Was fördert eine gute Stillbeziehung?
Eine gute Stillbeziehung beruht stets auf Gegenseitigkeit. Das bedeutet, sowohl Mutter als auch Kind sollten beim Stillen einen Modus finden, mit dem beide zufrieden sind. Essenziell für einen guten Start ist ein frühes Bonding nach der Geburt. Sobald dein Kind das Licht der Welt erblickt hat, benötigt ihr beide engen Körperkontakt. Es wird dir auf die Brust oder auf den Bauch gelegt, idealerweise legst du es auch gleich zum ersten Mal an, um zu stillen. Eine Hebamme steht dir dabei zur Seite – du wirst merken, dass dein Kind intuitiv saugt und die Brustwarze regelrecht sucht.
In weiterer Folge bleibt Körperkontakt wichtig. Sei es beim Kuscheln, beim Schlafen oder beim Tragen tagsüber in einem Tuch. Deinem Baby gibt der enge Hautkontakt ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, dein Körper erhält im Gegenzug die Signale für die Milchbildung. Unterstützung aus deinem Umfeld ist ebenso förderlich für eine gute Stillbeziehung. Wenn sich dein Partner um den Haushalt oder Geschwisterkinder kümmert, kannst du dich voll und ganz auf das Stillen konzentrieren. Auch die helfende Hand der Oma oder einer Nachbarin sind im Alltag Gold wert.
Tipp: Professionelle Unterstützung bekommst du bei einer Stillberaterin. Sie begleitet dich zumeist ehrenamtlich durch die gesamte Stillzeit!
Welche unterschiedlichen Arten von Stillberaterinnen gibt es?
Beim Begriff „Stillberaterin“ handelt es sich um keine rechtlich geschützte Berufsbezeichnung. Es gibt unterschiedliche Institute, bei denen man sich zur Stillberaterin ausbilden lassen kann, die Zugänge zur Ausbildung variieren je nach Anbieter. Grundsätzlich unterscheidet man Stillberaterinnen, die ihre Tätigkeit gewerbsmäßig ausüben (zumeist in Verbindung mit einem medizinischen Grundberuf), und jene, die ehrenamtlich in der Stillberatung tätig sind. IBCLC (International Board of Certified Lactation Consultants)-Beraterinnen müssen über eine Ausbildung in einem medizinischen Beruf verfügen.
IBCLC-Stillberaterinnen sind größtenteils in Krankenhäusern und/oder freiberuflich tätig und dürfen für ihre Beratungsleistungen ein Entgelt verlangen. Sie sind zudem auch befugt, dir bei gewissen medizinischen Fragestellungen konkret Hilfe zu leisten.
Ehrenamtliche Stillberaterinnen werden bei der La Leche Liga (LLL) oder der AFS (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) ausgebildet. Sie beraten online, per E-Mail, am Telefon und in Rahmen von Still-oder Eltern-Kind-Gruppen.
Wie finde ich eine Stillberaterin in meiner Nähe?
Du hast mehrere Möglichkeiten, eine Stillberaterin in deiner Nähe zu finden. Wichtigste Anlaufstelle ist in diesem Fall das Internet. Auf folgenden Websites findest du nach Bundesländern sortierte Listen und die entsprechende Kontaktmöglichkeit mit einer Stillberaterin:
Viele Beraterinnen sind auch telefonisch oder per E-Mail tätig – das ist eine gute Alternative, falls es in deinem Umkreis keine Stillberaterin geben sollte. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Stillgruppe oder eine Eltern-Kind-Gruppe zu besuchen. Dort sind ehrenamtlich tätige Stillberaterinnen anwesend, die dir bei Problemen zur Seite stehen. Solche Stillgruppen finden üblicherweise einmal pro Monat statt. Auf manchen Geburtenstationen oder in Gesundheitsämtern gibt es an gewissen Tagen die Möglichkeit, eine kostenlose Stillberatung in Anspruch zu nehmen. Das ist jedoch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Stillprobleme habe?
Wir raten dir, eine Stillberaterin in deiner Nähe zu kontaktieren. Du findest entsprechende Kontaktdaten auf der Homepage der La Leche Liga (LLL) Österreich, bei der AFS (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder aber auch unter www.stillen.at. Ebenfalls beratend kann dir deine Hebamme zur Seite stehen. Sie verfügt zumeist über ein Grundwissen, eventuell sogar über eine entsprechende Zusatzausbildung und sie hat den Vorteil, dich und dein Baby bereits von Geburt an zu kennen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Termin bei deinem Gynäkologen/deiner Gynäkologin oder deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin zu vereinbaren. Du musst dir allerdings dessen bewusst sein, dass nicht jeder Arzt/jede Ärztin ein Experte/eine Expertin für das Thema Stillen ist. Grundlegende medizinische Informationen sind bestimmt möglich, vielleicht auch gewisse Hilfestellungen hinsichtlich der Versorgung deines Babys mit Nährstoffen. Ausgewiesene Spezialistinnen sind und bleiben jedoch die zertifizierten Stillberaterinnen. In manchen Gemeinden gibt es auch eine kostenlose Stillberatung!