Kinder vor den Gefahren der Welt warnen

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Kommentare

  • @Selina1234 erstmal vorweg, du hast mMn schon richtige Ansätze, nur Gefahren einschätzen funktioniert erst ab einem bestimmten Alter, vorher sind Kinder noch nicht kognitiv in der Lage dazu, daher auch ausgenommen aus dem Vertrauensgrundsatz. Aber dein Roter Ampel vergleich gehört für mich in die Kategorie „wenn alle von der Brücke springen...“ es ist verboten und in finde etwas was rechtlich verboten sollte nicht im Beisein eines Erwachsenen erlaubt werden. Aber das geht jetzt etwas zu weit vom Thema ab.

    Ich finde die Kommentare von allen hier aber sehr hilfreich und hab für mich beschlossen, ich werde meinen Kindern sagen, sie sollen mir mitteilen/um Erlaubnis fragen wann, wo und mit wem sie wohin gehen, ebenso mich zuerst fragen bevor sie etwas von einem Erwachsenen nehmen dürfen.
  • ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso hier gerade solch eine Diskussion entstanden ist, gegen mich zu argumentieren. Die Hälfte der Dinge, die du implizierst, habe ich so nie gesagt.
    Ich habe nie behauptet, ein Kind soll Gefahren immer selber einschätzen, ich habe nie behauptet dies geschehe altersunabhängig. Ich habe lediglich gesagt, dass ich es wichtiger finde Kindern den Umgang mit Gefahren beizubringen, anstatt zu versuchen sie davor zu schützen und habe mit dem Überqueren einer Straße lediglich versucht ein Beispiel zu machen. Wohl gemerkt, war das nur eine von vielen Dingen, die ich sagte.

    Menschen, Kinder, Erwachsene tun eben auch Dinge die "verboten" sind, in der Gesellschaft aber okay sind (Alkohol, Rauchen, Straßenverkehr.. wer sich an seine Teenagerzeit erinnert sich an alle Gesetze gehalten zu haben, der werfe den ersten Stein). Das hat nichts mit der "wenn alle von der Brücke springen..." Kategorie zu tun, sondern damit, dass mein Kind nicht nur mich sondern auch die Gesellschaft nachahmt und ich mir dessen bewusst bin und es in meine Erziehung mit einbeziehen muss, dass nicht nur mein Verhalten und mein Ge-/Verbot gilt.
    Waugi777
  • @Selina1234 leben und leben lassen, du hast deine Meinung für mich ok, ist halt nur nicht meine Meinung

    Für alle in diesem Thread gilt, danke für die wertvollen Tipps und Buchvorschläge!
  • Also, das mit dem bei Rot über die Ampel gehen, finde ich auch bedenklich (ungeachtet dessen, ob @Selina1234 oder ihre Freunde das so machen oder nicht)

    Da würde ich eher mit den Kindern besprechen, warum manche Menschen das so machen und dass es nicht besonders gescheit bzw sogar gefährlich und verboten ist.
    und das würde ich auch nicht mit Rauchen oder Alkohol gleichsetzen (und nein, ich bin in meinem Leben noch nie über eine rote Ampel gegangen)
    Wird aber hier bei uns auch nicht so häufig gemacht wie in einer Großstadt vermutlich.
  • Buchempfehlung für Kids ab Kindergarten Alter ca. 😉
    Es sind mehrere Situationen beschrieben, wo es Überschreitungen der eigenen Grenzen gibt, und wie damit umgegangen werden kann. In dem Fall "Stopp, ich will das nicht" gvv9gjd6ood2.jpg
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    Kaffeelöffel
  • Nova04 schrieb: »
    Hallo! Mir gehts wie der Titel schon besagt um gewisse Gefahren wie keine Süßigkeiten von Fremden annehmen, nicht mit Fremden mitgehen egal was sie auch versprechen, solche Dinge halt. Wann habt ihr damit anfangen sowas zu besprechen, wie habt ihr das „verpackt“ ohne dass das Kind vor allem Angst bekommt?

