@BiKa wenn ich das Buch fertiggelesen hab kann ich dir entweder Recht geben oder widersprechen. Bis jetzt hab ich nicht den Eindruck, sie würde es anders meinen als das was ich oben geschrieben habe. Und du sagst so geht's jeder Mama? Oh du, ich kenne selber sehr viele Mütter, bei denen alles wunderbar ist! Kind ist krank? Macht nix, armes Haschi. Kind trotzt und zerschellt mir meinen Weinkühlschrank mit einem Schopflöffel? Macht nix, der Kerl weiß leider nur nicht wohin mit seinen Gefühlen. Und für Babyblues hatten sie keine Zeit bei 3 Kindern, es war auch alles so wunderbar. Das hab ich mal gehört, als ich bei einem Spaziergang unvermittelt in Tränen ausbrach und mich schon so genieren musste. All diese Mütter gaben mir das Gefühl, dass meine Wochenbettdepression oder was das war, nicht ok ist. Ich hatte das Gefühl mein Kind nicht genug zu lieben, nicht zu reichen. Also in dem Punkt, dass jede Mama über ihre Gefühle redet stimme ich dir nicht zu. Ganz offen und ganz ehrlich tun es die wenigsten. Dazu muss ich gleich ein Zitat aus dem Buch rauskopieren.
Verdammt, jetzt muss ich doch das Buch lesen. Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen und ich würde sehr gern so einiges loswerden, aber ich lese es lieber vorher. Nur soviel, Hut ab vor einigen sehr offenen Kommentaren hier, beide Seiten betreffend. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir von denjenigen Mamas, die mit ihrer Mutterrolle nicht zu kämpfen haben ehrliche Unterstützung für diejenigen wünschen, die sehr wohl damit kämpfen. Unterstützung in Form von Toleranz, Offenheit und Respekt. Mitgefühl ist hier fehl am Platz und gibt noch mehr das Gefühl versagt zu haben. Es wirkt ein wenig von oben herab.
"Du darfst dich zwar beschweren, aber immer nur in witzigem Ton, und auch die kleinste Kritik an deinem Leben als Mutter musst du sofort tausendfach ausbügeln, pampern, wegwischen, glätten, für null und nichtig erklären, war ja nur ein Witzchen."
@Löwin die Kleinen müssen sich nicht mögen. Meine Freundin und Lebensrettung zu solchen Zeiten wie du grad zu haben scheinst (Decken am Kopf und so) hat einen gleichaltrigen Sohn und unsere Kinder hatten Phasen, in denen wir uns nicht 1 Sekunde unterhalten konnten, weil sie sich entweder niedergebrüllt oder verprügelt haben. Sie kennen sich quasi seit Geburt und sind jetzt knapp 3 - die schlimmste Phase war so mit rund 8-10 Monaten und dann wieder mit - schlag mich tot @daarma hilf mir 20 Monaten? Der springende Punkt, es ist wichtig für dich deine Freundin zu sehen. Die Kinder sind in dem Alter einander eigentlich höchstens egal oder sie kämpfen halt um Aufmerksamkeit. Aber dich deshalb zu isolieren ist nicht notwendig.
Oh, hier! Auch mitspielen will. 27 Monate und zuckersüß. Ganze 20min am Tag. Sonst ist Geschrei, Zorn, Gebrüll und Geplärr am Tagesprogramm. Seit ich hochschwanger war und dann seit das Baby da ist geht's hier überhaupt zu wie im Affengehege. Tipps hab ich keine. Ich glaub es ist einfach das Alter und das Temperament. Jegliches Erklären ist sinnlos bei uns, zumindest im Akutfall. Danach hat sie aber längst vergessen warum sie gebrüllt hat, also ist dann belehren ebenso sinnlos. Ich hab aber festgestellt, dass sie die meisten Wutausbrüche bei mir hat, weitaus weniger beim Papa. Bei den Großeltern ist sie der reinste Engel überhaupt. Sie will sich halt durchsetzen. Und das gelingt ihr bei mir am allerwenigsten, deshalb bekomm ich das meiste ab. Wie wohl alle Mütter. Mein derzeitiges Erfolgsprogramm: viel Omaeinsatz. Da sind alle überglücklich und ich hab Atempausen und bissi Zeit für den Neuzugang.
