Hallo Thomas,
ich kann Deine Freundin durchaus verstehen.
Ich lag im Spital nach einem KS, Schwiegermutter kam, sah und nahm.... ich hatte die Tochter im Arm, sie kam und sagte, dann gib sie mir mal und nahm sie mir ohne zu fragen oder eine Antwort abzuwarten einfach aus dem Arm. Ich war total geschockt und konnte es nicht fassen, dass sie das gewagt hat. Das nächste halbe Jahr hab ich nicht mit ihr gesprochen und sie nicht das Kind halten lassen. Die Gefühle, die da in einer frischgebackenen Mutter losgetreten werden, sind keinem Mann rational erklärbar. Mein Mann konnte mein Verhalten auch nicht verstehen. Da bin ich ihm gar nicht böse - aber auch in der Situation, dass ein Kind weint und jemand anders - oder Schwiegermutter - versucht, es vor den Augen der Mutter zu trösten, ist nicht so super angebracht. Am Anfang, wenn man als Mutter noch wenig Erfahrung hat, vielleicht selber hier und da etwas unsicher ist, dazu noch mit den Hormonen zu kämpfen hat, kann einen so etwas ganz schön zum Kochen bringen.
Dazu kommt, dass man als Mutter durch die Schwangerschaft das Kind schon kennengelernt hat. Aktivzeiten im Bauch sind auch nach der Geburt oft die dieselben (bei uns schon). Die Instinkte sind ausgeprägter als beim Vater. Auch bei uns war es so, dass ich genau wusste, was ein Schrei bedeutete (Hunger, Müde, Langeweile, genervt...) - er nicht. Mein Mann erkannte es nicht und wenn ich ihm sagte, dass es z.B. Langeweile ist und das Kind ganz gerne mal zum Schauen herumgeschleppt werden möchte, glaubte er, ich wollte ihn bevormunden. Dann kam es auch mal vor, dass ich dann die Keine nahm und schleppte. Das gefiel ihm natürlich auch nicht. Aber auch ich habe mich schon ertappt, dass ich etwas übernahm, weil ich wusste, dass er es nicht richtig machen würde. Aber ich ermahnte mich dann, dass die Beiden ihren gemeinsamen Weg auch finden müssen. Ich habe also gelernt, 5 auch mal gerade sein zu lassen - aber am Anfang war das ganz schön schwer.
Du solltest sie vielleicht dahingehend unterstützen. Frag sie, wie Sachen mit Eurer Tochter gehandhabt werden sollen. Anstatt Besuch zu Hause zu empfangen, könntet ihr auch Freunde besuchen. Es ist anders, ob Du Leute daheim bewirtest - dadurch ist Deine Freundin daheim eingespannt und hat weniger Zeit für die Tochter im Beisein der anderen - oder Du woanders bist und die ganze Zeit entspannt Dein Kind bei Dir hast und die Gastgeber sich um Eure "leibliches Wohl" kümmern.
Abgesehen, dass der ganze Austausch von "Freundlichkeiten" nicht gerade nett war...
Ich finde es grenzwertig, hier auszuplaudern, dass man Kontakt zum Oberarzt hat und der bestätigt haben soll, dass ein erste Impfung gegen Masern beim toten Jungen erfolgt sein soll..
Soll ja jeder seine Meinung haben und man darf auch unterschiedlicher Meinung sein - muss man ja auch. Und man muss die Meinung weder respektieren noch akzeptieren - aber tolerieren muss man sie. Das muss drin sein.
Meiner Meinung liegt da eine Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht vor - entweder beim Oberarzt oder beim Poster hier im Forum - und dürfte eigentlich nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Ich weiss nicht mehr, wer das gepostet hat - aber das ist nicht ok, sich damit zu brüsten, dass man an der Quelle sitzt.