    Ich sag meinem Sohn die Sachen so wie sie sind 😂 Er fragt dann viel nach, scheint aber dadurch keine extra Angst zu kriegen. Seit man mit ihm sprechen kann, sind so Sachen je nach Situation immer wieder Thema.
  • Wichtig bei sexueller Aufklärung (ich habe eine Zusatzausbildung in Bezug auf Präventionsarbeit bezüglich Missbrauch) ist auch, dass man den Kindern Sex nicht mit den bloßen Worten "Wenn man sich lieb hat..." vermittelt.
    Mit diesen Worten würde die perverse Tante, der perverse Stiefvater etc nämlich vermutlich ankommen ("Schau, wir haben uns doch lieb,... fass mich mal an,...").

    Einfach das Wording ein bisschen erweitern "Wenn man sich lieb hat, Erwachsen ist und BEIDE ES WOLLEN,.."

    Sorry für den Random input... für mich aber eines der Wichtigsten Dinge,..
    sosoMohnblume88CharlotteKaffeelöffelmydreamcametruekeawölfinMamaLamazuckerpuppe
  • @Klumpenstein das ist gut das du das schreibst. Das man da sonst was falsch vermittelt hätt ich gar nicht bedacht. Ich hab ja eine 8 jährige zuhause und da wird dasvthema Aufklärung nun auch bald thema 😬
    Klumpensteinmydreamcametrue
  • Ich schupf den Mal hoch weil es ja im "kurze Frage" Thread Thema war.

    Wie ist das bei euren älteren Kindern? Gehen die allein zur Schule oder heim?

    Meine 6-jährige geht vom Parkplatz des Kindergartens allein zum Eingang der Schule. Das sind ca. 300m. Er haben uns kürzlich erst drüber unterhalten, dass das für uns jetzt auch wieder was neues ist und wir uns auch üben müssen im los lassen und ihr was zutrauen. Es sind 300m und wir wohnen ja in einer kleineren Stadt. Das schafft sie schon. Außerdem sind da ja auch viele Eltern mit ihren Kindern (einige von denen kennen sie auch). Also verloren gehen oder von da abhauen halt ich für extrem unwahrscheinlich.

    Wie ist das bei euch?
  • Sie geht noch nicht. Würde aber schon gern nach den Ferien vielleicht anfangen so stückweise. Also ich geh zb mit bis zum Zebrastreifen und von dort geht sie alleine bis zum Eingang. Ich bleib dort stehen und sehe von dort bis zum Eingang (keine Ahnung wie viel Meter das sind bin da schlecht im schätzen. Vielleicht auch 300). Nächster Schritt wäre dann bei uns über dir Straße wo kein zebra ist und von dort geht sie alleine. Nur dann müsste sie zu einem anderen zerba Stück weiter oben gehen da ist ein Lotse und beim Haupteingang rein (jetzt geht sie beim nebeneingang). Nachhause steht leider kein Lotse um 15 Uhr. Da würde ich die schon eher holen. Finde es im Winter schon mühsam. Ich muss mich komplett fertig machen, anziehen mantel, Schal... 5 min dahin gehen, wieder heim und mich wieder ausziehen weil ich erst ca 20-25 min später los fahre.
  • KlumpensteinKlumpenstein

    3,917

    bearbeitet 12. Dezember, 16:51
    Kaffeelöffel schrieb: »
    Ich schupf den Mal hoch weil es ja im "kurze Frage" Thread Thema war.

    Wie ist das bei euren älteren Kindern? Gehen die allein zur Schule oder heim?

    Meine 6-jährige geht vom Parkplatz des Kindergartens allein zum Eingang der Schule. Das sind ca. 300m. Er haben uns kürzlich erst drüber unterhalten, dass das für uns jetzt auch wieder was neues ist und wir uns auch üben müssen im los lassen und ihr was zutrauen. Es sind 300m und wir wohnen ja in einer kleineren Stadt. Das schafft sie schon. Außerdem sind da ja auch viele Eltern mit ihren Kindern (einige von denen kennen sie auch). Also verloren gehen oder von da abhauen halt ich für extrem unwahrscheinlich.

    Wie ist das bei euch?

