Ich habe in diesem Forun Mädls kennengelernt, ohne die ich wohl schon selbst eine gepolsterte Zelle beantragt hätte. (Danke das kann ich ohne entsprechenden Ratschlag) Meine Kinder bringen mich nicht an meine Grenzen, oh nein, ich segle regelmäßig über sämtliche Grenzen hinaus und lerne sie neu zu definieren. Scheinbar halte ich mehr aus als mir bewusst war. Dank und trotz meiner Kinder. Dafür will ich kein Mitleid, keine Verurteilung und schon gar nicht Untergriffigkeiten lesen oder hören. Keiner der es nicht erlebt hat, weiß was ein Schreikind ist. Was monatelanger Schlafentzug ist. Was alleinsein wirklich bedeutet. Keiner kann beurteilen wie es mit meinen Kindern ist, denn die von den anderen sind nun mal anders. Und die anderen Mamas sind auch anders. Mein schreiender Klotzenbein ist großartig, mein schlafbefreiter Busenzeck auch. Ich bin es übrigens ebenso. Weil ich es schaukle und täglich überlebe. Und es geht mir dabei trotzdem oft überaus bescheiden. Meine Freundinnen aber wollen mich weder zum Psychiater schicken noch bemitleiden sie mich. Sie halten (aus) und helfen. Also nochmals, danke @daarma@satru@gretchen@KarinW und noch ein paar andere hier. Ihr seid ebenso alle großartig.
So Mädls, die Hälfte vom Buch gelesen und eigentlich wollt ich noch warten bis ich was zum Buch schreibe. Nun ist heut aber der perfekte Tag um dennoch ein Kommentar abzugeben. Heute wollten mein Mann und ich (es ist unser Jahrestag) seit über 1,5 Jahren das erste Mal für 3h ohne die Kleine am Abend weg. Kinokarten waren reserviert, Restaurant auch, Oma stand in den Startlöchern, wir haben uns seit Tagen so drauf gefreut. Es kam anders, nach dem Mittagsschlaf schauten uns glasige Augerl entgegen, das Fieber ließ nicht lang auf sich warten. Armer Zwerg, alles abgesagt, wir blieben selbstverständlich daheim. Aber zu sagen wir wären nicht darüber enttäuscht wäre eine Lüge. Haben wir es die Kleine spüren lassen? Natürlich nicht. Sie tut uns leid, wir lieben sie, alles gut. Aber ich bin eben nicht nur Mama, die Hormone haben nicht meine Person, mein Wesen und mein Empfinden als Frau gegenüber meinem Partner ausgelöscht. Kann man deshalb sagen, ich bin egoistisch? Jaaa! Aber bin ich deshalb schlecht? Ohne einen gewissen Egoismus würde die Menschheit keinen Fortbestand finden. Erst wenn du dich selbst rettest, kannst anderen helfen, dieser Satz ist nunmal wahr.
Ich habe heute viel darüber nachgedacht, ob man als Mama sagen darf, die Kinder gingen ihr auf die Nerven. Also öffentlich und ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden. Nein, darf man nicht. Schon gar nicht wenn sie krank sind. Und überhaupt, sie tun es ja nie absichtlich. Sie meinen es nicht so. Sie können nichts dafür. Aber ehrlich, na und? Darf ich nicht von etwas Unabsichtlichem genervt sein? Hallo, bin ich Mutter Theresa? Leider nicht. Ich bin oft genervt! Es kommt aber glaub ich stark drauf an, wie ich mit meinen eigenen Gefühlen umgehe. Lass ich sie mein Kind spüren, lass ich das an ihr aus? Eher nicht. Wenn es mir passiert, dann ebenso unabsichtlich. Ja auch das passiert. Bin nur ein Mensch. Darf ich es laut sagen? Leider auch eher nicht. Würde frau das tun können, hätte sie andere Kanäle mit ihren Emotionen fertig zu werden, sie zu kanalisieren und schon wäre in der Beziehung zum Nachwuchs auch einiges leichter. Und nichts anderes will die Autorin mit dem Buch erreichen. Polarisieren um eine Bühne für auch solche Gespräche schaffen zu können.
