@sunshine93 wenn du La Maddalena in die Google Bildersuche eingibst, kommen sehr schöne und repräsentative Fotos. Es sieht dort echt so aus, das ist kein Photoshop 😍 La Maddalena ist eine Inselgruppe vor der Nordküste Sardiniens, nicht weit von Cannigione.
Ich kann dich sehr gut verstehen, die ersten Wochen/Monate waren auch bei uns kein Zuckerschlecken. Meine Maus ist mittlerweile 1 Jahr alt und ich erinnere mich noch, wie hart es war. Ich war nach einer Woche bereits ganz alleine mit ihr und sie hat so viel geschrien... Mein erstes Baby, ich ständig alleine und null Ahnung.
Egal, was ich gemacht habe, sie hat manchmal stundenlang geweint und geschrien. Sie hatte auch einiges zu tun mit Koliken und Blähungen, aber das alleine war es sicherlich nicht. Ich war ein paar Mal im Spital und bei der Kinderärztin, weil ich nicht glauben konnte, dass da nichts dahinter ist. Die haben mir aber alle versichert, dass es tatsächlich normal ist... 24/7 hat die Maus gestöhnt, weil ihr Bauch so gedrückt hat. Und sie hatte sowohl untertags ihre stundenlangen Schreiattacken als auch abends pünktlich ab 18 Uhr...
Meine Kinderärztin hat erklärt, dass es bei Babies ganz oft einfach psychisch ist - man bedenke, die kleinen Matzen haben bislang in ihrer kleinen, warmen und perfekten Welt in Mamas Bauch gelebt und plötzlich werden sie rausgedrückt und sind in einer vergleichsweise kalten, lauten und hellen Umgebung. Sie kennen sich gar nicht aus, man kann ihnen natürlich nix erklären und ja... Das ist das ur Trauma für so einen Zwuck. Manche Babies verarbeiten das leichter als andere, denke das ist auch charakterbedingt.
Manche tun sich besonders schwer, das nennt man dann Regulationsproblem - das ist jetzt nichts Schlimmes und nix, was man behandeln muss oder so. Es bedeutet nur, dass es dem Baby besonders schwer fällt, sich zu beruhigen. In so einem Fall ist es die Aufgabe von Mama, für das Baby einfach da zu sein und Nähe zu geben. Die größten Fehler sind:
1) Grund suchen - es gibt manchmal schlichtweg einfach keinen Grund, sondern das Baby muss einfach die neue Welt erst verarbeiten. Menschen neigen dazu, einen Grund zu finden, denn wenn man den Grund kennt, kann man eine Lösung erarbeiten, richtig? Bei Erwachsenen ja, aber bei Babies funktioniert das so nicht. Man muss wirklich aufhören, sich zu fragen, WARUM es so schreit. Nein, man sollte es akzeptieren, denn sonst findet man selber nicht zur Ruhe. Denn den Grund und die Lösung sucht man ewig.
2) Das falsche Ziel - verständlicherweise wollen Mamas, dass ihr Baby nicht mehr schreit und weint. Klar, das Kleine tut uns extrem Leid, man will es trösten und glücklich sehen. Und man selbst dreht auch durch auf Dauer. ABER da es kein Patentrezept gibt und die Babies oft einfach weiterschreien, ganz egal was man tut, sollte das Ziel nicht sein "Schreien/Weinen stoppen", sondern einfach "da sein". Dem Baby Nähe schenken, es halten, schaukeln, zeigen dass Mama da ist. Auch wenn das Baby weiter schreit und man glaubt, es bringt gar nix, oh doch es wirkt. Das stärkt die Bindung und das Urvertrauen zur Mama!
Ganz wichtig ist es aber auch, seine eigenen Grenzen zu sehen. Auch ich war ab und zu soweit, dass ich sie am liebsten geschüttelt und geworfen hätte, aber in so einem Moment muss man reagieren und sich aus der Situation rausnehmen. Das heißt - erkenne, dass du nicht mehr kannst und bring dein Baby erstmal "in Sicherheit". Ich habe sie in solchen Momenten in ihr Gitterbett gelegt und bin aus dem Raum gegangen. Ja, sie hat dann 5 Minuten alleine im Zimmer geschrien, aber sie war sicher im Bettchen und ich konnte mich wieder runterholen. Durchatmen, beruhigen. Und dann bin ich wieder zu ihr und hatte wieder mehr Nerven.
Du musst dir auch jede Hilfe holen, die möglich ist, Familie, Freunde. Geh regelmäßig zu Stillgruppen, Hebammen, Mamatreffs. Das hilft ungemein, da man sich austauschen kann und sieht: es geht vielen so. Man kann sich gegenseitig Tips geben und Mut zusprechen.
Ansonsten hilft es, Oropax zu verwenden. Es dämpft die Lautstärke des Geschreis und das hilft sehr. Lärm macht ja bekanntlich aggressiv und stresst. Je lauter, desto schlimmer. Ich hab oft über Kopfhörer Musik gehört, weil ich ihr Geschrei nicht mehr ausgehalten hab. Das macht dem Baby gar nix, aber es schont Mamas Nerven.
Aber am Anfang musst du noch abklären lassen, ob es eh nix Organisches ist, also frag deinen Kinderarzt oder in einer Schreiambulanz nach. Damit sicher ausgeschlossen ist, dass dein Baby körperlich was hat.
Osteopath hat bei uns gar nix geholfen, war aber eigentlich sehr optimistisch, da alle drauf geschworen haben.
Das Schlimmste war nach 5 Monaten vorbei, ab dann ging es wirklich richtig aufwärts.
Wünsch dir vieeeel Energie und halt die Ohren steif! Mamas müssen sehhhhr hart sein! Es lohnt sich