Ich nehme bei der Grundsatzfrage "Kinder oder nicht" bestimmt keine Rücksicht auf Arbeitgeber und letztlich auch nicht aufs Team. Das mag zwischenmenschlich den einen oder anderen kränken. Nur, Himmelherrgott, am Pflegepersonalmangel hab nicht ich Schuld, nicht an miesen Dienstzeiten, schlechter Bezahlung und schlechtem Image auch nicht.
Es ist weder mein Problem noch verursache ich es direkt, wer meinen Posten nachbesetzt oder ob er nachbesetzt wird. Wenn Kollegen einspringen müssen, ist das zwar irgendwie bedauerlich - aber auch da: der Personalschlüssel, die Dientspläne, das Budget - alles nicht meine Schuld, also fühle ich mich auch in keinster Weise schuldig und Leut in Gesundheitsberufe täten allesamt gut daran, das auch so sehen zu können, anstatt dann angfressen zu sein, wenn eine Kollegin schwanger wird.
In einer Branche, die von Frauen lebt, von eher jüngeren Frauen lebt, weil sie die eh so ausbrennt, dass sie älter geworden eine Menge oft nicht mehr machen können, nicht dafür zu sorgen, dass der Nachwuchs, sowohl an Mitarbeitern als auch an Mitarbeiterkindern irgendwie koexistieren kann und man sich nicht halb derstesst, weil man entweder a) die Stunden/Arbeit einer schwangeren Kollegin mit übernehmen muss oder b) mit Kind dann Arbeitszeiten hat, die mit Familie sehr schwer vereinbar sind, dann ist das…nicht die Schuld derer, die schwanger werden, sondern derer, die dieses ganze Chaos so angelegt haben.
Absolutes Strukturproblem in diesen Berufen. Und ein bisschen wohl auch, dass sich die betroffenen Frauen dann aber auch selten auf die Füß stellen, sondern auch noch fürchterlich schlechtes Gewissen haben - oder gar stolz darauf sind, was sie nicht trotzdem als Schwangere alles gemacht haben. Braucht kein Arbeitgeber was ändern, wenn des Werkl eh trotzdem rennt, weil dann doch alle mitmachen.
Einstmals habe ich den Mann insgeheim noch belächelt. Als er nämlich am ersten Schultag seines Großkindes ganz melancholisch gestimmt war. Weil sie nun schon so groß ist. Endkindergartenzeitstimmung.
Mittlerweile ist das Großkind schon lang nicht mehr dieses kleine, mich zurückhaltend beobachtende Mädchen, das ich mal kennen gelernt habe, sondern ein souveränes Großmädchen, verhältnismäßig.
Gemeinsam mit mir singt sie gern unseren momentanen Top-Babysong für das Schwesterkind: Baby hat sich angekackt - angekackt - angekackt. Baby hat sich angekackt. An-ge-kackt.
Dann lacht die Kleinschwester und die Großschwester lacht auch und ich sowieso.
Dabei hab ich dann den Blues. Weil das Saugerl schon so groß ist.
Knapp 13 Wochen ist das Saugerl nun. Längst nicht mehr das Neugeborene, das ich käseverschmiert zum Beobachten hingehalten bekommen habe, weil ich es selber nach der Op nicht halten konnte.
Vergangen ist auch dieser ganz spezielle Neugeborenenduft, der Neuwagengeruch unter den menschlichen Ausdünstungen.
Mittlerweile mieft das Saugerl manchmal schon ganz ordentlich. Das kommt auch daher, weil es sein Kotzrepertoire vergrößert hat und es regelmäßig schafft, sich von einem Mundwinkel bis knapp vor den anderen anzuspeiben. Einmal um den Kopf herum.
Neulich habe ich sogar geträumt, dass der Kinderarzt gefragt hat, warum das Saugerl so mieft und mich mit so nem vorwurfsvollen Sie-Kinderquäler-Blick angesehen hat. Dabei kennt das Saugerl halt bloß noch kein Shampoo. Es ist nicht so, dass ich es nicht wasche. Oder umziehe. Eigentlich mach ich nichts anderes. Also umziehen jedenfalls.
Beim Baby putzen scheiden sich ja die Geister. Ich persönlich bevorzuge die minimalistische Variante. Anfangs so wenig Pflegeprodukte wie möglich. Richtig schmutzig machen sie sich ja noch nicht und das mit dem stinken kommt eh erst, wenn die Geschlechtshormone einschießen, bis dann haben wir noch eine ganze Weile hin. (Jemand schon mal mit einer Horde frisch Pubertierender in einem Zugabteil gesessen? Ich schon. Das Affenhaus in Schönbrunn verströmt dagegen puren Wohlgeruch.)
