als Alleinerziehende habe Sie es besonders schwer - Sie leisten schon seit drei Jahren ganz Großartiges!
Wenn Ihr Sohn zurück redet: "blöde Mama ich will eine andere,..." könnten Sie z.B. versuchen kurz inne zu halten, um die ganze Situation zu überdenken:
Mit seinen drei Jahren kann er meist noch nicht den Sinn Ihres Handeln (ein Nein, ein Verbot) erkennen und wird sich daher ärgern.
Vielleicht helfen Ihrem Sohn mehr Erklärungen, weshalb DIESES NEIN genau JETZT notwendig und sinnvoll ist. Das braucht von Ihnen mehr Zeit und Verständnis, um ihn den Sinn näher zu bringen. Daher: inner halten, selber "runter kommen" und bei ihm bleiben.
Es ist daher auch nicht ratsam, Ihren Sohn mir einem time out in sein Zimmer zu schicken, sondern ihm als Abschluß der Erklärungen zu antworten: "ICH will kein anderes Kind. DU bist mein Allerliebster, auch wenn du dich gerade sehr ärgerst."
Alles Liebe,
Barbara
P.S.: Vielleicht kann ich Ihnen telefonisch noch weiter helfen...
nun in dieser Ausnahmezeit mit einem 3 J. Sohn und einer 5Mo. Tochter allein zu Hause zu sein, ist wirklich eine GEWALTIGE Herausforderung. Ja, es ist manchmal schwer, Kinder nicht anzuschreien.
Vielleicht können Sie einmal ein paar Kuscheltiere zum “abbusseln“ und "Streicheln - üben" spielerisch heran ziehen, damit Ihr Sohn ein bißchen ein Gefühl für die richtige Dosierung bekommt. Auch SIE dürfen sich als Testperson für Bussis in verschiedenen stärken zur Verfügung stellen bzw. der Papa.
Sie könnten auch den "Bussi-Stärken" verschiedene Namen geben.
Z.B. mit Tieren: ein Löwen-Bussi ist laut und wild, das wollen NUR die Kuscheltiere, auch nicht Mama und Papa;
ein Katzen-Bussi wollen die Kuscheltiere und die Eltern;
und ein kleines Mäuse-Bussi wollen alle, auch seine Schwester...
Manche Kinder zeigen ihre Eifersucht nicht so offensichtlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch bei Ihrem Sohn der Fall ist. Daher empfehle ich Ihnen dasselbe wie "Kuki09-Mutter":
"Schnappen" Sie sich Ihren Großen, wenn Ihre Kleine schläft, nehmen Sie Ihn auf die Schoß und überschütten sie ihn mit Katze-, Hunde- Enten-Bussis...
Zu Ihrer Tochter: so gut wie fast alle Kinder mit älteren Geschwistern, müssen (leider) mehr "einstecken" als die Erstgeborenen. Das Glück ist, sie werden älter und lernen sich dann zu wehren!
Wenn beide schlafen, lassen Sie den Haushalt und nützen Sie die Zeit für sich selbst!!!
für die Erstgeborenen ist es eine enorme Umstellung, wenn sie plötzlich Konkurrenz bekommen. Im Laufe der ersten Wochen und Monate gewöhnen sie sich daran so gut es eben geht.
Aber mit der Mobilität des Jüngeren bemerkt und der Ältere nun, dass SEIN Terrain, schon wieder kleiner wird - nun muss er nicht nur seine Eltern teilen, sondern auch noch Spielsachen usw.
Wenn nun der Ältere den Jüngeren wegschubst oder ihn zum Boden drückt, wäre ein klares "Nein" von den Eltern wichtig - denn so gehen wir nicht miteinander um. Sie könnten sagen: "Mama macht das auch nicht bei Papa" (bzw. umgekehrt)
Zu Ihrer Tagesstruktur:
Da Ihr Mann nun zu Hause ist, könnte er sich alle ein bis zwei Stunden kurz einbringen - und sei es nur für 5 Minuten: Papa passt dann auf den Jüngeren auf bzw. spielt mit ihm. SIE nehmen den Großen in ein anders Zimmer und "schnuddeln" ihn ab, halten ihn auf Ihrer Schoß, machen ein Fingerspiel... ER bekommt ungeteiltes Aufmerksamkeit von Ihnen. DAS braucht er!
Eifersucht war (bis jetzt) nie ein Thema bei Ihren Kindern, aber JETZT ist es eines. Und hier hilft in Wahrheit nur "viel Mama" für den Großen.
Alles Liebe,
Barbara
P.S.: ...Papa... Er lässt nichts anbrennen - Sorry, da verstehe ich nicht, was Sie meinen.
Puhhh das klingt ja ziemlich anstrengend. Ihre Tochter ist nun in der sogennannten Autonomiephase: sie entdeckt, dass auch sie selbst einen eigenen Willen hat und manchmal haben darf. Denn bei manchen Situationen bzw. Dingen des Alltags lassen Sie als Mutter nun Ihre Tochter selbst (mit)entscheiden.
Es kann durchaus sein, dass sie nun öfter über den Tag verteilt sehr sensibel auf alles reagiert. Das ist zum Leidwesen aller Eltern normal - da "müssen" nun Ihre Tochter und auch Sie (und alle der Familie) durch. Daher geht es in dieser Phase um ein gutes Begleiten von Ihnen.
Wenn Ihre Tochter weint und schreit ist das ok. Wir alle dürfen uns ärgern - aber:
Wenn sie aber anfängt SIE zu schlagen ist das nicht ok. Das dürfen Sie ihr klar sagen und ein, zwei Schritte zurückweichen.
Bitte achte Sie darauf, dass SIE nicht verletzt werden, Ihre Tochter sich nicht selbst gefährten kann und auch nicht andere Gegenstände kaputt macht. Bleiben Sie bei ihr bzw. in ihrer Nähe und warten sie, bis sie wieder ruhiger wird.
Ja, es wird in diesem Zustand nicht möglich sein, ihr eine normale Mahlzeit zu geben. Die können Sie auf später verschieben, wenn sie sich wieder beruhigt hat. Schnuller und etwas zum Trinken anbieten ist eine gute Idee.
Konkret kann ich Ihnen raten, Ihre Tochter bei kleinen Entscheidungen, die IHNEN nicht wichtig sind, selbst frei entscheiden zu lassen. Z.B. SIE entscheiden, dass ein Body, Hose... angezogen wird, aber Ihre Tochter darf zwischen 2,3 Stücken auswählen.
Als letzten Tipp: bleiben Sie bei Ihren Grenzen und Nerven bewahren!
Alles Liebe, Barbara
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