Bei mir wurde diese Intervention bei meiner ersten Geburt in einem kleinen Bezirksspital für die Geburt der Plazenta angewandt. Ich war noch sehr jung und hab das überhaupt nicht hinterfragt. Außerdem kann das unangekündigt und war augenblicklich schon wieder vorbei....
Drei (Haus)Geburten später denke ich mir schon meinen Teil. Es war eine so unnötige Intervention, die (in meinem Fall!) einzig aus der Bequemlichkeit und dem Wunsch des Personals heraus, das Procedere schnell abschließen zu wollen, vorgenommen wurde.
Es gab überhaupt keine medizinische Indikation. Aber es war kurz vor Mitternacht - da half auch nicht, dass die Geburt im KH eh nur etwas mehr als drei Stunden gedauert hatte...
Und auch ich gehöre zu den Gebärenden, die während der Geburt nicht mobil sein wollten. Ab einem gewissen Zeitpunkt wollte ich -obwohl ich die Möglichkeiten zur Wannengeburt und jede erdenklichen Position hatte - nur noch in meinen Polsterberg gelehnt liegen und stoisch veratmen und los und locker lassen... Meine Geburten verliefen alle durchwegs recht rasch und ich hatte nie Geburtsverletzungen.
Eine ungefähre Vorstellung, wie man sich die Geburt wünscht, ist sicher von Vorteil, solange man flexibel bleibt für überraschende Wendungen des 'Plans'.
Und in welcher Form frau sich vorbereitet ist auch eine ganz individuelle Entscheidung. Die einen lesen viele Berichte. Andere wollen gar nichts wissen und alles auf sich zukommen lassen.
Sich wirklich vorzubereiten - besonders auf die erste Geburt - ist glaub ich sehr schwierig. Das Erleben der Geburt ist sehr individuell, auch die Empfindung des Schmerzes wird sehr unterschiedlich wahrgenommen, genauso wie auch die als hilfreich empfundenen Bewältigungsstrategien.
Nach vier sehr interventionsarmen bzw. interventionsfreien Geburten, die sich teils ähnelten und teils deutlich voneinander unterschieden haben, ist der gemeinsame Nenner für mich persönlich das stoische Atmen und Lockerlassen gewesen.