Die Antiflat-Tropfen schaden ihr nicht. Wir haben die auf Anraten der Kinderärztin in jede Flasche reingegeben (konnte leider nicht voll stillen), weil unserer da auch arge Probleme hatte. Was auch helfen kann sind die Carum Carvi Zäpfchen von Wala. Die enthalten Kümmel und homöopathische Zusätze.
Ich finde es trotzdem fatal, wenn man erst mit 5 was macht, wenn Defizite schon Jahre vorher aufgefallen sind. Damit kann man wenn es blöd hergeht dem Kind die Zukunft verbauen. Das kann den Unterschied ausmachen zwischen Sonderschule oder nicht, oder Gymnasium oder nicht. Alle Therapien sind ja nur Angebote. Niemand ist gezwungen irgendwas zu machen. Wenn man sieht es ist dem Kind zu viel oder das Kind entwickelt sich eh gut, kann man jederzeit aufhören, Therapeut wechseln etc.
Ich will nicht abstreiten, daß die Überwachung und die Therapien einen selber und das Kind teilweise unter Druck setzt. Man sieht halt dann deutlicher was das Kind im Gegensatz zu Altersgenossen vielleicht noch nicht so kann. Aber wenn ein Kind wirklich Defizite hat ist es trotzdem wichtig und richtig. Im Interesse des Kindes. Und wie gesagt, man kann jederzeit aufhören.
Ja bei der Frühförderung in der Dresdnerstraße sind wir auch. Eigentlich schon von Geburt an, weil ich eben schwere Hypermesis hatte, während der Schwangerschaft Tonnen an Medikamenten bekommen habe und unser Jonas dann auch ein SGA-Kind (dh zu klein und zu leicht) war samt Atemstillstand nach der Geburt, Trinkschwäche etc. Daher wurde zur Sicherheit eine Entwicklungs-Überwachung bis zum Schuleintritt empfohlen.
Allgemein legen die wirklich auf Entwicklung spezialisierten Kinderärzte/Psychologen/Logopäden/Sonderpädagogen die Latte deutlich höher an als die "Wald und Wiesen" Kinderärzte. Es ist aber leider auch so, daß die herkömmlichen Kinderärzte oft Entwicklungsverzögerungen übersehen. Selbst wenn diese schon recht deutlich sind. Bei der Frühförderung würden sie never ever zuwarten bis ein Kind fünf ist !
Jonas (2,5) ist bisher bei allen Tests als zwar von der gemütlichen Sorte, aber im Normalbereich eingestuft worden. Nach dem was ich so an etwa gleichalten Kindern sehe, würde ich dieser Einschätzung auch zustimmen. Zum vergleich was dort als "grad noch so" normal eingestuft wird: Er spricht nonstop, allerdings vorwiegend noch in Zweiwortsätzen. Es sind aber auch schon "richtige" Sätze (4-5 Worte) dabei und er hat einen sehr großen Wortschatz. Die Aussprache ist allerdings meist noch recht undeutlich, außer er konzentriert sich. Dann kann er auch glasklar reden. Was die Motorik angeht ist er wie der Blitz auf jedem Klettergerüst oben, springen (beide Beine gemeinsam) kann er auch, sowohl rauf als auch runter. Ball fangen gelingt ihm in vielleicht 30 % der Fälle. Stifte kann er selber auf und auch wieder zumachen, mit Besteck kann er essen, malen tut er vorwiegend noch krixikraxi, aber es sind auch schon geschlossene Kreise und Spiralen dabei. Steckspiele und Duplo kann er schon alleine spielen, beim Formen stecken bekommt er mit rumprobieren alle Formen rein. In Büchern/auf Bildern kann er sagen wie die Leute/Tiere heißen die er sieht und was sie machen. Pärchen (Memory) kann er meist zuordnen, aber noch nicht immer.
Ich würde ehrlich gesagt nicht bis 5 warten bevor man mit der Logopädie beginnt ! Wenn da gröbere Sachen sind ist ein Jahr vor der Schule nicht genug um das aufzuholen. Der "Zielwert" ist 50 Worte und Zweiwortsätze mit 2 Jahren. Ich würde mir da jetzt nicht unbedingt Streß machen wenn ein Kind das nicht erreicht. Aber wenn ein Kind mit 3 noch nicht/fast nicht spricht, würde ich mir minimal eine Überweisung für den HNO Arzt holen und überprüfen lassen ob das Kind ausreichen hört. Es kann nämlich durch Polypen, Mittelohrentzündung etc passieren, daß die Ohren verlegt sind. Wenn ein Kind kaum hört, tut es sich dann natürlich auch mit dem sprechen lernen schwer. Wenn das passt und bis 3,5 trotzdem noch kaum Sprache da ist würde ich dann mit Unterstützungsmaßnahmen anfangen.
