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  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Vielen Dank für Eure tollen Beiträge! :x

    Das nächste Mal ziehen wir sowas vernünftiger und übersichtlicher auf. :/ (Und nicht nach durchwachter Nacht, weil das Kind gerade Zähne bekommt)

    Facebook hat entschieden. Nicht nach literarischen oder inhaltlichen Kriterien, sondern schlicht nach welcher Text hatte die meisten Reaktionen. Drei Überraschungspäcken wurden nach Zufallsprinzip verlost.

    Aus dem Forum können sich @Novembernüsschen @Stefanella @Frühlingskind @kampfschoki freuen.

    Allen anderen noch mal herzlichen Dank und weiterhin gute Nerven und viel Spaß und wunderbare Momente beim manchmal härtesten, aber auch tollsten Job der Welt.



    stefanellaNovembernüsschenKathy90Babsi123
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    @arti000
    Noch ist hier kein Hut draufgeschmissen. Der anfängliche Gedanke, dass es ja naheliegend ist, in einem Forum nachzufragen, wo Mütter einander ständig aus ihrem Alltag erzählen, war vielleicht doch nicht der Idealste. Beziehungsweise die gewählte Form der Geschichtensammlung und Veröffentlichung.
    Aber es gibt weiterhin die Gutscheine und Goodiebags, die neue Besitzerinnen suchen.

    Bin selbst gespannt, ob nun noch was kommt. Ich weiß nicht, ob ich selbst noch etwas schreiben würde, wenn das nur zu Missstimmung und Missverständnissen führt. Gibt es wirklich solche Fronten und kein Mittelding zwischen Glitzer und Jammer? Ist es denn jammern, wenn eine Mama erzählt, dass sie, seit sie ein Kind hat immer den Lift zur Schnellbahn suchen muss und die Treppe nicht mehr benutzen kann, dass sie sich vorher nicht so vorgestellt hat, dass nun dauernd die Schwiegermutter zu Besuch kommt, dass Einkaufen mit einem müden Kleinkind kein Spaß ist und nach der Karenz in einen Job mit niedriger Qualifikation versetzt werden, wütend macht? Kennen nicht beide Fraktionen diese oder ähnliche Dinge? Jedenfalls hatten waren das Dinge, die uns spontan eingefallen wären, ohne irgendwie die Mutterschaft zu bereuen oder das Kind nicht zu mögen.

    Wir lassen uns jetzt mal überraschen.
    BiKaarti000
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Liebe @Buchenlaub !

    Die Frage war nicht, ob uns jemand erklären kann, was mir machen, sondern ob jemand einen Text beisteuern möchte.

    Leider scheint das in dieser Form nur schlecht zu funktionieren. Insbesondere Texte einfach so für sich stehen lassen zu können. Unserer Lerneffekt daraus: Dinge sofort zur Diskussion zu stellen, führt zu Diskussionen, die zu nichts führen.
    Wenn ich es als stille Mitleserin richtig aufgefasst habe, hat dieser Aufruf ja sogar intern zu Unstimmigkeiten geführt. Das ist schade und war nicht der Sinn der Sache.

    arti000stefanellaNomi
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Scheint schwieriger zu sein, als wir angenommen hatten, das mit den Geschichten.

    @puma bzw. an alle, welche die bisherigen Texte als eher negativ empfanden:
    Solche Texte interessieren uns. Nicht als Wettbewerb in Sachen wer es schwerer hat im Leben, sondern die Vielfalt dessen, was im Leben als Neo-Mutter, Alleinziehende, Mehrfachmutter als kompliziert, anstrengend, auch mal belastend empfunden wird.

    Dass wir alle den besten Arbeitgeber der Welt haben, haben wir einfach mal vorausgesetzt, ohne dass es immer zwingend dazu gesagt werden muss, wie lieb die Mama den Juniorchef hat - aber die Arbeitsbedingungen sozusgagen, die sind es, die eine Mama manchmal auch ins Strudeln bringen können.

    Es gibt wissenschaftliche Arbeiten, Fachliteratur, Studien zu diesem Themenbereich. Zigtausende Seiten bestimmt. Es gibt Initiativen, die sich dem Thema professioneller nähern, mit Budget und Marketingstrategien etc.

