@Viennagirl87 Danke für das Video, das ist echt erschütternd! 😢Umso wichtiger, aktiv dagegen zu arbeiten , auch wenns nur Kleinigkeiten im Alltag sind und nicht zu sagen: „Mich betrifft es ja nicht!“
@sasalu ich hab ja auch „deutschen Background“, wenn man das so sagen kann, und ich glaube tatsächlich, dass „Fräulein“ in Deutschland noch ein bissl anders verwendet wird als hier. Nämlich eher auch belehrend oder zurechtweisend...also noch ein bissl negativer behaftet.
@sasalu
Ja, verstehe ich. also bei jüngeren Männern erwarte ich, dass sie wissen, dass man Begriffe wie Fräulein, etc nicht mehr verwendet. Aber bei alten Leuten (Also Mitte70, 80 aufwärts) find ich es jetzt echt nicht störend.
Und bezüglich meines guten Freundes. Der ist jetzt mittlerweile schon so drauf, dass er sich verbal wehrt und sich eh nix gefallen lässt. Und das regt die Leute dann noch mehr auf 🤷🏽♀️weil die erwarten dann, dass „der Ausländer“ (er hat die österreichische Staatsbürgerschaft) dann zumindest die Klappe hält.
Aber auch wenn er sich wehren kann, verletzt es ihn. Er hat mir auch erzählt, dass er eine Zeit lang seine Nase operieren lassen wollte, weil er das Gefühl hatte, er würde dann nicht so auffallen und mehr aussehen wie ein „Eingeborener“. 🙈
Zum Thema Frauen: was ich persönlich auch übertrieben finde, ist diese manspreading Debatte (Männer haben da nun mal was hängen) oder Frauen, die gleich eine Grundsatzdiskussion beginnen wollen und aggro werden, wenn sie von einem älteren Herren als „Fräulein“ bezeichnet werden, oder die in heissen Diskussionen gut austeilen können, aber wenn dann ein Mann zurückschießt und nicht 10000% auf die political correctness achtet, sofort mit der Sexismus Keule kommen (ich hab erst vor Kurzem erfahren, was die unbedachte Nutzung des Wortes „hysterisch“ auslösen kann 🙈) aber vielleicht muss ich da auch noch sensibler werden der Thematik gegenüber. 🙈
@Buchi1 klar geht die Einstellung der Eltern auf die der Kinder über und es ist ja super, wenn alle das als „normal“ empfinden und Bücher sind ja nur ein Beispiel für allgemeine Achtsamkeit im Umgang mit solchen Themen.
Es ist halt tatsächlich gerade für Betroffene nicht „normal“, weil sie viele fast täglich mit Diskriminierung in Berührung kommen. Und das, obwohl so viele sagen, dass alles so normal ist, dass man gar nicht darüber reden muss.
Wie schon erwähnt, einer meiner besten Freunde, der mehrere Studien hier und im Ausland absolviert hat, hier schon ewig lebt und erfolgreich arbeitet, wird noch immer von manchen mit „gebrochenem“Deutsch angesprochen und behandelt, als könnte er nicht bis 10 zählen, wird an der Kassa immer wieder weniger freundlich behandelt, nicht gegrüßt, von Leuten als „scheiss Ausländer“ beschimpft, wenn er zb angerempelt wird oder sich jemand vordrängt beim Einkauf und er sich darüber aufregt, oder jemand will die Polizei rufen, weil er angeblich seinen Müll illegal entsorgt, weil eine Frau nicht glauben kann, dass „so einer“ im selben Wohnhaus wohnt wie sie...das sind nur Ausschnitte von dem , was ihm fast tagtäglich als Alltagsrassismus unterkommt. Und vielleicht mögen das für den einen oder anderen Peanuts sein, aber wenn einem das über Jahrzehnte immer und immer wieder passiert, dann macht es was mit einem.
Und wenn dann fast alle sagen, es ist eh normal, nicht rassistisch, etc zu sein, da brauchen wir gar nicht drüber reden, das braucht man nicht extra thematisieren, dann bin ich da selbst immer etwas kritisch.
Man darf halt nie vergessen, dass nicht alle so privilegiert sind, dass es für sie „keine Rolle spielt“.
Mir ist grad eine Situation aus meiner Kindheit eingefallen. Wir haben mal mit den Nachbarskindern „Cowboy und Indianer“ gespielt und das Nachbarskind hatte eine Spielzeugpistole mit der es dann als „Cowboy“ um sich geschossen hat. mein Vater hat das gesehen und hat mir später dann erklärt, was die Weißen mit den American Natives gemacht haben. Dass sie sie getötet, ihnen das Land weggenommen und sie in Reservate gesteckt haben. Wir hatten auch einen großen Bildband mit Fotos der letzten großen Häuptlinge und den verschiedenen Stämmen. Wir haben auch irgendwann später eine Ausstellung über die American Natives besucht. Ich hab das als Kind total verstanden, dass es nicht ok ist und kein Spaß, sowas nachzuspielen und wir haben das dann auch nicht mehr so gemacht. Bin froh, dass mein Vater da so aufmerksam war.
