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  • Mein Weg zum Pflegekind - damals und heute

    Ich kann auch gerne ein kurzes Update von Linz geben (außer dieser Thread soll für Ines reserviert bleiben ☺). Unser Gespräch letzte Woche war sehr angenehm. Wir haben ne Stunde mit dem für uns zuständigen Herrn gesprochen und er hat uns eigentlich große Hoffnungen gemacht. Er hat uns auch gleich die Fragebögen mitgegeben, die wir ausfüllen und ihm nach Besuch des Einführungsvortrags schicken sollen. Dieser Einführungsvortrag findet alle zwei Monate bei einem Verein statt. Wir haben uns nun für den Vortrag Anfang Juli angemeldet.

    Danach sollen wir eben die Fragebögen ausfüllen. Der DSA meinte, dass er danach gleich zu einem längeren Gespräch zu uns nach Hause kommen würde. Danach würden zwei Termine mit Psychologinnen stattfinden, und danach wiederum könnten wir bereits die Kurse besuchen. Die Kurse finden (zumindest derzeit) dreimal im Jahr statt. Es sind insg. 6 Termine, tw. Freitagnachmittag oder Samstag ganztätig. Ein Termin geht Fr-Sa. Die Kurse dauern 1,5 Monate.

    Danach gäbe es glaube ich das Endgespräch (?). Auch zwischendurch würden immer wieder Gespräche sein, wohl aber auch über Telefon. Nach dem Kurs wären wir auch schon fertig und könnten auf die Liste kommen. Die Kurse im Herbst würden sich wg. der Anmeldefrist wohl ohnehin nicht ausgehen, aber wir würden dann wohl Anfang Jänner starten. Der Prozess dauert also zw. 9 und 12 Monaten, je nachdem, in welchen Kurs man es schafft.

    Der DSA meinte, es könnte zwischen wenigen Monaten bis einige Jahre dauern, bis man ein Kind bekommt. Da die Eltern eben für das Kind ausgesucht werden, unabhängig vom Zeitpunkt der Anmeldung, könne man es nicht genau sagen. Aber er hat uns Hoffnung gemacht, dass wir - sofern wir geeignet sind und es auf die Liste schaffen, natürlich - ein Kind bekommen werden, da wir ja auch noch jünger sind und dementsprechend noch etwas mehr Zeit haben als vielleicht andere. Aber fix wäre es natürlich nicht.
    Ines83MinaTaliesinLynni87Papaya
  • Mein Weg zum Pflegekind - damals und heute

    @Ines83 Oh Gott ich habe das Gefühl, dass ich das alles losgetreten habe... es war nie meine Intention, dass dich irgendjemand angreift oder sich zu deinen Erfahrungen negativ äußert. Ich war halt nur generell verzagt nach diesem Thread, das hatte aber nichts mit dir persönlich oder mit deinen Beiträgen zu tun, sondern mit dem, was alle insg. so von ihren Bezirken geschrieben hatten. Ganz im Gegenteil hast du mir sogar etwas die Bendenken/"Angst" vor einer Pflegschaft genommen. Ich bin dir daher unendlich dankbar für deine Berichte und ich hoffe nicht, dass du etwas löschen wirst. Es tut mir wirklich leid, dass so eine Diskussion entstanden ist.
    Ines83Lynni87
  • Mein Weg zum Pflegekind - damals und heute

    Ich wollte mich kurz mit einem Update melden, falls es noch weitere Interessierte aus dem Bereich Linz geben sollte.