Wobei, habe ich was von nicht richtig schmutzig machen gesagt? Eines der ewigen Babymysterien bleibt - wie kriegt man so derartig drecke Fingernägel, wenn man bloß an sich selbst und an der Mutter kratzt? (Was sagt das eigentlich über mich aus?)
Naja, wie dem auch sei. Das Saugerl ist also nun schon richtig groß. 60 Zentimeter oder so. Man kann es sich überhaupt gar nicht vorstellen, dass so ein Saugerl mal in meinem Bauch gewesen sein soll, auch wenn mir die überdehnte Wampe noch immer bis zu den Knien hängt.
(War ja klar, dass ich nicht zu der Sorte Frauen zähle, die während und nach der Schwangerschaft ausschauen wie immer, die ganze Schwangerschaft war ein Best-of Wie man gerade die Dinge bekommt, die man am wenigsten wollte. Abgesehen vom Saugerl natürlich.
Ich hatte eine Figur davor - und eine Unfigur danach und keine Aussicht auf Besserung. Momentan ist da eine Art Resignation. "Willkommen in der Welt der dicken Muttis. Besser, sie richten sich hier ein gemütliches Plätzchen ein. Jemals wieder Halbmarathon laufen können sie eh vergessen. Ihre Knie haben sich schon in der Schwangerschaft unter der Last der Babykilos und der noch viel größeren Last des neu erworbenen Kernfettes verabschiedet. Wollen sie noch ein Stück Torte? Das tröstet!")
Das Saugerl wird aber auch immer propperer, während ich zumindest den Propperstatus halte. Feiste Fingerchen und Röllchen an den Oberschenkeln und pausige Pausbäckchen. Aber bei so kleinen Menschen sieht das wenigsten noch niedlich aus - und das Saugerl hat, im Gegensatz zu mir, ja noch immer was anzuziehen, auch wenn es neulich an der Zeit war, bereits zum zweiten Male in einem Saugerlleben einen kompletten Garniturwechsel vorzunehmen. Also Gesamtgarnitur, nicht nur das, was Saugerl gerade am Leibe trägt. Da kommen wir eher mit zwei Mal täglich hin. Die Waschmaschine ist mein neuer bester Freund.
Mein alter bester Freund hat die aber fast demoliert. Dabei hab ich dem Herrn Chaos doch gesagt, er soll um Himmels Willen die Waschmaschine nicht aufmachen und ausräumen. Weil er beides nicht kann. Spezialtechnik. Sowohl beim öffnen, als auch beim ausräumen und aufhängen.
Ich bin doch nicht blöd und bügel auch noch. Aber so wie der Herr Chaos Wäsche aufhängt, werd ich ganz nervös allein vom Zuschaun.
Man weiß es zwar: klassische Haushaltsfalle. Die Frauen, die die Männer nichts machen lassen, weil sie finden, die Männer würden dies oder jenes falsch erledigen und es stattdessen selber machen und dann erledigen die Männer halt einfach gar nichts mehr und nach einer ganzen Weile haben die Frauen dann doch irgendwie die Schnauze voll von alles selber machen und sind sauer, weil der Mann nichts mehr macht.
Wobei der Herr Chaos überhaupt nicht nichts macht. Es gibt bloß eines, das er nicht machen soll. Greif diese Waschmaschine nicht an. Ich bin existentiell auf sie angewiesen! Natürlich hat er die Waschmaschine angegriffen. Jetzt hat sie keinen Griff mehr. Immerhin hat er dann herausgefunden, dass man das Bullauge auch mit einem Schraubenzieher öffnen kann. Im Grunde funktioniert das sogar besser, als vorher. Aber…
13 Wochen Saugerl. Sind das wirklich schon 13 Wochen? Ach, wo ist die Zeit hin (außer beim umziehen und Windelregion generalreinigen verpufft)?
