"Dies hängt nicht damit zusammen wie meine Tochter sich benimmt sondern eher mit meinen Gedanken. Ich habe seit der Geburt Stimmungsschwankungen. Hatte übrigens selber schwierige Eltern.
Kann man das mit Therapie in den Griff bekommen oder wird sich da nie was ändern?"
Du beweist viel Mut, dass du diesen Schritt gehst, und hier deine Geschichte teilst, und um Hilfe bittest.
Ich würde dir eine Therapie oder Beratung ans Herz legen, um deinetwillen und für deine Tochter.
Du hast viel durchgemacht in letzter Zeit, da sind diese Ambivalenzen ihr gegenüber verständlich. Aber du schreibst, auch deine Eltern waren schwierig. Mit einer guten Therapie kann man sowas aufarbeiten.
Auch den Hormon- und Mineralstoffspiegel kannst du bei deinem Arzt mal prüfen lassen, vielleicht hast du da seit der Geburt tatsächlich was im Ungleichgewicht.
Du kannst jetzt schon Entlastung für dich schaffen, um mehr Ressourcen und Empathie für deine Tochter aufbringen zu können. Es gibt Stellen wie zB Caritas oder Frühe Hilfen,... Oder vielleicht fällt dir aus deinem Umfeld noch jemand ein, der auch für deine Tochter eine verlässliche Bezugsperson werden kann. (Nachbarn, Verwandte, Freunde, eine Tagesmutter...)
Und so geht es jeder Mama:
"Mal kann ich mich super auf sie einlassen, dann wieder nicht." Darum ist die eigene Verfassung so wichtig, und das ist etwas woran du ansetzen kannst. Damit es dir emotional besser geht.
Meine Oma strickt gern Mini-Täschchen, und verschenkt Flohmarktbücher. Sowas bekommen wir mittlerweile zu jedem Anlass.
Aus finanziellen Gründen ist auch nicht wirklich was anderes möglich für sie. Ich freue mich trotzdem jedes Mal über die liebevoll verpackten, und von ihr beschrifteten Geschenke.
Die Geste zählt 😊
Ich war um ehrlich zu sein, vor allem in den ersten 1,5 Jahren manchmal echt überfordert.
Diese Verantwortung: 24/7 total aufmerksam sein müssen, auf jedes Geräusch und jede Bewegung achten, keine Zeit mehr für sich zu haben. Das hatte ich nicht so intensiv erwartet.
(ist wahrscheinlich anders, wenn man in dieser Phase viel Unterstützung von Partner/Verwandten hat)
So viele Entscheidungen treffen zu müssen, wo man gefühlt sooo viel falsch machen kann (zB von Ernährung, über impfen, Fremdbetreuung, Autositz, TV, Spielzeug zur Förderung, etc. bis hin zu wie oft und womit wird gebadet)
Und das einen das Weinen des eigenen Babies bis tief ins Herz erschüttert, hatte ich auch nicht erwartet.
Auch die andauernden körperlichen Strapazen nach der Geburt, durch Geburtsverletzungen, Schlafmangel, intensives Dauerstillen und die Hormone 🙈 Ja, wenn man da manches vorher wüsste... Zum Glück erlebt es jeder anders und es ist auch bei jeder Frau bzw. jeder Geburt wieder anders.
Trotz allem würd ich die Entscheidung für ein Kind immer wieder treffen. Besser wäre es aber, erst die Beziehung zu festigen und dann erst an Kinderplanung zu denken.
Ich hoffe, dass dieses Vergleichen und Angeben (mein Kind kann schon XY) irgendwann aufhört. Das erlebe ich momentan im Umfeld wieder stark. Das man sich als Mama oft rechtfertigen muss, hätte ich mir so auch nicht gedacht. Und dass ich nie mit mir zufrieden sein würde. Ich könnte ja immer eine noch bessere Mama sein. Wahnsinn, was man sich da eigentlich selber oft für einen Druck macht.
Also wir haben als Kind auch Marmelade/Honig oder Nutella gefrühstückt, oder Striezel oder Müsli... Kakao gab's ab und zu, also auch nicht mega gesund. Frühstück war eigentlich seit ich mich erinnern kann immer süß.
Naschen durften wir nach dem Mittagessen mal. Aber gemeinsam..
In meiner Familie sind alle normalgewichtig.
Ich finde man sollte da einfach einen ausgewogenen Umgang vermitteln und nicht unkontrolliert Süßes reinstopfen lassen, aber auch nicht alles verbieten. Ist wohl wie bei allem, ein Mittelmaß.
Nikolo /Ostern usw waren damals auch so Ausnahmen 😅
Die Pensionslücke bzw. die damit oft verbundene weibliche Altersarmut ist wirklich ein Problem. Vor allem da es dann später oftmals wieder die Frauen trifft, wenn es gilt Angehörige zu pflegen. Da wäre es schon hilfreich, wenn diese Zeiten, besser vergütet würden.
Zum Thema Frauenquote meinte mein Mann letztens auch, dass er sowas zB am Bau noch nie gehört hätte. Und in der Pflege oder so gibt's ja auch keine Männerquote.
Wie du sagst, sollte es ja von der jeweiligen Qualifikation abhängig gemacht werden und nicht vom Geschlecht. Am Bau zB werden auch weiterhin die Frauen in der Minderheit bleiben (allein schon wegen der körperlichen Merkmale und der Arbeitsbedingungen wie selten ein WC usw).
Grundsätzlich sollte jeder die Freiheit haben, selbst zu entscheiden was er machen möchte, ohne finanzielle Nachteile und ohne Verurteilung. Aber davon sind wir wohl noch weit weg.