Im selben Zuge hab ich darüber nachgedacht, ob eine Tochter oder Sohn sagen darf, ihre/seine Mutter geht ihr/ihm auf die Nerven. Und ja, das wird viel weniger tabuisiert. Wie oft liest man hier im Forum wie sehr man von den eigenen Eltern genervt, ja regelrecht wütend auf sie ist. Ich selbst bin oft am Rande der Wut (und mitten drin) wenn es um meine (heiß geliebte) Mama geht. Und ja es geht um die Mutter, die im Rahmen ihres Möglichen alles für ihre Kinder tut. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, die meisten Eltern würden alles für ihre Kinder tun und bekommen dennoch die Breitseite negativer Emotionen von uns zu spüren. Ist genauso unser Fleisch und Blut wie unsere Kinder, aber ihnen gegenüber dürfen wir negative Emotionen hegen und unseren Kindern nicht? Wieso, wo ist der Unterschied? Und bevor mir jemand erklärt, die Kinder sind ja klein und tun alles mögliche nicht absichtlich - ich rede ja nicht davon, diese Emotionen auszuleben, die Kinder anzuschreien oder sonstwie spüren zu lassen, dass es grad brenzlich wird. Ich rede nur über das Spektrum der Gefühle, die man so an einem normalen Tag mit Nachwuchs erlebt. Von Verzweiflung über Freude über Genervtsein über Liebe bis hin zu dem Gedanken, so und jetzt wär's nun mal ohne Kind einfacher. Ich habe heute darüber nachgedacht, wie oft ich in meiner Pubertät und frühem Erwachsensein daran dachte, dass ich meine Mama hassen würde (heute schäme ich mich dafür, aber gedacht hab ich es nun mal). Wie oft hab ich ihr an den Kopf geworfen, dass ich mir nicht augesucht hab ihre Tochter zu sein (weil ich grad nicht fortgehen durfte, oder mich schminken oder was weiß ich was Dämliches). Einer Pubertierenden werden solche Ausbrüche verziehen, warum eigentlich nicht auch einer Mutter?? Ja auch für mich ist es an manchen Stellen befremdlich was die Autorin so schreibt, aber nicht weil ich es nicht verstehen würde. Einfach weil sich das nicht gehört.
Ich bereue es nicht ein Kind bekommen zu haben. Die Autorin allerdings auch nicht. Zumindest noch nicht bis zu der Seite wo ich aufgehört habe. Bin ich von meiner Mutterrolle manchmal genervt? Auja! Es zipft mich an, dass ich morgen wieder daheim bleiben muss, ich im Beruf unzuverlässig geworden bin, ich nie etwas fertig machen kann, ich nie etwas in Ruhe tun kann, und etwas nur für mich tun kann, davon rede ich erst gar nicht... Und ja, manchmal zipft es mich auch an, dass mein Mann all das nicht kennt. Pflegeurlaub in seiner Führungsposition? Müder Lacher von mir. Aber ich liebe mein Kind abgöttisch, es ist selbstverständlich, dass ich bei ihr bin und noch selbstverständlicher dass sie momentan die Nr. 1 ist, egal was. Und ich habe nicht den Eindruck, dass es der Autorin anders geht. Aber so ein Buch kann nur für Aufmerksamkeit sorgen, wenn es polarisiert. Das tut es, und das ist auch gut so. Die Diskussionen die es loslöst sind wichtig.
@Biene880 ich habe in der Familie eine selbständige Anwältin, mit Kanzlei, Gesellschaftsvertrag, UND Partner der die halbe Woche im Ausland lebt und sie war noch einiges älter als du. Sie war eine Woche nach Geburt zurück im Berufsleben. Ähnlich wie du es vor hast, viel im Home Office aber auch in der Kanzlei. Manchmal hat sie ihre Tochter halt mitgenommen. Ich kann dir gar nicht wirklich sagen, wie die anfänglichen Wochen organisiert waren, aber on the long run hat sie sich super organisiert. Das Kind ist NICHT mal in Vollbetreung des Kindergartens, sie wird halt nachmittags immer von unterschiedlichen Betreuungspersonen der Familie (Oma, Opa, Tante) abgeholt und betreut. Die Kleine ist ein wundervolles, aufgewecktes und irre wiffes Kind. Ich seh keine Nachteile für sie und ich merke es wird auch für alle Beteiligten noch unkomplizierter je älter sie wird. Ich weiß es war anfangs nicht leicht, aber für wen ist es das schon? Ich finde es ist egal, ob man bereits 2 Kinder daheim hat und ein 3. bekommt und dabei TZ arbeitet oder halt ein Kind und dann Vollzeit - es ist beides irre anstrengend und keiner fragt die Mehrfachmutter nach dem Grund weitere Kinder zu bekommen. Sich mit anderen zu vergleichen ist sowieso tödlich. Ihr findet euren Weg und euer Kind wird darunter nicht leiden (Kinder führen im Kindergarten meist keine Grundsatzdiskussionen und Vergleichsstudien über die Länge der Betreuungszeit ihrer Eltern...). Du wirst Untertützung brauchen. Familie, Partner, eine gute Krippe oder Tagesmutter. Und etwas taube Ohren über die Meinungen anderer - auch bei uns in der Familie wurde eine zeitlang viel geredet. Legt sich.