    Haben wir nicht, wir sind einfach eine Gruppe von Frauen, die gemeinsam mit und für andere Mütter arbeitet und gerne mal wissen wollte, was denn dabei raus kommt, wenn man andere Mütter ihr Leben beschreiben lässt. Wenn man sie nach den Dingen fragt, die ihnen in den Sinn kommen, die sich für sie - auch oder besonders negativ - entwickelt haben, was sie belastet oder was sie anders bräuchten.
    Jede von uns hat eine etwas andere Geschichte, andere Dinge, die für sie manchmal schwierig sind - aber in Summe ergibt sich vielleicht ein klareres Bild davon, was für Mütter kleiner Kinder besonders schwierig sein kann - haben wir uns gedacht.

    Als Beispiel frisch aus einem Treffen mit Vertretern anderer Vereine und Organisationen:
    Die Mutter des Kleinkindes ist die Einzige, die sagt, dass sie nicht bleiben und sich noch austauschen kann, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss. Dabei ist der informelle Teil der, wo man am Meisten erfährt.
    Wir besprechen, welche Angebote im Bezirk es für Mütter aus prekären Verhältnissen gibt und die Frau ohne Kinder schlägt etwas vor, wo die Frau mit Kind sofort sagt, dass das zwar alles super klingt, aber derjenige, der einen Kurs für Mütter an dem Ort und in dem Gebäude geplant hat, hat wohl selber keine Kinder und noch nie zehn Stationen mit der Straßenbahn, zwei Mal umsteigen in den alten Straßenbahngarnituren mit Kinderwagen absolviert und den Kinderwagen dann in den 2. Stock ohne Lift getragen. Oder die Uhrzeit, wann das stattfinden soll, ist im normalen Erwerbsleben kein Problem. Für jemanden, der um 12 sein anderes Kind aus der Volksschule abholen muss allerdings schon.

    Wir freuen uns weiterhin über Texte.
    NovembernüsschenForumianerin
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt



    Pure Selbstverteidigung!

    Es hat Zeiten gegeben, in denen ich mich voller Selbstmitleid und Verzweiflung gefragt habe: Warum muss ich mir von morgens bis abends den Hals wund schreien - und es hört trotzdem keiner auf mich? Jedenfalls nicht in dem Irrenhaus, in dem ich seit 23 Jahren als Mutter tätig bin.
    Es hat Zeiten gegeben, da war ich abends dankbar, dass meine Halsschlagader auch diesen Tag wieder überlebt hat, ohne zu platzen.
    Es hat auch Zeiten gegeben, in denen mein Grundnahrungsmittel ein Eukalyptusbonbons war und ich nicht mal mehr um Hilfe hätte schreien können, wenn die Kinder, die ich im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten ausgetragen habe, mich geknebelt, gefesselt und gefoltert hätten.

    Dem Himmel sei Dank, diese Zeiten sind vorbei, seit ich die glorreiche Idee mit den vielen, kleinen Zettelchen hatte.
    Auf dem Kühlschrank klebt seither ein Schreiben folgenden Inhalts:
    1) Der Kühlschrank wird nicht voller, je länger man hineinschaut.
    2) Leere Eierkartons und leere Limoflaschen füllen sich nicht von alleine auf, wenn sie im Kühlschrank stehen bleiben.
    3) Butter und Käse haben keine Beine und keine Flügel, sie müssen infolgedessen vom Benutzer wieder
    zurückgestellt werden.
    4) Wird die Kühlschranktüre zwischen 22 Uhr und 6 Uhr geöffnet, springt ein Geist heraus, der kleine Kinder frisst.

    Über der Waschmaschine hängt ein Plakat , 2 m x 2 m groß, auf dem zu lesen ist:
    1) Socken, in denen man die Zehen nicht mehr bewegen kann, gehören in die Schmutzwäsche.
    2) Die einzige Bodendekoration in diesem Raum sind Badematten. Nasse Handtücher und schmutzige Unterwäsche taugen nicht als Verschönerungsmaßnahme.
    3) Falls die Hosen, die ihr auszieht, von alleine stehen bleiben, stellt sie bitte ganz vorsichtig an die Wand. Nicht wieder anziehen!!!!!

    Was soll ich sagen? Es funktioniert. Nicht immer, aber immer öfter.
    Mein Ältester (23) zeigte zwar leichte Zeichen von Unmut, als er aus der Schule kam und sah, was ich in großen Druckbuchstaben mit Filzstift über seinem Bett auf die Tapete gemalt hatte:
    1) Essensreste, die länger als 2 Wochen an der gleichen Stelle stehen, warten nicht auf den Friseur, sie müssen entsorgt werden.
    2) Die Kleider unter deinem Bett, in denen Gr. 104 steht, passen dir seit 18 Jahren nicht mehr.
    3) Bevor die leeren Hamburger- Verpackungen eine feste Verbindung mit deinem Teppich eingehen, wirf sie lieber weg.

