@Biancaa_ eine kurze Rechnung für dich:
Wir zahlen für die Betreuung der Großen im Kindergarten ab Februar ca. 230€
Von Mo-Fr und 4 Tage mit Nachmittag.
Die Betreuung für beide Kinder wird uns ca. 600€ kosten
Wenn eine Babysitterin die gleiche Zeit abgedeckt soll, mit einem gesetzlichen Mindeststundenlohn von 16,.., sind das dann ca. 2500€
Und wenn jemand es günstiger Anbietet mit z.b. 10€ pro Stunde sinds auch noch ca. 1600€
Also deine Annahme von "Ob man Kiga oder Babysitter zahlt ist ja egal" ist halt mal sehr unbedacht
Aber klar, wenn man finanziell nicht nachdenken muss, ist es ja fast das gleiche 🙈
@krümel05 macht sie leider nicht, war schon so wie die Große bei ihr war
Sie hat selbst keine betreuungspflichtigen Kinder mehr, und will daher Urlaub außerhalb der Hauptsaison
Und zusätzlich betreut sie in den anderen Ferien auch uhre Enkerl mit
Weihnachten hat sie aber immerhin gleich mit dem Kiga
Aber wir müssen da eh nur ein Jahr überbrücken, dann kann die Kleine in die Krabbelstube und da läufts dann eh so wie im Kiga
Bei uns wird die Situation nächstes Jahr auch extrem
Die Große im Kiga, die Kleine bei der Tagesmutter
Kiga hat 5 Wochen fix zu, und dann noch 6 oder 7 Wochen Journalbetrieb, aber auch mit Nachmittag
Die Tagesmutter hat 5 Wochen Urlaub, den legt sie sich aber anders, als die Schließtage vom Kiga
Also da gehen schon 10 Urlaubswochen drauf, nur dass die Ferienwochen überbrückt sind
@Biancaa_ in meinen Augen übersiehst du die Lebensrealität von vielen
Du siehst nur deine Situation und nimmst diese als wahr für alle anderen
Ja klar gab es schon immer soviel Ferien, ABER wir sind mit Großmüttern aufgewachsen, die meistens so oder so nicht berufstätig und in der Nähe waren, und dann die Betreuung übernommen haben
Wer hat das heutzutage bitte noch?
Die wenigsten
Und sich einfach mal so einen Babysitter für eine Ferienbetreuung leisten ist halt auch utopisch und für die wenigsten finanziell machbar
Es ist wirklich schön, wenn das bei dir alles genauso funktioniert, aber realisiere bitte mal, dass nicht jeder eure Lebensumstände hat!
Sorry, die letzten Tage waren bei mir ein bisschen stressig
Hab mir jetzt alles mal nachgelesen, und würde gerne zu dem ein oder anderen Thema Bezug nehmen
@Kaffeelöffel zum Thema Betreuungskosten: bei uns wird der Nachmittagsbeitrag auch vom Bruttohaushaltseinkommen berechnet, wir sind beim Höchstbeitrag von immerhin nur 128€
Und mich persönlich schreckt einfach, dass unser Nettohaushaltseinkommen nicht weit über der Armutsgefährdungsgrenze liegt, und wir trotzdem den Höchstbeitrag bezahlen, dass passt in meinem Kopf einfach nicht zusammen
Noch dazu finde ich die Berechnungen (auch in anderen Bundesländern) nicht mehr passend.
Die Stufen und Staffelungen sind bei den niedrigen Einkommen teilweise sehr knapp.
