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  • Mein Baby is ganz anders nach Impfung

    Erstens: dass ein Kind nach einer Impfung auch mal ein bissl abgeschlagen oder fiebrig ist oder quengelig, ist ganz normal. Eine Impfung ist ja nicht nichts, sondern Arbeit für den Körper, weil das Immunsystem durch die Impfung gerade lernt, wie man mit einer bestimmten Krankheit umgeht, ohne ernsthaft daran zu erkranken. Das kann anstrengend sein.

    Zweitens: Deine Tochter ist 5 Monate? Da werden noch viele Momente kommen, wo sie "ganz anders" ist als vorher, weil ein Mensch nicht fix fertig auf die Welt kommt und immer so bleibt wie zu Beginn, sondern sich entwickelt.

    Drittens: Im ersten Lebensjahr machen einem Kind immer auch die Zähne ein bissl zu schaffen. Auch das ist anstrengend und macht womöglich "launisch" oder kränklich und kann schmerzhaft sein.

    Viertens: Wetterumschwung. Das schwüle Wetter momentan ist halt auch nicht so ganz einfach weg zu stecken für einen kleinen Körper, der das noch nicht kennt

    Fünftens: Gleich nach der Geburt werden Babys eher selten richtig krank, weil sie noch ein bisschen Immunschutz von der Mutter mitbekommen haben. (Was allerdings nur Krankheiten betrifft, die die Mutter schon hatte oder wogegen sie geimpft ist - und betrifft auch keine Krankheiten, mit denen sich auch die Mutter immer wieder neu anstecken kann. Grippe z.B. Kann man gehabt haben und sich trotzdem jedes Jahr wieder neu anstecken. ). Dieser Immunschutz lässt mit der Zeit nach und das Baby baut sich seinen eigenen Immunschutz (unter anderem auch durch Impfungen). Das ist für den Körper ebenfalls viel Arbeit und es folgt eine Zeit, in der Kinder manchmal scheinbar ständig krank sind.
    Ein kleiner Infekt, den saisonal bedingt auch grad viele Menschen abkriegen, kann da unruhig und unzufrieden machen, ohne dass es irgendwas mit der Impfung zu tun hat.

    Sechstens: Vielleicht habt ihr einfach sehr viel erlebt in letzter Zeit und sie ist überreizt und hat in den vergangenen Tagen womöglich zu wenig geschlafen.

    Siebtens: Vielleicht steht sie vor einem Entwicklungssprung und ist nun ein paar Tage ein wenig raunzig und kann danach plötzlich irgendwas neues. Hirn und Körper eines Babys arbeiten so irre viel im ersten Lebensjahr, dass da auch mal "Scheiß Tage" dabei sind, sollte eigentlich niemanden wundern.

    Achtens: Es gibt sicherlich noch 379 Gründe, was sein kann. Dass es immer ausgerechnet die Impfung sein soll, versteh ich beim besten Willen nicht.

    Meine Tochter hatte unlängst auch drei Tage, an denen es ihr nicht gut ging - sie ist aber zu dem Zeitpunkt gar nicht geimpft worden. Was jetzt?
    maxiKate_87ZeroKKzsusejakobmamaBabsi123claudschgigreendayElfe33und 23 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Das Saugerl geht übrigens regelmäßig arbeiten.

    Für einen Stundenlohn von Null! Euro und das liegt nicht daran, dass ich seine Konten und das Taschengeld, das die Saugerloma immer vorbei bringt, verwalte.
    Selbst für einen Frauenberuf sind Null! Euro ein sehr mickriges Gehalt, aber dafür kriegt es viele Bussis zugeworfen.

    Das Saugerl arbeitet als Altenerfreuerin. Ehrenamtlich.