    Das konnte ich so gerade wieder hinbiegen. Aber das Problem an der Sache ist, ich kann nicht mehr damit aufhören, Zettel zu schreiben.
    Ernste Bedenken kamen mir, als ich am Aquarium neulich folgenden Hinweis entdeckte, zweifellos in meiner Handschrift:
    1) Euer Futter steht im Küchenschrank über der Spüle.
    2) Bitte zweimal die Woche frisches Wasser nehmen. Ihr seid jetzt alt genug dazu.
    3) Und wenn euch das nicht passt, lernt gefälligst zu sprechen.
    Gott sei Dank kam ich zur Besinnung, bevor die armen Fische mit dem Bauch nach oben schwammen.

    Neulich abends, ich war gerade dabei ein Schreiben in Herzform ans Baby- Bett zu nageln:
    1) Alle Kinder schlafen nachts!
    2) Versuch du es doch auch mal!,
    beobachtete mein Mann mich nachdenklich. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er kopfschüttelnd den Raum verließ.

    „Ja, ist ja gut, ich hab den Tesafilm halt nicht gefunden. Nun reg dich doch nicht gleich so künstlich auf!“
    „Ich rege mich überhaupt nicht auf, ich hab nur langsam das Gefühl, ich bin mit einer Verrückten verheiratet.“

    Zwei Tage später!
    Wir liegen im Bett, mein Göttergatte kuschelt sich zärtlich an mich. Da fällt mir plötzlich was ein. Ich renne in die Küche, nehme eines von diesen selbsthaftenden Notizzettelchen und kritzele in wilder Hast darauf:
    1) Ich mag keine schnarchenden Ehemänner.
    2) Solltest du auch diese Nacht wieder schnarchen, ziehe ich um. Aber nicht ins Wohnzimmer, sondern auf einen anderen Erdteil.
    Zugegeben, vielleicht hätte ich ihm diese Drohung nicht mitten auf die Stirn pappen sollen.
    Vielleicht bin ich ein ganz kleines bisschen zu weit gegangen.
    Er schaut mich mitleidig an und sagt:
    "Liebling, ich glaube, wir müssen einen Facharzt aufsuchen. Dieser irrwitzige Drang, Zettelchen zu schreiben, nimmt langsam Formen an, die psychotisch sind."
    Spricht es und entsorgt alles, was auch nur im Entferntesten an Kulis, Bleistifte, Filzstifte, Papier, Blöcke, Hefte oder sonstige Schreibutensilien erinnert.

    Nachts treffen mich die ersten Entzugserscheinungen bereits mit voller Wucht. Meine Hände fangen an zu zittern, um meinen Mund nehme ich unkontrollierbare Zuckungen wahr und mein Herz schlägt so wild und laut, dass ich Angst habe, alle Haustiere im Umkreis von 18 km aufzuwecken. Ich nehme mir fest vor, morgen zu den "anonymen Zettel- Schreiberinnen" zu gehen. Alleine komme ich von dieser Sucht nicht mehr los. Ich muss mir ein anderes Hobby suchen.

    Vielleicht fange ich morgen mit dem Saufen an.
    Funda123EmmasusefrühlingskindstefanellaSimisunshineangelBienchen_321Snoopyarti000und 3 andere.
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Ob ich vor 2 oder vor 3 Tagen das letzte Mal duschen war, kann ich nicht mehr genau rekonstruieren. Die Befindlichkeiten eines Glühwürmchens mit 39,8 Grad Fieber wogen schwerer, als mein Hygienebedürfnis.

    Außerdem hätte ich es wahrscheinlich mitduschen müssen, denn allein am Badezimmerboden hätte es sich in fiebernde Rage gebrüllt. Ins Bad hätte es auf alle Fälle mitnehmen müssen, denn in den Phasen in denen es wach ist und trotz der tagelangen Fieberschübe meist vergnügt, muss man es, ob gerade gesund oder krank, unentwegt im Auge behalten, mittlerweile kann es auf Stockerl klettern und wieder herunter fallen, Badeschwämme ausnuckeln, sich die Finger in der Waschmaschinentür einklemmen, Shampoo trinken, Papas Einwegrasierer zerlegen oder sich mit Schmutzwäsche, die es aus dem Wäschekorb fischt und sich dekorativ um den Hals schlingt, erdrosseln.

