Kann Selina voll und ganz zustimmen. DU musst dir klar darüber sein (und zwar zu 100%) ob du heute für ihn was kaufst oder nicht. Wenn nicht, dann sag es ihm vorher und bleib dabei. Wenn er sagt, er will dies oder jenes dann lächle ihn freundlich an und sage "ich möchte hier jetzt nichts kaufen". Und wenn er fragt "darf ich das haben" dann lächelst du und sagst ganz deutlich "Nein!"
"Nein" ist übrigens ein vollständiger Satz 😉
Ich würde es nur dann erklären, wenn er wirklich mit ehrlichen Interesse fragt warum er das jetzt nicht bekommt.
Wenn er nicht nachfragt, würde ich es auch nicht erklären und zwar aus dem ganz einfachen Grund, das du mit Erklärungen nur die Tür zu Diskussionen öffnest. Und im Grunde weiß er ja schon, das er da heute nichts bekommt weil du es ihm ja vorher schon gesagt hast.
Und er darf darüber eh traurig, frustriert, wütend oder was auch immer sein. Und deine Entscheidungen steht trotzdem fest. Du brauchst dann auch keins echtes Gewissen haben, wenn er deshalb frustriert ist oder gar böse auf dich (selbst, wenn das den ganzen Tag dauern sollte). Er darf durchaus lernen, dass es Dinge gibt, da sagen die Eltern nein und dann ist es so. Frust schadet unseren Kindern nicht. Nein sagen, schadet unseren Kindern auch nicht. Und wenn er eine Stunde am Parkplatz schmollt (sowas geht übrigens nur beim ersten Kind. Wenn du ein zweites dabei hast, dann packst du das grantige Kind ins Auto und fährst einfach heim und es kann daheim weiter frustriert sein) dann kannst du das begleiten, solltest diesen Frust aber auch nicht beschwichtigen oder versuchen zu unterdrücken. Er darf das eh fühlen und du darfst konsequent sein. Beides ist ok.
Versuch das wirklich Mal, ganz gelassen und freundlich "nein, ich kaufe dir heute kein Spielzeug" zu ihm zu sagen und zwar immer und immer wieder. Am Anfang wird er sich noch mehr aufregen und mit der Zeit immer weniger.
Meine Kinder sind 6 und 3. Ich hab das von Anfang an so gemacht und bin damit eigentlich bisher gut gefahren.
@fortnight wegen dem mobbing: ich versteh was du meinst aber es ist leider so,das ein Einschreiten der Eltern das ganze oft noch schlimmer macht. Also wenn du dich (theoretisch) einmischt, ohne das dein Kind dich um Hilfe bittet, machst du es fürs Kind wahrscheinlich nur noch schlimmer. Ungefähr so, wie wenn du dich in der Schule mit der Lehrerin anlegst. Die hat dein Kind dann, unter Umständen, am Kicker und das Kind hat es dadurch statt leichter nur noch schwerer. Wir können alle nur hoffen,das unsere Kinder nie in eine solche Situation kommen. Ich wollte es nur nicht so stehen lassen weil der erste Impuls nicht immer der Beste ist.
Guten Morgen,
Zusätzlich zu dem sehr empathische post von mydreamcametrue möchte ich mich anfügen, dass es auch jetzt noch ok ist sich psychologische Hilfe zu holen. Du sagst zwar, du hast es mir dir allein ausgemacht aber das musst du nicht. Auch, wenn die Krise überwunden ist gibt es da offenbar Nachwehen, die dich sehr beschäftigen und ein Gespräch mit einer Psychologin kann da sicher helfen.
Vorweg: ich glaube nicht, dass es eine Binungsstörung gibt. Ich kenne euch nicht persönlich aber da muss schon wirklich viel passieren und auch über einen langen Zeitraum hinweg, dass die Bindung gestört wird. Und du hast selbst geschrieben, das du in der Zwischenzeit viel zum positiven verändert hast. Das Band, das wir mit unseren Kindern haben ist sehr stark. Es wird manchmal gedehnt aber es wird nicht reißen. Und solange deine Kinder auch ihre Emotionen Zeigen, ist alles gut.
