Aber ich finde es auch sehr interessant welche Vorurteile bzw. Vorannahmen es hier bezüglich Konzepte über Täterbehandlung gibt. Kein Mensch vom Fach würde die Tat als solche verharmlosen oder entschuldigen. Auch keine Therapeutin. Zumindest keine gute ;-) aber es ist ein Unterschied ob ich die Tat verurteile oder diesen Menschen gesamt. In guten Täterprogrammen wird die Tat verurteilt- immer. Aber nicht die gesamte Person. Sonst könnte auch nicht daran gearbeitet werden.
@ hamstermama ich hab mich auch nicht angegriffen gefühlt. Nur so wie du es dargestellt hast Klang es als hätten Täterprogramme bzw. Therapie kaum Wirkungen. Und das möchte ich so einfach nicht stehenlassen. Therapien durch TherapeutInnen hingegen die nicht diesbezüglich spezialisiert sind sehe ich allerdings auch sehr kritisch.
@hamstermama- wir sind uns ja eh fast einig, verstehen heißt für mich nicht akzeptieren, entschuldigen oder für gut befinden. Ich verurteile auch die Tat eines sexualstraftäters und habe nicht behauptet das dieser nur Opfer ist bzw. Nicht anders kann. Die verantwortungsübernahme der Tat an sich und das erlernen von Empathie sind wesentliche Bestandteile einer täterbehandlung. @norea, ja, arbeite seit vielen Jahren im psychosozialen Bereich und das Thema sexuelle Gewalt ist einer meiner Schwerpunkte. Habe sowohl mit Opfern als auch mit Tätern gearbeitet. Falls es dich näher interessiert gerne per pn, mag hier noch ein wenig anonym bleiben...
@hamstermama, ich finde es toll dass du aufklärungsarbeit leisten wirst- Prävention ist nämlich m.m. nach notwendig um die gewaltstatistik zu senken.
Bezüglich Statistiken muss ich die leider widersprechen- Studien belegen, dass die Erfolgrate hoch ist, wenn früh genug mit einer Behandlung begonnen wird- wie eben bei von norea erwähntem Verein Limes. Insofern sagen die Studien eben auch nur meist das aus, was wir beweisen wollen und es gibt zahlreiche gegenstudien, je nachdem wohin wir unseren Blick richten....
Täterarbeit ist Opferschutz- denn damit gibt es eine Chance viele weitere Opfer zu verhindern. Das große Problem bei sexueller Gewalt ist die Beweisbarkeit- so auch in dem Fall im Burgenland. Der Täter war bereits vor Gericht und wurde- wenn ich richtig informiert bin aus Mangel an beweisen freigesprochen- wie so oft. Denn meist gibt es den Beweis wie eine Schwangerschaft einer minderjährigen nicht.
Ich wage nicht über das recht zu Leben eines anderen zu urteilen. Und das muss ich zum Glück auch nicht.
Es gibt Fälle, in denen sich Menschen, die sexuelle Gewalt an Kindern ausgeübt haben oder aber, wenn noch nicht vielleicht pädophile Neigungen haben sich von sich aus an eine Therapeutin wenden und um Hilfe bitten, an sich arbeiten wollen. Was ist die adäquate Strafe? Der Tod, lebenslange Haft? Und was ist mit einem 16 jährigem der seine Schwester missbraucht? Was wenn es der eigene Sohn ist?
Ich will damit nur sagen dass es eben nicht nur schwarz-weiß gibt, daher ist gerade dieses Thema auch so verdammt schwierig zu durchschauen bzw. Dieses "Problem" zu lösen.