    Mein Sohn ging in der 1. schon alleine.
    Sind 650m. In Wien.
    1 leichte Kreuzungen und eine schwierige mit Schülerlotse
    Kaffeelöffel
  • @Kaffeelöffel wir wohnen (derzeit noch) direkt neben der Schule 😀 dh es war nie Thema.
    Aber Kinder sind da unterschiedlich. Mein großer geht seit er ca 6 Jahre alt ist auch mal alleine zum Supermarkt. Der ist zwar nah, er muss aber über eine komplizierte Kreuzung mit Straßenbahnen und vielen Ampeln. Er ist da sehr sorgfältig. Jetzt, 1. Gym, fährt er jeden Tag mit der Straßenbahn in die Schule. Er hat zwar ein Handy, nimmt es aber meistens nicht mit.

    Mein mittlerer traut sich erst seit er ca 8,5 Jahre ist alleine wo hinzugehen. Er fährt mit der Straßenbahn alleine in seine nachmittagskurse und zurück. Das war am Anfang schwierig für ihn. Er hat eine Uhr, mit der kann er uns anrufen. Macht er auch oft, nur zur Sicherheit.
    Kaffeelöffel
  • Nova04 schrieb: »
    Hallo! Mir gehts wie der Titel schon besagt um gewisse Gefahren wie keine Süßigkeiten von Fremden annehmen, nicht mit Fremden mitgehen egal was sie auch versprechen, solche Dinge halt. Wann habt ihr damit anfangen sowas zu besprechen, wie habt ihr das „verpackt“ ohne dass das Kind vor allem Angst bekommt?

    Da gibt's von "richtig wissen" anscheinend ein gutes kindgerechtee Buch dazu. Hab's aber selber nicht, möchte ich aber besorgen. De ke man kann das kindgerecht schon relativ früh einbauen solche Themen:)
  • Also ich bespreche mit meinen Kindern (3 und 5) nicht genauer das ‚geh mit keinem fremden mit‘ weil sie nie allein sind oder unbeaufsichtigt. Haben aber ein Buch dazu.

    Was wir schon besprechen:

    - es gibt in unserer kernfamilie keine Geheimnisse
    - Wenn jemand zu dir sagt ‚sag das nicht deiner mama‘ oder ‚dein Papa ist traurig/wütend wenn du ihm das erzählst‘ — dann musst du es sofort erzählen
    - scheide und Penis dürfen nur von dir, Eltern oder beim Arzt berührt werden
    - Wenn dir jemand zu nahe kommt, schlägt, etc. Handfläche ausstecken wir ein ‚stop‘ Schild und laut rufen ‚halt - hör auf - ich mag das nicht‘; das wurde auch im Kindergarten und am Spielplatz schon gemacht 😅


    Ich denke das klappt und wird gut verstanden. Den Rest werden wir dann anfangen wenn sie bissl älter sind.

    Haben das Buch:

    ttqfctz5c83o.jpg

  • Wir haben das Buch: ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit.
    Find das auch ganz gut.
  • @Biancaa_ ich finde das Buch schrecklich. 🙈 Hab es mir auch bestellt, finde es aber vor allem für Kleinere unverständlich. Ich wusste auch nicht wann man da Präventiv anfängt. Mein Sohn ist 3 1/2.
    Ich fand das Buch beim durchschauen selbst "gruselig" und fand die Message falsch, da das Mädchen mit dem fremden mitgegangen ist und nicht standhaft blieb. 🙈
  • Ich glaub, das kommt auch sehr darauf an wo und wie man wohnt. Ich als Landei könnte es mir auch nicht vorstellen mein Kind zB in Wien alleine los zuschicken. Aber dort wachsen die Kinder ja damit auf und kennen das nicht anders, das ist auch wieder zu berücksichtigen. Mein Sohn wäre mit 13 in Wien total überfordert alleine.
    An einer vielbefahrenen Straße würde ich zumindest am Anfang auch noch mitgehen.

    Wir wohnen in einem kleinen Ort und haben nur 200m zur Schule. Da geht mein Sohn natürlich seit der 1. Klasse alleine.
    Die meisten Kinder, die unterhalb der 1km Grenze wohnen, gehen zu Fuß zur Schule oder ab dem Rad Führerschein mit dem Rad.

