Gibt es Familien WGs?

Irgendwann kam dieses Hirngespinnst mal bei uns mal auf.. und ich denke nicht, dass es wirklich was für uns wäre.
Aber ich bin trotzdem etwas neugierig, ob es hier Familien gibt, die sich zu einer WG zusammen geschlossen haben
und wie das so läuft bzw. welche Erfahrungen ihr gemacht habt?

Verlockend ist die traumvorstellung natürlich schon:
man teilt sich ein Haus und hat vieeeel mehr Wohnfläche um vielleicht den selben Preis der eigenen Wohnung oder nur minimal mehr.
Ich sehe viele Häuser mit mehreren Badezimmern, so dass auch das eigentlich kein Thema ist.

Ganz klar - eine Familien WG ist keine Studenten WG. Und ein Raum pro Familie reicht nicht aus. Aber es gibt ja auch sehr große Häuser, in denen man durchaus auch 3-4 Familien in 2-3 Zimmer Wohnung unter bekommen würde. Man würde sich oft nur Küche, Haustür, einen Gemeinschaftsraum und den Garten teilen.

Auch stelle ich es mir (vorausgesetzt man versteht sich wirklich blendend) auch im Alltag leichter vor. Man ist ja wie eine Gemeinschaft, die sich vielleicht auch in anderen Lebensbereichen unterstützt. Die Kinder gehen vielleicht in den selben KiGa oder Schule und man kann sich beim Abholen abwechseln. Vielleicht kochen manche auch in Schichten usw.
Auf der anderen Seite ist es als Familie natürlich auch ein großer Verlust der Privatsphäre. Da ist einfach immer jemand!


So genug des Hirngespinnstes... Gibt es Leute die solch einen Schritt wirklich wagen?
ich habe schon von WGs für Alleinerziehende gehört - aber eben noch nicht von Familien. Also interessiert es mich, ob hier jemand zu finden ist, der was dazu erzählen kann :D

Kommentare

  • Ich selbst wohne in keiner WG bin aber mit Familien befreundet, die im Nachbarbezirk in einer Art "Kommune" wohnen. Kinder von dort wohnenden gehen mit meinen in den Kiga zB. Ist im Grunde wie eine WG, wobei da viele Familien, Singles etc. auf einem Areal zusammen leben. Trotzdem gibt es eigene Wohneinheiten oder auch gemeinsame. Die Leute arbeiten teilweise in "normalen" Jobs in der Umgebung. Manche teilen sich Autos etc. Das Konzept an sich find ich nicht so schlecht, wenn man sowas mag. Immer wieder gibt es dort Veranstaltungen am Gelände.
  • melly210melly210

    3,311

    bearbeitet 27. Juli, 16:39
    Ich kenne es auch nur so daß es abgeschlossene Wohneinheiten sind auf einem größeren Gemeinschaftsareal. Das wird denke ich auch zu weniger Konflikten führen als mehrere Familien in einem Haus mit geteilten Räumen. Bei Letzterem muß man sich denke ich schon sehr gut verstehen. Überhaupt wenn man auch Küche und Wohnzimmer teilt. Es gibt aber relativ viele Zweifamilien-Häuser, also mit komplett getrennten Einheiten, eine Familie oben, eine unten. Reduziert sicher auch wieder Konflikte.
  • Was es schon öfters gibt ist, dass befreundete oder verwandte Familien ein Doppelhaus teilen - eine Freundin von mir hat das mit ihrer Schwägerin gemacht und die Kinder sind nur ein paar Monate auseinander. Sie haben keinen Zaun im Garten zwischen den Häusern und sie nutzen halt den Garten und die Infrastruktur darin wie Klettergerüst und Pool mit allen Familienangehörigen. Solche Konstrukte gibt es sicher öfter.
    Und dann kenn ich noch ein familienfreundliches Wohnhaus in Wien, das mit extra breiten Gängen, die als Spiel- und Treffplätze konzipiert sind auch auf zusammenleben mit den Mitbewohnerinnen ausgelegt ist. Aber dort kann man sich auch wirklich komplett von den anderen abschotten wenn man das will.
  • Eine Freundin von mir hat lang in verschiedenen Kommunen gewohnt (im Ausland). Aber mit Kindern geht es meistens nicht so gut. Die meisten Kommunen nehmen keine Leute mit Kindern auf weil da zu unterschiedliche Bedürfnisse zusammenstoßen und weil Kinder auch nicht „regelkonform“ genug sind. Was auch irgendwie logisch ist; diese Kommunen funktionieren alle auf
    Basis von strikten (Verhaltens-)Regeln und Arbeitsaufteilung und Kinder halten sich da automatisch nicht dran. Das ist dann sehr mühsam für alle anderen.

    Aber es gibt schon ein paar Kommunen die auch Familien akzeptieren. Is aber eher selten, und die meisten die Kinder bekommen ziehen dann von selbst aus.