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    Es war auch schon im Obdachlosenheim, weil Mutter das hochschwanger noch versprochen hatte, dass der Gschropp auch mal zu Besuch kommt, und bringt seine nicht mehr benötigten Sachen ins Flüchtlingsheim (Kinderheim kennt es noch nicht, das spar ich mir als ultimative Drohung für später auf), aber hauptsächlich besucht es ein Altenheim.
    (Und manchmal besucht es zusätzlich noch die Frau vom lieben Alten, weil das ist eine ehemalige Nachbarin von der Saugerlmutter und auch eine ganz liebe Alte und das Saugerl das erste Baby, das sie in 83 Jahren jemals gehalten hat. Und die liebe Alte ist der erste Mensch abgesehen von Vater, Mutter, Schwester, den das Saugerl jemals und einfach so abgebusselt hat).

    Wahrscheinlich ist das Saugerl derzeit Wiens einziges Baby, das eine Demenzgruppe leitet. Es wird sich daran zwar später nicht mehr erinnern können, aber das Saugerl macht einen grandiosen Job.

    Das Saugerl betrachtet zwei Stunden in der Woche alte Damen, wie sie das Saugerl betrachten. Es lernt dort winken und klatschen, kriegt ein eigenes Joghurt und hat seine eigene alte Ärztin, die immer aufpasst, dass es genug Wasser trinkt. Und weil die alten Damen zwar dement, aber nicht blöd sind, merken sie auch immer, wann das Saugerl genug hat und schicken es dann heim.

    Ich bin ausgesprochen beeindruckt vom Saugerl-Kind. Es beißt zwar mich, aber keine alten Damen und es ist so interessiert bei der Sache, dass ich guten Gewissens behaupte, der Job taugt dem Saugerl - So viele Omas, so viel Aufmerksamkeit und so viele Armbänder mit einem tollen roten Knopf.

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    CorniFundaTiinchen17melinaRivuletlmctalulastfelicitas1980meli1990Lilie82und 17 andere.
  • Wie war eure Geburt denn so? Erzählt eure Geschichte.

    An mein Kind habe ich in all dem kaum gedacht. Zu überwältigt war ich von den Ereignissen. Da war nur Schmerz und Zittern und Panik.

    Dann war da ein Ruck am Bauch. Ich dachte, ich müsse vor Schmerz schreien, aber da war gar kein Schmerz.

    Stattdessen war da ihr Schrei. Ihr allererster Schrei. 5.27Uhr.

    1Stunde48Minuten nach Blasensprung und Wehenbeginn.

    Ich muss sie ziemlich sofort nach dem Abnabeln auf die Brust gelegt bekommen haben. Ich habe so gezittert, dass ihr Vater sie nehmen musste. In eine Decke gewickelt, noch mit etwas Blut und Käseschmiere ums Ohr. Ihren Haaransatz konnte ich sehen und eben das verkrustete Ohr. Sie zu streicheln gelang mir nicht, dazu haben meine Hände zu sehr gezittert.

    „Oh“, habe ich gedacht „Oh, das ist sie also.“ Da war Erleichterung. Auch darüber, dass ihr Vater es noch rechtzeitig zu ihrer Geburt geschafft hatte. Einige Minuten später und die Op wäre bereits in vollem Gange gewesen und er hätte womöglich nicht herein gedurft. Da war Erleichterung, dass er sie in Empfang nehmen konnte, wenn ich es schon nicht konnte.

    Die Vorstellung, dass sie gleich nach der Geburt nur von Krankenhauspersonal, auch wenn das noch so bemüht und freundlich war, betreut worden wäre, anstatt von ihren Eltern, hätte mich unheimlich deprimiert. Nein, das ist kein freudiger Start ins Leben.

    Bei ihrem Vater aber war ich mir sicher, der kompensiert an Zuneigung, was ich gerade nicht geben kann. Was mir an emotionalem Ausdruck in manchen Bereichen fehlt, macht er wieder wett. Ich hätte unsere Tochter nicht ohne ihn bekommen wollen.

    Dennoch war es ein seltsam emotionsloser Moment. Oh, ich habe mich gefreut. Aber das grelle Licht des OPs, die empfundene Surrealität der Situation, das „Alles ist ganz anders gekommen“.

