@Vivi_09 schön, dass du dich dafür interessierst. Ich wünschte, ich könnte nur gutes berichten. Dem ist leider nicht so. Aber, damit du dir ein ungefahres Bild machen kannst hier ein paar Details.
Hatte in der Schwangerschaft keine Probleme mit dem stillen.
Nach der Geburt war es aber erstmal sehr hart. Milcheinschuss, Eifersucht, dad ungewohnte babynuckeln usw. War alles eine ziemliche Herausforderung.
Durch äußerliche Umstände begünstigt (baulärm durch presslufthammer bis in unsere Decke, Schäden in unserer Wohnung, sommerloch und dadurch wenig familiäre Unterstützung) habe ich leider zusätzlich eine wochenbett Depression bekommen. Das hat beim stillen nicht viel geholfen und die Sache sehr verkompliziert. Ich fühlte mich meinem großen sehr fern und war wie "wütend auf das Baby, dass es nun alles verändert hat"
Aber, das stillen hat mir auch da durch geholfen. Das Baby stillen um Bindung aufzubauen und den großen stillen um die Bindung nicht zu verlieren. Auch hat es sie zusammen gebracht, wenn auch nur bedingt. In dem Alter ist Halt viel Rivalität auch da.
Dinge. Auf die mich aber niemand vorbereitet hat...
1. Wie oft der große auch will, wenn das Baby trinkt.
2. Wie kompliziert Tandem einschlafstillen ist
3. Und wie extrem triggernd tandemstillen sich anfühlen kann.
Dazu bissl mehr noch.
1. Das Baby hat von Anfang an nachts durch geschlafen. Locker 6 Stunden. Dadurch wollte der tagsüber Dauer trinken. Mehrere Stunden am Stück ohne Pause. Absoluter horror Mit Kleinkind- kam zu nichts. Und einer war immer Am weinen. Brüste waren wund, ich uberreizt etc.
2. Bis heute keine Lösung gefunden, die für alle 3 bequem ist. Häufig versuche ich sie nach einander einschlaf zu stillen.
3. Icb gehöre wohl zu den Exemplaren, bei denen das reine mechanische nuckeln an beiden brüsten gleichzeitig sehr triggernd ist. Ich bin manchmal wütend und weiß eigentlich nichf mal warum. Es ist nicht unangenehm, generell Spür ich es Kaum aber ich kann Manchmal binnen einer Sekunde ausrasten. Ich spüre oft eine Ablehnung dem Kleinkind gegenüber - es fühlt sich Oft falsch an ihn zu stillen.
ABER
Ich wollte es unbedingt und ich wollte auch nicht aufgeben. Ich wollte unbedingt eine Lösung für all das finden und das habe ich, auch wenn es viele Kompromisse von allen erfordert.
Ich muss extrem aufpassen auf welcher Basis meine psyche gerade ist. Wenn ich uberreizt bin, gestresst usw. Gibt es nicht gleichzeitig, weil ich sonst die Kontrolle verliere. Der große (mittlerweile aber auch schon über 2) trinkt nur noch selten und kurz - ich lass ihn nicht mehr länger. Aber er trinkt noch.
Ich muss also die Vorboten der trigger schon wahrnehmen.
Alles andere legt sic natürlich mit der Zeit. Wochenbettdepression ist vorbei (die beiden sind nun 2 und 8 monate), das Baby hat mit beikost angefangen, er trinkt tagsüber nicht mehr so lange wie als neugeborenes und auch das Kleinkind konnte mich ein Stück los lassen und brauche die Bindung nicht mehr So extrem. Schon noch immer, aber Es hat sich reduziert.
Besonders wichtig für unsere Reise war eine stillberaterin, die ich zwischendurch kontaktierte. Sie half mir meine Bedürfnisse zu erkennen, zu wissen wann ich welche Grenzen setzen kann ohne "schaden" bei den Kindern zu hinterlassen und hat mir viele Tipps gegeben. So jemanden empfehle ich jedem der diese reise antreten will!
Die Entscheidung kann ich dir aber leider nicht abnehmen.
Meine Geschichte ist wohl auch ein extrem Beispiel und sicherlich selten, auch wenn dieses mechanische jnd diese Wut gegenüber dem Kleinkind angeblich auch nicht unüblich ist. Ist ein Reflex noch aus der Natur.
Nur, so oder so - man sollte es wirklich wollen. Andernfalls ist ein abstillen fern ab der Geburt sicherlich sinnvoller, als wenn man dann merkt es ist einem zu viel und man tut es dem Kleinkind unmittelbar nach der Geburt an.
Ich habe ehrlich gesagt, viel darüber gesprochen.
Ich hatte ein hämathom bei der 1. ss gleich nach dem ersten US und war sooo nervös. Auch wenn es an sich absolut normal und nichts akut gefährliches ist.. Mir hat es gelangt 🤣 es hieß dann 2 Wochen keinen Sport.
