@Mama_Hase Ich finde den ersten Teil deines Beitrages in diesem Thread unpassend und (zumindest für mich) extrem triggernd (ich erwartete in so einem Thread keine detaillierten Darstellungen zu FG). Die Threaderstellerin macht sich Gedanken, ob sie ihrem nun doch aufkommenden Kinderwunsch nachgehen soll und stellt Fragen, um herauszufinden, ob ihr Lebensstil, etc. mit einem Kind zusammen passen könnte. Ich finde das super - sehr viele Menschen stürzen sich quasi blind ins Thema Kinder kriegen und sind dann von ihrem neuen Leben mit Kind völlig überrumpelt. Sich vorab Gedanken zu machen finde ich daher gut. Auch wenn es um Themen wie Veränderungen der Figur, etc. geht. Warum muss man da gleich so bissig werden, wenn sich jemand dazu Gedanken macht/das eigene Aussehen wichtig ist?
Klar gehört zum Muttersein vorher schwanger werden und bleiben (obwohl es auch andere Wege gibt, Mutter zu werden), aber hier gleich eine detaillierte Darstellung einer FG zu posten, finde ich zu viel (vor allem für Personen, die das selbst bereits erlebt hatten, dadurch grad mit Sorgen erneut schwanger sind, usw.).
Ich glaube nicht, dass der schwedische Zugang in Österreich funktionieren könnte, weil es meiner Meinung nach an so was wie Eigenverantwortung so was von mangelt. Das hat man an kürzlichen Fällen wie große Partys, Hochzeiten, usw. gesehen und dann anschließend am Mangel an Kollaboration mit den Behörden, was Contact Tracing, usw. betrifft. Die Kulturen in Schweden und Österreich sind da sehr unterschiedlich (habe beruflich immer wieder mit SchwedInnen zu tun).
Ich hab leider Ähnliches in meinem weiteren Umfeld mitbekommen: nachdem Personen mit einer nachweislich infizierten Person engen Kontakt hatten (und nach Kontaktpersonen-Kriterien eindeutig K1 waren), haben einige dieser einen immensen Aufstand gemacht, dass sie nicht bei den Behörden angegeben werden wollen, weil sie ja am Wochenende sooo viele Pläne hätten (Partys, Familienfeiern, etc.), und sie diese dann nicht verfolgen könnten. Echt unglaublich. Übrigens: das waren Personen unterschiedlichen Alters, Bildungsstands, usw., die auch z.T. mit Risikogruppen im Haus leben.
Oder mittlerweile zwei Mal in Öffis und auch im Wartezimmer für den OGTT (ein Labor, keine Hausarztpraxis!) erlebt, dass Personen richtig grauslich durchgehend trocken husten, sogar dafür die Maske runter geben...
Klar, es gibt viele, die sich eigenverantwortlich verhalten, habe auch viele dieser in meinem Umfeld und bin froh, dass meine engsten FreundInnen und meine Familie da sehr verantwortungsbewusst sind. Aber nach dem, was immer mehr auch in den Medien bezüglich Eigenverantwortung berichtet wird, wo sich derzeit Cluster bilden, was man im Freundes- und Bekanntenkreis mitbekommt (d.h. was die wiederum in ihrem Umfeld erleben), was man selber im Alltag mitbekommt (Öffis, Supermärkte, etc.), ... glaube ich leider nicht daran, dass es genug Eigenverantwortung in diesem Land gibt.
@Lisi87 Ich hab mir das Interview vor ein paar Tagen angehört und bin ihm gegenüber sehr skeptisch. Er wird als Universitätsprofessor bezeichnet, aber man findet NULL darüber, wo er sich habilitiert hat - aber das kann auch ein Fehler der Redaktion sein.
Was mich skeptisch macht, ist, dass er kaum wissenschaftlich publiziert, zum Thema Covid-19 schon gar nicht (d.h. ist er wissenschaftlich nicht sonderlich aktiv). Da vertraue ich bei Aussagen zur Gefährlichkeit, usw. von SARS-CoV-2 doch eher ExpertInnen, die jahrelang zum Thema forschen.
Außerdem hat er einige Behauptungen aufgestellt, die eindeutig widerlegbar sind. Zum Beispiel, dass es jetzt nur mehr Fälle gibt, da mehr getestet wird (Trump lässt grüßen...). Für Österreich werden jedoch regelmäßig Infos zum Verhältnis Fälle und Tests veröffentlicht, und da sieht man klar, dass der Anteil an positiven Getesteten gemessen an der Anzahl der Tests wieder gestiegen ist.