    Ich glaube, wir haben einander beglückwünscht zur Geburt unserer Tochter, wie Bekannte, nicht wie ein Liebes- oder Elternpaar. Und dieser kleine rosa Mensch, von dem ich nur erahnen konnte, wie er wirklich aussieht, der war mir so nah und doch ganz fremd.

    Hätte man mir zehn Neugeborene hingelegt, ich hätte nicht sagen können, welches das meine ist. Ich musste mich erst an sie gewöhnen.

    Da war kein Glücksflash, kein Hormoneinschuss. Muttertechnisch habe ich sofort funktioniert. Stillen. Wickeln. Gut festhalten. Theoretisch. Praktisch konnte ich am Tag der Geburt noch nicht mal ohne Hilfe aus einem Glas trinken.
    Emotional kam ich aber nur schwer hinterher.

    Die ersten Stunden nach der Operation ertrug ich es kaum, wenn sie auf meiner Brust lag. Die Nachwehen waren so heftig, dass ich selbst die leichte Decke am Bauch nicht aushielt.

    Bis am späten Nachmittag des Geburtstages hatte ihr Vater sie auf dem Arm und mir nur immer wieder kurz zum Anlegen gereicht, das ich stets abbrechen musste, weil ich dachte, mir zerreisst der Unterleib.

    Ich konnte mich nicht drehen und wenden, alles tat weh.

    Meine Beine waren noch ewig lange taub und so gefühllos blieb auch mein Kopf und das Herz irgendwie.

    Ich hab mich schrecklich gefühlt. Viel zu wenig Glück angesichts dieses Ereignisses, angesichts dieses neuen Menschen, der ganz famos und entzückend war, aber irgendwie auch...weit weg.

    Das, was am Anfang fehlte, habe ich versucht nachzuholen, in dem ich sie den gesamten Krankenhausaufenthalt lang praktisch nicht mehr ablegte, trotzdem bleibt so ein nüchterner Nachgeschmack, der mich etwas betrübt, denn schließlich ist das Tochterkind so ein wunderbarer, liebreizender Kleinmensch geworden und alles was ich zu ihrer Begrüßung zuwege gebracht hab war „Oh…“



    Am Entlassungsbrief steht als Indikation für den Kaiserschnitt abnorme Wehentätigkeit und pathologisches CTG. Während der Geburt muss mein Blutdruck zeitweilig über 180 gewesen sein, die Entscheidung der Ärzte fiel allerdings hauptsächlich deshalb auf operative Geburt, weil die Herztöne meiner Tochter wohl richtig problematisch waren.

    Den Wehensturm hätte man medikamentös vielleicht noch in den Griff gekriegt, meinte eine Ärztin andernstags. Wäre der Muttermund schon weiter offen gewesen, hätten sie es mich auf natürlichem Wege versuchen lassen. Theoretisch. Praktisch allerdings hab ich auf die Wehenhemmer ja nun nicht gerade gut reagiert. Uns so ein Halb-Notkaiserschnitt ist vermutlich die bessere Variante als ein Ganz-Notkaiserschnitt. Da hätte auch der Mann nicht mitgedurft.

    Insofern hab ich meinen Frieden mit dem Ganzen gemacht und konzentriere mich eher auf den Unterhaltungsfaktor der Geschichte. Damals, wie das Kind durch einen Kaiserschnitt zur Welt kam, den ich gar nicht wollte. Und ein Abenteuer war es allemal.
    stolze_mamiNadine0815doppeljackpot_83RivuletjesseminimiSimisunshinekeadaarmaKa_rinund 11 andere.
  • Autoritäre Erziehung?

    @santaxy Ich hoffe, ich kann es so rüber bringen, dass es nicht als Angriff auf Dich wirkt, aber ich möcht ein bisschen ausführen, warum ich nicht glaube, dass der von Dir erträumte Erzeihungsstil diplomatisch ist, sondern sehr leicht ins manipulative abdriften kann (auch wenn das sicher nicht Deine Intention dahinter ist):

    "Kind macht etwas oder tut etwas nicht, weil es mich lieb hat" ist im Grunde eine ziemliche Verantwortungsumkehr vom Erwachsenen hin zum Kind.
    Der Elternteil macht sich (sein Selbstwertgefühl als Elternteil) also von der Zuneigung und den Handlungen des Kindes abhängig. Das Kind muss dafür sorgen, dass sich der Erwachsene gut fühlt.