    Es gibt trotzdem einige Eltern, die ihre Kinder dennoch mit dem Auto von der Schule abholen und bringen, die keinen km zu Fuß haben. Also mit 13 finde ich das sehr extrem.

    Und wie man sich Fremden gegenüber verhält, hab ich ihm schon im Kindergartenalter erklärt.
    Vor allem im letzten Jahr, bevor er dann alleine zur Schule gehen sollte.
    Da sollte er wissen, dass er nicht mit Fremden reden und mitgehen darf.
    Auch was er tun soll, wenn ein Fremder ihn doch anspricht und ins Auto locken will.
    Dass er dann auf jeden Fall zum nächstgelegenen Haus laufen soll. Er kennt alle Nachbarn die auf seinem Schulweg wohnen schon ewig.
    Ich finde, bevor man sie alleine los schickt, sollten sie zumindest wissen, wie sie im schlimmsten Fall reagieren sollen und wohin sie laufen können.
  • @Linna

    Mit 3 find ichs etwas bald 😅 habs meiner Tochter mit 5 vorgelesen u sie hats verstanden
  • @Biancaa_ es ist gestanden ab 3. Ich hab es dann bestellt und selber noch nicht durchgeschaut und mein Mann hat es ihm gleich vorgelesen die erste Geschichte. 🙈 Ich hätte wahrscheinlich schon nach der Hälfte aufgehört zu lesen. 😅 Er hat keine Angst bekommen, aber die Message ist falsch angekommen, er dachte danach die schaut sich ja nur den Welpen an. Buch hab ich dann gleich wieder weggepackt. 🙈
  • Meine mittlere ist ca. 3 1/2. Wir haben schon immer über "mit wem geh ich mit" etc. gesprochen aber ich würde sagen, richtig verstehen tut sie es erst seit kurzem. Sie ist generell ein eher offener Mensch und fasst schnell vertrauen zu anderen Personen. Deshalb ist das großes Thema bei uns. Und da mein Mann und ich beruflich viel mitbekommen von solchen Gefahren, sind wir überdrüber. Aber versuchen schon, da nicht zu extrem zu sein.

    Die große ist 7 1/2 und fährt seit der 1.Kl. mit dem Schulbus. Die Haltestelle ist ca. 250m von uns entfernt, nachhause geht sie allein. Wohnen sehr ländlich, kaum Verkehr, jeder kennt jeden.

  • Meine zwei älteren sind ab der ersten Klasse alleine in die Schule gefahren. Der Große hat am Tag 1 gesagt 'heute bin ich ein Schulkind, darf ich das endlich alleine probieren', daher haben wir da schnell geübt. Anfangs war es ein Weg von 1km. Nach Weihnachten, Schulwechsel 2km. Mit dem Roller.
    Er musste von da an auch einen Weg von der Schule zum Hort bestreiten - der Hort holt die Kinder nicht ab und es sind auch an die 800m wahrscheinlich. Stark befahrene Kreuzung mit Straßenbahn, Ampel und allem.
    Ich muss sagen, ich finde unsere ungeregelte Kreuzung in der 30er Zone nach wie vor am gefährlichsten.
    Mein Mittlerer wollte anfangs nicht so Recht. Bin natürlich mit mit ihm, aber nachdem er auch von Schule und Hort nach 1 Monat selbst fahren musste... Mittlerweile genießt er es vom Hort nach Hause allein zu fahren. Er braucht für einen 10min Weg 30min, manchmal 40. Ich bin schon des öfteren gestorben beim Warten :D wenn ich ihn frage, was er macht, sagt er 'ich bin einfach gemütlich'
    Ich lasse ihn... Er hat auch schon Blödsinn gemacht, den wir längere Zeit nicht mit bekommen haben.

    Ich sag es ehrlich, ich hätte die Kapazitäten nicht. Der Kleine müsste täglich ca 30 min mit fahren unnötig und extra früh aufstehen.