    Ich habe mit zwei sehr netten SozialarbeiterInnen gesprochen und wir werden in Kürze ein Beratungsgespräch haben. Offenbar kann in Linz nicht abgeschätzt werden, wie lange es dauern kann, bis man ein Kind vermittelt bekommt. Es gibt hier keine Warteliste, die der Reihe nach "abgearbeitet" wird, sondern es werden passende Eltern für die Kinder gesucht, egal wie lange die Eltern schon auf der Liste stehen. Dies kann natürlich dazu führen, dass man nie ein Kind bekommt, aber ich finde diese Vorgehensweise ehrlich gesagt sehr nachvollziehbar und für das Kindeswohl viel besser. Schlussendlich geht es ja um die Kinder. Diese Vorgehensweise kenne ich auch aus Deutschland. In Linz werden im Schnitt so um die 3 Kinder pro Jahr vermittelt - manchmal 0, manchmal aber auch 5. Aber wie gesagt, Aussagen, wie lange es dauern kann, können nicht getroffen werden. Es wird dabei auch nicht primär aufs Alter geschaut, aber ab einem gewissen Alter kann es natürlich trotzdem schwieriger werden.

    Der Prozess bis zur Aufnahme dauert zwischen 9 und 12 Monaten. Was ich gesehen habe, gibt es dreimal im Jahr Kurse mit ungefähr 6 Modulen. Ob darüber hinaus noch was gemacht werden muss, weiß ich noch nicht.

    Wie @Ines83 gesagt hat, wurde uns auch in Linz "nahegelegt", dass wir unseren (leiblichen) Kinderwunsch abgeschlossen haben. Ich finde die Begründung auch nachvollziehbar, aber ich habe auch offen gesagt, dass ich nicht weiß, wie ich in 5 Jahren oder so darüber denke, falls wir dann noch immer kein Adoptivkind haben sollten. Da wir ja noch relativ "jung" sind, könnte es natürlich sein, dass wir nach Jahren des Wartens doch noch einmal den Mut fassen würden, eine Kiwu-Behandlung zu machen. Aber wir werden uns das alles gut und in Ruhe überlegen. Mir hat geholfen, dass die Mitarbeiterin sagte, wir brauchen uns wirklich keinen Stress machen, weil unsere Chancen durch eine "frühere Anmeldung" ja nicht wirklich besser werden.

    Das Erstgespräch wollen wir auf jeden Fall machen, vielleicht schon nächste Woche.
    Sofern für jemanden Bedarf besteht kann ich gerne ein Update geben.

    Kaffeelöffelmelly210Lynni87Villacherin
  • Mein Weg zum Pflegekind - damals und heute

    Danke für deine Antwort.
    Ich versteh halt trotzdem nicht, was ein "Versuchen" mit der Liste zu tun hat. Versuchen heißt ja nicht schaffen... Ich sehe ja ein, dass man von der Liste fliegen würde, wenn man dann erfolgreich doch noch ein leibliches Kind bekommt, aber vorher nimmt man doch niemandem etwas weg. Bei uns wäre "natürlich" ja sowieso nicht möglich, aber wie ist das denn bei Pärchen, bei denen es rein theoretisch klappen könnte? Müssen die schwören, nie wieder ungschützt Sex zu haben?! Und wenn doch mal was passieren sollte? Fliegen sie dann, obwohl sie das Kind vielleicht verlieren? Oder ist es bei Pärchen ohne Kinderwunschklinik im Hintergrund trotzdem mehr "egal", weil die Behörde es ja nicht prüfen kann, aber bei uns könnten sie es möglicherweise?

    Vielleicht stell ich mich doof an und vielleicht bin ich unsensibel, aber ich sehe einfach keinen Nachteil für die Pärchen, die es nicht mehr versuchen (können) im Vergleich zu denen, die es schon noch tun (können). Sofern schlussendlich dann natürlich diejenigen bevorzugt werden, die eben noch kein Kind haben! Aber bevor es nicht so weit ist, ergibt das für mich einfach wenig Sinn... Es ist doch auch für die Behörde kein Nachteil, wenn nach 3 Jahren auf der Liste sich ein Pärchen doch wieder austragen lässt, weil es noch irgendwie ein Kind bekommen hat, und dadurch die anderen aufrücken.