    Aber ich hab sowieso keine Zeit, das Kind mit ins Bad zu nehmen.

    Denn es muss andernorts davon abgehalten werden Hundefutter zu essen, den Herd einzuschalten, sich den Kopf an der Tischkante zu stoßen, Küchenkastl auszuräumen, Altglas zu zerschmettern, Bücher zu essen, Topfpflanzen zu pflücken, den Schließmechanismus des Türgitters zu zerlegen, den Kantenschutz vom Wohnzimmertisch zu entfernen, Wäsche vom Wäscheständer zu ziehen, am Wickeltisch wild zu turnen, vom Sofa zu fallen, sich am Kabel des Festnetztelefons zu strangulieren, aus dem Hundenapf zu trinken und mit nassgelutschen Schmutzfingern in der einzigen Steckdose zu stochern, die noch interessant ist, weil dort vergessen wurde, eine Steckdosensicherung anzubringen.

    Wenn das Kind nicht Leib und Leben gefährdet und seine Umgebung erforscht, dann fällt es in fiebrigen Schlaf. So lange, wie ich neben ihm liege. Nach dem 20 Versuch mich vom eingeschlafenen Kinde zu entfernen, gibe ich auf, denn sonst wacht es zum 21. Mal sofort wieder auf. Die einzig mögliche Beschäftigung bis zur nächsten Aktivitätsphase des Kindes: selber schlafen versuchen (Mit Betonung auf versuchen). Was angesichts der Tatsache, dass das Kind seit Wochen alle Kinderkrankheiten dieser Welt mitnimmt und mein Immunsystem mittlerweile auch im Krankenstand ist, vermutlich eh die vernünftigste Entscheidung ist. Die nächste Wachphase des Kindes kommt unweigerlich – und sie wird hart, wenn einem selbst die Nebenhöhlen bis zum Boden hängen.

    Dass der Hund plötzlich raus muss ist zu dem Zeitpunkt nebensächlich. Der kann erst raus, wenn das vom Hyperaktivitätsmodus in durchgeschwitzte Schlaffheit gezappte Kind wieder halbwegs zu sich kommt, in die Ausgehmontur gepackt und in den Kinderwagen gesteckt werden kann, denn es muss mit.

    Alleine lassen kann man es nicht. Jedenfalls nicht ohne zu riskieren, dass es aus dem Bett fällt oder eben bei Mutterabwesenheit schreiend erwacht und den Schock seines jungen Lebens bekommt, so allein in der Wohnung. Oder was wäre, wenn ich, seit Monaten so vergesslich, dass alles, was ich mir nicht aufschreibe just in dem Moment vergessen wird, in dem ich davon Kenntnis erlange, schon wieder den Wohnungsschlüssel vergesse, mich aussperre, ich draußen, das Kind drinnen?

    Nein, das Kind muss mit. Auch wenn das 10 Minuten Vorbereitung für 5 Minuten Hundepinkeln vorm Haus bedeutet. 5 Minuten mit einem völlig unterforderten Tier, das ansich völlig berechtigt herumhüpft und nervt und fordert, dass es endlich wieder mehr laufen darf. Was aber seit Tagen nicht umsetzbar ist.

    Die E-Mail von vorgestern am Abend ist noch immer nicht fertig. Am zweiten Satz schreibe ich seit drei Stunden, weil immer irgendwas wichtiger ist. Zu 99,9% das Kind.

    Meine alltäglichen Gespräche kreisen seit Tagen um „Katze“, „Ball“, „Papa“ , „Wauwau“ und „Auto“. Einwortsätze in entzückend hoher Kleinkindstimme. Insgesamt aber wenig intellektuell stimulierend. Für mich jedenfalls. Das Kind immerhin hat sein Repertoire in den letzten Wochen um 100% gesteigert.

