Ich kann nur für mich sprechen. Ich habe bei keinem Post herausgelesen, dass jemand in dem Glauben der "Staat" wird sich schon kümmern Kinder bekommen hat und sich jetzt in diesem Thread darüber beschwert, dass es eben nicht so ist. Ich hatte eher den Eindruck, dass Verwunderung darüber geäußert wurde, dass innerhalb eines kleinen Landes wie Österreich so eklatante Unterschiede in den Rahmenbedingungen gibt wie Kita/Kiga organisiert ist. Ich hätte dies nicht als ungebührliches Jammern verstanden. Und nachzufragen wie es in anderen Bundesländern geregelt ist und wie andere Familien damit umgehen empfinde ich auch nicht als jammern.
Ich gönne jedem und jeder ein finanziell sorgenfreies Leben. Und wenn dies aus eigener Schaffenskraft ermöglicht wurde, steht auch ein Stolz auf die eigene Leistung zu. Was aber andere und auch ICH kritisieren möchten ist, dass in manchen Beiträgen (und mögen sie in der Hitze der Diskussion entstanden sein) übersehen wird, dass es Lebenssituation gibt in denen die Eltern genauso "zurückstecken" genauso hart arbeiten und sich genauso aufopfernd um ihre Kinder kümmern, es aber individuelle Gründe gibt ABER auch "gesellschaftliche Gründe" gibt warum dies nicht "so einfach" ist. Allen voran für Familien aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten und Alleinerzieher*innen. Die übrigens am aller Meisten von einer flächendeckenden flexiblen qualitätsvollen Kinderbetreuung profitieren würden. Und paradoxer Weise wäre dies wohl auch die wirkungsvollste Maßnahme, dass es diesen Familien gelingt, die von so vielen verlangte Selbstverantwortung, wieder zurück zu bekommen. Das heißt ja nicht, dass die die es sich Leisten können und wollen, sich nicht dafür entscheiden können, das ein Elternteil mehrheitlich oder gänzlich "zuhause" bleibt. Aber es würde eine ernsthafte Wahlfreiheit für alle bedeuten.
Und ich verstehe den Hinweis auf andere Länder ehrlich gesagt nicht - was sollen die, die es nicht "so einfach" haben davon mitnehmen? Dass, sie froh sein können, dass es nicht noch schlimmer ist, dass sie kein Recht haben sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen (wenn es sogar innerhalb von Österreich möglich ist). Vor allem verstehe ich den Hinweis nicht wenn einerseits die Wichtigkeit von innerfamiliärer Betreuung betont wird und dann der Hinweis kommt, dass in anderen Ländern eine viel frühere Fremdbetreuung normal ist.
Ich finde es auch sehr schade, dass sich der Thread mittlerweile im Kreis dreht.
Danke an alle die sich hier immer wieder echt bereichernd eingebracht haben. Ich finde das gehört auch gesehen, dass die Meisten sich um ernsthaften Austausch bemühen, wo gegensätzliche Ansichten auch mal als solche stehen gelassen werden können.
@Biancaa_ ich lasse mich gerne korrigieren, aber ich habe bei keinem Post herausgelesen, dass danach gefragt wurde wie sich vorgegebene Schließtage + Krankheitstage ohne Väter bewältigen lassen - eher im Gegenteil. Da verstehe ich deinen expliziten Hinweis darauf nicht.
Warum ich geschrieben habe, dass sich erst recht wieder Frauen erklären müssen - weil ich den Eindruck habe, dass alle die sich an dieser Diskussion beteiligen Frauen sind.
Dass Kinder mehr als 5 Wochen Ferien haben sollten, ist eine legitime Meinung. Mir ist wichtig zu betonen, das wenn sich jemand daran hält, gefährdet er/sie das gedeihliche Aufwachsen der eigenen Kinder nicht. Aber es ist nicht Thema dieses Thread - wenn dir das Thema wichtig ist lade ich dich ein selbst einen entsprechenden Thread zu erstellen.