    Ich würde das nicht zu romantisieren, was ich mitgekriegt habe spart der Lebensstil zwar Geld aber ist anstrengend. Man muss dauernd Kompromisse schließen, sich über Leute ärgern die ihren Teil der Arbeit nicht (so gut) erledigt haben, … es ist sicher sehr intensiv.
    melly210
  • Okay... aber eine Kommune ist ja schon nochmal was ganz anderes, als eine WG von Leuten, die sich "nur" den Wohnraum aufteilen würden.
  • Ich kenn auch eher Projekte bei denen mehrere Familien in z.b.: einem großen Haus oder Hof wohnen, aber jede Familie, Paar oder Pensionist eine eigene Wohneinheit hat. Zusätzlich gibt es dann gemeinschaftlich genutzte Räume wie Küche, Aufenthaltsraum, Spielraum oder ähnliches.
    Ältere könnten z.b. bei der Kinderbetreuung etwas aushelfen oder unterstützen, dafür Hilfe beim einkaufen, Arztterminen,es wird mit gekocht oder ähnlichem bekommen. Glaub dabei könnte man sich gut unterstützen, aber hätte trotzdem den Rückzugsort, falls gewünscht. Ohne eigener Wohneinheit stell ich mir das sehr schwierig vor und würd zu vielen Konflikten führen...sieht man ja oft bei mehr -Generationenhaushalten. Ich hab lange in WGs gewohnt und es ist nicht so leicht, dass das gut passt und man muss oft viele Kompromisse eingehen oder diskutieren.

  • Selina1234 schrieb: »
    Okay... aber eine Kommune ist ja schon nochmal was ganz anderes, als eine WG von Leuten, die sich "nur" den Wohnraum aufteilen würden.

    Ich glaube das ist ein Missverständnis. Das heißt einfach „Kommune“. Das hat nichts mit offenen Beziehungen, freier Liebe, oder sonst was zu tun. Das ist eine Gemeinschaft in der sich mehrere Leute ein großes Haus teilen. Jeder hat sein Zimmer und der Rest wird gemeinschaftlich genutzt.
  • Ich denk auch, je mehr geteilt werden muß, desto schwieriger, weil desto mehr Kompromisse sind erforderlich. Zweifamilienhäuser haben deshalb oft 2 komplett voneinander getrennte Wohneinheiten, so daß man sich nur den Garten teilt.
  • Naja, da ist halt die Frage... in diese Richtung gehen ja bereits viele Projekte in Wien.
    Wohnungen, in einem Haus zusammen und man teilt sich Garten, Werkstatträume, fahrradraum, tlw sogar Fahrrad und Hund Waschräume, Reparatur Räume, Spielplätze, pools usw usw

    Das Problem? Diese Projekte sind unbezahlbar. Weil man eben nicht nur eine reguläre Wohnung zahlt, sondern alles drumherum geteilte auch.

    Ähnliches gilt für Doppelhaushälften...

    Anders ist das in einem (wG)Haus. Weil man da eben darauf verzichtet, eine eigene Eingangstür, evtl eine eigene Küche u.ä. zu haben. Da schafft man Sicht halt die Privatsphäre durch die Anzahl an Räumen, die man hat.
    Aber klar, mir Kindern ist es in so einer Gemeinschaft was ganz anderes.


    @kea Das mit den Kommunen wusste ich nicht. Da oben geschrieben wurde - manche gingen auch "normalen" Jobs außerhalb nach, dachte ich nun schon, dass das eher so in Richtung gesonderte Gemeinschaft geht- eben nicht nur geteilter Wohnraum, sondern auch mehr teilen.
    Das muss ja deswegen nicht gleich was sexuelles sein :D habe ich auh nicht gedacht, nur halt schon, dass es eine etwas größere Liga ist, als eine WG.

  • @Selina1234 ich habe nicht eine Doppelhaushälfte gemeint sondern ein Zweifamilienhaus. Eine Familie oben, eine unten. Zb sowas Will teilen:

    https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/haus-kaufen/niederoesterreich/hollabrunn/mega-gelegenheit-2-wohneinheiten-zum-schnaeppchenpreis-822425930/ 
  • @Selina1234 das kam nicht von mir mit den normalen Jobs außerhalb. Die Leute die ich kenne in diesen Kommunen haben alle normale Jobs. Viele sind Studenten oder machen andere Ausbildungen.
  • Also ich war vorübergehend einmal Kind in einer "WG". Eine Freundin meiner Eltern ist nach der Trennung inkl. 4 Kinder zu uns gezogen. Die Situation war natürlich speziell, weil der Wohnraum nicht darauf ausgelegt war. Wir waren 7 Kinder zwei Babys, 2x3 2x8, 1x11, ein Teenager (ich), 3 Erwachsene und ein Hund. Es war eine schöne Zeit, aber mit 120l Warmwasser auch echt eine Herausforderung.