    Meine Haushaltsstandards sind seit jeher nicht die höchsten, doch in den letzten Tagen sind die Ansprüche nochmal deutlich gesunken – oder die Möglichkeiten des Machbaren.
    Staubsaugen immerhin geht. Wenn ich mir das Kind im Tuch umbinde. Dann muss ich zwar darauf achten, dass es nicht wieder unbemerkt hinter meinem Rücken irgendwelche Dinge an sich reißt und etwa noch mal Lavendelöl trinkt oder der Kleiderständer im Vorzimmer auf uns drauf stürzt, weil sich das Kind an eine Jacke gekrallt hat, aber es ist wenigstens in seiner Mobiltät so weit eingeschränkt, dass es (oder das Mobiliar) verhältnismäßig wenig Schaden nehmen kann.

    Der Mann kommt schon wieder Stunden später aus dem Büro als üblich. Genervt von 12 Stunden außer Haus und genervt davon, dass ich in 12 Stunden daheim nicht mal den Geschirrspüler ausgeräumt habe.

    Statt darüber zu diskutieren, wie er sich denn das vorstellt, dass ich es schaffen soll in 12 Stunden mit krankem Kind allein daheim den Geschirrspüler auszuräumen, besinne ich mich auf das wirklich Wichtige und gehe auf`s Klo. Zum ersten Mal seit 12 Stunden ganz allein. 3 Minuten Pause. Herrliche Stille am stillen Örtchen. Auf niemanden aufpassen müssen, denn nun hat der Mann das Kind und ein Auge darauf oder die Hand zwischen Kind und Gefahr oder Totalschaden.

    Meine Beziehung zur Waschmaschine ist derzeit inniger, als die zum Mann. Bestimmt klebt irgendwo an mir Babykeks. 245 angefangene Dinge sind zu den 2376 unerledigten Dingen von gestern und vorgestern und vorvorgestern dazu gekommen. Ich kann mich sowieso nicht mehr erinnern, wann ich seit dem Kind haben konzentriert länger als 3 Minuten an irgendetwas gearbeitet habe. Wobei das mit der Konzentration...Wo war ich?

    Diesen Text zu schreiben hat 4 Tage gedauert. Ich traue der Ruhe, die gerade herrscht keinen Millimeter. Gleich, gleich, gleich wird es wieder munter und braucht Trost oder Turnaufsicht.

    Es gibt so Tage oder Wochen, wo ich mich ernsthaft frage, wie andere das schaffen?

    Wenn da kein Partner ist, der den Geschirrspüler ausräumt und einem das Kind hält, wenn man es selber für ein paar Minuten nicht mehr aushält, stundenlang ein kreischendes, 8 Kilo schweres Heizkissen an sich herum zu tragen. Keine Großmütter, Onkels und Tanten und Bekannten, die auch mal aushelfen, wenn man im Sinusitis-Delir hundert Jahre schlafen möchte und die Aussicht auf einen Nachmittag voll „Noch tausend Stunden bis die Ablöse heim kommt“ nicht bewältigbar scheint.

    Es gibt Tage, da scheint es mir völlig unmöglich, dass man ein nervenschadenfreies Leben mit Kind führen kann, ohne allermindestens ein ganzes Dorf zur Unterstützung zu haben.
    mIcHeLlE90sanxtayBabsi123Ka_rindaarmaButterkeksSandra080815Fundasternchen2016stefanie_tobiasund 8 andere.
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Bitte um Entschuldigung! Mutter-Vater-Kinderkrankheitenbedingt und weil dazwischen noch ehrenamtlich ein Deutschkurs für Mamas zu organisieren war, ist hier einiges auf der Strecke geblieben.

    Eine tolle Geschichte hat uns bisher erreicht. Schön wär, wenn es noch mehr werden.

    Anscheinend sind Geschichten aus dem Mama-Alltag gerade gefragt: Recht zeitnah gleich zwei ähnliche Aufrufe in diesem Forum. Allerdings nur einer davon von uns, sollte sich jemand gefragt haben was das soll.

    Also, wir freuen uns weiterhin über Texte in jeder Form. Damit wir wissen, was wir veröffentlichen dürfen, bitte an office@mutti-kulti.at schicken. Ihr könnt auch gerne hier im Thread weiter posten und diskutieren oder Texte einstellen, aber damit es nicht zu Missverständnissen kommt, weil jemand eigentlich nicht möchte, dass seine Gedanken dann irgendwo anders auftauchen, wär lieb, sie nochmal separat zu schicken.

    Vielen Dank!

    frühlingskindCoppa
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Hier hat sich ja bereits eine richtige Diskussion entwickelt.
    Danke dafür.