Das Saugerl ist…so groß…so selbstständig, verhältnismäßig. Es blickt munter und klaren Auges in die Welt hinaus und blödeln kann es auch schon. Brabbeln. Grinsen. Greifen. Die Eule treten. Den Schafhasen betatschen. In Drehen ist es noch eher voll der Loser. Wobei… man sollte es besser doch immer gut im Auge behalten und sich nicht darauf verlassen, dass es irgendwas nicht kann, man weiß nie, wann es was plötzlich doch kann und dann sitzt man so auf dem Sofa mit einem Kind, das sich noch nicht zur Seite drehen kann und plötzlich plumpst es seitwärts fast runter.
13 Wochen ganz neues Leben mit ganz neuem Lebewesen. Aber sind das wirklich erst 13 Wochen? War das Saugerl nicht immer schon da? Man kann es sich jedenfalls überhaupt nicht mehr weg denken.
Auch wenn es viele übertrieben finden, kann ich mir schon vorstellen, dass die Befürchtungen von @Februarmami1988 etwas sind, das auf gewisse Art sehr viele Mütter haben. Vielleicht nicht der Horror vor Karies, aber ich merke schon auch an mir, dass da mit Kind plötzlich Ängste sind, die vorher nicht da waren oder nicht so ausgeprägt.
Die Angst davor, dem Kind könnte etwas passieren. Plötzlich sieht man Gefahren, die man so nie gesehen hätte oder fürchtet Dinge, die einem vorher wurscht waren.
Allzu sehr ins Lächerliche ziehen würd ich das also nicht. Vielleicht äußern sich diese Ängste und Sorgen bei vielen ganz anders, aber ich denke schon, dass das alles im Grunde verschiedenen Ausprägungen von ein und dem Selben sind.
Ich hab zum Beispiel seit der Schwangerschaft irrsinnig Schiss davor, wegen fremder Hunde, die mir in meinen Trupp reinlaufen, zu stürzen. Ich bin in Jahren der Hundehaltung genau ein Mal wegen eines fremden Hundes zu Fall gekommen, alles null dramatisch, aber mit Kind im Bauch oder neuerdings vor den Bauch gebunden, stresst mich das plötzlich irrsinnig, ich seh an allen Ecken mögliche Stürze und damit Verletzungsgefahr für`s Kind. Würde wirklich was passieren und mich ein unangeleinter Hund zu Fall bringen, ich würde nicht sehr rational reagieren, sondern vermutlich komplett auszucken.
Das Babykind wird nämlich sowas von beschützt, wenn ich finde, dass es sein muss.
Andere haben andere Gründe, wann und warum sie denken, ihr Kind beschützen zu müssen. Das ist okay so.
Manche Gründe mögen überzogen sein, manche Ängste sehr weit davon entfernt, sich jemals zu bewahrheiten, aber erst mal ist es, glaub ich, völlig normal, sein Kind vor irgendwas, das einem selbst schlimm scheint, bewahren zu wollen.
Ich kann mich erinnern, dass mich früher (das heißt vor 15, 20 Jahren) manche Stillmütter auch irritiert haben bzw. ich stillen befremdlich fand. Absolutes Negativ-Highlight für mich war die Mutter, die mit Kleinkind an der Hand ein ebenfalls Kleinkind im Arm hatte und es mit Busen ausm Shirt mitten aufm Zebrastreifen im Gehen stillte. Ich war beeindruckt von dieser Jongleuersmeisterleistung irgendwie, aber schon auch ein wenig…ange…keine Ahnung. Das war mir…äh…irgendwie doch zu schräg.
Heute seh ich Stillen insgesamt deutlich gelassener. Spätestens seit dem das Kind den ersten Hungerschreikrampf mitten auf einem öffentlichen Platz, 20 Minuten fern von daheim, gekriegt hat, ist auch meiner persönliche Schamgrenze deutlich gesunken - auch wenn ich nicht immer und überall stillen möchte, so doch auch nicht nur komplett versteckt.
Weil es eigentlich absurd ist. Nackerte Titten sieht man an jeder Plakatwand. Aber sobald sie nicht den sexy sondern den gerade-dafür-in-Verwendung-wofür-sie-gedacht-sind-Stempel tragen, sollte es plötzlich ungustiös werden?
Es war einfach lange Zeit nicht üblich, öffentlich zu stillen (überhaupt war es eine ganze Weile gar nicht üblich zu stillen), deshalb war man das Bild auch nicht gewöhnt. Erst in den letzten Jahren fallen mir mehr stillende Mütter auf, die nicht in der Öko-Klischee-Schublade stecken, mit der ich mir einfach immer schwer getan hab.