    Jedes Kind liebt seine Eltern (von späteren Differenzen und Entzweiungen mal abgesehen, aber so von Baby bis zur frühen Adoleszenz cirka betracht), egal wie die sich ihm gegenüber verhalten, selbst der JunkieSäuferSchläger-Elternteil wird im Grunde geliebt. Eine hm…abhängige Form von Liebe…weil das Kind auf die Liebe der Eltern angewiesen ist.
    Wenn aber Erwachsene darauf angewiesen sind, dass Kinder sie lieben, dann rennt das irgendwie verkehrt.

    Toll, wenn Erwachsene von ihren Kindern geliebt werden, aber grundsätzlich sollten Erwachsene auch aushalten können, wenn das mal nicht der Fall ist oder so handeln können, dass die Zuneigung und Zuwendung zum Kind nicht davon abhängig ist, ob das Kind sich immer so verhält, wie man sich das wünscht.

    Was tun in "Die Mama ist sooo blöd!"-Phasen, die fast jedes Kind mal hat oder wenn das Kind charakterlich überhaupt nicht die Mini-Version von einem selbst ist, die man sich vielleicht ausgemalt hat, sondern Wesenszüge an sich hat, mit denen man sich womöglich sogar ein bisschen schwer tut?

    Das Kind zurecht biegen mit einem "Du hast mich nicht lieb genug, wenn Du nicht dies oder jenes tust" oder über den Dingen stehen und dem Kind grundsätzlich wohlgesonnen sein und versuchen, auch die Dinge an seinem Kind anzunehmen, mit denen man womöglich gar nicht so gut kann und ihm das Gefühl zu vermitteln, es auch und gerade mit diesen Seiten zu lieben und es gleichzeitig…wie soll ich sagen…nicht alles tolerierend, sondern liebevoll dort frei zu lassen wo es geht und dort zu regelmentieren wo es nötig ist, aber ohne die ständige moralische Last im Nacken "Du hast Mutti nicht lieb genug, wenn Du nicht so oder so bist" - und im Umkehrschluss: "Mutti hat Dich nicht lieb, wenn Du nicht so oder so bist". (Gibt durchaus seehr brave Kinder, die gerade deshalb so brav sind - weil sie Angst haben sonst nicht geliebt zu werden).

    Auch unausgesprochen halte ich das für eine irrsinnige Last für ein Kind. Einen Glaubensatz, der bis ins Erwachsenenalter nachwirkt.

    Ich glaube, dass es ums absolute Gegenteil geht: Darum, dem Kind zu vermitteln: Egal welchen Stress Du mir machst, egal wer und wie Du bist, ich hab Dich trotzdem lieb.
    BiKafrühlingskindCoppagreendaykathi0816SharkYViolinettarabiatperlesanxtay1und1istgleich4und 9 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Habe einen Vaterschaftstest gemacht! - Wenn man das Saugerl anpustet und dabei Furzgeräusche von sich gibt, dann kichert es seit einigen Tagen richtig mit Geräusch. Ganz eindeutig der selbe billige Humor wie der Vater.

    Also nicht, dass ich an der Vaterschaft gezweifelt hätte, aber…die Mutterschaft steht doch meist unzweifelhafter fest.

    Dabei hat man mir eher einen vierten Hund zugetraut, als ein eigenes Kind. Warum auch immer. (Neulich, als das Saugerl im Eisbärkostüm im Tragtuch steckte, fand eine Passantin es auch naheliegender, dass ich mir tatsächlich einen Teddybären umgebunden habe, anstatt eines Kindes. Oh und dann gab es da noch die alte Dame, die fragte, ob da im Tuch auch ein Hund drinnen ist…)

    Ich mochte Kinder seit jeher, dazu müssen das gar nicht meine eigenen sein. Ein eigenes allerdings fand ich halt nie zwingend nötig für`s Lebensglück. Ja, ich kann mir auch weiterhin vorstellen, dass ein kinderloses Leben nicht öde und leer ist, andererseits kann ich es mir ohne das Saugerl auch nimmer vorstellen.