Zu deinem kleinen: es gibt Kinder die einfach einen Elternteil "bevorzugen". Vielleicht ist das bei ihn dein Mann. Oder er macht es einfach lieber mit sich selbst raus. Das kannst du zwar schade finden aber es ändert nichts daran, dass er dich bedingungslos liebt.
Und zu guter letzt: ich finde Achtsamkeit gut aber wer schafft es denn, jede Minute mit seinen Kindern, Partnern, im Urlaub oder in der Arbeit zu genießen?! Das ist ja ein unmögliches Ziel. Und wenn man jeden Moment achtsam, lächelnd wahrnehmen würde, würden wir ja auch gewisse Momente gar nicht mehr zu schätzen wissen. Außerdem ist das erste Jahr mit zwei kleinen Kindern einfach unfassbar anstrengend. Jede Mama, die mir erzählt sie hat absolut jede einzelne Sekunde davon genossen lügt einfach denn es ist halt auch unfassbar anstrengend. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen. Das ist ein Fakt, der - denk ich - allen Eltern schmerzlich bewusst ist. Aber du kannst dich auf die vielen, tollem Dinge freuen, die du mit deinen Kindern noch erleben wirst. Ihr erster Schultag (steht uns gerade ins Haus), den ersten Zahn, den sie verlieren, das erste Mal bei Freunden übernachten ohne Eltern, der erste Liebeskummer,... Vielleicht kannst du, wenn du dich das nächste Mal dabei ertappt, wie du ein schlechtes Gewissen wegen der nicht ideal genutzten Zeit hast, dir stattdessen vorstellen, wie du dich mit deinen Kindern in der Zukunft irgendwas machst. Wie ihr gemeinsam im Urlaub seid wenn sie schon älter sind oder ihr am Tisch gemeinsam Karten spielt, wenn sie schon größer sind, oder... Quasi anstatt in der Vergangenheit zu verharren und dich selbst zu geißeln wegen den verpassten Chancen, in die Zukunft schauen und dich auf all die schönen Momente freuen, die mich kommen werden.
Was die Geschwister angeht: es ist einfach so, dass man fürs zweite bei gewissen Sachen weniger Geduld hat. Ich Stelle mir meine Geduld gern wie Murmeln in einem großen Glas vor. In der früh, ist das Glas voll und immer, wenn mich was ärgert kommt eine Murmel raus. Bei einem Kind war das Glas abends trotzdem noch halb voll. Jetzt mit zwei Kindern gibt's natürlich viel mehr Frust weil's halt einmal zwei kleine Menschen sind (und der Partner, die Großeltern und alle anderen die einem halt manchmal auch ärgern). Dass das Glas dann manchmal schon um 11 am Vormittag nur noch zur Hälfte voll ist, ist auch irgendwie klar. Aber vertrau mir: unsere Kinder halte das aus!
Und dann möchte ich dir anschließend noch mitgeben, dass dein schlechtes Gewissen dir auch in der Erziehung nicht hilft weil es mit Unklarheit einhergeht.
@Mohnblume88 ich würd für die Zeit, in der das Kind nachmittags in Betreuung müsste eine Nanny anstellen. Wenn's eh an Geld nicht scheitert 🤷
Es geht ja nicht nur ums Geld sondern darum, dass Frau vielleicht auch wieder in den Job zurück WILL.
Ich würde mir da auch kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Bei uns ist es auch so, dass sich, wenn wir uns z.B. mit meinen Freunden treffen, er sich mehr um die Befindlichkeiten kümmert und wenn wir was mit seinen Freunden machen, dann halt ich. Aber gerade wenn die Kinder eh viel spielen und nix verlangen, dann muss man sich ja auch nicht unnötig wichtig machen.