Was ich kritisieren will ist, dass anstatt Austausch (und da gehört halt auch dazu sich mal "auszukotzen") darüber zu ermöglichen wie die vorhandenen Rahmenbedingungen als Familie bewältigt werden können bzw. wie auf fehlende Infrastruktur und Qualität in der Versorgung wirksam aufmerksam gemacht werden kann, durch manche gewählte Formulierungen unterschwellig unterstellt wird, dass unvorbereitet/naiv/unbedacht etc. gehandelt wird.
Ich schließe mich hier an @Klumpenstein an. Ich nehme die Diskussion als sehr (ent)wertend wahr.
Ich finde es nicht ok aus der eigenen (und sei sie noch so selbst erarbeitet) Priviligiertheit heraus, sich anzumaßen die Entscheidungen anderer zu bewerten.
Jed(e) die sich hier beteiligt, will das Beste für sich und ihr(e) Kind(er) - jede hat das Recht nach Erfahrungen zu fragen um ihre eigene Situation zu verbessern aber niemand muss sich rechtfertigen warum ihre Situation nicht perfekt ist!
Guten Morgen ihr Lieben! Ich fühle mit euch! Momentan ist es echt verhext... Liebe Soso, Liebe rainbow_1989 ich schicke euch ganz liebe Gedanken. Ich sitze beim Zahnarzt, Kind krank und in der Arbeit steht ein wichtiger Termin an der seit Monaten geplant ist - ich hoffe der Tag läuft heute...
Ich habe auch so ganz kleine Mini-Stellschrauben. Wenn wirklich zäh wird und gefühlt null Zeit bleibt was für mich zu tun. Dann versuch ich alltägliches zu zelebrieren. Ich mach mir dann Kaffee mit Kaffeegwürz und nimm mir die 5 Minuten ganz bewusst. Oder dreh im Auto die Musik ganz laut.
Bei uns gibt es wieder einen selbst befüllten. Die Großelterteile die gerne auch was geben möchten bekommen von mir 3/4 Säckchen zum befüllen. Da bin ich dann auch nicht streng damit was drinnen ist.
@Mohnblume88 ich würde auch bei der Ak oder Betriebsrat nachfragen. In dem für dich gültigen Kollektivvertrag hast du wahrscheinlich schon nachgelesen? Für mich hört es sich ev. nach Rufbereitschaft an?
Danke, dass du uns an deiner Entscheidung Vollzeit zu arbeiten und Kleinkind, teilhaben lässt. Ich finde es so wichtig, dass auch diese Modelle geteilt werden. Dass, es dir dabei nicht immer gut geht finde ich ist kein Wiederspruch in der Entscheidung dafür per se. Dass du dich da selbst ernst nimmst ist ein Zeichen von Stärke.
Ich bin davon überzeugt, dass wir uns als Frauen viel viel mehr supporten sollten!
In dem Sinne ein paar Erfahrungen von mir.
Zum Thema Essen war/ist für mich auch stressfaktor. Was mir geholfen hat sind vorgekochte und tiefgefrorene Cremesuppen. Die essen wir abends. Wer noch Hunger hat bekommt noch Jause. Eine Freundin von mir hat eine Möglichkeit in einer Großküche essen für die Familie am Abend mitzunehmen.
Zum Thema Zeit dein Sohn hat nicht NUR eine Stunde Zeit mit dir sondern er HAT eine Stunde mit dir! Beziehung lebt von Qualität. Klingt jetzt vielleicht blöd aber wenn ich das Gefühl habe alles läuft nur schnell schnell nebenbei fehlt mir eigentlich die zeit für MICH. Wenn ich mir das dann erfülle, ist die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn auch meist wieder qualitätsvoller für uns beide.
Mit meiner besten Freundin habe ich auch schon mal vage darüber gesprochen, dass wir uns, wenn unsere Buben in die Schule kommen, gerade bei Fenstertagen aber auch in den Ferien absprechen möchten, und uns so gegenseitig aushelfen.
Bei uns in der Nähe bietet auch ein Träger (weiß aber gerade nicht welcher) vergünstigte Sommerbetreuung an. Und von einer Arbeitskollegin weiß ich, dass z.b das Bundesheer für die Kinder ihrer Angestellten im Sommer für 4 Wochen Betreuung anbietet (ob die auch "externe" nehmen weiß ich nicht).