ja, ich werde für dich da sein». Während des ersten Lebensjahres des Kindes müssen die Eltern ihm ein ständiges Ja zukommen lassen. Ein Ja zu Hunger, Durst und Kontaktbedürfnis (!). Ein Ja zu Koliken, Mittelohrentzündungen und Schlafschwierigkeiten. Ein «Ja, wir öffnen dir unsere Herzen und bieten dir für alle Zeit einen sicheren Platz darin».
    Wenn das Kind etwa achtzehn Monate alt ist, wird es Zeit, auch mal Nein zu sagen. Nicht nur im Interesse des Wohlergehens und der Entwicklung des Kindes, sondern ebenso sehr hinsichtlich der Qualität unserer Beziehung und unserer eigenen Bedürfnisse.
    Nanash
  • Lila2022 schrieb: »
    Und mein Klei
    Nanash schrieb: »
    Lila2022 schrieb: »
    Weinen lassen ist bei mir gegeben wenn ein Kind unbegreifliche Verzweiflung (zB allein im Dunkeln aufwachen) ohne Begleitung durchstehn muss. Wenn ich mich dusche, das Baby kurz ablegen muss obwohls grad getragen werden will , ich nach Hause mit ihm eile statt 100m vorm Haus zu stillen usw. ist das für mivh ganz was anderes. Ich bin die Erwachsene und ich muss auch die unangenehmen Entscheidungen treffen.

    Und wenn mein Wutzi (bald 7 Monate) etwas will, es erreichen könnte, aber das anstrengend ist, darf er frustriert ein paar Runden motschgern. Frustration ist ein Motivator, umgekehrt ist er nämlich super froh wenn er etwas schafft (zB sich bis zu dem blauen Verschluss zu rollen den er unbedingt abschlotzen wollte).

    Manchmal scheint mir, dass das Mittelmaß verloren gegangen ist. Unsre Omas ham noch alles ausschreien und weinen lassen und bei uns jetzt darf das Kind gar nimmer weinen. Kindern darf erlaubt sein ihre Emotionen kennenzulernen.

    da hast du wohl recht. vermutlich ist die sorge es "falsch" zu machen einfach zu groß und dann wird heftigst überkorrigiert. ich finde es auch wichtig, dass sie ihre emotionen ausdrücken dürfen und wie ich schon im titel dieses topics geschrieben habe: für mich ist es wirklich ein schmaler grat :)

    Ja, ich glaub jede von uns,kennt die Sorge nur zu gut den Kleinen Schaden zu zu fügen/etwas falsch zu machen. Noch dazu weil Babys ja echt nicht viel haben um sich auszudrücken.

    Ich bin mir aber zumindest in Hinblick auf das Vertrauen in die Mama sicher, sogar sehr sicher, dass es nicht erschüttert wird, wenn sie mal eine Minute weinend auf der Krabbeldecke im Bad liegen, weil man selbst einfach die Dusche braucht.Und ja, theoretisch kann man vl (!) warten bis der Papa da ist, aber man darf auch finden dass man einen insgesamt besseren Tag hat weil man sich frisch gemacht hat. Noch viel mehr gilt das im Wochenbett, wo es mit Wochenfluss und ggf Stillbeginn (der Körper von dem das Kind isst, darf abgebraust sein ;)) doch noch ein paar mehr Gründe gibt.

    Und manchmal ist der allein in der Küche gegessene Schokoriegel und eine Minute durchatmen, das was einem die Kraft gibt für den Rest der Nacht mit einem schwierigen, schreienden Schläfer. Wir haben alle unsere 'Ich kann nicht mehr'-Momente.

    Die Symbiose-artige Beziehung zwischen Mama und Baby ist für mich so eng, dass Mamas Wohlbefinden oder organisatorische Notwendigkeiten manchmal Babys Unzufriedenheit überschreibt. Und ja, es ist ein Grat, aber ich denke dass sich eine gangbare Praxis auch im ersten Jahr erarbeiten lässt, ohne dass man Kaspar Hauser home edition heranzieht.

    ja ich stimme dir zu! besonders als erstmama muss man da erst seine eigene mitte finden. die zewifel und gedanken sind groß. ich versuche immer auf meinen bauch zu hören, aber manchmal schaltet sich der kopf ein und viele andere stimmen, die man so in seinem umfeld hört. das kann einen schonmal verunsichern..
    melly210 schrieb: »
    Ich bin da bei @Lila2022 mir scheint bei diesem Thema ist das Mittelmaß verloren gegangen.