Ich finde es gut und wichtig, dass die Maßnahmen der Regierung genau hinterfragt und kritisiert werden - da finde ich es wichtig, dass er aktiv ist. Gefährlich finde ich in dem Kontext jedoch seine Vergleiche zu anderen Viren, Influenza, usw. - weil da viel verharmlost wird.
@Fitnessgirl Weil du schreibst, dass du Organisieren nicht als Arbeit empfindest, sondern es leidenschaftlich gern machst... Ein kleiner Denkanstoß, warum es trotzdem Sinn macht und gut wäre, wenn Care Arbeit entlohnt wird: Würdest du deinen Job (Erwerbsarbeit), wenn du ihn liebend und leidenschaftlich gern machst, gratis machen?
Ich finde, das vergisst man in der Debatte oft: nur weil man etwas gern macht und daher nicht unbedingt als Arbeit empfindet, ist es oft trotzdem Arbeit, die trotzdem idealerweise anständig entlohnt gehört.
Natürlich ist es in einem Land, in dem großer Mangel an Pflegekräften herrscht, schade um jede Kündigung. Dennoch muss meiner Meinung nach in so einem sensiblen Bereich jegliche Maßnahme ergriffen werden, um vulnerable Personengruppen zu schützen. Da gehört eine Impfung einfach dazu.
Formale Bildung ist natürlich nicht der einzige Faktor, bei dem ein Zusammenhang mit der Impfbereitschaft besteht. Und ich schreibe bewusst "formal", d.h. meine damit formale Bildungsabschlüsse wie Matura, Universitätsstudium, usw.
Und weil ein paar hier schrieben, dass sie diesen und jenen Bildungsgrad hätten und dennoch nicht geimpft seien: eh, das sagen solche Zahlen nicht aus. Es geht hier nicht um Kausalitäten (also z.B. "jemand hat Matura und ist deshalb geimpft"), sondern um Zusammenhänge die bei Blick auf größere Bevölkerungsgruppen festgestellt werden (d.h. es gibt einen Zusammenhang zwischen höherem formalem Bildungsgrad und größerer Impfbereitschaft).
Ich verstehe zwar, dass es gerade für Menschen, die den ganzen Tag Maske tragen müssen, angenehm ist, diese Teilvisiere zu tragen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich absolut nicht verstehe, warum die überhaupt als MNS erlaubt sind. Die halten ja vielleicht - wenn's gut geht - nur was ab, wenn einen direkt wer anspuckt. Aber ansonsten können die einfach keinen Schutz bieten - weder für den/die TrägerIn, noch für die anderen. Ich würde mich v.a. als Schwangere mit denen total unwohl und ungeschützt fühlen.
@Gipsi12 Also es wurde in den Antworten auf dein Posting nicht behauptet, dass die Grippe nicht gefährlich ist. Das kann aus den Antworten nicht geschlossen werden. Ganz im Gegenteil, einige hier im Forum und die in diesem Thread posten - inklusive mir - finden, dass die Gefährlichkeit der Grippe unterschätzt wird.
Jedoch schreibst du, dass im Artikel geschlussfolgert wird, dass "Gefährlichkeit mit der Grippe gleichzusetzen ist". Das wird aber, wie oben angemerkt, nicht im Artikel behauptet.
Das stimmt natürlich, dass obwohl wir in Österreich ein gutes Gesundheitssystem haben da an vielen Ecken gespart wird und wurde, und es Verbesserungsbedarf gibt. Da wurde in den letzten Monaten sicherlich einiges vernachlässigt (und nicht nur da, auch in anderen Bereichen wie z.B. im Bildungsbereich fehlt es an Strategien, etc.). Und dass Kürzungen im Gesundheitswesen, inkl. Abbau von Betten und Personal, das Problem verschärfen - das hat man ja in Ländern mit knapperen Ressourcen im Frühjahr gesehen. Auf das hat @melly210 oben auch hingewiesen - dass die Sterblichkeit auch davon abhängt, wie gut ein Gesundheitssystem ist bzw. auch welche Ressourcen es gibt.
Dass es bei einer neu auftretenden Krankheit Behandlungsfehler gibt, ist doch klar - hier kann man nicht wie bei schon existierenden Krankheiten auf jahrelang aufgebaute Expertise und Know-how bauen. Doch selbst bei bereits lange existierenden Krankheiten gibt es (auch hier in Österreich) regelmäßig Behandlungsfehler.