Posts über die Frage nach dem Warum eines Kinderwunsches finde ich persönlich nicht angebracht. Hier sollte nach Lösungswegen und best practise gesucht werden.
Dieses Karrierre vs. Kind Thema nervt. Ich wünschte so sehr, ich könnte in einer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts leben, in der Firmen Menschen jeglichen Geschlechts darin unterstützen, das zu tun, was in den Augen der jeweiligen Familie das Beste für diese Familie ist und der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schafft. Und ich wünschte, wir würden uns alle gegenseitig darin untertützen. Es ist völlig wuscht, und das belegen einige Studien, was für Bezugspersonen Kinder haben, solange diese nicht in dysfunktionalen Beziehungen leben, wovon wir hier jetzt mal ausgehen. Wir alle lieben unsere Kinder abgöttisch. Und keine Mutter (wir sehen mal von den oben angesprochenen Ausnahmen ab) will ihrem Kind was Schlechtes. Keine! Auch die Mutter nicht, der es "aus Egoismus" (der Ausdruck gefällt mir so gaaaar nicht) schwer fällt das zigste Rollenspiel in der Piratenhöhle unter dem Esstisch aufzuführen, um dann liebevoll-begleitend den nächsten Trotzanfall durchzuatmen um dann klebrige Semmelreste vom besagten Tisch zu kratzen. Die vll trotzdem daheim ist, weil sie das so will oder muss. Oder die, die dafür die Oma einspannt. Zeitweise oder vollzeit. Oder die Tagesmutter oder dir Nachbarin.
Ich persönlich bewundere, und das meine ich so, nicht das "bewundern" mit hochgezogener Braue, jede Mutter, die das mit Geduld und voller Liebe macht. Genauso wie ich den Hut vor der Mutter ziehe, die sich selbst auch ohne diese blöde Gewissensdiskussion der Herausforderung stellt, alles unter einen Hut zu bekommen und ihren beruflichen Weg weiter zu gehen.
Ich selbst? Hab lang damit gekämpft. Ich wollte so sehr meine "Karriere" und ich wollte zu gleich genauso sehr das sein, was in unserer Gesellschaft "eine gute Mutter ist". Ich hab noch immer keinen Kompromiss gefunden. Nur meinen persönlichen Frieden. Nach dem 1. Kind hab ich nach 6 Monaten gearbeitet, paar Stunden von daheim zunächst, und dann immer mehr. Und hab mich voll aufgerieben. Nach dem 2. blieb ich 2 Jahre in Karenz und bin dann so unruhig geworden, dass ich in dieser Zeit bei Bekannten im Unternehmen ausgeholfen habe und 2 Ausbildungen abgeschlossen und 1 Studium angefangen hab. Was ich jetzt mit Nr. 3 mach? Keine Ahnung, vll mich selbstständig. Aber was mir persönlich hilft meinen Weg zu gehen ist, dass ich mittlerweile ein tolles Netzwerk aus anderen Müttern, Familie, und dem Betreuungssystem habe, mir meine Mädls zeigen, dass sie glücklich sind, ob es die Freude ist, in den Kindergarten, in die Schule, zu Freuden zu gehen oder Zeit mit mir zu verbringen. Auf sowas sollte jede Frau zurückgreifen können und dürfen und einfach ihren Weg gehen. Egal was das für einer ist. Ich glaube, nur eine zufriedene Mutter kann das meiste aus dem Familienleben rausholen.