    Es hat allerdings schon eine Weile gedauert, bis das Saugerl und ich sowas wie eine richtige Beziehung hatten. Die ersten Tage dachte ich häufig "Wenn man mir jetzt 5 Babies her legt, ich könnte nicht sagen, welches meines ist." Heute würd ich das Saugerl unter tausenden heraus kennen, vorher hätt ich einfach ganz ungeniert das genommen, das mir am Besten gefällt.

    (Da hätt ich also zufällig eh das Saugerl ausgewählt.
    Zwar findet wahrscheinlich jede Mutter ihr Kind am schönsten, aber wenn ich mir das Saugerl so ansehe, muss ich sagen, das Saugerl ist einfach das schönste und liebste und tollste.
    Naja, ich will mal nicht so angeben. Realistisch gesehen ist sie vielleicht doch nur das zweithübscheste Baby ever. Der schiefe Blick trübt die Optik ein ganz kleinwenig. Noch überkreuzt das Saugerl zeitweise die Augen so wie Clarence, der schielende Löwe aus Daktari.)

    Insgsamt ist das Saugerl optisch ganz famos gelungen (Charakterlich lässt sich, außer was das Humorverständnis anbelangt, noch nicht allzu viel sagen, es scheint mir aber ein recht gelassener Typ zu sein). Vielleicht noch davon abgesehen, dass es alle paar Tage aussieht, als wär es einer schlagenden Burschenschaft beigetreten, weil es sich selbst mit diesen fiesen, kleinen, ultrascharfen Babyfingernägeln ein paar Schmisse im Gesicht verpasst hat.

    Babies fand ich zwar grundsätzlich immer ganz okay und habe stets zurück gegrinst, wenn mich mal eines angegrinst hat und ich hab auch immer brav alles aufgehoben, was sie mir vor die Füße geworfen haben, aber so richtig schlau wurde ich aus den Dingern nicht und insgesamt hielt ich sie bislang für recht reduziert im emotionalen und sonstigen Ausdruck.

    Dabei ist so ein Baby wirklich spannend und lustig, wenn man es mal näher kennt. Das kann tatsächlich mehr als schreien und lachen.

    Ich bin mittlerweile immer ganz ehrfurchtstarr. Es ist, als ob der Mensch so eine Art Implantat in sich tragen würde, eine innere Zeitschaltuhr, die plötzlich anspringt und dann spult das Baby ein Programm ab, ein beinhartes Trainingsprogramm. Man muss denen nämlich im Grunde überhaupt nichts lernen, man muss nur daneben stehen und ihnen Bestätigung geben, ansich aber können die alles aus sich heraus.

    Wenn das Saugerl im Babytrainingscamp liegt, dann übt es mit einer unglaublichen Beharrlichkeit, fast schon Verbissenheit, jeden Tag neue Dinge, die es sich einfach selbst beigebracht hat. Ich sitz nur daneben und staune sehr.

    Neulich hat das Saugerl schon wieder ein Fähigkeiten-Update vorgenommen. Da dachte ich erst noch, Drehen ist nicht so ihr Ding und plötzlich fuchtelt Saugerl wild und streckt und reckt - und dreht sich. Man ist geneigt, das erst für Zufall zu halten, doch der Bebinger hat weiter geübt und sich gleich vier Mal hintereinander zunehmend eleganter gedreht. Rücken auf Bauch. Ohne dass ihm wer das gezeigt hat. Fas-zi-nier-end!
    suseNadine0815Funny_Kathrin_eulchen81lmcam_93Ka_rinbmausBiKaund 13 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    @melina hat das Thema "Mutterrolle" andernorts zur Sprache gebracht.

    Oh, wie erfrischend find ich es, nicht immer nur von rosa gefärbter Glückseligkeit zu lesen. Manchmal hab ich den Eindruck man wär direkt verpflichtet, bei Babybesitz fortan nur noch breit zu grinsen, ausschließlich in Verniedlichungsformen zu sprechen und regelmäßig schrill "süüß" zu quieken. Komplette Regression.