@laroma ich kann dir zwar nicht gezielt bei deiner Bewerbung helfen, weil jede Branche etwas anderes an Formulierungen und Schwerpunkten verlangt, ich kann dir nur sagen, dass du jedenfalls nicht wegen deines Anschreibens aussortiert wirst, das ist nämlich gut geworden! Im Vergleich zu dem, was ich in den letzten Monaten auf der Suche nach meiner eigenen Karenzvertretung gesehen habe: Anschreiben mit Fehlern, Anschreiben die offenbar null Bezug zum Job hatten, schlampig, desinteressiert, etc.
Wegen persönlich Vorstellen, auch da weiß ich nicht wie es im Handel läuft, für mich wäre aber vorstellbar, dass die Zentrale die Bewerbung zur entsprechenden Filiale leitet und du dort vorstellig werden sollst. Aber beide Sätze wären für mich absolut in Ordnung.
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte nur dahingehend meinen Senf dazu geben, dass ich nicht verstehe, welches Problem man mit Kindergärten mit einem höheren Ausländeranteil hat. Meine Maus geht in eine öffentliche Krippe in Wien, von 10 Kindern sind vielleicht 4 Österreicher (wobei was ist Österreicher? Wenn man da geboren wird oder wenn man fließend deutsch spricht oder wann?), dann haben wir Türken, Slowenen, Kroaten, Asiaten und andere Kulturen und Nationen. Und alle sprechen im Kindergarten deutsch. Wie denn sonst? Auch untereinander. Gerade wenn die 'ausländischen' Kinder in den Kindergarten gehen sind doch Eltern um schnellstmögliche Integration bemüht. Also das wäre für mich kein Kriterium einen Kindergarten oder eine VS auszusuchen. Bei einer höher bildenden Schule kann ich aber nicht mitreden.
Einmal noch ich: hab's fertig gelesen und war so voller unterschiedlicher Gefühle, dass ich lieber nicht gleich was gepostet habe, sonst würd ich diesen Thread wohl für einen sehr persönlichen Roman missbrauchen. Nur soviel: Ich versteh die Frau, die dieses Buch geschrieben hat. Klar, ich finde das Buch nicht schlecht, weil es mir in sehr vielen Dingen ähnlich erging und ergeht. Ich empfand stellenweise echten und ehrlichen Neid auf die jenigen unter uns, denen es nicht so geht. Und ich war zeitweise sogar ordentlich am Selbstbemitleiden. (ja, ich war das mit dem kein Mitleid wollen, aber von einem selbst ist es was anderes ) ich verurteile sie nicht für das Geschriebene, wie gesagt, kann es nachvollziehen. Genausowenig würde ich Mütter, die diese Gefühle nicht haben anprangern und sagen, die lügen doch alle. An diesem Punkt pauschalisiert die Autorin, auch wenn sie im nächsten Augenblick dann doch schreibt, dass sie gern eine solche Mama wäre. Meines Erachtens sind und bleiben das Problem die (unterschiedlichen) Erwartungen der Gesellschaft als Ganzes (also Politik, Wirtschaft und wir einzelnen Frauen und Männer) und die extreme Verteidigung dieser als das einzig Richtige. Meine persönliche Geschichte des Kinderbekommens hat hier nichts verloren, aber sie wäre definitiv einfacher gewesen, wenn ich mein Kind bei einem Nomadenvolk in der Steppe bekommen hätte, so mein Eindruck.
Und weil Amazon nach dem Fertiglesen zu mir sprach und mir weitere Buchempfehlungen ans Herz legte, konnte ich einem Buch nicht widerstehen und fing an zu lesen "Wie kann ich dich halten wenn ich selbst zerbreche?" So und DAS ist tatsächlich kein gewollt reißerisches, sondern ein sensibles, sachliches und trotzdem gefühlvolles und gut recherchiertes Buch zu nicht nur dem Thema postpartale Depression. Allein im ersten Viertel des Buches fand ich so großartige Zitate und zitierte Studien die zu der Diskussion in diesem Thread passen würden. Kann ich nur ans Herz legen, nicht nur Müttern die das Gefühl haben, manchmal vom Mutterdasein erdrückt zu werden.
Ich möchte nur noch eines korrigieren, dann bin ich wieder dahin. Sie schreibt (also zumindest bis da wo ich grad bin) nicht dass sie ihr Kind bereut, sondern die Mutterschaft. Und zwar die, die ihr die Gesellschaft auferlegt. Also das was sie nach Idealvorstellungen als Mutter zu sein hat, in dem Umfeld in dem sie lebt. Ist für mich ein Unterschied.