Ich möcht auch wieder was mit euch teilen. Nämlich dass die Autorin wundervoll auf etwas hinweist, womit ich seit meiner Schwangerschaft kämpfe und es mich genauso rasend macht, wie die Autorin selbst. Dieser unermüdliche Kampf zwischen solchen und solchen Müttern. Unlängst war hier im Forum ein Thread aktuell, indem eine von uns beschrieb, wie negativ ihr Umfeld auf ihr mehrfaches Mutterdasein reagierte. Viele Mädls schrieben dann von gleichen und ähnlichen Erfahrungen (Stichwörter wie faul, nicht arbeiten wollen, usw.) Und dann ging die Diskussion plötzlich weiter in die Untiefen des Themas wer als Mutter denn arbeiten kann, will oder muss usw. Und dazu möcht ich wieder etwas aus dem Buch zitieren:
"Für ihr Daheimbleiben erhalten diese Mütter mancherorts gesellschaftlichen Zuspruch, sie sind die Guten, wer sein Kind in die Krippe verbannt, um arbeiten zu gehen, hat keins verdient. Es gibt aber auch Stimmen, die genau das Gegenteil behaupten: Ist es nicht total rückschrittlich, altmodisch, miefig, »nur Mutti« zu sein? Meiner Meinung nach ist es total rückschrittlich, altmodisch und miefig, wenn man Müttern verwehrt, selbstbestimmt zu entscheiden. Theoretisch haben wir die Wahl, praktisch nicht. Und je nachdem, in welche Fänge die Mutter gerät, wird ihr Verhalten, das, wie wir wissen, niemals das richtige sein kann, an den Pranger gestellt. Doppelt fies wird die Sache, weil ja jede Seite die Wissenschaft für sich reklamiert. Studien haben ergeben, dass Kinder von berufstätigen Müttern –oder eben Vollzeitmüttern –glücklicher sind. Frühkindliche Bildung gegen frühkindliche Bindung. Was bleibt da noch übrig, als sich geduckt zurückzuziehen [......] Denn auch als Mutter mit Leib und Seele wäre ich Angriffen ausgesetzt, die würden halt dann anders klingen. Ich wäre faul, unemanzipiert, blöd, würde meinen Mann ausnutzen, mir einen schönen Lenz machen und meinen Kindern die Chance nehmen, in der Kita multikulti aufzuwachsen. Und mit dieser Haltung repräsentiere ich vielleicht sogar die Mehrheit, die einerseits beklagt, dass wir viel zu wenige Kinder haben, andererseits den Mutter-Job mit Häme und Spott der Lächerlichkeit preisgibt."
Meine immer wieder gestellte Frage ist, warum können wir uns als Mütter nicht schlichtweg in Ruhe lassen und das akzeptieren, was andere für richtig halten, selbst wenn es nicht unser Weg ist? Und dann auch noch vll jemanden an einem anderen Weg zu unterstützen, wenn sich's ergibt? Viele Diskussionen in diesem Forum zeigen, dass es uns schwer fällt tolerant zu sein, obwohl wir vorgeben offen zu sein. Ich sage da nur die Impfdiskussion, die Stilldiskussion, und ähnliche Threads in denen es nicht immer sehr respektvoll und tolerant zugeht. Das schönste Zitat steht oben mittendrin: Meiner Meinung nach ist es total rückschrittlich, altmodisch und miefig, wenn man Müttern verwehrt, selbstbestimmt zu entscheiden. ist doch so, oder?
Der härteste Job der Welt ist es sein Kind vor Dingen, die man nicht in der Hand hat, beschützen zu wollen und zusehen, wie man es nicht kann. Ein 10 Wochen altes Häufchen vor einem Virus zum Beispiel. Heut ist der Job Angst, morgen vll Hoffnung und übermorgen Freude. Dann wieder Ärger, Frust, Glück und Liebe. Nur weil ich den Job nicht immer mag, wer sagt, dass ich meine Kinder nicht über alles liebe?
Ich glaube nicht dass das "regretting motherhood" ein Trend geworden ist, sondern es hat ausgelöst, dass mehrere Frauen offen sagen, dass sie manchmal überfordert sind. So what. Und das widerum ist meiner Meinung nach die Konsequenz daraus, dass wir uns heutzutage gegenseitig alle viel zu sehr unter Druck setzen. Was du stillst nicht? Du stillst echt noch? Na kein Wunder dass dein kind nicht durchschläft. Impfen? Oh wie böse. Du impfst nicht? Pfui wie kannst du nur. Kein Wunder dass dein Kind nicht durchschläft, wenn es in deinem Bett schläft. Und waaas? Du gehst nach einem Jahr wieder arbeiten? Na selbst schuld wenn du nah am burnout kratzt.