    Außerdem hat es den Anschein, als dürfe man nienie wieder auch nur ein bisschen vom Pfad der Glückseligkeit abweichen und müsse bis in alle Ewigkeit ein gutes, glückliches, allzeit opferbereites Muttertier sein und 24 Stunden am Tag dankbar. Dankbar dafür, ein gesundes Kind geboren zu haben und überhaupt dankbar ein solches Glück erfahren zu dürfen. Immer.

    Die Mutter als fleischgewordene Idealgestalt aus dem Optimisten-Ratgeber der Esoecke in der Bücherei. Ich bin dankbar dafür, dass ich sowas nie gelesen habe und noch immer Scheiß Laune haben kann, wenn das Leben mal auf Scheiß Laune steht, ohne auch nur das geringste bisschen Selbstvorwürfe.

    Es ist nämlich keineswegs so, dass die Neomutterschaft mir nun alle Persönlichkeitsanteile außer Zuckerlrosa weg geschwemmt hat und ich nun nicht mehr über das gesamte Spektrum menschlicher Empfindungen verfüge. Tolle Dinge sind weiterhin toll und blöde Sachen sind weiterhin blöd und es gibt immer noch, was es auch vorher gab: Gefühlsambivalenz. Manches kann super und nicht super zugleich sein. Kinder haben zum Beispiel.
    eulchen81SimisunshinejesseNadine0815tanja1993kealmcchilly03miss87Sabinchen85und 6 andere.
  • Kein schönes Gefühl wenn ich stille

    Ich stille voll, funktioniert von Anfang an recht problemlos. Ich bin froh darum, weil ich für Flaschennahrung viel zu schusselig wäre und bestimmt siebzehn Mal am Tag irgendwas wichtiges vergessen würde, Flascherl für unterwegs einpacken etwa, und dann vor einem hungrigen Kind stünde, aber:

    Tolle Gefühle habe ich dabei keine. Ganz pragmatisch gesehen habe ich zwei Brüste, mit denen kann man das Kind ernähren, also mache ich das auch. Stillen ist ungemein praktisch. Deshalb mache ich es. Mehr ist es für mich nicht.

    Ganz im Gegenteil: Erzählungen von der innigen Stillbeziehung wirken auf mich manchmal eher befremdlich. Nähe und Zuwendung ist etwas, das zu geben oder empfangen ich nicht mit meinen Brüsten verbinde.

    Für mich haut ganz gut hin, dass meine Tochter wohl auch eher eine Pragmatikerin ist. Getrunken wird nur um des Trinkens willen. 5-10 Minuten und wir sind fertig. Vermutlich würde mich ein länger trinkendes Kind sogar ein bisschen nerven, also nicht das Kind als solches, aber der Vorgang. Es wäre mir bald stinkfad. So interessant find ich den studenlangen Blick auf Babybäckchen und einen Haarschopf dann nämlich nicht.

    Wenn jemand beim Stillen ein innigeres Gefühl empfindet als ich es tue, sei es ihm vergönnt. Aber ich habe nicht den Eindruck, irgendwie falsch gepolt zu sein, weil mir Stillen keine rosa Glücksmomente oder das Gefühl einer besonderen Bindung zum Kind verschafft.

    Die Vorstellung, dass Müttergenerationen vor uns selig lächelnd mal eben eine halbe Stunde am Feldesrand alles stehen und liegen ließen oder am Fabriksfließband inne hielten und den wonniglich juchzenden Nachwuchs zur Brust nahmen erheitert mich sogar sehr. Nein, ich glaube nicht, dass für Frauen stillen immer nur ein intenisver Moment der Zweisamkeit war und ist. Je nach Zeit und Kulturkreis ist es auch immer wieder ausgelagert worden, viele Kinder wurden auch früher nicht gestillt oder zumindest nicht von ihrer Mutter.

