Bluna

Also bin da sehr geteilter Meinung was diesen Artikel betrifft. Ich bin völlig seiner Meinung, dass die psychosozialen Hintergründe von Kindern und Jugendlichen genauer untersucht werden müssen bevor Diagnosen gestellt werden. Nicht jedes Kind mit ADHS hat auch ADHS und die Behandlung mit Medikamenten ist einfach nur der bequemste Weg weil niemand eine umfassende und systemische Therapie/Herangehensweise finanzieren bzw. auch nicht mitmachen möchte!

Aber alle psychischen Krankheiten generell zu dementieren ist schon sehr dreist und entspricht sicher nicht der Wahrheit!

ad Rauchen und Stillen:

Bei der Ages finde ich keine entsprechende Aussage! Hier gibts ein recht interessantes Dokument zu dem Thema: http://www.bfr.bund.de/cm/343/stillen_und_rauchen_ratgeber_fuer_muetter_bzw_eltern.pdf

Da ich selber bis zum positiven SS-Test geraucht habe (ca. 1 Packerl/Tag) verfolge ich diese Diskussion immer wieder mit. Eigentlich hatte ich nicht vor mich einzumischen, tue es jetzt aber doch. Es erschreckt mich wie unsachlich und auf Einzelmeinungen beruhend hier teilweise diskutiert wird! (betrifft nicht die letzten sondern frühere Posts)

Bei diesem, wie auch bei allen anderen Gesundheitsthemen, sollte man – wenn man daran interessiert ist – eine vernünftige Recherche durchführen und nicht den erstbesten Meldungen von Zeitungen und auch Ärzten (ja, die wissen auch nicht alles!) glauben.

Ich hab also mal ein paar Fakten inkl. Quellenangaben zusammengetragen, die für alle, die dieses Thema interessiert relevant sein könnten:

• Rauchen während der Schwangerschaft ist mit Plazenta praevia (Fehlanlage der Plazenta), vorzeitiger Plazentalösung, vorzeitigem Blasensprung, Frühgeburt, geringem Körpergewicht (Risiko verdoppelt) und plötzlichem Kindstod assoziiert (Andres & Day, 2000)

• Zigarettenrauch beeinflusst die normale Plazentafunktion und vermindert den uterinen Blutfluss um bis zu 38%. (Suzuki et al., 1980)

• Die Nikotin-Konzentration ist für den Fötus um 15% höher als für die Mutter.

• Der Herzschlag ist bei Mutter und Kind erhöht. (Lambers et al., 1996)

• Sowohl die Anzahl der Zigaretten pro Tag als auch die Dauer wie lange vor der Konzeption geraucht wurde, beeinflussen das Geburtsgewicht. (Chelchowska et al., 2013)

Ich konnte selbst nach ausgiebiger Recherche keine Studie zu der Aussage „Der Stress durch den Entzug ist für das Baby schlimmer als das Rauchen weniger Zigaretten pro Tag“ finden. Wenn Ärzte dies also behaupten, so ist dies nicht belegt!

Entschuldigt das lange Posting. Es bleibt jedem selbst überlassen es zu lesen oder nicht.

Andres, R.L.; Day, M.C. (2000). Perinatal complications associated with maternal tobacco use. Seminars in neonatology, Aug;5(3):231-41.
Suzuki, K.; Minei, L.J.; Johnson, E.E. (1980). Effect of nicotine upon uterine blood flow in the pregnant rhesus monkey. Am J Obstet Gynecol,136:1009-1013
Lambers, D.S.; Clark, K.E. (1996).The maternal and fetal physiologic effects of nicotine. Semin Perinatol,20:115-126
Chelchowska, M., Ambroszkiewicz, J., Jablonka-Salach, K., Gajewska, J., Maciejewski, T. M., Bulska, E. (2013). Tobacco Smoke Exposure During Pregnancy Increases Maternal Blood Lead Levels Affecting Neonate Birth Weight. Biological Trace Element Research.