In den Videos , die ich oben gepostet hab, kommt auch heraus, dass man mit Kleinkindern jetzt nicht unbedingt eine Rassismus Debatte starten soll. Sie sagt auch, dass sie ihren 3 jährigen Sohn jetzt nicht an den Tisch setzt und mit ihm über den Mord an Floyd oder die Geschichte der Sklaverei referiert, sie bindet Themen wie „Unterschiede“ in den Alltag ein, redet mit ihm über Blumen, die alle unterschiedlich sind, alle auf ihre Art schön, aber doch etwas gemeinsam haben.
Und ich glaube, es geht einfach darum, auch „nicht weisse“ im Alltag sichtbar zu machen in der Welt der Kinder. (Nicht jeder hat Freunde aus allen Teilen der Welt, die täglich zuhause auf der Matte stehen) Also dass es auch mal Bücher mit HauptdarstellerInnen gibt, die nicht aussehen wie Conni, etc.
durch Corona wurde ja auch antiasiatischer Rassismus wieder sichtbarer gemacht und auch mehr thematisiert. Ich meine, wieviele Menschen, die von sich sagen „Mich geht das nix an, ich bin eh kein Rassist!“ haben sich keine weiteren Gedanken über die Witze über Chinesen, dass chinesische Restaurants und sogar Menschen asiatischer Herkunft gemieden wurden, gemacht und ob dass Menschen asiatischer Herkunft vielleicht verletzt.
Da würd ich zumindest als Mutter sagen, wenn das Kind im Spiel die Augen zu Schlitzaugen zieht und „Ching Chang Chong“ macht , oder so, dass das nicht nett ist, dass das andere Menschen verletzen kann, etc.
Früher hab ich auch gedacht, ich muss mich mit solchen Themen nicht beschäftigen, ich bin ja keine Rassistin, aber dadurch DASS ich mir paar Sachen angeschaut hab, bin ich draufgekommen, wieviele rassistische Äußerungen oder Situationen einem gar nicht auffallen, weil man eben weiss ist und „Eingeboren“ und sich meistens einfach keine Gedanken darüber macht, weil es ja einen selbst nicht betrifft.
Einer meiner besten Freunde kommt aus dem Ausland und ist sichtbar dunkler. Und er ist regelmäßig mit rassistischen Äußerungen im Alltag konfrontiert, da denkt man echt, das gibts nicht...und ich merke, wie sehr es ihn verletzt, auch wenn er es oft nicht so zeigen will.
Und klar, es gibt immer Menschen, eben auch mit anderer Hautfarbe oder Herkunft, die halt das Glück haben/hatten in einem Umfeld aufzuwachsen, in dem sie wenig damit zu tun hatten und dann sagen: „Das ist ja alles nicht so schlimm und total übertrieben!“ , aber das ändert nichts daran, dass sehr viele Menschen tagtäglich darunter leiden.
Das ist ja auch zb beim Mobbing in der Schule so. Einige sind total selbstbewusst und stehen drüber. Manche sagen: „Ein bissl necken und ärgern ist ja normal, da muss man sich nicht so anstellen!“ und andere treibt es in den Selbstmord.
Ich glaube, dass wir heutzutage einfach achtsamer sein müssen, was wir tun und sagen.
@ricz@ParamedicGirl war bei mir ja auch so und man denkt sich ja auch wirklich nix dabei, wenn der einzige „schwarze Mann“, den man damit verbindet, ein Rauchfangkehrer ist 🙈
Aber die Frage ist, wie verändert sich die Situation, wenn „schwarzer Mann“ gespielt wird und dunkelhäutige Kinder, die ja oft auch als „schwarz“ bezeichnet werden, dabei sind. Ich glaub, dass da die Stimmung schon kippen kann.
Ich bin auch nicht dafür, dass man alles bis ins kleinste Detail zerpflückt, aber ich finde, dass man sich heutzutage schon etwas bewusster und mit anderen Augen hinschauen muss. (Meine ich jetzt alles nicht auf euch bezogen, sondern allgemein)
Rassismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit bzw Ungleichbehandlung von Frauen, Antisemitismus, Diskriminierung sind ja keine Themen , die schon ausgestorben sind, sie werden nur mehr angesprochen und aufgezeigt als früher.
„Früher“ wurden zb. halt „Schwulenwitze“ gemacht und es war für die meisten ok, weil sie nicht selbst betroffen waren und die Betroffenen haben meistens geschwiegen, weil sie nicht auffallen wollten oder Angst hatten. Jetzt machen halt viele den Mund auf und dass ist halt für manche unbequem , weil sie jetzt nachdenken sollen, was sie sagen.