    Der Druck der da mittlerweile teilweise auf Mütter aufgebaut wird das Kind nur ja nicht eine Minute weinen zu lassen, wurscht was, das finde ich heftig.
    Ich denke wir sind uns alle einig, daß man ein Baby nicht stundenlang alleine wo ablegen und verzweifelt schreien lassen soll, so wie das vor 100 Jahren üblich war. Aber bitte, es ist was anderes wenn man grad in der Dusche steht, das Kind beginnt zu quaken und man trotzdem kurz fertig duscht und nicht ohne Haare waschen rausspringt nur damit es ja keine Sekunde weint. Ich habe meinem in solchen Fällen auch einfach "ich komme gleich, ich habe dich gehört" gesagt damit er meine Stimme gehört hat und gewusst hat ich bin da. Selbiges wenn ich aufs Klo musste oder so.

    stichwort mittelmaß. Ja gerne, aber für jemanden ohne Erfahrung wirklich auch sehr schwierig. ich hab den eindruck oft wird mit allem so übertrieben. für die ältere generation bin ich sowieso ein alien, weil ich mein baby viel trage und auch vermeide, dass er weint und somit verhindere, dass er seine "lungen stärkt" und "selbstständig" wird :D
    Selina1234 schrieb: »
    Dieses "Schreien lassen" ist kein Ding von vor 100 Jahren, das betrifft eigentlich erst die Generation vor uns. Meine Mutter, Schwiegermutter und co. Erzählen mir alle, dass sie von ihren Eltern zum schreien allein gelassen wurden. Das war also vor 40-50 Jahren auch noch üblich. Man hat auch meinen Eltern dergleichen geraten vor knappen 30 Jahren. So wie diese Generation heute ebenfalls weiter unsere Wege kritisiert (stillen, tragen, "verwöhnen", Thema Zucker- wir könnten doch alle zum einen oder anderen Thema was beitragen, wo wir uns dumme Sachen anhören müssen :D)

    Das Verständnis für Bedürfnis befriedigung ist also (in großem ausmaß) erst jetzt in der Gesellschaft angekommen.
    Es ist klar, dass wir da als moderne Eltern noch den richtigen Weg suchen.

    Aber wie ihr sagt, man muss deswegen nicht seine eigenen Grundbedürfnisse wie toilette, duschen o.ä. vernachlässigen. Ein abwägen ist es eher - wenn mein Kind gerad3 glücklich und zufrieden ist spricht nichts dagegen, ich würde aber jetzt auch eher auf die Dusche verzichten, wenn das Baby bereits quengelig und nähebedurftig ist - dann Dusche ich halt später.

    Ein etwas egoistischer zusatz Aspekt ist halt auch - wenn das Baby weint stresst mich das - ich kann dann gar nicht in ruhe duschen, und ich möchte aber in ruhe duschen - also warte ich lieber :D aber naturlich,wenn alles gut ist und nur zum ende hin geweint wird, mache ich noch zuende was angefangen ist.

    ja mich stresst das auch zu sehr. aber es gab zeiten, da konnte ich ihn nichtmal zu meinem mann geben, weil er nur zu mir wollte...
    mittlerweile klappt es bei papa und auch in der wippe meistens ganz gut. das ist schon recht viel, denn vor ein paar wochen hätte ich ihn da nichtmal reinlegen können. heute kann ich ein paar minuten in ruhe duschen, während er drinliegt und ich muss nicht bis nachmittags/abends auf meinen mann warten. das war mir schon viel wert, weil ich mit dem zwergi an meiner seite sowieso total fremdbestimmt bin. duschen zu können wann ich will ist zwar nur eine kleinigkeit, gibt mir aber einfach ein super gefühl :)
    ina1010 schrieb: »
    Also ich kann nur sagen, dass mir von einer sehr klugen Physiotherapeutin gesagt wurde, dass es wichtig sei, dass Kinder auch solch Wutanfälle bzw. dieses „Schreien“ und nörgeln benötigen um weitere Entwicklungsschritte zu machen! Soll jetzt nicht heißen, dass du dein Kind ewig schreien lässt, aber es wird sicher auch „unrund“, wenn es etwas will und noch nicht kann - genau das muss man als Mama angeblich aushalten um die Entwicklung der Kleinen zu fördern.