Betten und Personal aufstocken sind jedoch auch nicht DIE einzige Lösung. Ich höre sehr oft, dass wir ja nicht so ein großes Problem hätten, wenn wir mehr Betten und Personal hätten, etc. Ja, aber mehr Personen, die infiziert sind, bedeutet auch mehr Personen im Krankenhaus, folglich auch mehr Personen auf Intensivstationen und folglich auch mehr Tote. Nach dem selben Argument könnte man ja auch sagen, man muss ja nicht so strenge Verkehrsregeln haben, weil es ja eh genug Plätze auf Friedhöfen gibt bzw. könnte man ja einfach mehr davon schaffen... (Dieser Absatz ist nicht direkt an dich gerichtet, @Gipsi12, sondern etwas, das mich generell in der Argumentation vieler stört.)
Noch etwas zur Auslastung des Gesundheitssystems: ja, es gibt zu bestimmten Zeiten immer Spitzen, aber dass zig nicht zeitnah notwendige Operationen abgesagt werden müssen oder gesamte Stationen geschlossen werden müssen (siehe die Psychotherapie-Station in Hall in Tirol), ist im Zusammenhang mit Covid-19 schon noch einmal eine Zuspitzung. Und es warnen viele ExpertInnen davor, dass eine Verschärfung der Lage zu Triage-Situationen führen wird (und dass es so etwas in den letzten Jahren schon einmal in Österreich gab ist mir nicht bekannt).
Zur Impfung: Wer behauptet hier, dass diese ein Allheilmittel sein wird? Natürlich sind potenzielle Langzeitfolgen noch nicht bekannt, wie auch. Genauso wenig ist über die Langzeitfolgen von Covid-19 noch nicht alles bekannt. Es wird ein Trade-off werden - aber das betrifft auch lange existierende Krankheiten und Behandlungsmethoden dieser.
Ich muss auch wieder mal einen Rant ablassen. Geht mir genauso wie @terat (und vielen anderen hier): hab echt auch kein Verständnis mehr für Ungeimpfte (mit wenigen begründeten Ausnahmen wo's tatsächlich eine medizinische Kontraindikation gibt). Ja, Geimpfte können das Virus auch bekommen und andere anstecken. Aber dass das Risiko (bei aufrechtem und vollem Inpfstatus mit AK) wesentlich geringer ist als das, das von Ungeimpften ausgeht, sollte mittlerweile allen bekannt sein.
Ich muss demnächst mit meinem Baby in ein Krankenhaus zu einer Abklärung. Mitten in der neuen Welle, aber es ist halt zeitkritisch. Und dort bei der Ambulanz warten gleichzeitig auch Akutfälle - d.h. Personen, die keinen 3G-Nachweis erbringen müssen, wenn sie dort hingehen (und ich hab im Sommer wieder mal gesehen, wie Leute selbst im Krankenhaus ihre Maske irgendwie/nicht tragen...). Mir graut echt davor und ich hab Angst, dass sich mein Kind ansteckt.
So, Rant Ende.
Ich muss da @melly210 beipflichten und ich glaube, dass ihr Post bezüglich Meinungen einfach falsch aufgefasst wurde oder vielleicht nicht genau genug formuliert war. Es geht nicht darum, Meinungen nicht zuzulassen - diese sind wichtig und gehören auf jeden Fall hier her. Das Problem ist, dass eben oftmals wenn es um das Coronavirus geht, Gegenteiliges zu Fakten dargestellt wird (nicht nur hier, auf Facebook & Co. ist das beispielsweise extrem...) - eben dass beispielsweise Corona nur die Grippe sei, dass Masken null bringen, usw. Oder richtige Verschwörungstheorien wie z.B. dass es das Coronavirus gar nicht gibt und uns die Regierung durch die Maßnahmen nur kontrollieren oder manipulieren will. Das ist sehr problematisch, da es mittlerweile genug Fakten gibt, die die Gefährlichkeit des Virus aufzeigen - auch wenn man persönlich vielleicht niemanden kennt, der/die erkrankt war oder nur Leute, die leichte Verläufe ohne direkt sichtbare Langzeitfolgen haben (dass diese oft erst durch genauere Untersuchungen wie z.B. einem Lungenröntgen sichtbar werden, wurde oben schon mal erklärt).
