Ich sage, mein Sohn (4) solle nicht vom Abendessen aufstehen, weil der Teller noch ganz voll sei.
Seine Antwort, begleitet von affektierten Gesten
"Ich bin satt. Du kannst mich nicht verantwortlich machen, dass noch etwas am Teller ist, denn ich habe diese Sachen nicht bestellt!"
Ich habe für unseren Zwerg (4j) eine neue Zahnbürste gerichtet und möchte, dass er zügig ins Bad und in weiterer Folge ins Bett geht. Also hab ich eine Überraschung angekündigt und bitte, jetzt schnell zu gehen.
Er: kann die Überraschung laufen?
Ich: nein, warum?
Er: na dann muss ich auch nicht schnell gehen!
(Wo er recht hat.... er war aber dann doch zu neugierig. Hat sich sehr gefreut drüber)
So ähnlich sehe ich das auch. Einen Spiegel hab ich erst letzte Woche bekommen, wo er (knapp 4) mir imBett erklärt hat.. du hast 2 Möglichkeiten. Entweder du liest mir diese Geschichte noch einmal oder eine neue. Du darfst entscheiden (keine Geschichte oder Licht aus und Geschichte nachbesprechen stand nicht zur Auswahl)
Ich wollte ihn bestärken, hatte ja auch keine endgültige Entscheidung zu dem Zeitpunkt noch verkündet gehabt, also hab ich mich für noch einmal entschieden.
Aber so ähnlich mache ich auch oft. Zb er willwas naschen, will Gummibärchen und einen Keks, lässt das liegen und will jetzt noch Schoko und Stimmung ist knapp vorm Kippen.... dann erkläre ich, deine Alternativen sind Keks oder Gummibärchen. Du entscheidest. Aber davon mir unerwünschte ist in der Auswahl nicht dabei.
Ich hab mir dein Post auch noch einmal durchgelesen. Du schreibst du bittest ihn, aufzuhören. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es ihm gegenüber auch so formulierst.
Für ihn ist es dann eine bitte, der er nicht nachkommen mag. Und wenn er es dann doch muss, ist er verwirrt, weil es ein Befehl und keine bitte war.
Vielleicht probierst du einmal, anders zu formulieren. Auch wenn wir zu unseren Kindern höflich sein wollen.... gibst du mir bitte das Spielzeug oder die Butter... heisst, er darf auch ablehnen....Du darfst noch 1 mal giessen und dann ist Schluss... keine Wahlmöglichkeit!
Aus meiner Sicht ist ihm nicht ganz klar, wie lange er noch verhandeln darf und wann wirklich Schluss ist.
Bitte nicht falsch verstehen, ich kenne die Situation gut und bin da auch immer sehr versucht. Aber zb das giesskannending. Ein mal nachverhandeln ist aus meiner Sicht ok, also du sagst jetzt ist schluss, er sagt bitte doch und du gibst nach (weil dein stopp für ihn überraschend kam) dass er noch 1 letztes mal darf. (Dinge die ich gar nicht erlaube, kann er normalerweise auch nicht verhandeln)
Aber alles, was danach kommt, gibt ihm den Eindruck, dass er nur nicht gut genug verhandelt hat bzw dein nein willkürlich ist.
Ich würde ihm dann kein 2. Mal erlauben, sondern mich gemeinsam mit ihm von der Gießkanne verabschieden.
Eine umlenkung der Aufmerksamkeit hilftbei mir meist ganz gut. Und sich zu verabschieden hilft einerseits ihm, loszulassen und er erkennt auch besser die endgültigkeit der Entscheidung.
Sohnemann (knapp 4) beim Einschlafen nach seiner Geschichte "du hast jetzt 2 Möglichkeiten. Entweder du liest mir eine neue Geschichte vor oder diese noch einmal. Du kannst wählen!"
Tja was soll ich sagen, es wurde diese Geschichte noch einmal....