    Einer der beiden hat auch Mal erzählz, dass bei der Bushaltestelle immer eine alte Frau mit vollem Einkaufssack sitzt und ihm Süßes Anbietet. War für ihn ganz klar, dass er nix annimmt.
    Ich bin mir ehrlich bei (geh nicht mit, steig nicht ein) nicht sicher, wie präventiv man wirklich erklären kann.

    Ich habe das natürlich auch alles erklärt, lege aber bei so Gesprächen immer Wert darauf, den Kindern zu sagen, dass Menschen grundsätzlich gut sind. Weil ich möchte, dass sie Fremde ansprechen, wenn sie sich unwohl fühlen. (Zb beobachtet auf der Straße durch Fremde, etc)

    Der Große bleibt auch Mal gerne alleine daheim. Der Mittlere möchte das nicht. Hat er zweimal probiert -von sich aus-und er hatte jedesmal furchtbare Angst allein daheim.
  • Erst beim letzten Elternabend in der Schule erklärte die Lehrerin, dass die Schule Lesepaten hat, die wöchentlich in die Schule kommen und sich lese-schwächere Kinder einzeln rauspicken und 20min mit ihnen alleine lesen. Ich kannte das grundsätzlich war aber schockiert dass da niemand näheres wissen wollte. Ich fragte dann, wer diese Lesepaten sind. In unserem Fall 2 pensionierte Frauen von der Gemeinde. Generell geht das vom Roten Kreuz aus. Fand das aber ein Wahnsinn - für mich und meinen Mann sofort ALARM. Da kann sich ja jeder für das bewerben.....
    Auf meine Bedenken angesprochen waren alle schockiert an was ich denke!
  • Ach ja und seit 1 Jahr gibt es bei uns einen direkten Bus, also fahren sie nur wenig mit dem Roller. Seither begleiten wir sie alle 3 Monate Mal in die Schule, öfter nicht. Denn wir Eltern fahren Rad und das kann ich nicht in den Bus mit nehmen.
    Vom Hort werden sie 1 Mal in der Woche von uns geholt.
  • Ich hab's eh hier irgendwo schonmal geschrieben aber ich schreib's nochmal: ich finde es sehr wichtig, den Kindern beizubringen "wer ist denn eigentlich fremd?"
    Also wie viel wissen wir über die Person und kann sie dieser Person vertrauen. Mit wem darf sie jederzeit einfach mitgehen (Oma, Opa, Onkeln - das war's dann schon). Momentan geht sie weder allein heim noch allein zur Schule (bis auf die 100m halt). Kindergarten sowieso. Sowohl in der Schule als auch im KiGa achten sie darauf, das die Kinder erst an die angeführten Personen übergeben werden (allerdings nur, weil wir explizit angegeben haben, das sie aktuell nicht alleine heim gehen darf).
    Ich setze da auch viel auf das Bauchgefühl der Kinder. Wir reden darüber, dass sie ihrem Bauchgefühl vertrauen soll und im Zweifelsfall etwas nicht tun soll, wenn sich was komisch anfühlt.
    Bei uns in der Familie gibt's außerdem die Regel, das niemand ärger bekommt fürs Wahrheit sagen und sie uns alles erzählen können. Bei meiner Willensstarken 6-jährigen hab ich da tatsächlich eher wenig Sorge, dass sie was für wobei sie sich nicht wohl fühlt.

    Im Übrigen ist das Szenario, vor dem sich alle Eltern scheinbar so extrem fürchten, nämlich das ein Fremder kommt und einfach das Kind mitnimmt, extrem unwahrscheinlich. Die allerwenigsten Kinder werden von einer wildfremden Person in eine Falle gelockt und gekidnappt. Ich glaub, das ist so eine Horror vorstellung aus Filmen aber in Wahrheit die unwahrscheinlichste aller Szenarien. Da ist es noch wahrscheinlicher, dass das Kind am Zebrastreifen von einem rücksichtslosen Autofahrer überfahren wird.
    Also ich Versuch mich da nicht zu viel drauf zu versteifen auf dieses "red ja nicht mit Fremden". Warum nicht?
  • @Linna habt ihr sicher das gleiche Buch "ich geh dich nicht mit jedem mit!"?
    Weil das Mädel geht da ja am Schluss nicht mit einem fremden mit, sondern mit ihrem Bruder.