Ich hab es überlebt, stillende Frauen zu sehen, werden auch andere aushalten - in meinem Fall müssen, ich tät nämlich ernstlich unfreundlich werden, wenn mir wer blöd kommt und erst recht weiter stillen. Oder vielleicht auch einfach so scheißfreundlich sein, bis das Gegenüber aufgibt, weil`s ihm zu blöd ist.
Bei mir müssen die Hunde deutlich zurück stecken, seit das Baby da ist. Auch wenn ich häufig mit Hunden und Kind gleichzeitig unterwegs bin, in dem Umfang wie früher ist es - jedenfalls momentan - nicht möglich.
Bei Schnee und Glatteis sind lange Touren mit Kind im Tragtuch und zwei großen Hunden, die keine anderen Hunde mögen, jedenfalls in der Stadt, wo dir alle drei Meter ein unangeleinter Hund rein rennt, ein halsbrecherisches Unterfangen. Einfach mal so raus geht kaum. Das muss (bei mir) geplant werden. Tagsüber bin ich allein. Also muss Kind immer mit, das schränkt auch die Möglichkeiten, wo wir hingehen stark ein.
Außerdem hat sich die Beziehung zu den Hunden verändert. Ich hab viel weniger Kopf für sie. Im Zweifelsfall ist fast immer dann doch das Kind wichtiger.
Zwar mach ich immer noch mehr, als der Durchschnittsstadthundehalter, nehm ich an. Trotzdem und auch wenn ich es mir anders vorgenommen habe - Hundezeit ist weniger geworden.
Vorab kannst Du einfach nicht sagen, wie es Dir nach der Geburt geht und wie sich das Leben mit Kind wirklich gestaltet, kann von olles easy bis hin zu wirklich kompliziert werden.
Äh…Moment. Deine Frage drehte sich aber ums Stillen.
Ich geh nur abends allein ohne Kind mit den Hunden. Da passt dann der Mann aufs Kind auf. Ich bin auch mal zwei Stunden weg - und stille voll, hab aber noch nie abgepumpt oder zugefüttert. Hat bisher trotzdem gut funktioniert.
Wenn Du natürlich länger unterwegs bist, zu einem Trainingsplatz fährst und dort den Nachmittag verbringst, funktioniert das so wohl eher nicht.
Ich stille aber auch mit Hunden daneben einfach im Park oder so.
Aufs Klo verbannen lass ich mich übrigens bei Stillbedarf vom Kind bestimmt nicht (schon gar nicht in vorauseilendem Gehorsam um nur ja niemanden zu stören) und ich werde die Stillzeit nicht komplett in Einzelhaft zuhause verbringen, um die Öffentlichkeit vor diesem ungeheuerlichen Anblick eines kindlichen Hinterkopfes zu verschonen.
Ich stille keinesfalls komplett provokativ mit allem freigelegt, was da an Busen ist (viel mittlerweile ), sondern hab halt ein Tuch mit oder einen Poncho an oder oder, aber bisher gab es da keine Probleme.
Und wenn jemand wirklich ein ernsthaftes Problem damit hätte (etwa in Lokalen, wo ich auch nicht mitten auf dem Präsentierteller stille, sondern mich halt in ein schummriges Eck setze, wenn`s mir passender erscheint), dann würd ich ihm empfehlen, sein Essen selber mit aufs Klo zu nehmen, weil ich die Gesellschaft von so mieselsüchtigen Personen nur schwer ertrage.
Ich verstehe Deine Besorgnis einerseits, weil es tatsächlich Erreger gibt, die besonders für Kinder nicht ganz ohne sind. Aber was z.B. Herpes betrifft, kann selbst Dein Kind schon längst damit Kontakt gehabt haben, ohne auf den Mund geküsst worden zu sein.
Und was die Angst vor Karies betrifft, empfehle ich meinen Post von oberhalb. Da sind es nicht die Bakterien bzw. nicht sie allein, multifaktorielles Geschehen sagt Dir als Krankenschwester bestimmt auch was.
Aus eigener Erfahrung muss ich auch sagen, dass ein Gesundheitsberuf einen schon sehr prägt - in die Richtung nämlich, dass man gern vom Schlimmsten ausgeht, man hat immer nur mit den tragischsten Ausprägungen von Krankheiten zu tun, aber nie mit Gesundheit oder damit, dass in 98% aller Fälle eben eh nix is.