Ich finde es gut und wichtig, dass man was man hört, sieht und liest hinterfragt - das gehört in einer aufgeklärten Gesellschaft dazu. Und auch Meinungen äußert und diskutiert. Aber bei einer Diskussion gehört auch dazu, dass man anderen zuhört und meiner Meinung auch, dass man seine eigenen Meinungen und Einstellungen immer wieder hinterfragt. Wenn man eindeutig belegten Fakten widerspricht, dann muss man halt damit rechnen, dass jemand versucht, diese richtigstellen zu wollen.
Ich würde das auch sehr differenziert betrachten und in Bezug aufs eigene Kind. Kinder entwickeln sich so unterschiedlich und diese Differenzen sind absolut in der Norm.
Mein Sohn (3,5) ist zwar im Jänner geboren, aber zufällig mit einem zweiten Kind trotzdem das älteste seiner Krippengruppe. Aber: Es sind sehr viele andere Kinder in der Gruppe, die im Laufe dieses Jahres auch 3 geworden sind. Der Entwicklungsstand (auch was Sprache betrifft) ist wahnsinnig unterschiedlich bei den Kindern. Mein Sohn ist sprachlich und kognitiv sehr weit (war er immer schon - was für ihn manchmal frustrierend ist, wenn er mit anderen Gleichaltrigen nicht so reden kann wie er's schon kann), allerdings auf sozialer und emotionaler Ebene doch einfach ein Dreijähriger. Er ist (auch wenn er oft wild wirkt) sensibel, braucht Routinen, usw.
Auch wenn er also kognitiv sicher von älteren Kindern jetzt schon profitiert hätte, finde ich, dass die Vorteile einer Kleinkindergruppe in unserem Fall überwiegen:
- Es sind weniger Kinder (15 vs. 25) und mehr Betreuer:innen (4 vs. 2-3), weshalb auch mehr auf die Bedürfnisse der Kleinen eingegangen wird.
- Sein Betreuungsteam geht stark auf die Bedürfnisse, Kenntnisse, Interessen, etc. der einzelnen Kinder ein (kann es auch leichter bei weniger Kindern und gleichzeitig mehr Personal). Also ich stimme da nicht zu, dass automatisch auf die Älteren weniger geachtet wird, weil sie ja schon mehr können. Das kommt wirklich sehr aufs Team an!
- Es wird trotz abwechslungsreichem Programm stark darauf geachtet, dass es Routinen gibt, die kleine Kinder wie mein Sohn noch sehr brauchen.
- Es gibt eine Ruhe- bzw. Schlafzeit zu mittags - mein Sohn braucht den Mittagsschlaf noch sehr. Bei den Älteren gibt es zwar die Möglichkeit, dass die, die's noch brauchen, schlafen, aber es hat nicht mehr Priorität und die Einschlafbegleitung, die es bei den Kleinen gibt, gibt's dort nicht mehr.
- Es läuft nicht Gefahr, dass mein Sohn unter vielen Älteren "untergeht". Das darf man nämlich echt nicht unterschätzen, dass bei vielen älteren Kindern und gleichzeitig wenig Personal oft die Kleineren zu kurz kommen und einfach nur irgendwie"mitschwimmen".
- Ich finde es auch sehr wertvoll, wenn es Kinder lernen, wie es ist, mal zu den Älteren zu gehören. Wenn ich sehe und höre, wie mein Sohn mit den Kleineren interagiert (vorsichtiger mit ihnen umgeht, ihnen Sachen zeigt, etc.), dann finde ich das schon auch super für seine Entwicklung.
Ich würde daher an deiner Stelle die Vor- und Nachteile einer Kleinkinder- und Kindergartengruppe gut im Kontext deines eigenes Kindes (!) (also wie ist sie vom Charakter, den eigenen Bedürfnissen, Interessen, usw. her) abwiegen - Beispiele haben viele hier ja schon gebracht. Dann würde ich auch in Erfahrung bringen, wie viele Kinder ähnlich alt wie deine Tochter sind (vielleicht gibt's ja einige, die im Herbst/frühen Winter auch schon 3 werden?) - das würde meiner Meinung nach schon einen Riesenunterschied machen als wenn ausschließlich ganz, ganz Kleine in der Gruppe sind. Und wenn du zu dem Schluss kommst, dass sie in der großen Gruppe schon besser aufgehoben wäre, sprich das offen mit der Kindergartenleitung an. Oft gibt es da doch noch Flexibilität.