Und tatsächlich ist, wie er es empfindet, eigentlich ziemlich unerheblich. Wenn du wissen willst wie deine Kinder das wahrnehmen dann wirst du deine Kinder fragen müssen. Dein Mann weiß ja auch nicht, was in den Kindern vor geht. Ist ja nur ein (vorgeschobener) Verdacht. Ihn nervt es offenbar, das er mehr machen musste weil du dich gut unterhalten hast. Und weil er genau weiß, wie kindisch das eigentlich ist, schiebt er die Kinder als Grund vor und macht dir damit auch noch ein schlechtes Gewissen. So wirkt es auf mich.
Er könnte ja in der Zukunft einfach zu dir sagen "kannst du jetzt bitte..." Wenn eines der Kinder was braucht. Da muss man ja nicht hinterher dem anderen ein schlechtes Gewissen machen sondern kann das gleich in der Situation anmerken. Und genau so würd ich ihm das für die Zukunft vorschlagen.
@SteirerMama28 klingt zu gut um wahr zu sein 😉
Wenn es sich um Schlaftraining handelt (also kontrolliertes Schreien lassen des Kindes) dann bin ich tatsächlich dagegen. Wenn, was auch immer da empfohlen wurde, bei dir tatsächlich ohne weinen und Schreien lassen geklappt hat, dann ist das super. Ich kann's mir nur nicht vorstellen weil ich eben auch zwei Kinder habe die sehr schlecht geschlafen haben und bei denen einfach genau n i x von den tollen Tipps geklappt hat. Daher ja,ich bin skeptisch. Aber freut mich für dich, wenn's jetzt gut passt für euch.
@Bimi na bitte, da haben wir's schon. Das ist kompletter Quatsch. Da wo ich wohne, kommen die meisten Kinder mit knapp 2 Jahren in Betreuung. Meine Kinder auch. Das ist halt noch eine sehr veraltete Einstellung, dass man die Kinder unter 3 nicht in Fremdbetreuung geben soll. Es gibt auch keine Belege dafür, dass es Kindern unter 3 dort schlechter geht als älteren Kindern. Ich hab das Gefühl, da gibt's ein großes Stadt-Land Gefälle. Also je weiter ländlich so wohnst, desto später kommen die Kinder in Fremdbetreuung. Ist aber nur mein Eindruck. Wenn du das Gefühl hast, das ihm das gut tut dann probier es aus. Du hast ja den großen Vorteil, das du zu Hause bist und ihn jederzeit wieder raus nehmen kannst wenn's doch nicht passt für ihn.
@Bimi keine "unabhängigen" bzw. Keine, wo das Thema mit Für und Wider objektiv beleuchtet wird. Ich hab leider die Erfahrung gemacht, dass die meisten Infos in diese Richtung sind "Kind so lange wie möglich zu Hause". Das halte ich für schwierig weil ich denke, dass es von mehreren Faktoren abhängt. In erster Linie vom Charakter des Kindes und von der Qualität der Betreuung. Das und nix anderes sollte dich zu einer Entscheidung bewegen.
Prinzipiell sind wir Österreich mit durchschnittlich 2 Jahren sehr spät dran mit Fremdbetreuung. In den meisten europäischen Ländern kommen die Kinder bereits mit 4 Monaten in Fremdbetreuung und die haben auch nicht alle einen psychischen Knacks. Insofern sind ich es total schwierig einen Podcast oder Artikel beantworten zu lassen wann der ideale Zeitpunkt für DEIN Kind ist mit Fremdbetreuung zu starten. Vielleicht können konkrete Fragen auch Mamas hier im Forum beantworten.
@Fuchsili mit mir bzw. mit Frauen. Ich hab allerdings das Gegenteil von einem Macho daheim (könnt mit so einem als Partner auch nix anfangen), der sich selbst auch als Feminist bezeichnet. Mein Schwiegervater und seine Brüder aber auch also ist das keine große Überraschung.