    Allerdings macht das für uns auch deutlich, dass es unsererseits Ergänzungen braucht:
    Unser Aufruf war nicht getragen vom "Regretting Motherhood"- Gedanken. Es sollte nicht darum gehen, irgendetwas zu bereuen, sondern die Dinge, Gefühle, Gedanken, Wünsche sichtbar zu machen, die Partner, Familie, Freunde einer Mutter mit Baby oder Kleinkind nicht immer bemerken, weil ihr Alltag ein ganz anderer ist.

    Da haben natürlich auch negative Aspekte ihren Platz, ohne dass das bedeutet, dass die Sicht auf Mutterschaft oder das Kind eine Negative ist.

    Dass nicht jeder alles gleich beurteilt oder erlebt, liegt wohl in der Natur der Sache - dass jeder Alltag, jede Mutter, jedes Kind ein bisschen anders ist.

    Wenn im Text, den Barbara auf unsere Bitte hin relativ spontan geschrieben hat, dann ist das keine Eins zu Eins Darstellung ihrer Psyche, sondern eine rückblickende Momentaufnahme. In der "Brut" genauso Platz hat, wie eine andere Frau ihr Kind vielleicht liebevoll "Terrorist" nennt, obwohl Terrorist nun wirklich kein schönes Wort ist.

    Wir merken grade, dass es bei so relativ persönlichen Texten ein bisschen schwierig ist, sich nicht angreifbar zu machen. Das war nicht unsere Intention. :/

    @Buchenlaub Ist in Ordnung. Darum auch hier ein seperater Thread oder Aufruf. Das Forum ist voll von Geschichten, aber wir möchten nur Texte verwenden, wo das für die jeweilige Schreiberin auch okay ist. Trotzdem danke Dir für Deine Gedanken!
    Buchenlaubgreenday
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    Vielen Dank an Barbara, die diesen Text "gespendet" hat.


    Die verschwundene Frau

    Meine Brüste sind riesige Akkus, prall gefüllt mit Energie. Mein Säugling saugt sie mir aus dem Leib, die Milch und die Energie. Die Brüste sind hartnäckig und füllen sich immer wieder neu. Um meinen Sohn zu nähren. Vielleicht hoffen sie aber auch - wie ich - dass irgendwann wieder ein bisschen Energie für mich übrig bleibt.

    Seit der Geburt meiner Kinder definiere mich nicht mehr als Frau, sondern als Muttertier. Meinem Kind ist es egal, ob ich einen schlabbrigen Pullover oder ein schönes Kleid trage. Mein Kind spuckt drauf und sabbert alles voll. Wozu mich umziehen? Es wird wieder draufspucken, nachdem es meine Brüste leergesaugt hat.

    „Für wen soll ich mich denn schön machen“?, brülle ich in den Spiegel.
    „Für dich selbst“, flüstert der Spiegel, aber ich kann ihn nicht hören, weil mein Kind gerade die Klospülung drückt. Vorher hat es die Socken hineingeschmissen und gesagt: „Mama hilft Wäsche wascht.“

    Aus „Wie geht‘s dir?“ ist „Wie geht‘s den Kindern?“ geworden. Ich verschwinde hinter meiner Brut, werde als Frau unsichtbar. Es ist so, als würde es mich als Individuum nicht mehr geben, nur im Doppelpack mit Kind. Ich werde nicht mehr gefragt, welches Buch ich lese - wozu auch, zum Lesen hab ich ohnehin kaum noch Zeit - , man will nicht mehr meine Wortspenden zum Zeitgeschehen oder meinem Liebesleben - wozu auch, für ein Liebesleben habe ich ohnehin keine Energie - nein, alles, was interessiert ist, ob der Kleine jetzt endlich geschissen hat oder an Verstopfung zugrunde geht.

    Hilfe, möchte ich schreien! Ich gehe zugrunde, die körperliche Über- und geistige Unterforderung verstopft meine Lebendigkeit, wenn ihr mich nicht mehr als Frau, als Freundin, als Kollegin wahrnehmt, sondern nur noch als Mutter. Aber ich schreie nicht, ich lächle, freue mich über vollgeschissene Windeln und Zähne, die es an die Oberfläche geschafft haben. Es wäre unfair zu schreien, denn ich habe es gut erwischt, ich habe einen Mann, der nicht nur Schnitzel panieren und Karotten pürieren kann, sondern der auch Minizehennägel schneidet, Miniwunden verarztet und Minihäuser aus Duplo baut.
    Ich habe einen Mann, der nachts aufsteht und mit dem Minimenschen im Arm eine Runde auf dem Trampolin hüpft, damit er wieder einschläft.

