So Mädls, die Hälfte vom Buch gelesen und eigentlich wollt ich noch warten bis ich was zum Buch schreibe. Nun ist heut aber der perfekte Tag um dennoch ein Kommentar abzugeben. Heute wollten mein Mann und ich (es ist unser Jahrestag) seit über 1,5 Jahren das erste Mal für 3h ohne die Kleine am Abend weg. Kinokarten waren reserviert, Restaurant auch, Oma stand in den Startlöchern, wir haben uns seit Tagen so drauf gefreut. Es kam anders, nach dem Mittagsschlaf schauten uns glasige Augerl entgegen, das Fieber ließ nicht lang auf sich warten. Armer Zwerg, alles abgesagt, wir blieben selbstverständlich daheim. Aber zu sagen wir wären nicht darüber enttäuscht wäre eine Lüge. Haben wir es die Kleine spüren lassen? Natürlich nicht. Sie tut uns leid, wir lieben sie, alles gut. Aber ich bin eben nicht nur Mama, die Hormone haben nicht meine Person, mein Wesen und mein Empfinden als Frau gegenüber meinem Partner ausgelöscht. Kann man deshalb sagen, ich bin egoistisch? Jaaa! Aber bin ich deshalb schlecht? Ohne einen gewissen Egoismus würde die Menschheit keinen Fortbestand finden. Erst wenn du dich selbst rettest, kannst anderen helfen, dieser Satz ist nunmal wahr.
Ich habe heute viel darüber nachgedacht, ob man als Mama sagen darf, die Kinder gingen ihr auf die Nerven. Also öffentlich und ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden. Nein, darf man nicht. Schon gar nicht wenn sie krank sind. Und überhaupt, sie tun es ja nie absichtlich. Sie meinen es nicht so. Sie können nichts dafür. Aber ehrlich, na und? Darf ich nicht von etwas Unabsichtlichem genervt sein? Hallo, bin ich Mutter Theresa? Leider nicht. Ich bin oft genervt! Es kommt aber glaub ich stark drauf an, wie ich mit meinen eigenen Gefühlen umgehe. Lass ich sie mein Kind spüren, lass ich das an ihr aus? Eher nicht. Wenn es mir passiert, dann ebenso unabsichtlich. Ja auch das passiert. Bin nur ein Mensch. Darf ich es laut sagen? Leider auch eher nicht. Würde frau das tun können, hätte sie andere Kanäle mit ihren Emotionen fertig zu werden, sie zu kanalisieren und schon wäre in der Beziehung zum Nachwuchs auch einiges leichter. Und nichts anderes will die Autorin mit dem Buch erreichen. Polarisieren um eine Bühne für auch solche Gespräche schaffen zu können.
Im selben Zuge hab ich darüber nachgedacht, ob eine Tochter oder Sohn sagen darf, ihre/seine Mutter geht ihr/ihm auf die Nerven. Und ja, das wird viel weniger tabuisiert. Wie oft liest man hier im Forum wie sehr man von den eigenen Eltern genervt, ja regelrecht wütend auf sie ist. Ich selbst bin oft am Rande der Wut (und mitten drin) wenn es um meine (heiß geliebte) Mama geht. Und ja es geht um die Mutter, die im Rahmen ihres Möglichen alles für ihre Kinder tut. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, die meisten Eltern würden alles für ihre Kinder tun und bekommen dennoch die Breitseite negativer Emotionen von uns zu spüren. Ist genauso unser Fleisch und Blut wie unsere Kinder, aber ihnen gegenüber dürfen wir negative Emotionen hegen und unseren Kindern nicht? Wieso, wo ist der Unterschied? Und bevor mir jemand erklärt, die Kinder sind ja klein und tun alles mögliche nicht absichtlich - ich rede ja nicht davon, diese Emotionen auszuleben, die Kinder anzuschreien oder sonstwie spüren zu lassen, dass es grad brenzlich wird. Ich rede nur über das Spektrum der Gefühle, die man so an einem normalen Tag mit Nachwuchs erlebt. Von Verzweiflung über Freude über Genervtsein über Liebe bis hin zu dem Gedanken, so und jetzt wär's nun mal ohne Kind einfacher. Ich habe heute darüber nachgedacht, wie oft ich in meiner Pubertät und frühem Erwachsensein daran dachte, dass ich meine Mama hassen würde (heute schäme ich mich dafür, aber gedacht hab ich es nun mal). Wie oft hab ich ihr an den Kopf geworfen, dass ich mir nicht augesucht hab ihre Tochter zu sein (weil ich grad nicht fortgehen durfte, oder mich schminken oder was weiß ich was Dämliches). Einer Pubertierenden werden solche Ausbrüche verziehen, warum eigentlich nicht auch einer Mutter?? Ja auch für mich ist es an manchen Stellen befremdlich was die Autorin so schreibt, aber nicht weil ich es nicht verstehen würde. Einfach weil sich das nicht gehört.