Früher war das alles viel weniger ein Thema. Man hatte viel zu tun (Wiederaufbau nachm Krieg, Wirtschaftskrise) die Familie war da um zu unterstützen, die Kommunikation war viel beschränkter (kein Internet), und die grad trendigen Erziehungsmethoden wechselten nicht im Stundentakt, etc, etc. Heute haben wir Mütter nichts Besseres zu tun als im Glashaus zu hocken und urteilen. Das geht ma am Keks. Aber ich wiederhol mich. Und ich versteh sowohl dich @Mutschekiepchen als auch dich @Buchenlaub und bereue oft genug selbst, dass ich nicht immer die Ruhe weg hab und mich auf die schönen Seiten besinnen kann. Klar gibt es die und klar überwiegen sie (oft). Aber da lebe ich wohl viel zu sehr im Moment gefangen. Genieße aber das Schöne am Muttersein dann umso mehr.
Weil hier die Frage aufgetaucht ist, ja wann ist frau Frau? Für mich die Antwort - ich bin Frau weil,
... ich Brüste und eine Vagina habe
... ich Mutter bin
... ich vor dem Muttersein genauso Frau war, nur haben sich meine Brüste im oberen Körperbereich befunden
... ich mir die Augenringe wegschminken kann (ja können Männer auch aber auf mich wirkt es immer noch befremdlich wenn mein Mann nach meinem Concealer fragt - gut kam nur 1x vor)
... ich es schwer habe in einer männerdominierten Branche Karriere zu machen
... ich mir die Zehennägel lackieren kann aber nicht muss
... weil ich mich schminken kann, aber nicht muss
... weil Haare, ob gewaschen oder nicht mein Frausein nicht beeinträchtigen
...
Mein Mann liebt mich, wurscht wie ich rumlaufe. Sagt er. Aber gefallen tu ich ihm sicherlich mehr, wenn ich ein wenig auf mich schaue. Sagt er aber nicht laut. Ich geh da mal von mir aus, nach einem 3wöchigen Rucksacktripp war ich schon mal froh wenn er sich wieder rasiert hat ähnlich das Survivaltraining einer Frischmutter zuhause. Ja wir haben keine Zeit dafür, aber es tut ja gut, wenn man dann wieder sauber und frisch bezogen ist, oder?
Und weil hier auch die Frage aufkam, ob man es für andere tut. Na klar!!! Ja ich bin Mitte 30 und habe durchaus das Bedürfnis, mich nicht der halben Welt im Schmuddellook zu präsentieren und damit "ein statement" setzen. Schaut her, ihr seid ma alle wurscht. Und mein Mann ist ma auch nicht wurscht. Aber ich schaff's trotzdem sehr oft nicht, mich herzurichten. Oft ist es mir dann doch egal. Aber wohlfühlen tu ich mich deshalb noch lange nicht, wenn meine Beine langsam mit Zöpfen verziert werden könnten, meine Augenbrauen einen Dschungel andeuten und meine Fingernägel schon länger keine Feile gesehen haben. Und mein Shirt wird gewechselt sobald Flecken drauf sind. Ob für mich, meinen Mann oder den Kinderarzttermin ist eigentlich wurscht.
Ich finde nicht, wie alle anderen hier, dass es so selbstverständlich ist, den Kinderwunsch an 1. Stelle zu reihen und sich nicht Gedanken um die Zukunft und das Finanzielle zu machen. Ob es sinnvoll ist, ist selbstverständlich eine andere Frage, aber so ohne zu überlegen einfach zu sagen, Kinderwunsch ist wichtiger als alles andere, sehe ich nicht so. Es gehört sehr wohl überlegt und es kann auch in die andere Richtung gehen und frau denkt sich hätte ich doch gewartet.
Der Punkt ist, dass niemand sagen kann, was in 5 Jahren sein wird. Ob du dann einen Job bekommst oder nicht steht in den Sternen und beides ist nicht selbstverständlich und klar. Ich finde @kea hat was sehr Wichtiges geschrieben. Kümmer dich jetzt gegenwärtig darum, die versprochene Stelle zu bekommen. Dann überlege, ob für euch finanziell alles soweit ok ist, dass ein Kind auch ohne Zukunftsrätselei drin ist. Und wenn es vorstellbar und/oder machbar ist da und dort Abstriche zu machen würde ich auch nicht warten. Aber ich finde mit 25 spricht auch nichts dagegen das ganze noch ein wenig aufzuschieben und in dieser Zeit aktiv zu werden und was an der Jobsituation zu verändern. Ja auch das kann schiefgehen und länger dauern und das Baby lässt dann vll auf sich warten und und und. Planen kannst du sowieso nichts.
Überlege ob es jetzt geht, kämpf jetzt um die fixe Stelle und entscheide mit den jetzigen Voraussetzungen. Was sagt denn dein Partner dazu?