Die 50-Wort-Marke ist so ein "Meilenstein" der Sprachentwicklung, der mit 2 Jahren (in etwa) erreicht wird. Ab dieser Marke kommt es zur sogenannten Wortexplosion, dh. die Kinder lernen unglaublich schnell neue Wörter und der Wortschatz ist nur noch schwer zu bestimmen, da natürlich je nach Interessen sehr spezielle Wörter dazu gehören (manche Kinder zB. interessieren sich für Tiere und können die kompliziertesten Unterscheidungen treffen, andere für Züge oder Autos oder xy).
Kinder, die mit 2 Jahren noch nicht wirklich sprechen, werden oft als "late talkers" bezeichnet. Das muss an sich noch gar nichts bedeuten, die Hälfte davon holt das innerhalb kürzester Zeit nach. Andere sind auch später oft sprachlich nicht ganz so begabt, oder es KANN eben auch ein Zeichen sein, dass etwas dahinter steckt, das man näher abklären sollte (diverse Entwicklungsverzögerungen/-störungen, medizinische Ursachen, logopädische Probleme etc.). Daher wird auf diesen Wert nun mehr geschaut, damit man früher Interventionen setzen kann, falls nötig.
Da sich Kinder in Schüben entwickeln, ist es wichtig auch andere Bereiche in die Beurteilung mit einzubeziehen, denn wenn ein Kind gerade in einem Bereich Fortschritte macht, steht dafür oft ein anderer Bereich (motorische Entwicklung, Sauberkeitsentwicklung, Soziale/Emotionale Entwicklung, Wachstum, Übergänge wie Krippeneinstieg etc.).
Wer sich also Sorgen macht, ob eine verzögerte Sprachentwicklung ein Problem darstellt oder sich anderwertig gut erklären lässt, kann dies durch eine entwicklungspsychologische Untersuchung testen lassen. Zudem ist eine medizinische und logopädische Abklärung auch sinnvoll. Erst mit diesem Rund-um-Blick, kann eine verzögerte Sprachentwicklung sinnvoll abgeklärt werden.
Und noch zur allgemeinen Information, wie "Normal"-Werte zustande kommen: Es werden die mittleren 50% als Durchschnittswert hergenommen. Das heißt bei 100 Kindern, die einen Sprachtest machen, werden 25% unterdurchschnittlich, 50% im Durchschnitt und 25% überdurchschnittlich abschneiden. Also nur die Hälfte hat einen "normalen Wert". Die anderen sind drüber oder drunter. Aber nur ein geringer Teil der unterdurchschnittlichen Ergebnisse ist wirklich "klinisch auffällig", also erst dort müsste man sich Sorgen machen und weiter abklären bzw. Interventionen andenken.
Kinder müssen Frustrationstoleranz erst langsam lernen und brauchen Jahre dazu. Und dabei gute Begleitung, die benennt, was gerade ist und zwar aus Sicht des Kindes. Wenn du der Frustration deines Kindes, das wieviel deinen Trost brauchen würde auch noch mit Wut begegnest und es deinen Ärger spürt oder du als Bezugsperson auch noch außer Sicht gehst, dann bricht für dein Kind eine Welt zusammen.
Ein Kleinkind braucht eine Bezugsperson, der es vertraut, dass diese alles wieder gut macht und die immer da ist. Einen sicheren Hafen in den es jederzeit zurück kann, wenn es verunsichert oder frustriert ist und dort Liebe, Nähe, Verständnis, Trost etc. findet.
Um bei der Metapher zu bleiben: wenn das kleine Fischerboot ausm Hafen ins offene Meer fährt und ein Sturm kommt auf, und plötzlich macht der Hafen "zu" und es kann nicht mehr zurück in die Sicherheit, dann ist is in großer Gefahr und kann sich nicht retten. Noch hat es auch keine Schwimmwesten, also zb Fähigkeiten sich selbst zu regulieren oder abzulenken.
Dein Kind ist nicht wütend oder trotzig um dir was böses zu tun sondern weil es verzweifelt ist und die Welt nicht versteht. Und seine Versuche die negativen Gefühle selbst in den Griff zu bekommen, scheitern eben noch, da es die Bezugsperson dafür braucht. Es probiert es dann mit Bewegung oder Lärm oder was auch immer, nur das führt zu negativen Reaktionen der wichtigen Person, die dann auch noch "verloren geht" (und wenn auch nur psychisch durch das sauer-aufs-Kind-sein). Klar, dass es sich dann erst recht nicht beruhigen kann.
Ich glaube, du brauchst einfach Unterstützung darin, dein Kind zu verstehen. Dann würde es viel einfacher werden für euch beide.
Im Moment sprecht ihr einfach verschiedene Sprachen und baut ganz viele Missverständnisse auf.