Ich halte persönlich nicht allzu viel von den Alternativschulen und auch nicht vom Freilernen. Ich denke aber trotzdem, daß es gut ist, daß es sie gibt, schon alleine weil manche Elemente davon ins Regelschulwesen übernommen worden sind, was Diesem sehr gut getan hat. Aber ja.
Ich glaube halt, das Klientel an den Alternativschulen ist entweder bemüht alternativ so wie Chaos Deluxe es beschrieben hat oder es sind eben Kinder die eigentlich Sonderförderungsbedarf hätten. Das alleinige lernen zuhause schottet finde ich Kinder generell zu sehr ab.
Unser Sohn wird daher auf eine Regelschule gehen, und auch in den Kiga. ABER. Sicher nicht ganztags, sondern nur am Vormittag. So daß auch genügend Zeit für ihn bleibt in Ruhe seinen eigenen Interessen nachzugehen und einfach ein Kind zu sein. Ich arbeite nur 20 Stunden, und das wird auch so bleiben bis er minimum 10 ist. So habe ich dann auch genug Zeit für ihn. Daß wenn möglich ein Kind nicht den ganzen Tag irgendwo eingeteilt ist finde ich persönlich wichtiger als ob die Schule alternativ ist. Auch in einer noch so alternativen Schule würde ich mein Kind nicht jeden Tag bis 17 Uhr lassen wollen. Den ganzen Tag außer Haus und quasi bei der Arbeit zu sein ist ja schon für Erwachsene anstrengend, und für Kinder gilt das umso mehr.
Sitzen bleiben beim essen finde ich schon gut. Daß sie sich zu Mittag eine Stunde ruhig beschäftigen sollen ist doch zum austuhen auch für sie ok ? Mein Sohn soll auch zuhause zu Mittag eine Stunde ausruhen. Er muß nicht schlafen, kann gern Bücher lesen, Puzzles machen etc. Aber einfach etwas erholen. Ich finde so generell was du beschreibst geht in einem Kiga mit geschlossenen (dh getrennten) Gruppen nicht wirklich anders. Gepowert wird da am Vormittag. Über Mittag ist es dann zwei, drei Stunden ruhiger. Viele Kinder brauchen das aber auch so, die sind nach einem Kiga-Vormittag platt.
Wenn das für euch so gar nicht passt, ginge sonst nur ein Kiga mit einem offenen Konzept. Hat glückliche Jungmami eh schon beschrieben. Meine Schwester (Kindergartenpädagogin und Entwicklungspsychologin) sagt dazu für größere, selbstsichere Kinder ist das super, kleinere und ängstlichere Kinder fühlen sich oft eher verloren, weil ihnen halt oft die Nestfunktion der bekannten Gruppe fehlt.
Ich war aus demselben Grund in der Rudolfstiftung und zufrieden dort. Wenn man für ein Familienzimmer angemeldet ist und das aus Platzgründen nicht möglich ist bekommt man einen Platz in einem 2er Sonderklasse-Zimmer
Ein Kind daß sich weh getan oder sich erschrocken hat gehört ganz klar getröstet, sehe ich auch so.
Ich würde aber trotzdem etwas vor dem Spruch "Ein Baby kann man gar nicht verhätscheln" warnen, überhaupt wenn sich der nicht auf Neugeborene/ganz kleine Babies bezieht. So ab ca 6 Monaten fängt die Erziehung an. Dh ab spätestens da sollte man dann schon anfangen den Kindern gewisse Regeln zu erklären, bzw daß manche Verhaltensweisen nicht erwünscht sind.
Also unser Sohn hat die ersten acht Wochen darauf bestanden zwischen uns in unserem Bett zu schlafen. Wohl weil ihm sonst zu kalt war, er war recht dünn und untergewichtig. Danach haben wir ihn problemlos in sein 1,40 Meter Gitterbett übersiedelt daß wir zum Beistellbett umfunktioniert haben. War praktischer zum stillen und wenn er unruhig war hat Hand reinhalten gereicht. Da ist er auch geblieben, bei uns im Bett hat er nie wiedet geschlafen. Mit einem Jahr haben wir ihn dann in sein Zimmer übersiedelt.
Wir lassen ihn auch Zeit, Ort, das Wie etc bestimmen. Sowohl beim wickeln als auch beim Zähneputzen und bei anderen heiklen Dingen. Absolut. Ich denke das ist auch wichtig, damit sie sich nicht machtlos und ausgeliefert fühlen. Habe ich ja auch geschrieben. Aber daran DASS es gemacht wird, daran führt kein Weg vorbei. Das weiß er eben auch. Ich denke es ist ein gewichtiger Unterschied ob man nur über das wie diskutiert/entschieden lässt oder ob man ja oder nein entscheiden lässt.