Ich habe mich aber bei beiden Ss nicht mehr wirklich ran getraut, vor allem nicht an die Gewichte 🙈
Aber zurück zum Thema. Durch diese Konstellation war ich sehr nervös und ich habe einfach offen und ehrlich meiner Familie und Freunden von der Ss berichtet und meine Sorgen geteilt. Allein das erzählen und erklären der Situation hat mir viel Erleichterung verschafft. Ich bin dabei folgendem Prinzip gefolgt: ich erzähle dem von der Ss, dem ich auch erzählen wollen würde, wenn es abgeht. So hat es in den ersten 12 Wochen halt nur ein Teil erfahren.
Ich habe 2 - 2 Jahre und ein halbes Jahr. Und ja, ich bin Dauer erschöpft.
Ich bin aber nie müde. Ständig unter Strom, könnte ewig auf bleiben.
Bin viel nervös und habe einfach keine Energie mehr. Schon gar nicht für die alltägliche Sisyphos Arbeit - ständig kochen, ständig putzen, tägliches Chaos aufräumen. Ich finde das sehr ermüdend.
Ich versuche derzeit ein 90 Tage Programm, dass ich mir selbst aufgebaut habe. Folgende Kategorien habe ich dabei:
1. Selbstfürsorge Körper (Sport, Wellness im eigenen Bad, selfcare für z.B. haare)
2. Selbsrfursorge Geist (täglich 10-15 min morgen oder abend Yoga, eine Art Tagebuch führen )
3. Einen idioten sicheren putzplan (auf sparflamme). Es ist nicht alles so penibel sauber wie früher, aber ich will eine routine rein, so dass es leichter von der Hand geht.
4. Etwas erfullendes suchen. Ein Hobby, eine Freundin, ein Ziel etc. Irgendwas, abseits der Kinder, was einen erfüllt. Bei mir ist es das Schreiben. Ich versuche das zum Beruf zu machen, bis Ende des Jahres.
Auch habe ich mir zur Aufgabe genommen, meinen Alltag etwas zu erleichtern. Z.B. möchte ich Standard Produkte, die wie immer brauchen auf automatische Lieferungen bestellen, so dass ich weniger Besorgungen machen muss. Auch werden wir unsere Wohnung umräumen und etwas umgestalten, so dass das Leben etwas leichter wird. Z.B. schwer zu reinigende Ecken, Möbel Konstellationen o.ä. ändern. UND radikal ausmisten. Ich meine wirklich radikal.
Ich bin absolut bei der perspektive: jede Sache, die wir besitzen, heißt Arbeit und Zeit und Nerven. Da überlege ich 2x ob ich es behalten MUSS!
Gut, das klingt nach einem straffen Programm.
Ich muss dazu sagen, ich hatte nach baby Nr. 2 eine wochenbettdepression und ziemlich das Bedürfnis einen totalen Neustart zu beginnen.
Ich hoffe, dass das und der kommende Frühling zu mehr Leichtigkeit führen.
Vielleicht war ja etwas Inspiration für dich dabei ❤️
Bei meinem 2. Kind war es auch extrem verschoben. Ich war gegen ZT 35 (+-) bei der Frauenärztin. Und sie meinte, da war kein Einsprung. Ab da keinen GV mehr. Eine Woche drauf der test noch immer negativ.
An ZT 77 hab ich dann endlich gecheckt dass ich schwanger bin 🫡🙄😅
Ich habe auch um den Dreh herum beim 1. Sohn Angefangen das nächtliche stillen zu reduzieren.
Wir sind dabei so vorgegangen:
1. Regelmäßig hat der Papa ihn auch ins bett gebracht. Zunächst nur tagsüber am Wochenende. Bis das gut geklappt hat.
2. Er hat ihn in der trage zum schlafen gebracht. Zunächst durchgehend getragen, dann mit ihm ablegen geübt.
3. Als das funktionierte haben wir angefangen, wenn es nachts zu viel war, dass er ihn auch etwas rum trägt. Nur wenn es für den kleinen unerträglich war, dürfte er an die brust (ich habe ihn nie kläglich weinen lassen)
4. Der Papa hat ihn nach einer Weile auch abends hingelegt
Heute (er ist jetzt 2) stillt er 1x jeden zweiten Abend zum einschlafen, sonst gar nicht mehr. Er hat früh nachts durchgeschlafe (früh im Vergleich zu anderen stillberichten) und der Papa und ich wechseln uns 1-1 mit ins bett bringen abends ab.
Achja, der Schaukelstuhl im Schlafzimmer war dem Papa auch sehr oft nützlich 🤣
Aber: es waren viele verschiedene Phasen dabei. Mal klappte es besser, mal schlechter. Ich musste auch lernen meine Grenzen zu wahren und nein zu sagen, wenn es meine körperliche oder seelische Grenzen überschritten hätte. Das hat reichlich mentale Arbeit bedurft. Das war dann so ab 1,5 Jahren alles hinter uns (es rollte dann mit dem 2. Kind etwas auf, aber das ist ja ein anderes thema). Theoretisch war mit 18 Monaten alles gut gemeistert 🙃
Ich denke fatal ist es mit Kindern auch immer zu denken: "okay, und DAS ist jetzt mein neues Leben, mein neuer Alltag?"