Hygiene ist gut und wichtig, man kann sich aber damit wahnsinnig machen und an Lebensqualität einbüßen (und die Lebensqualität des Kindes deutlich einschränken), wenn man nur im "Was da alles passieren kann" lebt.
Vorsicht ist vernünftig, die Nerven schmeißen ist es nicht.
Ich finde wichtig, klar zu sagen, wenn einem an anderen stört, wie sie mit dem eigenen Kind umgehen. Aber in permanenter Sorge vor verhältnismäßigen Bagatellebakterien zu leben (Ein Streptokokk im Mund ist irgendwas zwischen normal und unter manchen Umständen blöd, ein Masernvirus dagegen ist immer deppert) ist…nunja…man kann sich das Leben schon selber schwer machen.
Ohne eine gewisse Gelassenheit (nicht zu verwechseln mit Fahrlässigkeit) sehe ich eine wesentlich höhere Gefahr, dem Kinde ein verkrampftes und letztlich auch ungesundes Weltbild anzuerziehen, als ihm das noch nicht vorhandene Milchgebiss zu schädigen.
Wie ich ganz allein herausgefunden habe (Wo gibt es hier das stolzgeschwellte Brust-Smiley?) kann, wer Bürgercard oder Handysignatur hat, die Wahlarztrechnungen auch im Wohnzimmer einreichen. Jedenfalls bei der WGKK kann man`s online erledigen und die Honrarnoten einfach als PDF hochladen.
Ich mache es nicht am Alter fest, ob Mütter/Eltern ein Leben mit Kind auf die Reihe kriegen oder nicht.
Auch hier im Forum sind einige sehr junge Mütter, deren Ansichten und Herangehensweise ans Thema Kind mir sehr taugt. Ich persönlich seh Kinder kriegen nie als Fehler, wenn´s jetzt rein darum geht, dass Kinder was Tolles sind.
Wenn`s aber darum geht, was Kinder kriegen für die jeweiligen Mütter/Paare an Veränderungen mit sich bringt, seh ich es kritischer, je jünger jemand ist.
Kinder sind nicht die Krönung einer Beziehung, sondern eher die Belastungsprobe, an der auch viele leider scheitern. Und Kinder haben stellt besonders Mütter vor sehr große persönliche Herausforderungen, schränkt Frauen persönlich viel mehr ein, als Männer.
Kinder bringen mit sich, dass sich die Rollenverteilung in einer Partnerschaft fast immer zum Frau Hausfrau und Mann geht arbeiten ändert, selbst wenn man sich vorher alles geteilt hat. Kinder haben ist für Mütter nicht nur Bereicherung, sondern schon auch mal eine ordentliche Portion Frust über versäumte Chancen und Schwierigkeiten, die Nichtmütter nie haben werden ("Wie um alles in der Welt schaffe ich es im Stau rechtzeitig bis 17.30 zum Kindergarten?").
Kinder sind trotzdem super, aber selber noch ein wenig mehr Jugend ohne Windeln und Verantwortung für ein anderes Lebewesen und eine Beziehung in der man noch Sex hat, statt Diskussionen über Milchflecken auf der Wäsche sind auch super.
Im Grunde gibt es als Frau keine bessere Möglichkeit, sich beruflich für Jahre das Leben zu verbauen und irgendwann auf eine Mindestpension zuzusteuern, als Kinder kriegen.
Je früher man die Kinder kriegt, umso weniger Berufserfahrung, umso komplizierter der Wiedereinstieg. Das ist die tragische Realität.
Ganz besonders ungern gehört: Die Wahrscheinlichkeit, dass Beziehungen, die so früh eingangen werden, langfristig (also zumindest bis Anfang 30) halten, ist sehr, sehr gering. Es gibt Paare, die es schaffen praktisch von Kindergarten bis zur Bahre zusammen zu sein - und jeder denkt, er sei gerade die Ausnahme von der Regel - aber sehr viel wahrscheinlicher werdet ihr Euch spätestens Mitte 20 trennen.
Alleinerziehend und wenig Berufserfahrung ist ned leiwand, aber ein sehr realistisches Szenario.
Kinder kriegen kann man trotzdem. Kinder kriegen ist trotzdem super. Früh Kinder kriegen hat Vor- und Nachteile, spät Kinder kriegen hat Vor- und Nachteile. Das früh Kinder kriegen hat meiner Meinung nach für viele Frauen allerdings die existenzbedrohenderen und persönlich einschränkenderen Konsequenzen, wenn was nicht läuft wie geplant.