    Ich find's schon ganz gut erklärt. Weil dieses "aber du kennst mich doch" Kinder ggf verunsichern könnte und nicht jede Person, die die ein Kind kennt bzw auch wenn's die Eltern kennen ist dann vertrauenswürdig. Gerade weil es ja real viel seltener wirklich fremde Personen sind, sondern ist sogar Personen aus dem direkten Umfeld.

    Auch, dass sie im Buch nicht mit der Nachbarin mitgeht , obwohl sie diese Recht gut kennt, ist gut erklärt. Immerhin wars ja nicht mit den Eltern ausgemacht und sie hat die ganze Zeit auf ihren Bruder gewartet.

    Wegen dem Schulweg @Kaffeelöffel , das hängt find ich schon auch stark vom Schulweg ab. Wir sind auch jeden Tag sehr viel unterwegs und die kleine macht schon ordentliche Kilometer wenn wir am Weg zum Kindergarten die große in die Schule begleiten. Sie muss da zunächst mir der Straßenbahn fahren und dann noch ein paar Stationen mit dem Bus. Find ich alleine schon herausfordernd mit 6 Jahren. Beim Umsteigen muss sie über die Straße. Wir haben zwar drei Straßenbahn-bus Kombinationen zur Auswahl, aber über mind eine Straße muss man immer. Ab Herbst 2025 gibt's hoffentlich eine direkte Verbindung mit Straßenbahn ohne umsteigen...

    Dazu kommt, dass jeder der Busse oft wirklich sehr voll ist und 2 von 3 Bussen Zig Kurven fahren, bis man in der Nähe der Schule aussteigt. Bei der einen buslinie mit nur einer Kurve ist dafür die Kreuzung zum Umsteigen so unübersichtlich. Und hin und wieder kommt es in Wien auch vor, dass ein busfahrer sich bei der Strecke vertut und wo anders fährt, eine Station auslässt oder die Tür nicht aufmacht. Also allein mir dem Bus fahren lassen würd ich die 6 j noch nicht. Sie wäre heillos überfordert, wenn sie aus welchen Gründen auch immer nicht bei der gewohnten Station aussteigen könnte.

    Was aber kein Problem ist: die letzten 350 m zur Schule geht sie ohne Eltern. Manchmal, wenn Kinder mit deren Elternteil aus ihrer Klasse im gleichen bus sind lässt sie mich/Papa mit der kleinen eine Station vorher aussteigen, dann sind wir schneller beim Kindergarten.

    Ich find die viele herumfahrerei mit den Öffis morgens und beim abholen aber schon mühsam. Inzwischen haben wir uns aber auch schon mit anderen Eltern abgesprochen, dass I mir einer Freundin mitgeht und ich sie dann später dort hole oder wir eine Freundin zu uns mitnehmen.

    Bei unserer Schule werden fast alle Kinder, auch die größeren, von den Eltern zu Fuß oder mit dem Öffis abgeholt/gebracht. Deutlich weniger gehen allein oder werden mit dem Auto oder lastenrad abgeholt/hingebracht.
  • @wölfin ich hab das selbe wie @Biancaa_ das "ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit"
    Da kommt ein Fremder Mann und will dem Mädchen einen Welpen zeigen und lockt sie dadurch aus dem Garten wo sie mit ihrem Bruder spielt und der Welpe ist angeblich in einem Keller und wie sie dann doch nicht mehr mitgehen will hält er sie fester am Arm und sie bekommt Angst. Dann sieht es zufällig die Nachbarin und hilft ihr. Also die Geschichte find ich ein bissl heftig für Kinder. Mein Sohn hat es gottseidank noch nicht verstanden. Ich will ihm ja nicht Angst vor jedem Menschen machen. 🙈
  • wölfinwölfin

    6,601

    bearbeitet 13. Dezember, 09:01
    @Linna ok, das ist echt heftig und ist dann tatsächlich ein anderes Buch ...

    https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1002118744?ProvID=11010472&gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAsOq6BhDuARIsAGQ4-zgdc2P_pjXrnY4ifc_qNi9Z8XgacXIn9bDjNL9k-Z0bxc-yecejBfkaAumUEALw_wcB&gclsrc=aw.ds
    Wir haben das hier und da der Spruch "ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit der mit" da auf jeder Seite vorkommt, dachte ich es ist das gleiche Buch gemeint 🙈. Dieses Buch find ich sehr gut, auch das andere von der gleichen Autorin "ich geh doch nicht verloren".