Ich bereue es nicht ein Kind bekommen zu haben. Die Autorin allerdings auch nicht. Zumindest noch nicht bis zu der Seite wo ich aufgehört habe. Bin ich von meiner Mutterrolle manchmal genervt? Auja! Es zipft mich an, dass ich morgen wieder daheim bleiben muss, ich im Beruf unzuverlässig geworden bin, ich nie etwas fertig machen kann, ich nie etwas in Ruhe tun kann, und etwas nur für mich tun kann, davon rede ich erst gar nicht... Und ja, manchmal zipft es mich auch an, dass mein Mann all das nicht kennt. Pflegeurlaub in seiner Führungsposition? Müder Lacher von mir. Aber ich liebe mein Kind abgöttisch, es ist selbstverständlich, dass ich bei ihr bin und noch selbstverständlicher dass sie momentan die Nr. 1 ist, egal was. Und ich habe nicht den Eindruck, dass es der Autorin anders geht. Aber so ein Buch kann nur für Aufmerksamkeit sorgen, wenn es polarisiert. Das tut es, und das ist auch gut so. Die Diskussionen die es loslöst sind wichtig.
Verdammt, jetzt muss ich doch das Buch lesen. Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen und ich würde sehr gern so einiges loswerden, aber ich lese es lieber vorher. Nur soviel, Hut ab vor einigen sehr offenen Kommentaren hier, beide Seiten betreffend. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir von denjenigen Mamas, die mit ihrer Mutterrolle nicht zu kämpfen haben ehrliche Unterstützung für diejenigen wünschen, die sehr wohl damit kämpfen. Unterstützung in Form von Toleranz, Offenheit und Respekt. Mitgefühl ist hier fehl am Platz und gibt noch mehr das Gefühl versagt zu haben. Es wirkt ein wenig von oben herab.
@Fluffy84 vorm Laufen bissi Spülmittel drauf und mit Küchenrolle polieren ohne das Spülmittel vorher abzuspülen. Hilft halbwegs. Es gibt beim Optiker auch Anti-Beschlagsprays, hab ich aber noch nicht ausprobiert.
Meine Kleine hat sich schon im kleinsten Babyalter (mit 2 oder 3 Monaten) beim Wickeln zwischen die Beinen gegriffen und gerieben. Da konnte sie noch nicht mal nach Spielzeug gezielt greifen. Soviel zum Abschauen :-) mir ist es selbst nicht mal aufgefallen, bis mal die KiA bei der MuKiUntersuchung meinte, das wäre Onanieren und ist völlig in Ordnung. Ich fand das eher amüsant, also beunruhigend finde ich das nicht. Verging wieder und wird wieder kommen, zumindest laut der KiA.
HA! Ich dachte ich bin völlig doof weil ich die Uploads nimmer finde und keinen blassen Schimmer habe, wie man nun Bilder löscht. Aber offenbar bin ich nicht die einzige?! @admin ??? Bitte helfen!
Ich hab's beim Bügeln gestern auch geschaut, ich fand es aber total nett. Ich finde diese Serie zeigt einfach die unterschiedlichen Herangehensweisen und führt nicht wie ATV-Teeniemütter einfach nur asoziales Verhalten mit teilweise Gefahr im Verzug bei den Babies vor. Ja klar ist es nicht jedermanns Sache, sein Kind in ein Gehfrei zu stecken oder ihm mit paar Monaten Ohrlöcher stechen zu lassen. Aber diese Gehfreidinger waren früher total beliebt und keiner hat sich Sorgen gemacht (mein Bruder hat da drin lange Zeit verbracht und wurde ohne Fehlstellungen groß, kann gehen und studiert mittlerweile *lach*), mir haben's auch mit paar Monaten Ohrlöcher stecken lassen, war halt vor über 30 Jahren so, hat auch keiner blöd geschaut. Ich lebe und es geht mir gut. Und ja, die Beikost so durcheinander zu starten ist heute auch nicht in Mode, aber mei, der große Bub von der Familie hat es auch überlebt. Wie gesagt, ist sicher nicht jedermanns Sache, ich war auch vieeel zu angegackt bei meiner Maus und wollte alles richtig machen, hab 100 Bücher gelesen, und hey, bei jeder Meinung gibt es 45 Gegenmeinungen die für, wider und weiß nicht sind. Mah war ich gestresst. Und bei allem was jetzt quasi "in" ist, wie Tragen, Stillen, usw. (ja war nicht immer so, die Kinder der 80er wurden fast stillfrei durchgebracht) hat meine Mama gemeint, das war früher nicht so, was ich da für einen Quatsch mache Diese ganzen Diskussionen mit ihr sind im Nachhinein wirklich lustig, denn wir versuchen alles richtig zu machen, aber ich glaub die meisten "anderen" Eltern auch. Was bei ATV deutlich nicht der Fall ist, da wird nur Dummheit gezeigt und vorgeführt. Dafür zeigt die Serie auf RTL2 dann die andere Familie, die wiederum total auf Natürlichkeit setzt, keine Impfungen, Fingerfood statt Brei und freie Kindsentwicklung. Ist doch auch total schön. Zwei verschiedene Herangehensweisen, leben und leben lassen...
Nein Mädls, die Müdigkeit wird weniger. Wenn sich der Alltag einspielt, wenn man einsieht, dass man nicht alles allein schaffen muss und Hilfe annimmt und einfordert (!) und irgendwann kommt Rhythmus rein. Bei manchen früher, bei manchen später aber mit jedem Monat ist die Aussichtslosigkeit die einem anfangs so zu schaffen macht, weniger. Ich finde euch großartig, dass ihr so offen über das schreibt, worüber sonst nur geschwiegen wird. Mir hat echt, so banal es klingt, viel frische Luft und eine Freundin, der es ähnlich ging geholfen. Es sind da draußen ganz viele Mamas denen es genauso geht.