Hallo ihr Lieben!
Seit gut 2 Wochen schläft unser 3 Monate altes Baby extrem schlecht ein. Davor gab es damit keinerlei Probleme. Seit 2 Wochen ist es so, dass er sich regelrecht wehrt einzuschlafen - er weint wenn ich ihn tagsüber, aber auch abends hinlegen möchte und ihn stillen möchte. Oft nuckelt er zwei-, dreimal und dockt aber wieder ab und überstreckt sich. Danach fängt er an zu weinen und will teilweise wieder trinken, aber dann geht das "Spiel" mit dem Abdocken wieder von vorne los. Natürlich beruhige ich ihn danach immer wieder, was allerdings auch nicht jedes Mal so schnell gelingt. . An schlafen ist dann leider nicht mehr zu denken - wir nehmen ihn dann in die Trage und gehen mit ihm ein paar Runden, meist schläft er da dann doch ein, aber so kennen wir das gar nicht von ihm. Ich bin auch langsam am Verzweifeln, weil er weniger gestillt werden möchte, was ja an sich auch normal ist, dass das weniger wird, aber somit kommt er auch seltener zur Ruhe.
Ich hab auch das Gefühl, dass er ein sehr neugieriges Baby ist und oft bis er nicht mehr kann in der Gegend herumschaut und alles aufsaugen möchte.
Leider bin ich ratlos, ich würde so gern wieder mehr stillen, um ihn zu beruhigen aber scheinbar verpasse ich entweder den Moment in dem er noch nicht übermüdet ist (ich achte mittlerweile sehr genau auf alle Zeichen), oder irgendwas andres stimmt nicht.
Habt ihr vielleicht eine Idee was ich machen könnte oder was das sein könnte?
Alles Liebe
Anja
Kommentare
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Solche Phasen kommen immer wieder vor. Mein Baby ist jetzt 4 Monate und hat auch mal seltener an die Brust wollen und sich weggedreht (weinen tut sie zwar fast nie, aber dann mal herumraunzen oä). Mir ist da auch aufgefallen, dass sie viel neugieriger geworden ist und das einer der Hauptgründe war, warum sie nicht an die Brust wollte. Dann hat sie sich die Augen gerieben und war richtig grantig und wurde offenbar von der Müdigkeit gepackt.
Ich hab sie einfach immer wieder angelegt und wenn sie nicht wollte halt wieder aufgehört und wieder probiert (also dieses an- und abdocken, von dem du erzählst hatten wir auch). Manchmal bin ich mit ihr auf und ab gegangen und hab sie währenddessen an die Brust gegeben. So konnte sie schauen und trinken zugleich und wurde dabei immer müder. Oder in die Trage, währenddessen stillen und sie schläft sofort ein. Es beruhigt sich wieder und dann wollen sie wieder mehr an die Brust, weil ein Schub kommt und sie Clustern usw. Es sind halt wirklich immer wieder Phasen, die kraftraubend sind. Es ist vielleicht einfach gesagt, aber versuch es nicht so tragisch zu sehen und nicht daran zu verzweifeln. Denk dir, dass es vergeht und mehr als ihm die Brust und deine Nähe anzubieten, kannst eh nicht. Bitte glaub nicht, dass er deine Brust nicht will oder zu wenig Milch bekommt, das ist nicht der Fall. Viele bieten ihren Babys dann Fläschchen an aus Sorge, dass sie zu wenig bekommen und stillen dann unfreiwillig ab. Auch ich hab das bei meinen ersten Kindern geglaubt, habe aber dank einer kompetenten Stillberaterin weitergemacht ohne Fläschchen und konnte meine Zwillinge ewig stillen).