Und kurz zum Paarthema: Wenn dein Mann kein Verständnis aufbringen kann, dass dein Tag anstrengend ist und er erwartet, dass du abends fröhlich auf ihn wartest um ihn zu verwöhnen oder zu bespaßen oder was auch immer, dann liegt das Problem nicht bei eurem Sohn, sondern ganz wo anders. Aber vielleicht sprichst du das auch mal in deiner Therapie an.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, denn da ist einiges aufzuarbeiten und zu lernen, aber du wirkst bemüht und möchtest etwas ändern, das ist eine gute Basis. Mit der richtigen Unterstützung kannst du das schaffen!
Woher bist du denn? Vielleicht können wir dir Anlaufstellen oder Kontakte nennen, in deiner Gegend, die dir helfen?
Also ADHS kann man in dem Alter definitiv ausschließen, aber es gibt etliche Dinge, die ähnlich aussehen in dem Alter. Ich würde eine kinderpsychologische Abklärung empfehlen und unbedingt für dich bzw. für euch als Paar eine Elternberatung. Damit ihr lernt, wie ihr die Situation für euch wieder aushaltbar machen könnt, also wie ihr damit umgeht und wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt.
Klar sind Kinder in dem Alter sehr aufgeweckt und kaum mal ruhig zu halten. Und wenn ein Kind gerade etwas nicht möchte (Bücher anschauen zB.), dann kann man es ned zwingen. Aber man kann sich immer Situationen suchen, wo es vielleicht doch geht und dann ev. zB. mit Fühlbüchern oder Rasselbuch, oder Suchbuch oder was auch immer. Nur einfach Bilder is in dem Alter noch nicht ganz so spannend und das Interesse an Büchern muss ja erst geweckt werden.
Viel von dem Spielzeug, das du aufgezählt hast, ist auch noch zu schwierig. Das müssen die Kinder erst mal herumwerfen und so testen dürfen, bevor sie vielleicht irgendwann mal nachmachen versuchen, wie es gehen würde. Oder man baut selbst zB. kleine Türme und der Kleine darf immer umwerfen. Nur so kommt irgendwann Interesse, dass sie selbst bauen.
Aber auch da wird dir die Entwicklungspsychologin sicher helfen können, dass du auch lernst, was in welchem Alter möglich ist bei deinem Kind und was nicht. Da ist jedes Kind anders. Und wenn sie überfordert sind, dann is es klar, dass sie grantig werden.
So wie es sich anhört, ist schon einiges längere Zeit nicht so gut gelaufen. Da wird's sicher einige Zeit Unterstützung von Außen brauchen, bis es wieder klappt. Aber es wird schon werden, wenn du dich drauf einlässt und dran bleibst. Alles Gute!
Is zwar offtopic, sorry, aber schreibe kurz auch was dazu. Natürlich nimmt niemand an, dass er jemanden kennt, der Kindern gegenüber in irgendeiner Weise übergriffig wird. Dennoch passieren die Mehrheit aller Missbrauchsfälle innerhalb der Familie im weiteren Sinn. Und niemand würde es den Tätern zutrauen, da es meist sehr liebe nette Menschen sind, die "gut mit Kindern können".
Ich glaube @ewigeskind möchte niemandem unterstellen, dass es der Fall ist, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass sowas immer vorkommen kann und man nie sicher sagen kann, das sei in der eigenen Familie nicht möglich. Denn natürlich geschieht sowas immer im Verborgenen und man würde das nie jemanden zutrauen, den man gut kennt. Darum fallen die Angehörigen meist aus allen Wolken und können es nicht glauben, dass sowas passiert.
Aber wie gesagt, das hat jetzt nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun, sondern nur der Vollständigkeit halber, dass massive Abwehr eines Kontakts auch tieferliegende Gründe haben kann (besonders wenn weitere Unklarheiten und Verhaltensweisen auftreten). Aber nicht muss!
Oft is es auch ein ganz banaler Grund oder eine Entwicklungsphase, wie eh schon geschrieben wurde.
Ich hab immer gewickelt. Würd mein Kind ned in der vollen Windel liegen lassen. Die Haut is so empfindlich. Aber ich hab meist nach dem Stillen gewickelt und ned vorher. Weil beim Stillen bzw kurz danach hat er sie angefüllt und dann war 2 Stunden nix und dann wieder stillen und wickeln.
Wobei ich zum Beispiel die Überlegung hab, wenn ich als Mutter r.k. bin und sonst niemand (mehr) aus dem engsten Freundes-/Verwandtenkreis, darf ich dann mein Kind nicht taufen lassen, bzw. soll ich irgendwen nehmen als Paten, nur weil der halt die Kriterien erfüllt und die Personen, die mit und dem Kind nahe stehen eben nicht?
Ich finde, es gibt halt auch Konstellationen, da muss es ein bisschen flexibel sein.
stimme da @mIcHeLlE90 zu. Ich bin mit knapp 30 die erste in unserem engeren Freundeskreis, die ein Baby bekommt.