    In beiden Büchern gibt's am Ende auch eine Checkliste, also zb die Empfehlung, dass man mit dem Kindern ausmacht mit welchen Personen sie jederzeit mitgehen können und dass sie mir allen anderen nur wenn's vorher mit den Eltern ausgemacht wurde mitgehen dürfen, auch wenn sie sich eigentlich kennen. Weil dass man nicht mit fremden mitgehen soll verstehen Kinder denk ich recht früh. Gefahr besteht aber ev auch in der "Grauzone" von Bekannten, die man flüchtig kennt. Auch wenn's zu 99% keine böse Absicht ist sondern sich "nur" die Eltern Sorgen machen weil das Kind nicht am vereinbarten Treffpunkt ist.

    Edit: https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1063563896?ProvID=11010474&gad_source=1&gclid=Cj0KCQiAsOq6BhDuARIsAGQ4-zisOsby42M4RVrh56gDmLF8QxuzCSuoPs17rAQW6zYx6Pgq4Qaiak8aAg9cEALw_wcB das hier haben wir letztens in der Bibliothek gelesen. Hab gar nicht gecheckt, dass es auch von der gleichen Autorin ist 🙈. Ist auch gut geschrieben, mit einer Geschichte was wäre wenn niemand mehr Nein sagen könnte.
    Kaffeelöffel
  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    11,415

    bearbeitet 13. Dezember, 10:47
    Interessante Situation bei unserer Schule letztens. Eines der Kinder ist schon raus gegangen, obwohl die Eltern noch nicht da waren und stand dann ein wenig verloren herum. Ich und eine andere Mama, kennen das Mädchen und dessen Eltern und haben dann mit ihr gewartet, bis die Eltern zum Abholen da waren.
    Klar, sollte nicht vorkommen und wir haben es den Betreuerinnen dann auch gesagt (die müssten ja ein Auge darauf haben, dass die Kinder nur dann das Schulgebäude verlassen, wenn sie die Bezugsperson sehen).
    Da hab ich H. dann auch gefragt: was machst du in so einer Situation, wenn dann die Mama deiner Freundin sagt "komm, ich bring dich nach Hause". Genau in solchen Momenten find ich es gut, über sowas zu reden weil dann hat man gleich ein Beispiel. Sie hat dann gemeint, wenn sie raus geht und ich bin noch nicht da, dann geht sie wieder rein und wartet da auf mich. Ich finde das zeigt schon, wie Vernünftig sind in dem Punkt ist.

    In großen Menschenansammlungen machen wir uns einen markanten Treffpunkt aus. Und wenn wir auf einer Straße gehen, wo sehr viel los ist oder viel Gedränge und wir uns keinen Punkt ausgemacht haben, hab ich den Kindern eingetrichtert: wenn sie mich (oder den papa) plötzlich nicht mehr sehen, sollen sie sofort stehen bleiben wo sie sind. Ich komm zurück und hol sie. Das hat meine Mama mir als Kind auch schon so gesagt. Ich glaub, es ist sogar 1x passiert.

    H. hat jetzt auch schon 1x allein bei einer Freundin (wir kennen die andere Familie gut) übernachtet. Da fand ich es wichtig, ihr vorher zu sagen: wenn du dich unwohl fühlst oder einfach heim willst, dann sagst du der xy das du mich anrufen willst und ich hol dich. Egal wann, egal wo. Immer! Ich hab vor, ihr das so oft zu sagen bis es ihr aus den Ohren quillt. Damit sie niemals auf die Idee kommt, dass sie mich damit belästigt, wenn ich sie später mal mitten in der Nacht wo abholen soll.
  • @Kaffeelöffel der letzte von dir erwähnte Punkt ist so wichtig!
    Leider lauern die "Gefahren" ja überall.
    Ich kenne zwei Fälle (einen persönlich, einen vom Hören), wo VS Kindern beim Spielebesuch bei gleichaltrigen oder im Bus von älteren Kindern Pornos am Handy gezeigt wurden.