    Ich denke man muss sich richtig gut verstehen und braucht viel Sozialkompetenz, um Konflikte zu lösen. Zudem muss man echt viel Rücksicht nehmen, planen, usw... Bei uns gab es nie Ruhe und immer ur viel zu tun.
    So richtig langfristig wäre es mir zu anstrengend 🙈 wäre eher für getrennte Wohnräume und gegenseitige Unterstützung zu haben.
    Selina1234
  • @awa danke für deine persönlichen Einblicke. Ist ja wirklich spannend.

    Das mit dem "gegenseitig unterstützen" habe ich tatsächlich lange versucht. Hätte mir eine coole mama-gruppe gewünscht wo man sich gegenseitig unterstützt mit betreuung,Kochen und Co. Gemeinsam mit mehr Kindern ist es halt doch leichter als alleine mit wenigen.
    Aber leider hat das nie geklappt.
    Das ist irgendwie zu sehr in den Leuten drinnen heutzutage. Dieses - ich bin mit den Kindern den ganzen Tag alleine.
    (Rede jetzt von u3 kindern - darüber habe ich noch keine Erfahrung 😅)
    soso
  • @Selina1234 das stimmt, am ehesten wird noch in der Familie so zusammengehalten.

    Was bestimmt reinspielt ist, dass viele heutzutage mehr zu tun haben als früher. Die Welt ist schnelllebiger, beide Eltern arbeiten früher wieder, usw.

    Ich merke bei mir selbst, dass ich wenig Energie für Tätigkeiten on-top habe. Ich bin froh, wenn daheim alles soweit rennt🙈

    Wo ich mir nicht sicher bin ob es stimmt, oder ob es eine nachträgliche Beschönigung der Erinnerung ist, ist dass mehr Kinder oft weniger anstrengend sind als eines.

    Die beschäftigen sich 1. auch mal miteinander und haben 2. zwangsläufig gelernt, dass die Eltern nicht immer spielen und bespaßen können.
  • Falls es noch jemanden hier interessiert.

    In Wien gibt es das Juno Projekt. Da ging es auf der HP eine WG Börse.

    https://www.alleinerziehen-juno.at/
    Selina1234
  • @minx danke für den Tipp.
    Richtet sich wohl eher an alleinerziehende. Aber kann sicher für den ein oder anderen interessant sein.

    Von alleinerziehenden kenne ich das Konzept überhaupt und finde es wirklich interessant und toll.
  • Das Thema an sich klingt super spannend. Allerdings braucht es da wirklich beide Parteien, die irgendwie auf der selben "Wellenlänge" sind denke ich.

    Ich stell mir das schon schwierig vor, weil ich zum Beispiel, kann mir um die Burg nicht vorstellen, mit weder meiner Mama, sowie meinem Bruder, noch mit meiner Schwester und meiner Nichte so eine "WG" zu bilden. Ich würde das nicht aushalten aufgrund von den Erwachsenen, wenns nur um die Kinder geht, dann wäre das kein Problem.

    Daher stelle ich es mir sehr schwer vor, jemanden passenden zu finden, zumindest für uns, wenn ich meine eigene Familie schon nicht aushalte 😂
  • Ich hätte so ein Konzept immer nur gerne für die Karenzzeit gehabt 😂 Danach nimmer
  • @Cathérina es geht wohl eher darum, dass (Kern) Familien sich zu einer wg zusammen tun - ähnlich einer Alleinerziehenden WG.
    Also nicht mit direkten Verwandten, sondern mit anderen Mamas, Papas Kindern
  • @Klumpenstein Hahaha, liegt dann vielleicht daran, dass ich in karenz bin. 🤣
  • @Selina1234 Ja das hab ich schon verstanden, aber ich meinte als Beispiel, wenn man seine eigene Familie (Mutter, Geschwister) nicht aushält und das sind deine direkten Blutsverwandten - wie soll das dann mit "Fremden" gehen?

    Das war mein Gedanke dazu, also zumindest wäre das für uns schwer vorstellbar, dass wir da wirklich ein passendes "Familienmatch" für sowas finden. Obwohl ich an sich, diese Idee schon sehr interessant und als eine Art "Experiment" ausprobieren wollen würde, aber halt eben nur, um die "Erfahrung" zu machen, wie das dann genau ist und nicht für immer, dafür liebe ich glaub ich meine Privatsphäre zu sehr. 😅
  • Achso hihi, falsch verstanden. @Cathérina

    Aber ja, mit der blutsfamilie würde ich das auch nie wagen 🤣

    Wenn nur für ein paar Jährchen wenn die Kinder noch klein sind und gegenseitig profitiert von einem wg Konzept.
    Natürlich wäre es bei sowas nicht wie in einer Studenten wg - wo jeder nur ein Zimmer hat.
    Man hat als Familie dann sicherlich 2-3 Zimmer für sich.

    Aber klar, finde mal jemanden dem du so vertrauen kannst.

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