Nachdem meine Maus eben vor kurzem weniger wollt, hängt sie momentan regelrecht an der Brust. Vor allem nachts (cluster feeding). Auch Das ist normal und und bedeutet nicht, dass man zu wenig Milch hat! Bei ihr geh ich so vieles so viel entspannter an als bei meinen ersten Kindern (die Zwillinge, mittlerweile 7 Jahre alt) und ich merk, wie sich das auswirkt. Egal welche Phase sie durchmachen, ich nehms einfach an. Halt immer da sein, ruhig bleiben, stillen und tragen.
Vielleicht hilft bei ihm auch ihn in solchen Phasen vermehrt zu tragen. Bei alltäglichen Situationen, beim Haushalt erledigen, einkaufen gehen etc. So ist er immer Teil vom Geschehen, steht aber nicht so im Mittelpunkt. Er kann zusehen und seine Neugier befriedigen, evtl zwischendurch andocken und Durst/Hunger stillen usw.
Also, wie du merkst, ich bin ein ziemlicher Fan vom Tragen. Es gibt ja auch Beobachtungen, dass Kinder, die viel getragen werden weniger weinen.
Und ja, auch bei der Hitze trag ich sie viel. Es gibt ganz gute Tücher oder auch Tragen, die für den Sommer geeignet sind.
Ich hoffe ich konnte dich ein wenig beruhigen, dir den Stress nehmen.
Liebe Grüße
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Hallo liebe Forumianerin!
Vielen Dank für deine lange und sehr liebe Antwort!
Ja, du hast mir tatsächlich den Stress genommen, ich sag mir immer wieder, dass ich die Situation so annehmen muss, wie sie kommt - ich tu mir nur selbst sehr schwer mit Veränderungen und mit Baby ist das ja eigentlich ein Dauerzustand
Seit zwei Tagen ist es jetzt besser mit ihm, er trinkt wieder regelmäßiger und ist weniger quengelig und weint eigentlich gerade gar nicht mehr an der Brust, wahrscheinlich auch, weil ich ihn einfach lasse, wenn ich merke er mag halt nicht. Das hilft schon sehr.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Hitze eine enorme Belastung für ihn war.. ich hoffe, dass es die nächsten Tage, wenn es so heiß wird, trotzdem besser bleibt, aber wenn nicht, weiß ich ja, dass es tatsächlich am Wetter liegt
Ist deine Maus auch so müde, wenn es so heiß ist?
Danke dir noch einmal für deine Antwort!
Alles Liebe
Anja
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Hey super, das freut mich sehr.
Ich weiß noch, dass ich mir bei meinen ersten Kindern mit Veränderungen auch schwerer getan hab, man weiß ja doch noch nicht so richtig was auf einen zukommt und beobachtet alles ganz genau. Jede Veränderung verunsichert, vor allem bei so heiklen Themen wie stillen und schlafen. Aber man wächst da hinein und genau, am Anfang sind die echt Dauerzustand. Später schleichen sie sich langsam ein und man denkt irgendwann zurück und fragt sich, wie das passiert ist 😅.
Ja, meine Maus schläft generell viel, aber seid es so heiß is, is sie auch müder und dadurch auch schneller grantig, wo sie sonst so ein entspanntes Baby is.
Ganz liebe Grüße
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Du hast schon eine Menge ausprobiert, und es freut mich zu hören, dass es in den letzten Tagen etwas besser geworden ist. Hitze kann tatsächlich eine Rolle spielen und Babys reagieren oft empfindlich darauf. Versuche ihm eine angenehme Umgebung zu schaffen und ihn leichter zu kleiden, um ihm das Schlafen zu erleichtern.
Eine Sache, die mir noch in den Sinn kommt, ist das Thema Schub. Es könnte sein, dass dein Kleines gerade einen Entwicklungsschritt durchmacht, der sein Verhalten beeinflusst. In solchen Phasen kann es sein, dass sie vermehrt Nähe suchen, anhänglicher sind und öfter gestillt werden wollen. Es kann auch sein, dass sie dabei unruhig sind und sich schwerer beruhigen lassen.