    Erkundigen werden wir uns natürlich, aber ich bin gerade so niedergeschlagen.
    gelaaa
  • Mein Weg zum Pflegekind - damals und heute

    Vielen lieben Dank @Ines83 für deine Berichte und deine Offenheit. Habe das Forum hier gefunden, als ich zu Informationen wegen Adoptionen in Österreich gesucht habe. Ich bin leider nun total verzagt zu hören, dass es 6 bis 10 Jahre dauern kann, bis man ein Kind über die Adoption bekommt 😔 Ein Freund aus Wien durfte mit seinem Ehemann nach nur 2 Jahren ein Kind adoptieren, jetzt hatte ich große Hoffnung, dass es nicht so lange dauern würde... auch in Deutschland hört man von viel kürzere Wartezeiten bzw. hängt es dort nicht rein vom Platz auf der Warteliste ab.

    Weiß jemand, wie es in OÖ aussieht? Bzw. in Linz? Wir werden demnächst wohl man beim Magistrat anrufen um uns beraten zu lassen, aber ich habe gerade nicht viel Hoffnung.

    Was anderes, was mich leider sehr entmutigt, ist die Tatsache, dass man offenbar wirklich nicht noch "nebenbei" in der Kiwu-Klinik sein darf. Aber was erwarten die sich denn? Wenn nicht klar ist, ob wir je ein Kind adoptieren dürfen bzw. wie lange es dauert... wieso dürfen wir dann nicht nebenbei noch versuchen ein Kind zu bekommen? Wir würden ein adoptiertes Kind ja nicht weniger lieben... bzw. könnten wir uns immer noch von der Liste nehmen lassen und jemand anderem "hinter uns" eher eine Chance geben.

    Wir können auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen und hatten nun in 10 Monaten 3 Kiwu-Behandlungen (1x ICSI, 2x Kryo). Ich bin immer schwanger geworden und habe nun die dritte Fehlgeburt hinter mir. Wir wollen noch nicht aufgeben, aber da nun einfach nicht klar ist, woran es liegt (es wurde schon alles untersucht) und wir dadurch schon so belastet sind, wollen wir einfach eine Pause machen und uns etwas Druck dadurch rausnehmen und das Thema Adoption angehen. Aber zu wissen, dass wir dann keinen weiteren Versuch mehr machen dürfen/sollen?! Das ist irgendwie ungerecht 😔

    Ich bin 31, mein Verlobter 32. Wir heiraten im Juni, haben beide gut bezahlte Jobs, haben ein super familiäres Umfeld (Schwiegereltern wohnen direkt nebenan, sind bald in Pension), ein Haus mit Garten... Das einzige was uns fehlt, ist ein Kind, und für uns muss es nicht unbedingt ein leibliches sein. Aber dieser Thread entmutigt mich total 😔 Wenn wir noch warten bis wir endgültig aufgeben, sind wir auch schon in einem Alter, wo es noch schwieriger werden könnte.

    Wir haben im familiären Umfeld ein Pflegekind und der Bericht von Ines macht mir grundsätzlich Hoffnung, aber mein Verlobter kann es sich nicht wirklich vorstellen... weil für ihn das Thema, dass wir dann nicht die Obsorge haben und eine zumindest kleine Chance besteht, dass das Kind doch wieder zurückgeht... Und der (mitunter) ständige Kontakt mit den leiblichen Eltern ist für uns auch etwas schwierig.

    Sorry für den langen Text und die miese Stimmung, aber ich bin noch relativ mitgenommen von der letzten Fehlgeburt und ich hatte bis vor einer Stunde noch einen echten Lichtblick durch den Gedanken, dass wir jetzt "parallel" den schwierigen und mühsamen Weg einer Adoption angehen. Aber dass die Aussichten so düster sind und wir uns quasi "für X oder Y" entscheiden müssen, habe ich einfach nicht erwartet. Jetzt musste ich mich "auskotzen". Aber mal sehen, wir werden uns auf jeden Fall einmal beraten lassen...
    zwibro2021Lynni87

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