In der Steiermark hätten wir z.b. auch den Höchstbeitrag, dort würde uns die Ganztagsbetreuung allerdings knapp 300€ kosten
Nach Abzug unserer Kinderbetreuungskosten sind wir ein knapp 200€ unter der Armutsgefährdungsgrenze, das passt für mich einfach nicht mehr mit einem Sozialstaat zusammen
Jemand mit Nettohaushaltseinkommen von 10.000€ zahlt genau gleich viel für die Betreuung, wie jemand mit 3.800€, ist einfach nicht erklärbar
@Lila2022 hat jetzt zwar nichts mit dem Thread zu tun, aber trotzdem:
Bei der Berufsfeuerwehr Linz gibt es seit Jahren das Thema der Gleichberechtigung, sie sind auch schon öfter von der Frauenbeauftragen der Stadt Linz angesprochen worden, dass sie auch Frauen als Feuerwehrfrauen einstellen sollen
Einfache Antwort von der Feuerwehr "Wenn eine Frau den Einstiegstest schafft, stellen wir sie gerne ein"
Frauen müssen beim Einstiegstest das gleiche leisten wie Männer, aus den von dir genannten Gründen, sie muss genauso den Kollegen wo rausziehen können.
Ich war mal bei einem Sport-Einstiegstest als Zuschauerin dabei, und der ist echt nicht ohne, also die Kandidaten trainieren da schon länger darauf hin, und auch sehr viele Männer fallen durch den Sporttest durch
An alle anderen: Danke für eure zahlreichen Inputs, mir macht es richtig Spaß mit euch über solche Themen zu diskutieren
@Fuchsili wir wissen gegenseitig alles
Wir sind aber auch die Typen dafür, meine Stiefschwester sagt immer, dass ich jedes Geheimnis meinem Mann erzählen darf, weil wir eh ein Hirn sind 🙈
Aber ich find nicht, dass das ein muss ist, und es sagt auch sonst meiner Meinung nach relativ wenig über die Beziehung aus
@kunaa ja genau, es hängt leider noch immer auch sehr viel vom Partner ab
Die fixe Aufgabenverteilung macht auch unseren Kopf frei.
Er kümmert sich um alles was Essen und Müll betrifft, an das muss ich keinen Gedanken verschwenden.
Ich mach z.b. alles was die Wäsche betrifft, da muss er nie dran denken.
Bei Journaldienst im Kindergarten kümmert sich z.b. auch alleine mein Mann um die Anmeldung dazu.
Wenn kein Journaldienst zustande kommt oder er die Anmeldung vergisst, muss er sich kurzfristig frei nehmen und die Betreuung machen, ich könnte mir so kurzfristig nicht freinehmen, da mein Dienstplan lange davor schon steht.
Es hat aber auch einige Jahre gedauert, dass wir uns da so eingegroovt haben und für uns eine gute Aufteilung gefunden haben.
Aber eben, ich sag immer, es ist seinem Chef zu verdanken, dass wir beide VZ arbeiten konnte/können.
Hätte er fixe Arbeitszeiten und könnte nicht hin und wieder die Kinder mitnehmen, hätten wir sehr viele Probleme bekommen. Da hätten wir sonst vielleicht auch überlegen müssen, wer seinen Job wechselt.
Und mir tut es ehrlich leid für jeden, wo das komplizierter ist. Vorallem heute wo es eh schon soviele Möglichkeiten gibt
@Kunaa Ich hatte Di und Fr 06:30-18:30 und Mi-Do 09:00-18:30
Mein Mann hat nach wie vor Gleitzeit ohne Kernzeit und kann von 05:00-22:00 jederzeit arbeiten, allerdings ohne HO (Das mag sein Chef nicht, wäre aber super möglich)
Mein Mann konnte sich da also ganz nach meinen Zeiten richten, das ist natürlich auch nicht bei jedem möglich.
Immer wann jemand mich bewundert hat, dass ich VZ arbeiten kann, hab ich gesagt, dass es ohne den Chef meines Mannes nicht ging.
Wenn sein Chef nicht so entspannt wäre, hätten wir weit mehr Probleme gehabt.
Noch dazu ist bei mir VZ so oder so nur 4 Tage.