Nein, ist es nämlich nicht. Es ist das Leben und dieser Alltag für DIESEN Moment.
Nächste Woche schläft das Baby schon wieder anders, morgen könnt ihr in Ruhe essen, in 3 Monaten ist die Neugeborenen Zeit vorbei, dann liegt es vielleicht schon allein im bett am abend und ihr könnt draußen im Wohnzimmer sein.
In 6 Monaten kann es krabbeln und spielt alleine auf der Decke.
In 1 Jahr kann das Kind gut essen und mit dem Papa ein Wochenende allein verbringen.
Also - wenn ich eines gelernt habe: dann, das leben, dass man gerade führt, sieht nächste woche schon wieder ganz anders aus 🙈
@alpakamama oh ich verstehe dich so gut. Gerade im Vergleich zum Partner- hat man oft das Gefühl, man ist die einzige, deren Leben total anders ist plötzlich.
Wie gesagt, Mama Austausch ist da ganz wichtig, gleichgesinnte, die genau das selbe erleben. Und vor allem den Druck raus zu nehmen! Ich liebe meine Kinder über alles - unvorstellbar wie sehr: Aber diese Liebe war nicht mit dem Moment der Geburt da (wie manche das haben). Meine liebe ist eine wachsende liebe. Und nach einigen Monaten, wenn da eine richtige Beziehung entstanden ist,dann ist da diese typische Mama liebe gewesen.
Gleichzeitig!! Es wird leichter. Je älter das Kind wird, desto mehr kann der Papa übernehmen, desto mehr wird auch der Papa gewünscht und verlangt!
Schritt für Schritt!
Ich hatte ähnliche Gefühle nach meinem 2. Kind.
Es war dann eine wochenbettdepression.
So blöd es klingt, aber bei mir verging alles mit der Zeit und mit der Arbeit an der Depression.
Mir helfen dabei viele Gedanken. Klar, habe auch ich tage, wo ich mir denke: oh man, mein Körper, meine Freiheit zu tun was ich will... wo ist das alles hin?
Gleichzeitig weiß ich, dass mich von der Ss und Geburt zu erholen ein prozess ist, der sehr lange geht. Und es hilft mir sehr mein Leben in Phasen zu sehen: jetzt ist nicht die Phase, wo wir als paar abends aus gehen oder unser Zuhause immer schön ordentlich ist. Aber man kann sich daran erinnern, dass das nur Phasen sind.
Ich Blicke auf unsere Eltern- die machen tolle Urlaube, Tanzkurse, erfüllen sich Träume etc. Es kommt also alles wieder. Und am Ende ist das was wir gerade für eine Lebensphase haben, verganglicher als man meinen würde.
Nichts desto trotz, sollte man ernst nehmen, wenn man tiefe Gedanken in diese Richtung hat. Und man sollte definitiv mit anderen reden. Oftmals hilft es wenn auch einfach andere mal sagen: ja, auch in unserer Ehe ist es gerade hart mit so kleinen. Oder: oh ja, auch ich will an manchen Tagen nur weg, ist mir alles zu viel.
Falls du in Wien wohnst kann ich dir die "mutterglück" Gruppe im nanaya empfehlen. Dort findet man gut Anschluss.
Vorboten gab es beide Male absolut gar keines. Es finden irgendwann die wehen an. Selbst da war es noch nicht "eindeutig". Um 9:30 Uhr morgens haben sie mich noch nach Hause geschickt bei der ET Untersuchung. 🤣
"Sie haben zwar schon wehen, aber es ist noch nicht offen".
Um 15:28h war der kleine Knirps dann da 🙈🤣
@Kaffeelöffel danke für den Hinweis. Tatsächlich kannte ich den Begriff noch nicht, auch wenn ich Juul schon oft gelesen habe. Muss ich wohl überlesen haben
Ich erkenne jedoch mein Kind nicht wirklich wieder. Gerade korperkontakt ist ein großer Aspekt bei ihm, und auch andere Dinge spiegeln unseren Alltag nicht so ganz wieder.
Ich habe das Gefühl, er ist oftmals einfach schon seinem Körper "vorraus". Er ist sehr clever und sehr intelligent und hat bereits Meilensteine erreicht, die nicht zu seinem Alter passen.
Das kollidiert dann aber oft - vom Kopf her will er die Sachen, aber er kann sie einfach noch nicht können.
Ich habe mir nun zum Ziel gesetzt wieder mehr zeitlichen Raum zu schaffen - in unserem Alltag. (War halt doch mit neugeborenem sehe begrenzt). Und ab jänner werden wir die Wohnung umgestalten - so dass sie ein eigenes großes Kinderzimmer bekommen. Ich hoffe es wird ihm helfen, wenn er Raum für sich hat und "Auswahl" wenn es ums spielen und entscheiden geht. Vielleicht hilft ihm das, an anderer Stelle wiederum uns Raum zu geben, Eltern zu sein bzw. Unsere Regeln umzusetzen.