    Einerseits find ich gut, dass es heute nahezu jeder Frau, die es möchte, möglich ist immer und überall zu stillen und sich auch ausschließlich darauf zu konzentrieren, aber ich glaube, es besteht dabei auch immer die Gefahr, dass das Stillen ein wenig zu sehr mit Erwartungen überfrachtet wird, weg von der biologischen Notwendigkeit oder Möglichkeit hin zu einer romantischen Verklärung.

    Nö, ich find teigige, knotige, auslaufende Brüste nicht erstrebenswert. In die Brustwarze gekratzt oder gebissen werden auch nicht. Aber wie gesagt: es ist einfach saubequem für mich und so ein ganz kleines bisschen mag ich diesen "irren Busenblick" wenn das hungrige Kind sein Mündchen aufreißt und keine Flasche anstarrt, sondern mich. Mein Ego mag stillen also schon irgendwie, der Rest von mir könnte aber auch gut darauf verzichten.
    laromaBiKafrühlingskindkathi0816Forumianerinlala29angelwingsKathy90Zebra33Shadowlinchenund 6 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Das Saugerl isst. Das ist gar nicht so kompliziert - dachte ich.

    Ich wollte meine Methode "Das Baby kriegt halt alles, was Babys essen dürfen, ich mach mich da nicht narrisch mit irgendwelchen Mengen Gemüsemilchobstgetreidebrei, die fix um 12Uhr 42Minuten ins Kind müssen, weil sonst ist der Kinderarzt schockiert oder die Nachbarin von gegenüber und ihr Wellensittich auch." nennen, musste aber feststellen, dass das andere schon vor mir erfunden haben - allerdings auch keinen gscheiteren Namen zusammen gebracht haben:

    BLW (nicht zu verwechseln mit BWL, das ist deutlich trockener; schmutzt allerdings auch nicht so) Baby Led Weaning heißt das angeblich, wenn man aus allem ein Dogma machen will und unbedingt fünf Bücher kaufen möchte.
    (Ich frage mich einmal mehr: Wie hat die Menschheit bis dato eigentlich ohne Babyratgeber überlebt?)

    Ich nenn es jetzt kurz und bündig: "Das Saugerl isst. Ohne dass ich ein Buch gelesen habe."

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    claudschgiKa_rinjesseMaria903Fundastolze_mamiBugseyElfe33BiKatalulastund 3 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Heute genau vor einem Jahr bin ich morgens vor Schreck fast vom Klo gefallen. Es war gar nicht so sehr die Erkenntnis, dass ich eine unordentliche bis eklige Person bin, die mich derart erzittern ließ, sondern die Tatsache, dass der pipigetunkte Teststreifen der da von gestern Abend noch so herum lag, wie ich ihn irgendwo hingelegt und dort vergessen hatte, nicht mehr negativ war. Umgestrichelt über Nacht. Sie sind nicht nichtschwanger. Oida.

    Darauf hätte ich erst mal eine Zigarette gebraucht. Allerdings hatte ich keine Zigaretten, weil ich am Vorabend am Automaten so ein komisches Gefühl hatte. Nicht das zu erwartende Lungenstechen, sondern so ein…da stimmt doch was nicht…und das war ja dann auch der Grund, warum ich statt Zigarettenkauf zur Eigenurintestung schritt. Mit nem Test kurz vor Ablaufdatum. Schwangerschaftsphobikerinnen haben sowas auch zuhause, wenn sie gar nicht schwanger werden wollen. Oder können.

    Ich meine "komisches Gefühl", was soll der Scheiß, ich kann gar nicht schwanger sein. Ich hab doch maximal ein bis zwei Mal die Pille vergessen. Oder vergessen ob ich sie nun vergessen habe oder doch nicht. Da kann eigentlich genau nix sein. Hirnschwanger maximal. Die Psyche…. Zigaretten kann ich mir aber eigentlich morgen auch noch kaufen. Weil wenn…also nicht dass es wirklich sein könnte…ich meine "komisches Gefühl"…aber…


    ...