    Mein Baby war am Anfang ganz gleich, ich durfte nichts machen ohne ihn, aber mittlerweile (5 Monate) darf ich schon mal kochen, wenn es im Hochstuhl ist! 😅 also es wird auf alle Fälle besser - nicht immer, aber immer öfter 😊

    ja das stimmt. bis jetzt habe ich da noch nicht so großen frust bei ihm erlebt. es geht wirklich hauptsächlich um "mama trag mich" :D bei den versuchen zu greifen und zu drehen wirkt er auf mich noch recht entspannt :)
    anianom schrieb: »
    Ein passender Artikel von Jesper Juul: https://www.fritzundfraenzi.ch/erziehung/jesper-juul-die-kunst-nein-zu-sagen/

    Daraus kopiert:
    Die erste Antwort, die ein neugeborenes Kind hören, sehen und fühlen muss, ist ein riesiges Ja, das von ganzem Herzen kommt. Ein «Ja, du bist willkommen». Ein «Ja, ich werde für dich da sein». Während des ersten Lebensjahres des Kindes müssen die Eltern ihm ein ständiges Ja zukommen lassen. Ein Ja zu Hunger, Durst und Kontaktbedürfnis (!). Ein Ja zu Koliken, Mittelohrentzündungen und Schlafschwierigkeiten. Ein «Ja, wir öffnen dir unsere Herzen und bieten dir für alle Zeit einen sicheren Platz darin».
    Wenn das Kind etwa achtzehn Monate alt ist, wird es Zeit, auch mal Nein zu sagen. Nicht nur im Interesse des Wohlergehens und der Entwicklung des Kindes, sondern ebenso sehr hinsichtlich der Qualität unserer Beziehung und unserer eigenen Bedürfnisse.

    wunderschön. danke fürs teilen :) tut gut zu lesen, dass ich die letzten monate nicht alles komplett verhaut habe :D mir war es von tag 1 extrem wichtig, dass er sich gesehen und gehört fühlt und das ist es mir heute noch. so ein kleiner zwuck weiß ja noch gar nicht so recht wie ihm geschieht, wenn er auf diese welt kommt.
    spannend wirds dann, wenn er gut angekommen ist und ins kleinkindalter kommt. ich denke da muss man dann schon nochmal einiges überdenken und "neu erfinden", damit es weiterhin konstruktiv bleibt.
  • Mohnblume88 schrieb: »
    Du hast schon viele gute Beiträge bekommen, da kann man überall zustimmen.
    Was mir noch dazu einfällt, aber erst für später wichtig ist. So ab 1 oder 1,5 ist mir aufgefallen, dass sich zu den Bedürfnissen auch Wünsche gesellen. Das konnte ich anfangs nicht gut unterscheiden und bin fast ausgebrannt bei dem Vorhaben den (vermeintlichen) Bedürfnissen nachzukommen.
    Dabei merkte ich zunehmend u dank dem Forum hier, dass es sich um Wünsche handelt und ich die Verantwortung hab, zu entscheiden ob ja oder nein.

    Beispiel schlafen gehen u Mama soll mitkommen:
    Bedürfnis ist Sicherheit
    Wunsch ist Mama
    Bedürfnis wird erfüllt, indem sie nicht allein sein muss, aber Papa macht das. Da lässt man das Kind nicht im Stich, aber wenn es aus irgendeinem Grund nicht passt, muss ich als Mama dem Wunsch nicht nachkommen. Kann ich aber natürlich.

    Ich finde das ist SOOOO ein wichtiger Punkt und guter Input.
    Auch Altersunabhängig.
    Selbst beim Säugling kann ich schon sagen "Braucht Nähe, Mama kann aber nicht mehr. Papa ist da!"
    Usw usw...
    Nanashmelly210mydreamcametrue
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