Das Wichtigste:
Wir sind glücklich, streiten aber wenn wir streiten wegen der Kinder. Es sind fast immer die Kinder. Wir selbst sind ein gutes Team wenn wir allein sind. Was wir dank Corona definitiv zu selten sind.
Meine Eltern wohnen nicht hier und die Schwiegereltern sind selten belastbar weshalb wir fast alles selbst managen. Das ist manchmal eine bittere Pille wenn ich wieder hör wie involviert andere Großeltern sind. Die Schwiegereltern sind eigtl eh fein aber zwei Kinder sind ihnen nunmal zu anstrengend.
Erst durch unsere Kinder hab ich gelernt dass mein Freund anders erzogen wurde als ich. Viel kühler als ich und viel strenger. Dafür mit mehr disziplin und leistungsorientiert. Das war bei uns definitiv zu wenig vorhanden. Führt fast automatisch zu Konflikten zwischen uns beiden weil wir unseren Kindern unsere Erziehung beibringen wollen. Da hilft es auch nix zu sagen, dass wir eine Einheit vor den Kindern bilden sollen, keiner rückt gern von seinem Standpunkt ab und wir kommen alle paar Monate immer wieder zu dem Punkt , dass wir uns da nicht einig werden. Der schöne Satz „eine Einheit bilden“ scheitert also meist an der Realität.
Sind wir glücklich „trotz“ der Kinder? Ja das schon. Vieles ist schöner für mich, ich denke für ihn auch. Aber. Wir waren vorher auch glücklich. Und erst 2. Jahre zusammen. Davon 1 Jahr in Fernbeziehung über 2 Kontinente. Gearbeitet hab ich zum Zeitpunkt als ich schwanger wurde erst 3 Monate . Unser erster Sohn war also eine Überraschung. Ins Berufsleben konnte ich somit eher wacklig starten.
Wir hätten gern mehr Auszeit und mehr Zeit allein und zusammen als Partner. Das geht uns beiden definitiv ab. Unsere Kinder kehren neben den schönsten auch die schlimmsten Seiten in uns beiden raus, die egoistische , gereizte, vor Wut kochende, aggressive Seite- ich glaub ohne Kinder hätte ich die Seite an meinem Partner nie kennengelernt, an mir vielleicht auch nicht.
Ich weiß nicht genau ob alles stringent ist was ich schreibe, ich wollte mal meine Gedanken hier lassen, mich hat gestört dass andere Seiten so wenig beleuchtet werden außer der „alles-ist-schöner-Ansicht“, wenn ich das mal so provokant sagen darf. Das hab ich hier zumindest überwiegend rausgelesen. Ist ja auch schön wenn es wirklich so ist.
Ich bin froh dass wir durch die Erziehung unserer Kinder auch unser inneres Kind kennenlernen, ich lerne wirklich eine Menge über mich- aber leicht ist was anderes . Auch der Punkt, dass durch das Kind überhaupt erst der Umstand gegeben ist, dass einer von uns in Teilzeit arbeiten muss die nächsten Jahre- und dieser jemand bin ich. Ich könnte wohl Vollzeit arbeiten aber ich will nicht - vor allem meinen Kindern zuliebe.
Dennoch nagt es an mir, dass ich als Teilzeitkraft mit 20h die Woche absolut unsichtbar geworden bin . Ich hab ein nettes Team, freundlich und alles aber was ich sage zählt nicht so viel , ich bin nur eine von vielen Teilzeitkräften auf die ständig Rücksicht genommen werden muss. Die absolut erlässlich geworden ist und zudem sofort springen muss wenn das Kind krank ist. Ist manchmal ebenfalls eine bittere Pille zu schlucken.
Ich wurde letztens lecker bekocht, es gab jasminreis mit steakgemüseund thunfischfilets (eigtl waren es eher Steaks)Heute gibt es zu Mittag kartoffelpuffer, am Abend vermutlich salat und jause
Kinder schlafen heut (erst) das zweite oder dritte Mal gemeinsam bei Oma (4 und 8J.), ein seltener Hochgenuss und mein Mann und ich gehen tanzen 💃🏽💃🏽💃🏽 😍😍😍
Nach einem anstrengenden, kräftezehrenden Tag mit meinem 3-Jährigen, der grad in der Autonomiephase ist, sag ich ihm beim Schlafengehen: „Ich hab dich lieb, mein Jacob.“
Und er zu mir: „Ich dich auch, meine Mami.“
Bei uns gab’s heut gefüllte Paprika zu Mittag 😊 mit sojaschnetzeln, Reis, Zwiebeln und Knoblauch , etwas sugo und geriebenem Käse.
Inspiriert durch @Chaoskeks90😉