    Ist in beiden Fällen aufgefallen, weil die Kinder plötzlich eingenässt haben. Aber es hat echt lange gedauert, bis die Kinder diese Vorfälle erzählt haben...
  • Als ich ca 8 Jahre alt war hat mir und meinen Nachbarn (ebenfalls 8 danals) der Busfahrer so SMS gezeigt, mit perversen Sprüchen. Ich habs garnicht verstanden. Mein Nachbar hat gelacht aber ob gecheckt. Das war 1x. Sonst war eh nie was. Aber eigentlich voll arg! Der Busfahrer war wsl so Mitte 30-40!?

    Ich finde es auch wichtig, mit den Kindern zu reden, wohin/zu wem sie sich bei Gefahr wenden sollen. Und dass sie, wenn nicht ausgemacht, auch nicht mit der Polizei zb mitfahren. In Wien hab ich in einer VS mitbekommen dass eine Mutter ihrer VS-Tochter sagte, "wenn was is schau ob du einen Polizisten siehst". Aber heutzutage is man ja schnell ein Polizist. Lange Rede kurzer Sinn. Unsere Kinder fahren auch nicht mit der Polizei mit.
  • Wenn die Gefahr doch wirklich nur von "den Fremden" ausgehen würde könnten wir unsere Kinder glaube ich alle gut vorbereiten.
    Es ist aber leider oft der Onkel, Opa oder Cousin...
  • @Kaffeelöffel bei uns dürfen sie zB auch allein aus der Schule. Wir sprechen in der Früh täglich darüber wie die Abholsituation sein wird. (hat in letzter Zeit doch oft variiert)
    Er hat auf seiner Schultasche auch einen Anhänger mit meiner Telefonnummer für den Notfall.

    Ein paar Szenarien werden wir noch besprechen. Aber unnötig Angst machen halte ich auch nicht für sinnvoll.
    Eher das eigene Gefühl stärken, sich Nein sagen trauen, wenn sich etwas komisch anfühlt...

    Meiner ist auch einer, der seine Freunde verteidigt, und Schwächeren hilft, wenn sie geärgert werden. Er hat schon ein gutes Gespür für richtig und falsch. Das hilft ihm denke ich in vielen Situationen.
    Kaffeelöffelwölfin
  • Fuchsili schrieb: »
    Wenn die Gefahr doch wirklich nur von "den Fremden" ausgehen würde könnten wir unsere Kinder glaube ich alle gut vorbereiten.
    Es ist aber leider oft der Onkel, Opa oder Cousin...

    Deshalb ist es wichtig, den Kindern beizubringen, dass ihr "nein" zählt. Das sie der Tante kein Bussi geben müssen damit die nicht beleidigt ist und nur Papa, Mama oder der Arzt (im Beisein eines Elternteils) sie an ihren Genitalien berühren dürfen. Und die anatomisch korrekten Bezeichnungen zu sagen und die Wörter Penis und Vagina mit der selben Selbstverständlichkeit auszusprechen wie Knie oder Ohr. All diese Maßnahmen sind im Endeffekt die beste Prävention!
    Ka48mydreamcametrue
  • fraudachsfraudachs

    16,523

    bearbeitet 13. Dezember, 16:10
    soso das ist eine gute idee mit der Nr in der schultasche das werde ich auch machen. Bei uns werden die Kinder aus der Betreuung in die Aula geschickt, man sieht vor die Tür raus und muss dann sagen meine Mama, Papa, Oma... ist da dann dürfen sie gehen. Die andern werden nach der letzten Stunde von der Lehrerin raus begleitet und dürfen auch erst gehen wenn wer da ist. Bei uns darf man ja genau wegen sowas nicht in die Schule rein, außer Ausnahmesituationen.
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