    Ich liebe meine Kinder. Sie sind das beste, was mir passiert ist. Am meisten Liebe spüre ich, wenn sie schlafen. Trotzdem sehne ich mich danach, dass mein Körper wieder mir gehört. Dass sich niemand an mich klammert und schreit. Meine Tochter denkt, sie heißt „Klotzenbein“. Wenn jemand mich plötzlich nach meinem Namen fragt, sage ich „Mama“, denn der am häufigsten gehörte Satz in meinem Leben ist: „Mama, schau!“ Und ich schaue, dabei fallen mir die Augen zu, wegen des chronischen Schlafmangels.

    Da gibt es Freundinnen, die plötzlich ganz wenig Zeit und einen völlig anderen Lebensrhythmus haben als ich. Da gibt es welche, die geradeheraus sagen, dass es sie stört, dass meine Kinder unsere Gespräche unterbrechen. Da gibt es Freundinnen, die meiden mich, weil sie mich um mein Leben mit Kindern beneiden. Ich beneide sie um ihren Urlaub auf Hawaii.

    Zum Glück gibt es auch Freundinnen, die mich aushalten. Die mich halten. Mit denen ich über zahnende Kinder und den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf reden kann. Über meine Brustentzündung und über ihren Liebeskummer. Freundinnen, denen ich erzählen kann, wie einsam und erschöpft ich mich manchmal fühle, trotz der Kinder. Wegen der Kinder. Freundinnen, die mich verstehen.
    Freundinnen, die in der Stadt wohnen und mich manchmal besuchen.

    Denn in dem Dorf, in dem ich seit kurzem lebe, bin ich fremd, Ich habe keine Vorhänge, ich wähle die falsche Partei, ich gehöre nicht dazu. Hier habe ich keine Freundinnen. Die Sandkistenmütter sind ein kleiner Trost. Aber sie ersetzen meine Freundinnen nicht.

    „Ich arbeite jetzt wieder“, erzähle ich den Sandkistenmüttern irgendwann stolz. Ein Kind ist 2 Jahre alt, das andere 6 Monate.
    „Und das erlaubt dein Mann?“, fragen mich die Mütter entsetzt.
    „Ich weiß nicht. Ich hab ihn nicht gefragt.“

    Mehr als zwanzig Jahre ist das jetzt her. Obwohl ich so eine Rabenmutter war, sind meine Kinder großartige Menschen geworden. Meine Tochter „Klotzenbein“ ist nach Dänemark ausgewandert und ich vermisse sie sehr. Mein Sohn wohnt immer noch hier. Und er wäscht immer noch die Wäsche. Zum Glück nicht im Klo.
    Kathy90ReyhaniaCorniarti000lisa_90sunshine2013Simisunshineshibby86doppeljackpot_83maria2704und 33 andere.
  • Der härteste Job der Welt - Eure Geschichten sind gefragt

    An manchen Tagen ist Mama sein so hart wie Sprengstoff entschärfen auf einer arktischen Bohrinsel 2 Kilometer unter Tage.

    Wir suchen - mit freundlicher Genehmigung vom Babyforum und @Admin - Eure Geschichten-Gedanken-Texte-Gedichte!


    Die Geschichten vom Mutter sein. Als Alleinerziehende. Als Gemeinsamerziehende, die dann doch viel allein ist. Als Mehrfachmutter. Als Erstmutter. Als Mutter an den harten Tagen und an den weniger harten. Als Mutter eines Schreibabys. Als Mutter eines Anfängerbabies. Als Mutter eines kranken Kindes. Als Mutter eines gesunden Kindes. Als Mutter, statt wie früher als Partnerin. Als...
    Die Vorstellungen davor und was daraus wirklich wurde. Die Träume und Wünsche. Die Veränderungen, die das neue Leben mit sich brachte. Die schönen, die herzerfrisschenden und auch die weniger schönen, frustrierenden Seiten.

    Als Lohn für Eure Mühen gibt es DM-Gutscheine im Wert von 1x50 Euro, 1x30 Euro, 1x20 Euro und 3 kleine Überraschungspreise zu gewinnen.

    Eure Geschichten sendet bitte bis 10.02.2017 an office@mutti-kulti.at oder postet sie hier im Thread.
    Admindinkelkorn

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