@mydreamcametrue dein Kommentar gibt mir leider Gottes einen bitteren Beigeschmack.
Du hast es vermutlich nicht so gemeint, aber für mich schwingt da sehr viel mit von "Nur Privilegierte dürfen Kinder bekommen"
Die Armutsgefährdungsschwelle ist bei 2 Erwachsenen + 2 Kinder bei 3.300€ netto
Nach Abzug der Kinderbetreuungskosten die ab Februar auf uns zu kommen sind wir an dieser Grenze
Und bei der aktuellen Situation können sich viele keine Kinder mehr leisten, wo es vor 4-5-6 Jahren kein Problem mehr war.
Wir haben 2020 Haus gekauft, und hatten in unserer Eingaben-Ausgaben-Rechnung über 1000€ im Monat die uns übrig geblieben sind, jetzt haben wir schon einiges weggestrichen, und unsere Einnahmen sind minimal über den Ausgaben.
Und damals war ich zu unserer ersten Tochter schwanger.
Zusätzlich fallen wir bei der Kinderbetreuung komplett durch. Unsere Kleine darf nicht in die Krabbelstube, sondern muss zur Tagesmutter.
Wenn sie in die Krabbelstube könnte, würden wir für beide Kinder für die Nachmittagsbetreuung und Mittagessen ca. 400€ zahlen, da sie aber zur Tagesmutter muss, zahlen wir über 600€.
In der Krabbelstube wär die Vormittagsbetreuung kostenlos, bei der Tagesmutter müssen wir zahlen.
Edit: Dann dürfte auch keiner mehr Arbeitslosengeld bekommen, oder Weiterbildungsgeld, können sich die Leute ja selbst darum kümmern
Und es wurde ja nicht gefordert, dass das KBG erhöht wird, sondern dass es einfach wieder möglich sein soll, dass man auch mit einem Gehalt überleben kann.
Es ist noch garnicht so lange her, dass das möglich war
@KFP und anders rum würden die Bedürfnisse der Kinder über den Bedürfnissen der Eltern stehen
Es gibt also kein richtig und falsch, sondern es ist alles Abwägungssache
Ich persönlich bin auch kein Fan davon, dass ein Kind von 07:00-17:00 in Betreuung ist, aber deswegen verurteile ich keinen dafür, wenn er das so handhabt
@KFP ich stimme dir voll und ganz zu, aber dennoch frag ich mich, warum diese Last fast immer nur auf Mamas Schultern liegt.
Wenn die Mama VZ arbeitet, heißts immer gleich "Das arme Kind", beim Papa fragt nie wer nach, wenn er VZ arbeitet
Warum wird immer noch die Mama als Hauptzuständige für die Kinder gesehen?
Für mich und meinen Mann ist das gar kein Thema, wir regeln uns das, wie es für uns aktuell am Besten passt, und wenn ich VZ machen und er TZ ist das für uns auch kein Thema
Ich hab da ja doch schon einiges mitbekommen, dadurch dass ich bei meiner Großen nach 1 Jahr wieder VZ gearbeitet hab, genauso wie mein Mann, und da wurde die Last immer nur auf meine Schultern gelegt
Natürlich ist jede Familienkonstellation anders, und jeder soll es so machen, wie es für die eigene Familie passt, aber die Gesellschaft muss endlich mal davon wegkommen, dass man andere Varianten verurteilt, nur weil es einem selbst nicht passt
Ich vestehe euer aller Punkt
Für mich ist es einfach super intressant, wie andere zu solchen Themen stehen
Mir persönlich ist es als Frau irgendwie immer total unangenehm, wenn Frauen irgendwie extra hervorgehoben werden
Ich seh mich nicht als besser oder schlechter wie jede andere Person
Wenns nach mir persönlich ging, wär es in der kompletten Gesellschaft schon komplett normal, dass sich Frau und Mann um alles gemeinsam kümmern
Ich ärger mich z.b. immer extrem darüber, wenn mein Mann immer in Schutz genommen wird, ich darf mich nie aufregen, dass er etwas nicht gemacht hat, was aber ausgemacht war, weil "Dein Mann macht ja eh schon soviel", ja er macht viel, aber ich mach letztendlich noch mehr
@eliane es geht ja nicht um die Abholfrist, sondern die 2 Tage Frist, in der man ein Problem melden kann
Und die startet für gewöhnlich ist, wenn das Päkchen beim Käufer ist, und nicht in einer Flexbox oder dergleichen
@awa leider ist das in unserer Generation auch noch für Viele so, dass die Muttter für Kinderbetreuung zuständig ist, auch für Frauen
Hatte in letzter Zeit immer mal wieder das Thema, dass ich vielleicht wieder VZ arbeiten gehe, da ich eine Führungsposition anstrebe, und mein Mann ist voll gehyped von dem Gedanken, dass er fann TZ geht, er hat da richtig Bock drauf mehr Zeit mit den Kindern zu heben.
Und das sorgt für viele ungläubige Blicke, weil er das selbstverständlich machen würde
Aber ich bekomm auch sehr oft zu hören, auch von unserer Generation, wie ich das als Mama denn kann, das wäre ja unnatürlich, dass ich solange von den Kindern weg bin, die Kinder brauchen ja die Mama, der Papa kann das ja nicht so
@Papaya kann dir da nur zustimmen.
Mein Bruder ist vor über 30 Jahren mit nur 16 Tagen gestorben, und meine Mama hatte sehr viel Angst, dass meine zweite Tochter an dem Sterbetag kommt.
Sie weinte schon, weil sie dachte, der ET sei vielleicht der Sterbetag
So etwas vergisst man nie
Bei meiner Älteren war mein Bruder nie Thema, ihr ET war aber 2 Monate nach dem Sterbetag
Bei der Kleinen hat ihre Trauer sie die ganze Schwangerschaft über begleitet, weil der ET so nah war
@Fuchsili mein Mann solidarisiert sich auch mit den Frauen
Klingt jetzt zwar hart, aber ich hab ihm mal gesagt, dass ich es hasse, dass er ein Mann ist
Allerdings mit der Begründung, dass er nie verstehen kann, wie es in meinem Kopf aussieht
Dass er nie wissen wird, wie es sich anfühlt als Rabenmutter bezeichnet zu werden, nur weil man nach 1 Jahr wieder arbeiten gehen möchte
Und noch mehr solche Themen
Genau genommen, hasse ich ihn ja nicht dafür, dass er ein Mann ist, sondern die Gesellschaft, die sein Leben um einiges einfacher macht wie meines