    Heute vor einem Jahr haben auch der Betriebsrat, mein Chef und das Babyforum von der Schwangerschaft erfahren. Oder erst das Babyforum und dann der Betriebsrat und dann der Chef.

    Der Herr Chaos hat erst abends davon erfahren, als der durch Teststreifenumstrichelungen erzeugte Lebens…nicht -entwurf, sondern -umwurf zumindest so weit entchaotisiert war, dass ich wieder was anderes als "Scheiße, scheiße, scheiße, nicht jetzt, das ist wirklich ganz, ganz, ganz…kompliziert" sagen konnte.

    Wirklich viel sagen konnte der Herr Chaos dann erst mal auch nicht. Aber wenigstens durfte der sich betrinken und immerhin konnte ich ihm sagen, dass das Babyforum und der Betriebsrat das Chaos so weit hingebogen haben, dass der Chef das Chaos nicht noch schlimmer machen konnte und die Frau Chaos aber sowas von in letzter Sekunde noch die beruflich-finanzielle Kurve gekratzt hat.

    Ich meine, wer rechnet aber auch damit, dass er ungefähr ausgerechtet am Tag der einvernehmlichen Auflösung des Dientsverhältnisses schwanger wird. Am Geburtstag. Trotz Pille. Und dass dadurch erstmal einfach alles ganz anders wird, als man das vorgehabt hat.

    Das komische Gefühl kann damals keine 10 Tage alt gewesen sein. Das komische Gefühl ist also streng genommen mittlerweile etwas über ein Jahr alt. Das komische Gefühl wiegt derzeit 6 Kilo und hat grade eine volle Windel.

    Happy Entdeckungstag, komisches Gefühl!
    talulastKa_rinFunnyDino1982niralmcmelinaminzeclaudschgistina78und 4 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Die Welt braucht ansich nicht noch einen Mutterblog und Postings im Gegenwert von 12 dicht beschriebenen DINA4 Seiten nerven auf Dauer alle anderen, doch wo soll ich bloß hin mit meinem Plauderdrang? Zu sehr amüsiert mich die ausufernde Schreiberei. Da dachte ich also, ich verfrachte die Gedanken und Geschichten rund um den neu eingetretenen Status der Mutterschaft und die Teilhabe an einem liebreizenden Saugerl weitestgehend in einen eigenen Strang. Dann muss keiner mehr fünf Minuten bis zum nächsten Post runter scrollen, der das gar nicht will.
    Persönlich finde ich die Forenposterei ja insofern sehr nützlich, weil man da einen Platz hat, Dinge abzuladen, die, sofern man sie im Alltag in einer solchen Dichte ausbreiten würde, das Umfeld in den Wahnsinn triebe.

    Es gibt ein Leben abseits von Babygeschichten.

    Einmal irgendwo losgeworden, kann man sich im bildschirmfernen Leben vereinzelt halt sogar wieder auf sowas wie Erwachsenenthemen konzentrieren. (Auch wenn das bisweilen schwer fällt, wenn sogar der Mann momentan ganz Abende damit zubringen kann, gebannt darauf zu warten, bis das Baby endlich kackt und man Wetten abschließt, ob die feuchten Furze, die ganz spektakulär fruchtbringend klangen, nun wirklich zu einem Ergebnis geführt haben, oder nicht.
    Dunkel kann ich mich noch an Zeiten erinnern, als es noch darum ging, in welcher Pose man eigentlich noch nicht geknutscht hat. Und Politik natürlich. Seriös erwachsene Gespräche über Geschehnisse von globaler Bedeutung. Mit Tiefgang. Ohne Babysprache.)

    Eine spektakuläre Enthüllung vielleicht vorweg. Manch einer mag sich das ja vielleicht schon gedacht haben: Das Saugerl heißt gar nicht Saugerl. Das ist bloß sein Künstlername für das Internet. In Wahrheit heißt das Saugerl "Der Bebinger", in Mannes Mund auch "Die Infantin" oder schlicht und kurz "Der Schnuck".
    Tiinchen17Nadine0815lmcKathy90minzemiss87swirl30claudschgi_lavendelfee_lala29und 10 andere.

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