Und während unsere Familien gemeint haben, es sei "endlich" soweit und sie hätten "schon gedacht, wir würden nie Kinder bekommen", meinten unsere Freunde alle, "was, jetzt schon?!?".
Man kanns niemandem recht machen und muss selbst wissen, wann man Kinder möchte.
Versuch mal alle "NEIN"s auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Dein Kind ist in einem Alter, wo er langsam bemerkt, dass es nicht immer geht, alles zu tun, was man gerne möchte. Das frustriert. Wenn er frustriert ist, macht er Dinge, um seine Wut und seine Enttäuschung abzubauen, was sich unterschiedlich äußern kann (schreien, schlagen, kaputt machen, springen etc.). Am Besten bietest du ihm etwas an, das ihm hilft sich abzureagieren und erlaubt ist. Um es interessanter zu machen, mach ruhig mit. Das kann zB. sich auf die Couch schmeißen oder einen Ball gegen die Wand fetzen oder draußen eine Runde herumspringen und laufen sein, manche zerfetzen gerne eine Zeitung o.ä. Was auch immer für euch passt.
Und da er selbst seine Gefühle noch nicht zuordnen kann, hilft es auch, diese für das Kind auszudrücken und zu benennen.
Verwende ein "NEIN" nur bei Gefahr bzw. wenn jemandem weh getan wird. Da dafür ganz klar und unmissverständlich und unterbinde das Verhalten in dem Moment auch. Erkläre dann, warum das gefährlich ist oder jemandem weh tut. Aber versuche, nicht ständig zu allem Nein zu sagen. Sonst wirkt es nicht mehr.
Versuche in anderen Fällen statt einem Nein seine Interessen umzuleiten. (zB. wenn er auf der Couch nicht hüpfen darf, vielleicht dafür auf seinem eigenen Bett oder auf einem Trampolin etc.). Oder du nimmst Sachen, die kaputt werden weg und ersetzt sie mit etwas, das er haben darf. Dabei ist Konsequenz viel wichtiger als Strafe oder Verbote. Ist eine Zeit lang sehr sehr anstrengend, aber effektiv.
Und wenn er Essen zu Boden wirft, räum es ruhig weg und beende die Mahlzeit. Erkläre aber auch das fürs Kind. Biete dann eine Stunde später einfach wieder Essen an (aber möglichst das gleiche oder immer das "Ersatzessen" (zB. Brot mit Butter, oder ein Apfel), nicht jedesmal was anderes oder besseres).
Aber man muss auch ned gleich Panik machen und automatisch einen Kaiserschnitt.
Die wenigen erfahrenen Teams, die das noch anbieten, sind speziell ausgebildet und können eine BEL Geburt gut begleiten, so dass das Risiko gering ist. Wenn doch was dagegen spricht oder etwas nicht mehr passt, wird eh ein KS gemacht. Ist alles vorbereitet. So wird das Risiko gering gehalten.
Wenn mein Kleiner (bald 6 Monate) sich sehr gegens Einschlafen wehrt, dann leg ich mich auch gemeinsam mit ihm ins dunkle Schlafzimmer. Zuerst versuche ich immer, ob er alleine zur Ruhe kommt (darf dann noch herumschauen, herumkrabbeln am Bett, mit seinen Plüschtieren herumspielen. Haben beim Bett aber nichts mit Rasseln oder ähnliches Spielzeug, sondern nur 2-3 Kuscheltiere. Ich lieg dann einfach daneben, drehe ihn manchmal wieder in Schlafposition oder schau, dass er ned wo runter fällt, aber mit langsamen Bewegungen und ohne viel Reden. Wenn er da nach 20-30min nicht zur Ruhe kommt oder nur herumsuddert/weint (länger als ca. 5 min), dann nehm ich ihn zu mir, begrenze ihn rundherum, sodass er sich an mich kuschelt und sich dabei einrollt, und dann atme ich ganz langsam und bewusst, so dass er meinen Atem spürt. Spätestens nach ein paar Minuten wird er dann ganz entspannt und schläft ein.
Allerdings wirkt das nur, wenn du es schaffst auch selbst ganz ruhig zu sein und dein eigener Puls und Atem langsam ist. Sonst wird's nur schlimmer.
Ich geh aber auch immer ins Schlafzimmer mit der mentalen Vorgabe an mich, dass ich mir jetzt 1 Stunde Zeit nehme um ihn in den Schlaf zu begleiten. Wenns schneller klappt (manchmal nach 5-10 Minuten), dann is ja auch super, aber wenns wieder etwas länger dauert, dann ist das voll okay und ich kann trotzdem ruhig und entspannt bleiben, da ich mir die Zeit ja eh bewusst nehme. Damit klappts bei uns am besten.
Selbst wenn Besuch da ist abends und ich eigentlich gern bald wieder aufstehen würde, plane ich bewusst so lange ein. Denn wenn ich mir selbst Stress mache und möchte, dass er schnell einschläft, damit ich wieder gehen kann, spürt er das und ist total unruhig und kann auch ned einschlafen...