Also beide unsere Jobs und Arbeitgeber haben Vorteile, dass es so überhaupt möglich ist. Ohne diese Vorteile ging es sicher nicht bei den Kinderbetreuungsmöglichkeiten bei uns in der Gegend
So hat mein Mann unsere Tochter Di und Fr zu meinem Vater gebracht und abgeholt, Mi-Do hab ich sie um 8:00 zur Tagesmutter gebracht und mein Mann sie um 15:00 abgeholt
Wenn mein Vater mal am Fr nicht konnte, hat mein Mann unsere Tochter auch mit zu sich in die Arbeit genommen, ist zum Glück auch kein Problem
Jetzt Ende November endet ja meine Karenz, dann ist mein Mann noch 2 Monate in Karenz und ab Februar arbeiten wir quasi auch wieder beide VZ, bei mir halt BTZ mit 28h Arbeit und 10h BTZ
Die Große wird dann Mo-Do in den Kiga gehen von 07:30-15:30 und die Kleine zur Tagesmutter von 08:00-15:00
@mydreamcametrue dein Kommentar gibt mir leider Gottes einen bitteren Beigeschmack.
Du hast es vermutlich nicht so gemeint, aber für mich schwingt da sehr viel mit von "Nur Privilegierte dürfen Kinder bekommen"
Die Armutsgefährdungsschwelle ist bei 2 Erwachsenen + 2 Kinder bei 3.300€ netto
Nach Abzug der Kinderbetreuungskosten die ab Februar auf uns zu kommen sind wir an dieser Grenze
Und bei der aktuellen Situation können sich viele keine Kinder mehr leisten, wo es vor 4-5-6 Jahren kein Problem mehr war.
Wir haben 2020 Haus gekauft, und hatten in unserer Eingaben-Ausgaben-Rechnung über 1000€ im Monat die uns übrig geblieben sind, jetzt haben wir schon einiges weggestrichen, und unsere Einnahmen sind minimal über den Ausgaben.
Und damals war ich zu unserer ersten Tochter schwanger.
Zusätzlich fallen wir bei der Kinderbetreuung komplett durch. Unsere Kleine darf nicht in die Krabbelstube, sondern muss zur Tagesmutter.
Wenn sie in die Krabbelstube könnte, würden wir für beide Kinder für die Nachmittagsbetreuung und Mittagessen ca. 400€ zahlen, da sie aber zur Tagesmutter muss, zahlen wir über 600€.
In der Krabbelstube wär die Vormittagsbetreuung kostenlos, bei der Tagesmutter müssen wir zahlen.
Edit: Dann dürfte auch keiner mehr Arbeitslosengeld bekommen, oder Weiterbildungsgeld, können sich die Leute ja selbst darum kümmern
Und es wurde ja nicht gefordert, dass das KBG erhöht wird, sondern dass es einfach wieder möglich sein soll, dass man auch mit einem Gehalt überleben kann.
Es ist noch garnicht so lange her, dass das möglich war
@mädchenmama16 hab grad mal mit meinem Mann geredet, da er die Große fast immer abgeholt hat, egal ob Tagesmutter oder Krabbelstube
Er meinte, dass unsere auch fast immer traurig war, dass sie heim gehen musste, weil ihr das Spielzeug und die anderen Kinder so gedaugt haben, ABER sie hat sich immer gefreut ihn zu sehen, ist auf ihn zugelaufen und auf ihn raufgesprungen, aber wollte einfach nicht beim spielen unterbrochen werden
Und allgemein gesagt, das abgeben und abholen ist für die Kinder ein Übergang von einer Situation in die Nächste, manche Kinder kommen besser damit klar, und andere tun sich schwer damit
Wenn man also nicht mehr weiß über die Situation braucht man schonmal garnicht seinen Senf dazugeben
@mädchenmama16 wie unangebracht
Meine Große ging von anfang an super gerne, und manchmal hat sie sich gefreut, wenn ich sie geholt habe, manchmal wollte sie noch nicht nach Hause
Selbst jetzt, wo sie um kurz vor 12 schon wieder zuhause ist, ist sie traurig, weil sie gerne länger mit ihren Freundinnen gespielt hätte
Also das hat mit der Uhrzeit auch eher wenig zu tun