Ich gebe der Autorin in dem Punkt recht, dass es für eine sichere Bindung wichtig ist, die Bedürfnisse des Kindes adäquat zu beantworten. Und dass sich diese Sicherheit in erster Linie im ersten Lebensjahr entwickelt. Andere Punkte sehe ich sehr kritisch...sie stellt nur die Mutter ins Zentrum der Betreuung- der Vater wird quasi zum "Unterstützer" degradiert. Mittlerweile gilt es in Fachkreisen als bewiesen, dass es egal ist welches Geschlecht die Bezugsperson hat, wichtig ist dass diese Personen sicher und empathisch sind. Und davon bin ich überzeugt. Sonst wären ja z.B. Schwule Pflege-oder Adoptiveltern nicht in der Lage einem Kind eine sichere Bindung zu geben. Und ebenfalls nicht Mütter, die aus welchen Gründen auch immer nicht stillen können oder wollen.
Problematisch sehe ich auch die beruflichen und pensionstechnischen Konsequenzen für Frauen, die, weil sie für 2 oder mehr Kinder so lange zu Hause bleiben sagen wir mal 10 Jahre nicht arbeiten und anschließend Teilzeit arbeiten. Dies führt nicht selten dazu, dass Frauen in die Armutsfalle tappen, weil sie die Karriere ihrem Partner überlassen haben und dieser sich eventuell einmal trennt.
Und nicht zu Letzt denke ich an die alleinerzieherinnen, die in Österreich die stärkste Gruppe von Armut Betroffener Menschen bilden. Die oft gar keine Wahl haben als früh wieder arbeiten zu gehen. Ich bin eine Verfechterin dafür, dass die, qualitativ hochwertige! Fremdbetreuung ausgebaut wird und die Betreuungszeiten flexibler gestaltest werden.
Damit Mütter und auch Väter die Wahl haben können ob sie diese nutzen. Und auf Alternative Ideen, die Frauen nicht zurück an den Herd drängen und ihnen einreden, dass nur sie alleine für das Glück und das psychische Wohlergehen ihrer Kinder verantwortlich sind. Und Frauen kein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie früher wieder arbeiten gehen wollen.
Sorry, ist lange geworden aber mich Regen solche Verallgemeinerungen und wenig auf die politische Situation von Frauen bzw. Einer Gesellschaft gerichteten Aussagen einfach auf..,.
Der ignore- button ist eine tolle Idee. Trotzdem finde ich, dass es wenig nützen wird. Diejenigen die sich bei dem thread unsicher sind und davon nicht mehr "belästigt" werden wollen haben ja auch jetzt die Chance es einfach nicht zu lesen. Diamant zwingt ja niemanden hier mitzulesen.
Diejenigen die unzufrieden sind weil die nicht ungefiltert ihre Meinung äußern können sollten sich selbst einmal fragen ob es ihnen wirklich darum geht einer anderen Userin zu helfen oder aber eher darum jemanden zu bewerten/verurteilen und/ oder eigenen Frust und Aggressionen an jemandem anderen abzuladen.
Hier geht es schon lange gar nicht mehr um das Anliegen von Diamant.
Und ich bin froh, dass es Mods gibt, die dafür sorgen, dass niemand hier verurteilt wird.
Ich finde generell hat niemand das recht über Frauen zu urteilen, die eine Abtreibung hinter sich haben. Jede wird ihre individuellen Gründe für diese Entscheidung haben. Und nein, ich habe nicht abgetrieben. Trotzdem nervt es mich, wenn hier Frauen verurteilt werden.
@mama: bei einer eileiterschwangerschaft von Abtreibung zu reden finde ich sehr heftig- ich hatte eine, die ss wäre nicht lebensfähig gewesen und mein Leben stand auf dem Spiel- die Behandlung danach war keine Wahl-sondern ein nötiger medizinischer Eingriff.
Wie schon so oft geschrieben, es gibt meiner Meinung nach kein richtig oder falsch bei diesem Thema- viele Frauen vor uns haben hart dafür gekämpft, dass Abtreibungen legal und unter medizinisch korrekten Bedingungen möglich sind. Und darüber bin ich froh, dass Frauen die Wahl haben. Ich finde, niemand hat das recht eine Frau für diesen Schritt zu verurteilen, denn dieser Schritt ist denke ich kein leichter und hat auch Konsequenzen für die Frau- und schließlich kennen wir meist die Gründe für diese Entscheidung nicht.