Das ist alles einfach total individuell und es gibt, wie so oft rund ums Thema Familienleben viele richtige Antworten.
Ich finde am Besten man hört auf sein Bauchgefühl und macht es so, wie es für einen selbst und seine Familie am besten funktioniert. Der eine geht total auf, in der 24h Mama (Papa) Rolle, der andere kann genau so eine gute Mama (Papa) sein, aber sich selbst dabei nicht vergessen und seinen Hobbys nachgehen, vielleicht muss man es nur anders organisieren um sich Zeit frei zu schaufeln.
Ich gebe meinem Kind gerne viel Zeit und richte mich auch nach ihm, damit es ihm gut geht, aber ich geb es auch mal ab (später alleine spielen im möglichen Rahmen) und gehe einer Tätigkeit für mich nach.
Mein Kind braucht mich, aber es ist sicher glücklicher mit mir, wenn ich ausgeglichen bin, weil ich auch etwas für mich tue. Andere brauchen das vielleicht garnicht.
Jeder der glaubt da die allgemein gültige Lösung zu haben liegt falsch.
@Sandra1284Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten und habe Verständnis für‘s mal genug haben und müde sein und mal was anderes machen wollen (ich arbeite auch mit Kindern), aber falls die negativen Gefühle zu deinem Kind überwiegen, würde ich mal eine Therapie oder Hilfe von außen in Erwägung ziehen, was nicht heißen soll dass du keine gute Mama sein kannst!
Außer mal ne kurze Pause durch Fremdbetreuung oder Betreuung durch Freunde oder Verwandte, die auch nur kurzfristig ist, wird einen so schnell keiner von seinen Mamapflichten (Papapflichten) entbinden können.
Bei uns ist einfach alles sehr gleichberechtigt und deshalb erwarte ich auch nicht, dass mein Mann das Kind nach einem 12 Stunden Arbeitstag nimmt (auch wenn er es freiwillig tut) aber ich darf dann dafür an seinen freien Tagen so lange schlafen, wie ich will, hab viel Zeit für mich und kann meine Trainings machen oder mal faul am Sofa gammeln oder was auch immer ich will, während er unser durchaus anspruchsvolles Baby betreut. Er macht auch viel im Haushalt und kümmert sich um unangenehme Dinge, wie zum Sperrmüll fahren, Reifen wechseln und co ganz alleine, auf das Baby aufpassen ist da einfach die nettere Aufgabe, könnt er sich auch drüber beschweren, tut er aber nicht, weil wir die Aufgaben einvernehmlich so aufgeteilt haben.
Eine Verwandte hat dem Vater nach dem Arbeiten tatsächlich immer die Babys sofort in die Hand gedrückt und hat dann nichts mehr für die Familie gemacht, sowas finde ich nicht fair. So war das aber wahrscheinlich auch nicht gemeint, aber so etwas gibt es tatsächlich.
Ich hab einen sehr fleißigen und sich mit seinem Kind beschäftigenden Mann, der gewöhnlich jeder 2. Woche von 7-19:00 in der Arbeit ist sieben Tage die Woche, das haben wir uns nicht „ausgesucht“ das hat sich so ergeben. Aber ich würde ihm das Kind nach so einem Arbeitstag sicher nicht in die Hand drücken, er nimmt es aber weil er es vermisst hat, falls er nicht gleich ins Bett geht. Ich habe mir allerdings ausgesucht in Karenz zu gehen und daher ist es jetzt mein „Job“ mich zumindest in der Hauptzeit um das Baby zu kümmern. Mein Mann und ich geben uns gegenseitig Freizeit die wir nur für einen selbst benutzen dürfen, alles eine Frage der Kommunikation. Ich wäre wahrscheinlich weder mit einem „Kinder und Haushalt gehören der Frau“-Mann, noch mit einem „ich will alles mindestens 50/50 oder mehr“- Mann glücklich geworden.